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Wuschel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.12.2017

Für Zwischendurch

All for You – Sehnsucht
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**Kurzbeschreibung*

Fünf Jahre nachdem Maya den Heiratsantrag von Cameron abgelehnt hat stehen sich die Beiden wieder gegenüber. Zwischenzeitlich hat sie ihr Studium beendet und er nach vier Jahren bei ...

**Kurzbeschreibung*

Fünf Jahre nachdem Maya den Heiratsantrag von Cameron abgelehnt hat stehen sich die Beiden wieder gegenüber. Zwischenzeitlich hat sie ihr Studium beendet und er nach vier Jahren bei der Army ein Fitnessstudio eröffnet. Bereits beim ersten Wiedersehen fängt das alte Feuer zwischen ihnen wieder an zu lodern. Doch fünf Jahre sind eine lange Zeit. Sie müssen sich erst wieder neu kennen lernen und zu einander finden. Ein Katz und Maus Spiel der Gefühle.


*Meinung*

Dies war bisher mein erstes Buch, das ich von Meredith Wild gelesen habe. Gleich vorweg möchte gesagt sein, dass ich den erotischen Teil des Buchs komplett außen vor lassen werde, da ich diesen mehr überflogen als gelesen habe. Ansonsten war ich positiv überrascht, weil die Geschichte mehr Tiefgang hatte als erwartet.
Das Mädchen geplagt von ihrer einfach Vergangenheit und er, der Sohn aus gutem Hause, der seinen Wurzeln zu entfliehen versucht. Ein wenig übertrieben fand ich das Drama, das Maya um ihre Vergangenheit macht. Dieses ewige drumrum Gerede, anstatt einfach die Karten auf den Tisch zu legen. Schließlich hatte sie für ihr Handeln Gründe, die plausibel waren. Vermutlich wäre dann das Buch aber nur halb so dick.
Etwas seltsam fand ich, dass ihre Freunde, die sonst immer mit auf Feiern aus waren, plötzlich anfangen sie vom Alkohol abzuhalten. Irgendwie ja schön, aber dieser Wandel kam fast zu schnell.
Grundsätzlich fand ich die Protagonisten gut ausgearbeitet und jeder bekam die passenden Charakterzüge. Selbst Maya schaffte letzten Endes noch den Sprung und bekam eine Ladung Selbstvertrauen verpasst. Der Schreibstil war in meinen Augen nichts besonderes, einfach gehalten und flüssig zu lesen.

*Fazit**

Eine kurzweilige Liebesgeschichte für Zwischendurch mit einer geballten Ladung Drama.

Veröffentlicht am 14.12.2017

Dufte Sache.

Das Parfum
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Ein Buch, das es wohl schon ewig gibt. Das quasi jeder kennt. Das muss man ja eigentlich gelesen haben.
Schon vor etlichen Jahren kam der Film im Kino und nun wollte auch ich mich an das Buch wagen, das ...

Ein Buch, das es wohl schon ewig gibt. Das quasi jeder kennt. Das muss man ja eigentlich gelesen haben.
Schon vor etlichen Jahren kam der Film im Kino und nun wollte auch ich mich an das Buch wagen, das schon lange im Regal stand.


Kaum in der Hand wird man schon ins miefige Paris geworfen. Man kann es förmlich riechen. Den Gestank der Stadt.
Dank dem flüssigen Schreibstil lebt man das Buch während man es liest. Man kann sich die Stadt, aber auch die Landschaft auf seiner Reise bildlich sowie geruchlich vorstellen.


Zumindest bis zum letzten Drittel. Hier fand ich persönlich, dass etwas fehlt. Natürlich wurde vorab die Gegend beschrieben, doch trotz der herrschenden Wortgewandtheit fängt einfach nur das Morden an und dann endet das Buch.


Auch wenn ich mich nur noch vage an die Verfilmung erinnere, so meine ich, dass dieser hier besser umgesetzt war.
Gefühlt las sich das Ende wie ein Bruch.
Liebevoll, mit etlichen Details geschmückt, baute Patrick Süskind die Landschaft und auch die Charakter auf und dann war es plötzlich vorbei. Das fand ich etwas schade. Hier hätte man mit wenigen Zeilen einfach mehr rausholen können.


Alles in allem ist es dennoch ein gutes Buch, wenn auch seine eigene Art etwas bizarr.

Veröffentlicht am 14.12.2017

Hundert und fit wie ein Turnschuh!

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
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Das Buch stand bei meinem Freund im Bücherregal und er zweifelt an, dass es mir gefallen könne. Er fand es zu überspitzt, stellenweise anstrengend und nervig. Mir, so fand er, könne es wohl sogar zu langweilig ...

Das Buch stand bei meinem Freund im Bücherregal und er zweifelt an, dass es mir gefallen könne. Er fand es zu überspitzt, stellenweise anstrengend und nervig. Mir, so fand er, könne es wohl sogar zu langweilig sein.


Was tut man da? Man lässt es sich einfach vorlesen.
Und es war göttlich!
Der Vorleser hatte genau die passende Stimme. Es kam einem vor, als würde Allan, der Hundertjährige, direkt neben einem sitzen und seine Lebensgeschichte erzählen.


Nun ja, dafür war diese aber dann doch etwas skurril, sodass man gelegentlich stutzte und überlegte, ob man denn nun eigentlich richtig gehört hat. Angefangen von eine Hunderjährigen, der einen Koffer klaut, irgendwann mal Sprengspezialist war, beim Bau der Atombombe geholfen haben soll oder gar mit einem Elefanten auf der Flucht ist.


Ehrlich gesagt, hätte mir das Buch vermutlich nicht gefallen, aber so war es ein netter Zeitvertreib bei den täglichen Autofahrten und ganz ehrlich?! So nerven wie unsere Verkehrsverhältnisse kann vermutlich kein Buch. ;)


Man sollte mit nicht all zu hohen Erwartungen an das Buch gehen und so manches mit Humor sehen, dann klappt das auch mit dem Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand.

Veröffentlicht am 18.01.2023

So la-la.

Monster auf der Couch
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Sehr positiv finde ich, dass es dieses Buch lediglich als Print gibt. Sicher, man könnte es auch als eBook lesen, aber das wäre optisch bei weitem nicht so spektakulär und hätte nicht diesen besonderen ...

Sehr positiv finde ich, dass es dieses Buch lediglich als Print gibt. Sicher, man könnte es auch als eBook lesen, aber das wäre optisch bei weitem nicht so spektakulär und hätte nicht diesen besonderen Charme. Das ist tatsächlich leider auch das Einzige was das Buch zu etwas ganz besonderem macht. Der Inhalt ist wohl oft interessant, reisst einen jetzt aber nicht vom Hocker. Die Auswahl der Charaktere fand ich in der Tat sehr spannend und auch die geführten Unterhaltungen waren ansprechend. Doch die Therapeutin fand ich mitunter etwas unnötig. Zwischen jeder Sitzung gibt es diverse Rückblicke wie die Auffassung dieser ist. Da sie permanent an der Meinung einer dritten Person hängt, wirkt sie leider etwas unfähig. Was mich tatsächlich sehr störte, war, dass sie gefühlt alles sexualisierte. Oh, Jekyll hat einen Freund zu dem er sich hingezogen fühlt, vielleicht ist er ja schwul. Oh, Laura mag es gebissen zu werden, vielleicht steht sie auf BDSM. Und so weiter. Das fand ich schon recht früh sehr anstrengend, da es mich an meine eigenen Therapie Stunden in der Jugend erinnerte, als die Therapeutin ständig wissen wollte ob an sell oder jenem der Tod meiner Mutter schuld sei. Nein, meine Oma fand ich schon scheiße bevor meine Mutter starb.

Doch zurück zum Buch. Wie schon erwähnt, fand ich die Charaktere und die Sitzungen selbst gelungen. Da ich schon einige Rezensionen zuvor überflogen hatte, war mir von Anfang an klar, dass ich keinen typischen Roman erwarten darf, was das Erlebnis ganz anders gestaltete und das Lesen angenehmer machte. Trotz der altertümlichen Charaktere waren die Gespräche angenehm zu lesen. Wobei Dorian durch seine philosophische Art manchmal eine kleine Herausforderung war. Tatsächlich hatte ich mir von der Familie Frankenstein weitaus mehr erhofft, fand aber die Entwicklung ihrer Geschichte sehr gelungen. Die Randnotizen fand ich ebenfalls sehr unterhaltsam, und auch beeindruckend, da die Therapeutin trotz ihrer sonst so unfähigen Art ein gesundes Maß an Selbstreflexion an den Tag legte. An sich denke ich, dass das Buch ganz nett ist, aber auch viel Potential verschenkt wurde, da gefühlt mir jedem Fall mehr die Luft entweicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich die Psychologin einfach nicht leiden kann, aber obwohl ich Dorian sonst als eine der faszinierendsten Figuren der klassischen Literatur sah, fand ich ihn einfach nur durchschnittlich.

Fazit:

Ein interessantes Leseerlebnis aus dem man mehr hätte holen können.

Veröffentlicht am 18.01.2023

Großartige Idee, aber...

Der Nachlass
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Das ist mein erstes Buch des Autors seit knapp 10 Jahren gewesen. Seine "Berlin Gothic" Reihe sowie andere Titel, die er damals noch selbst verlegte, fand ich gar nicht schlecht, weswegen ich schon lange ...

Das ist mein erstes Buch des Autors seit knapp 10 Jahren gewesen. Seine "Berlin Gothic" Reihe sowie andere Titel, die er damals noch selbst verlegte, fand ich gar nicht schlecht, weswegen ich schon lange einmal ein neueres Buch von ihm lesen wollte. Da dieses Buch ziemlich viral ging auf den sozialen Medien, hatte ich tatsächlich plötzlich Angst es zu beginnen. Es hafteten ihm so viele negative Meinungen an, dass ich mich beeinflusst fühlte. Nichtsdestotrotz habe ich es nun endlich gewagt. Während einige vom Anfang sagten, dass er langweilig sei, kann ich dieser Aussage nicht zustimmen. Den Anfang fand ich sehr gelungen und schlüssig. Durch den Wechsel der Sichten und Zeiten war ich regelrecht angefixt, was durch die subtile Spannung noch bestärkt wurde.

Doch irgendwann kam dann ein Punkt, der wirklich seltsam war. Zum einen schlichen sich kleine Fehler bzw. Ungereimtheiten ein, wie beispielsweise eine Aufgabe, in der die Teilnehmenden die Hand auf den eingeschalteten Herd legen sollen. Einem Induktionsherd, der, warum auch immer, eine glühende Spirale hat. Darüber konnte ich ja noch lächelnd hinwegsehen und ganz böse sagen, dass er als Mann ja bestimmt nicht kochen müsse - das mir meine bessere Hälfte die genaue Funktion dieser Art des Herds erklärte, lassen wir einfach außen vor. Eigentlich müsste ich das Buch sogar aufwerten, da ich einiges dazu gelernt habe, wie beispielsweise wie lange ein See braucht damit er gefriert. Kurz gesagt, viele Dinge wirkten einfach zusammengeschustert, damit die Geschichte weiter gehen kann. Das Problem für mich ist, dass ich bei einem Buch, das kein Fantasy ist, mir auch entsprechend logische Vorgänge wünsche. Zudem fand ich es inkonsequent.

SPOILER WARNUNG für diesen Absatz.
Und zwar heißt es, dass die Protagonisten die Aufgaben erledigen müssen, alle, ausnahmslos. Wer sich weigert, der bekommt einen Punkt abgezogen. Soweit so gut, aber nehmen wir das Beispiel mit dem Herd. Natürlich tatscht eine Person das Kochfeld, das eigentlich gar nicht heiß werden kann, an. Glücklicherweise wird sie auch gleich verarztet, also keine Sorge, alles nicht so schlimm. So, das war dann eine ausführende Person von etwa zehn. Da sie aber so mutig ist, bekommt sie den Punkt. Fertig. Man erfährt aber bis zum Schluss nicht, wann die Regeln umgeschrieben wurden. Vielleicht sehe ich das zu eng, und im Grunde bin ich ja auch froh, dass ich nicht jede Aufgabe etliche Male miterleben muss, aber sowas finde ich einfach inkonsequent und es fühlt sich falsch an.
SPOILER ENDE

Alles in allem finde ich es sehr schade, besonders die kleinen Fauxpas, die nicht hätten sein müssen. Die Geschichte und Idee hatte unfassbar viel Potential. Selbst die Auflösung fand ich gelungen und gut gewählt, aber der Weg dorthin war mir teilweise einfach zu widersprüchlich und konstruiert, weshalb ich es irgendwann auch weniger spannend fand.. Den Stil von Jonas Winner lese ich nach wie vor noch sehr gerne, da er angenehm und gut zu lesen ist. Es wird auf jeden Fall nicht mein letztes Buch von ihm sein, aber bis dato das schlechteste, zumindest für mich.

Fazit:

Großartige Idee, aber leider sehr widersprüchlich und konstruiert umgesetzt.