Angriff im Morgengrauen
Ein ganz normaler Arbeitstag sollte es werden. Hannah Kaufman ist spät dran, sie wird noch unterwegs informiert, dass Schüsse in der Nähe der Kinderabteilung des Universitätsklinikums gemeldet wurden. ...
Ein ganz normaler Arbeitstag sollte es werden. Hannah Kaufman ist spät dran, sie wird noch unterwegs informiert, dass Schüsse in der Nähe der Kinderabteilung des Universitätsklinikums gemeldet wurden. Wie sich bald herausstellt, hat das Terrorkommando ‚Schwarze Flagge‘ das gesamte Kinderkrankenhaus in seiner Gewalt. Sie wollen 39 Personen freipressen, diese sollten dann mit weiteren Personen aus dem KH nach Doha ausgeflogen werden. Die Terroristen riegeln das gesamte Gebäude mit Sprengstoff ab. Sollte ihrer Forderung nicht unverzüglich Folge geleistet werden, wird jede Stunde ein Kind hingerichtet. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Die Einsatzleitung vor Ort obliegt Hannah.
Ein Szenario, das schrecklicher nicht sein kann. Die Autoren nehmen ihre Leser direkt mit in die Höhle des Löwen. Dass die Angreifer nicht lange fackeln, demonstrieren sie auf blutige Weise.
Die unspektakuläre, etwas langatmige Einführung hat mit dem weiteren Verlauf wenig zu tun, aber bald darauf bin ich versöhnt, das Hauptaugenmerk liegt auf die von den Terroristen festgehaltenen Kinder und deren Eltern im Wechsel zu der fieberhaften Polizeiarbeit. Die Spannung ist hoch, ich habe das Buch an zwei Abenden gelesen, mochte und konnte es nicht weglegen.
Zugegeben, es gibt so einige überzogene Momente, in der sich etwa die Hauptfigur inmitten eines Spezialeinsatzkommandos befindet. Die Planung mit Architekten und KH-Leitung dagegen ist gut durchdacht und glaubhaft dargelegt, die angespannte Atmosphäre mit Händen greifbar. Die Nebenstory um eine übereifrige, zu allem entschlossene Journalistin ist gut ins Geschehen integriert, ich hab mich wegen ihres skrupellosen Einsatzes mächtig aufgeregt. Die Ansicht auf die Terroristen ist gut gelungen, auch die Planung um die Freilassung der Inhaftierten ist nachvollziehbar. Der Anführer der Terroristen, der sich Aslan nennt, ist schwer greifbar. Er ist überall, hat seine Leute im Griff und doch kommt man ihm nicht nahe, er ist der Polizei immer mindestens einen Schritt voraus.
Trotz einiger Kritikpunkte hat mir das Buch gefallen, die Spannung war durchgehend da. Ein Thriller, nichts für Zartbesaitete.