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Veröffentlicht am 17.10.2017

Seelenverwandte?

Ivy und Abe
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Voller Emotionen und mit einem leichten Schreibstil begeistert die Autorin mit ihren Liebesgeschichten über Ivy und Abe, denn diese Buch bietet mehr als nur eine Geschichte.
Ivy und Abe begegnen einander ...

Voller Emotionen und mit einem leichten Schreibstil begeistert die Autorin mit ihren Liebesgeschichten über Ivy und Abe, denn diese Buch bietet mehr als nur eine Geschichte.
Ivy und Abe begegnen einander immer wieder, zu verschiedenen Zeiten und in unterschiedlichen Abschnitten ihres Lebens. Mal sind sie befreundete Kinder, mal Geliebte, ein Ehepaar oder sie lernen einander nicht so gut kennen, um sich anzunähern.
Mir gefiel diese Art der Erzählung sehr gut. Es ist keine durchgängige Handlung, sondern viel mehr stellt sich die Frage: was wäre, wenn...?
Und damit hat die Autorin meinen Geschmack getroffen und konnte somit dieses Buch spannend und unterhaltsam gestalten.
Beide Protagonisten, ebenso wie die Nebenfiguren, werden sehr sympathisch gezeichnet- charakterliche Schwächen verzeiht man ihnen gern- im Gegenteil, sie machen sie erst authentisch und umso liebenswerter.
Der Antwort aber auf die Frage, ob es diesen einen Moment für die/den Richtige/n gibt oder ob Liebe immer ein Zufall ist, der bin ich nach diesen Begegnungen mit Ivy und Abe immer noch nicht näher gekommen :)

Veröffentlicht am 21.07.2017

Wie man als Vater überlebt.... ohne die Trennung zu riskieren

Bring deinen Mann nicht gleich um, du könntest ihn noch brauchen
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Der Titel sorgte für ein breites Schmunzeln und Interesse, das durch den Klappentext noch verstärkt wurde. 

Autorin (und Journalistin) Jancee Dunn erzählt in ihrem Buch "Bring deinen Mann nicht gleich ...

Der Titel sorgte für ein breites Schmunzeln und Interesse, das durch den Klappentext noch verstärkt wurde. 

Autorin (und Journalistin) Jancee Dunn erzählt in ihrem Buch "Bring deinen Mann nicht gleich um - Du könntest ihn noch brauchen" über das große Abenteuer und zugleich die Belastung, als Paar ein Kind zu bekommen und sich durch die neuen Rollen dennoch nicht aus den Augen zu verlieren. Dabei geht es nicht so sehr um die große Fragen, sondern vielmehr um kleine Sorgen und Alltagsnöte. 

Mit ihrem lockerem und leichtem Erzählstil versteht sie es, nicht nur Situation und ihre (spezielle) Komik zu beschreiben, sondern läßt auch Therapeuten und andere Eltern zu Wort kommen. Sie setzt sich mit Studien und Wissenschaftlern auseinander und versucht, deren Ratschläge umzusetzen und deren (Miss-/)Erfolg zu beschreiben.

So bekommt man einen Einblick in die Auseinandersetzungen um die persönliche Freizeit, Hausarbeit und Erziehungsfragen.

Dies´ war ihr Weg, sich der für sie gänzlich neuen Lebenssituation zu stellen und den Herausfordungen zu begegnen. 

Daher handelt es sich bei diesem Buch eher um einen persönlichen Erfahrungsbericht als einen allgemein anwendbaren Ratgeber.

Dennoch wurde das Buch sehr unterhaltsam geschrieben und man kann sich vielen Darstellungen wiederfinden, die sehr anschaulich und nachvollziehbar beschrieben wurden. Es überzeugte vor allem durch seine große Unterhaltsamkeit.

Veröffentlicht am 29.05.2017

Erholungsurlaub an der Schlei in Buchform

Meerhimmelblau
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Liane ist Bibliothekarin an der Universitätsbibliothek in Darmstadt, Ende 40, kann schleicht NEIN sagen und steht kurz vor der Grenze ihrer Belastbarkeit.

War ihre Ehe mit Jochen zu Beginn ein Traum muß ...

Liane ist Bibliothekarin an der Universitätsbibliothek in Darmstadt, Ende 40, kann schleicht NEIN sagen und steht kurz vor der Grenze ihrer Belastbarkeit.

War ihre Ehe mit Jochen zu Beginn ein Traum muß sie sich nun eingestehen, daß sie nur noch aus Gewohnheit und Langeweile zusammen sind. Jochen, leidenschaftlicher Italienfan und Fremdgänger, wird für Monate nach Venedig fahren- ohne sie, allerdings mit Muse!

Wie die Rettung in letzter Sekunde erscheint ihr da die Idee ihrer Freundin und Kollegin Nele, sich kurzfristig und zeitlich begrenzt um den Hof des Großvaters an der Schlei zu kümmern. Anfangs als Fremde mißtrauisch beäugt lebt sie sich schnell ein und lernt viele Menschen kennen, deren Begegnung ihr Leben zum Teil nachhaltig verändern werden.

So mausert sie sich von der etwas verhuscht wirkenden Anhängselfrau eines lauten Egomanen zu einer selbstbewußten Frau im besten Alter, die ihre Leidenschaft zum Beruf macht. Ganz nebenbei verliebt sie sich, blüht inmitten der idyllischen Landschaft auf und kann den Mann schlußendlich für sich gewinnen.

Eine luftig leichte Geschichte, die jedoch mit einigen Wirrungen auch für ausreichend Spannung sorgt, sodaß die gute Unterhaltung das ganze Buch lang anhält, gespickt mit wunderbaren Landschaftsbeschreibungen der Schlei, die das Lesen zum Erholungsurlaub werden läßt.


Veröffentlicht am 24.04.2017

Neubeginn

Der Reisende
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Das Cover ist sehr ansprechend und passend zum Genre und Inhalt gestaltet, das Buch macht als Hardcover einen hochwertigen Eindruck.
Es wurde eine Eiswüste dargestellt, einige Teile liegen herum.
Mittig ...

Das Cover ist sehr ansprechend und passend zum Genre und Inhalt gestaltet, das Buch macht als Hardcover einen hochwertigen Eindruck.
Es wurde eine Eiswüste dargestellt, einige Teile liegen herum.
Mittig ist ein Baum erkennbar- die Wurzeln sehr deutlich, seine Krone verschwindet im gelb-leuchtenden Himmel, der auch ein Auge darstellen könnte.
Dieser wird eine zentrale Rolle im Buch spielen.

Ondrej Cikan benutzt einen außergewöhnlicher Schreibstil und eine sehr bildhafte Sprache, die eine gewisse Eingewöhnungszeit nötig werden ließen.
Der Wechsel zwischen zarter Poesie und faktische Darstellung, die zum Teil sogar vulgäre Wortwahl, sorgten aber immer wieder für Spannung.
Dieser konträre Wechsel findet sich jedoch nicht nur in der Sprache, sondern auch in der Handlung wieder.

In seinem genreübergreifenden Werk erzählt der Autor die Geschichte von Herman,
der nach einem Atomkrieg als Mutant wieder zum Leben erweckt wird.
Der neue Herrscher ist der Wächter der Zeit, was nicht einer gewissen Ironie entbehrt,
da alle bis dato bekannten und gültigen physikalischen Gesetze außer Kraft gesetzt sind.
Zeit und Raum (Entfernungen) sind nicht mehr meß- und einschätzbar und das Auftreten sogenannter Wirbel, die einen Übergang in die Vergangenheit ermöglichen, machen es Herman nicht einfacher, sich in dieser Welt zurechtzufinden. Es gibt verschiedene Völker, die alle versuchen, irgendwie zu überleben und sich deshalb häufig bekriegen. Einige treiben auch Handel miteinander und sind freundschaftlich miteinander verbunden.

Herman hat bei dieser Apokalypse seine Frau und Tochter verloren und trauert. Allerdings hofft er auch weiterhin, daß sie ebenfalls gerettet wurden und er sie doch
noch finden kann. Vom Wächter der Zeit bekommt er Magnolia zur Seite gestellt, für die Tochter des Wächters wird er später auch Liebe entwickeln.

In der neuen Zeit ist er nun einer der 3 "Reisenden", die zu einer gefährlichen Mission aufbrechen. An seiner Seite befinden sich seine Schwager, und nur sehr langsam gewöhnt sich Herman an seine neuen Aufgaben und auch sein neues Leben.
Während er sich an die Liebe und sein früheres Leben nur erinnern kann, stolpert er durch diese eisige, feindliche Wüste, die nun seine Welt darstellt, seine Waffen immer dabei und sich der wirklichen Gefahren nur selten bewußt.

Allerdings wird die Durchschaubarkeit des Romans durch die gewollte Verwirrung des Autors etwas erschwert, was eine hohe Konzentration vom Leser erfordert.
Herman träumt, halluziniert- ob er dies´tut oder wir inmitten seiner Realität sind, müssen wir erst Stück für Stück lernen- so wie Herman sich in seinem neuen Leben zurechtfinden muß.

Die Figuren fand ich recht übersichtlich und gut gezeichnet. Mir gefiel vor allem die innere Zerrissenheit des Hauptprotagonisten Herman und die Darstellung der 3 Töchter des Wächters der Zeit. Man konnte trotz der irritierenden Wechsel in Sprache und Geschichte dennoch immer nachempfinden, in welcher Emotionslage die Akteure sich befinden.

Dieser Roman ist zugleich eine Dystopie, eine Art Liebesgeschichte, Kriegsroman mit Einflüssen von Sci-Fi und Fantasy. Das allein schon macht ihn äußerst lesenswert.

Die Düsternis der Geschichte wurde durch den skurrilen Humor immer wieder aufgelockert.
Spannend fand ich z.B. das warme Erdbeereis, das wegen der Kälte der Eiswüste nicht taut oder daß Herman´s neue Gefährtin und Liebe Magnolia ebenso wie seine geliebte Tochter Rosalia Namen von wunderbaren Blütengehölzen erhielten.
Die interessanten Sprünge in der Zeit (Erinnerung, Aktuelles) und die Entwicklung von Herman sind außergewöhnlich und trotz der brutalen Gewaltszenen tief berührend.

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, denn dies´ war erst der Beginn der Geschichte. :)

Veröffentlicht am 19.04.2017

Ein tolles Buch über 2 starke Frauen

Begegnung mit einer Vergessenen
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Das Buch umhüllt ein schöner Einband. Der Schutzumschlag wirkt auf den ersten Blick sehr ansprechend und erscheint in einem blassen Rosa. Konträr dazu die mittig über dem Titel angeordnete Zeichnung, die ...

Das Buch umhüllt ein schöner Einband. Der Schutzumschlag wirkt auf den ersten Blick sehr ansprechend und erscheint in einem blassen Rosa. Konträr dazu die mittig über dem Titel angeordnete Zeichnung, die ein Krankenbett mit Fesseln in schwarz-weiß darstellt, aus einem darüberschwebenden Blickwinkel.

Anne Schuster hat hier ein sehr ungewöhnliches Buch vorgelegt.
Voller Spannung berührt es doch zutiefst.
Neben offen politischer Stellungnahme zum Frauenrecht und der Selbstfindung durch Vergangenheitsbewältigung der Ich-Erzählerin geht es auch um den Mord an ihrem Urgroßvater. Es ist also mehr als genreübergreifend und das als Erstlingswerk der südafrikanischen Autorin.

Durch unterschiedliche Schrifttypen werden die 3 Handlungs- und Zeitebenen voneinander abgegrenzt, sodaß man die verschiedenen Perspektiven jederzeit nachvollziehen kann.

1.) Anna Bertrand sucht in Kapstadt 2004 in den Archiven nach Hinweisen zu ihrer Urgroßmutter Maria Jacoba Schultz, die ihr letztes Lebensjahr in der psychiatrischen Anstalt (ihrer Sprache beraubt, der Körper gelähmt) verbringt. Sie stellt ihr viele Fragen, da sie nicht nachvollziehen kann, warum Maria dort untergebracht wurde. Da sie nur weniger Fakten fündig wird, entspringt das meiste ihrer einseitigen Zwiesprache ihrer Phantasie.

2.) Ihre Urgroßmutter Maria erinnert sich in der Psychiatrie an ihr schweres Leben mit einem kaltherzigen, herrischen Ehemann und 6 Kindern. Zugleich beschreibt sie ihr Kapstadt Ende des 18. Jahrhunderts mit all der Diskriminierung von Frauen und dem Rassismus, sowie ihre derzeitige Umgebung in der Irrenanstalt.

3.) Hier finden sich Anweisungen/ Übungen an/ für fiktive Teilnehmerinnen eines Schreib-Workshops oder der Leserschaft, die sich thematisch mit Autobiographie und Erinnerungen auseinandersetzen sollen.
Diese scheint die Autorin im Anschluß daran gleich im Roman umzusetzen.

Während Maria in einer Irrenanstalt dahinvegetiert, und ihre Situation als bedrückend und ausweglos beschrieben wird, findet Anna auf der Suche nach Erkenntnissen zu ihrer Urgroßmutter nicht nur diese in der Vergangenheit, sondern vor allem sich selbst und zu einem selbstbestimmten, hoffnungsvollen Leben.

Ihnen gemein ist ein großes Gerechtigkeitsempfinden, welches sich vor allem im Kampf für die Rechte von Frauen, insbesondere der Prostituierten, widerspiegelt.
Während Maria sich zu ihrer Zeit auch um die, von der Gesellschaft geächteten, "Sexarbeiterinnen" kümmerte, verfolgt Anna den Prozess an einer Prostituierten.
Und läßt sich dabei auch nicht durch einen tätlichen Übergriff zur Aufgabe zwingen.

Ein Buch, das seinen Lesern einiges abverlangt, durch seine vielfältige Thematik, die nichts an Brisanz verloren hat und der Erkenntnis, daß bei aller Ungerechtig- und Auswegslosigkeit doch immer Hoffnung besteht.