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Veröffentlicht am 05.07.2023

konnte meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllen

Refugium
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"Refigium" ist der Auftakt der Trilogie um die Schriftstellerin und ehemalige Polizistin Julia Malmros und den Hacker Kim Ribbing.
Julia soll die Fortsetzung der Millennium-Reihe schreiben und braucht ...


"Refigium" ist der Auftakt der Trilogie um die Schriftstellerin und ehemalige Polizistin Julia Malmros und den Hacker Kim Ribbing.
Julia soll die Fortsetzung der Millennium-Reihe schreiben und braucht dafür die Hilfe eines Hackers, um die Rolle der Lisbeth Salander authentisch formulieren zu können. Dabei kommen sie sich nicht nur näher, sondern beobachten auch einen Serienmord an Julias Jugendfreund Olof Helander auf dessen Terrasse sowie zwei Geschäftsmännern, samt Gattinnen. Nur Helanders 14jährige Tochter Astrid kann sich unter den Steg retten.
Julia und Kim ermitteln parallel zur Polizei, wobei Kims Hackerfähigkeiten natürlich außerordentlich viel helfen. Und beide begeben sich dabei natürlich in Gefahr...

Die Story ist so typisch skandinavisch-deprimierend; die Charaktere sind alle psychisch angeschlagen. Allen voran natürlich Kim, der aber auch wirklich schon schreckliches in seiner Kindheit und Jugend durchstehen musste. Trotzdem er so viel erleben musste, ist er überraschend normal geblieben, soweit das halt geht. Das macht ihn so sympathisch.

Ein etwas gehobener Schreibstil mit kurzen Sätzen, sehr kurze Kapitel, die abwechselnd aus Sicht von Julia und Kim erzählt werden, und kurze Einschübe aus Kims Kindheit zeichnen den Aufbau aus.
Mich hat nur etwas gestört, dass, wenn die Charaktere erwähnt werden (meist zu Kapitelbeginn), ständig der komplette Name genannt wird; also Vor- UND Nachname. Das kannte ich bisher aus keinem Buch; und wir Leser wissen doch nach der ersten Personenvorstellung, das Kim Ribbing und Julia Malmros die vollen Namen sind - und es gibt ja auch keine anderen Kims und Julias in dem Buch.

Vieles erinnert an die Figuren aus der Millennium-Reihe; nicht nur, dass Julia die Geschichte weiterschreiben soll; sonder sie ist ein weiblicher Mikael Blomkvist; und Kim eine männliche Lisbeth Salander.
Übrigens hätte ich die Liebesgeschichte zwischen Julia und Kim nicht unbedingt gebraucht, ich fand irgendwie nichts Prickelndes daran und konnte auch deren Anziehungskraft zueinander nicht ganz nachvollziehen. Als gute Freunde, ja. Aber als Liebespaar...
Auch wenn es interessant zu lesen war, gab es einige Längen, die charakterliche Darstellung der Figuren war mir fast schon ZU detailliert; und da der Bösewicht ja schon recht weit zu Beginn feststand und man quasi nur mehr dabei ist, wie Beweise gegen ihn gesammelt werden. Manche Action-Szenen haben zu sehr an Mission Impossible erinnert.
Auch wenn ich mir insgesamt mehr erwartet hätte, bin ich aufgrund des überraschenden Epilogs, der eine Art Cliffhanger ist, schon auf den nächsten Teil gespannt.


Fazit:
Ein typisch düsterer Schweden-Krimi mit viele Anspielungen auf die Millennium-Reihe, der sich langsam entwickelt, sich durch fast schon zu detaillierte Charakterbeschreibungen auszeichnet und einem auf den nächsten Band neugierig machenden Ende. Ich hatte mir trotzdem mehr Spannung und Sogwirkung erwartet.

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Veröffentlicht am 27.06.2023

Morde im Theater-Milieu

Böses Licht
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Leider kommt "Böses Licht" nicht an den Auftakt der Reihe um die Polizistin Fina Plank, "Stille blutet" heran, dessen Plot etwas ganz Außergewöhnliches war.
Hier geht es um Morde im Theatermilieu, und ...


Leider kommt "Böses Licht" nicht an den Auftakt der Reihe um die Polizistin Fina Plank, "Stille blutet" heran, dessen Plot etwas ganz Außergewöhnliches war.
Hier geht es um Morde im Theatermilieu, und das Setting rund um die Salzburger Festspiele gefiel mir gut, da diese ja auch bald stattfinden.
Dennoch konnte mich die Handlung und alles drumherum leider nicht so fesseln wie im Vorgänger.
Der Schreibstil ist jedoch wie gewohnt mitreißend; auch liest man wieder kleine Passagen aus Sicht des Erzählers aus dem Off; und man bekommt wirklich sehr viele Personen präsentiert, wovon viele potentiell verdächtig sind. Anfangs hatte ich leichte Probleme, alle auseinander halten zu können.

Zuerst ist man im Burgtheater, wo bei der letzten Aufführung von "Richard III." die Leiche des Garderobieres Ulrich Schreiber mit dem Thron von der Unterbühne hochfährt, mitten in der Schlussszene.
Bald darauf wird auch einer der Schauspieler aus diesem Stück ermordet aufgefunden; der Regieassistent und eine Schauspielerin werden bedroht. Schnell gerät der Hauptdarsteller, Jasper Freysam, ins Visier der Ermittlungen.
Danach reisen diese und auch andere Darsteller nach Salzburg, um dort für "Dantons Tod" zu proben; und auch dort geht es weiter mit den Morden.

Anfangs hatte ich niemanden in Verdacht und ich konnte auch keinerlei Motiv ausfindig machen. Den Täter hatte ich dann doch schnell erraten, doch das Motiv hat sich mir erst mit der Aufklärung erschlossen - die Auflösung gefiel mir!
Der Showdown allerdings war mir zu abrupt; und leider wurde auch hier wieder nicht aufgelöst, wer diese Stimme aus dem Off ist und wie diese mit allem zusammenhängt; ich hoffe, dass dies im nächsten Teil geschieht.

Das Setting in Salzburg hat mir besonders gut gefallen, da ich die Stadt nicht kenne, aber aufgrund der detaillierten Beschreibungen alles genau vor Augen hatte.
Auch die Streitereien und Rivalitäten zwischen den Darstellern waren authentisch dargestellt und man hat auch einen guten Einblick bekommen, wie sehr Schauspieler unter hartnäckigen Fans leiden können bzw. wie sehr sich manche nur durch ihr Idol identifizieren und sich reinsteigern.

Besser gefiel mir in diesem Teil als im ersten, dass Finas Kollege Oliver Homburg, der zwar immer noch gehässig ihr gegenüber war, aber eben nicht mehr so penetrant. Außerdem verhält er sich gegen Ende wie ein Lämmchen gegenüber Fina; und ich bin gespannt, ob ihm der Grund dafür im nächsten Band noch um die Ohren fliegen wird.
Zu Fina kann man nur wie immer sagen: taffe Frau, vif, und gute Kombinationsgabe.


Fazit:
Morde im Theatermilieu in Wien und Salzburg mit sehr vielen handelnden Personen. Die Theater-Interna fand ich sehr interessant, das Setting in Salzburg wunderschön; allerdings war der Fall selbst nicht so packend wie jener des ersten Bands. Trotzdem freue ich mich schon sehr auf ein Wiedersehen mit Fina!

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Abschluss der Amissa-Trilogie; nicht so gut wie die ersten beiden Teile

Amissa. Die Überlebenden
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In "Die Überlebenden", dem Finale der Amissa-Trilogie, lösen sich alle Geheimnisse um die Suchorganisation Amissa und deren Gründer Hans Zügli, dessen Sohn Beat vor 10 Jahren verschwunden ist, sowie der ...

In "Die Überlebenden", dem Finale der Amissa-Trilogie, lösen sich alle Geheimnisse um die Suchorganisation Amissa und deren Gründer Hans Zügli, dessen Sohn Beat vor 10 Jahren verschwunden ist, sowie der Menschenhandelsorganisation Missing Order auf.
Der Schreibstil ist wieder rasant und besticht durch den konstant hohen Spannungsbogen.
Das Buch kann eigenständig gelesen werden, da alles Wichtige in kurzen Einschüben vorkommt; dennoch empfehle ich zum kompletten Verständnis die Bände chronologisch zu lesen.

Die Überlebenden der bisherigen Geschehnisse, allen voran Rica Kantzius, ist dem Menschenhändlerring immer noch auf den Fersen. Die Welt MUSS davon befreit werden, koste es, was es wolle.
Leider waren mir Einges zu überzogen und viele Handlungen fragwürdig.
Die Auflösung hat mich tatsächlich überrascht, denn ich hatte mir diese ganz anders vorgestellt - allerdings fand ich die Gründe für die kriminellen Machenschaften und die Morde unglaubwürdig. Wahrscheinlich aber auch, weil ich es mir einfach nicht vorstellen will, dass Menschen tatsächlich aus "nur" diesen Gründen solche unaussprechlich grausamen Taten begehen.
Natürlich darf ein rasanter Showdown nicht fehlen, und auch das Mysterium von Beat Züglis Verschwinden löst sich auf - perfide, wie die ganze Geschichte insgesamt.


Fazit:
Der Abschluss der Amissa-Trilogie konnte mich leider nicht so ganz überzeugen wie die ersten beiden Teile, da mir Einiges zu unglaubwürdig war. 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 18.01.2023

Fantasy-Reihen-Auftakt in zwei unterschiedlichen Welten

Die Göttin und der Prinz. The other side of the sky
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Prinz North stürzt mit seinem Gleiter von den Himmelsstädten Alciel, in der viel Fortschritt und Technik herrscht, hinunter in eine komplett andere Welt, in der Religiosität, Glaube und Magie eine große ...


Prinz North stürzt mit seinem Gleiter von den Himmelsstädten Alciel, in der viel Fortschritt und Technik herrscht, hinunter in eine komplett andere Welt, in der Religiosität, Glaube und Magie eine große Rolle spielen.
Dort trifft er auf Nimh, die eigentlich die personifizierte Göttin Nimhara ist, die niemand berühren darf.
Niemh sieht mit dem Auffinden von North eine Prophezeiung erfüllt, denn sie glaubt, er ist der vorausgesagte Lichtbringer, mit dessen Schicksal ihres zusammenhängt, und mit dem sie ihr Volk retten will.

Die gravierenden Unterschiede zwischen Alciel, der Welt "da oben", wo vor Urzeiten die Götter hingegangen sind, in der Technik, Wissenschaft und Fortschritt herrscht - und Nimhs Welt, rückständig, wo an Magie und Göttlichkeit geglaubt wird, sind eindrücklich dargestellt.

Als Göttin darf Nimh nicht berührt werden, da sie sonst ihre Göttlichkeit verliert, so wie es bei ihrer Vorgängerin war. Dies fällt ihr besonders schwer, als sie Gefühle für North entwickelt.
Die Zerrissenheit von Nimh ist sehr gut dargestellt, auch North' Schwierigkeit an Magie zu glauben, da er nur Technik und Wissenschaft kennt. Und es ist deshalb anfangs auch schwer für ihn, Nimhs Wunsch ernst zu nehmen und sie nicht zu berühren.
Anfangs hab ich mir ein bisschen schwer getan, in die Geschichte zu finden; es hat auch einige Zeit gedauert, bis es an Fahrt aufgenommen hat; danach passiert viel, doch leider gibt es für meinen Geschmack immer wieder kleine Längen, vor allem wenn Nimhs bzw. North' Zweifel sehr oft wiederholt werden.

Die Charaktere sind vielfältig gezeichnet, und besonders natürlich Nimh und Inshara, die eine wichtige Rolle in der Story innehat.
Somit vereint die Geschichte nicht nur Fantasy, auch ein bisschen SciFi, Krimi und natürlich Romantik (wobei mir die fast zu kurz kommt). Ein fulminanter Showdown darf natürlich nicht fehlen, und ein Cliffhanger ist auch obligatorisch ;)

Durch die weibliche Sprecherin bzw. den männlichen Sprecher kann man die Gedanken von Nimh und North auch akustisch gut auseinanderhalten, wobei mir die Stimme des Sprechers nicht so gut gefiel, sie hörte sich etwas blechern an.


Fazit:
Fantasy-Auftakt in einer einfallsreichen Welt und mannigfaltigen Charakteren; jedoch mit kleinen Längen.

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Veröffentlicht am 02.01.2023

Auftakt der Reihe um einen französischen Auftragskiller

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens
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Lucien Comte de Chacarasse, der ein gutgehendes Restaurant betreibt, muss sich nach dem Tod seines Vaters, der erschossen wurde, leider dem Familiengeschäft widmen: dem Auftragsmord. Obwohl er Töten hasst.
Francine, ...


Lucien Comte de Chacarasse, der ein gutgehendes Restaurant betreibt, muss sich nach dem Tod seines Vaters, der erschossen wurde, leider dem Familiengeschäft widmen: dem Auftragsmord. Obwohl er Töten hasst.
Francine, die Sekretärin seines Vaters, tritt auch in seine Dienste und gemeinsam versuchen sie, Ideen zu finden, um die Auftragsmorde durchzuführen, ohne töten zu müssen.


Meine Meinung:
Der Auftakt der Reihe startet etwas schwierig, da zu Beginn nicht viel passiert und es etwas zäh ist.
Auch, dass so lange ein "Geheimnis" darum gemacht wird, welches das große Familiengeschäft der Chacarasse ist (obwohl man es sich als Leser eh schon denken konnte), fand ich etwas überzogen - warum wird da so ein Tamtam drum gemacht? Und gibt es sowas überhaupt noch? Eine Familie von Auftragskillern? War für mich unglaubwürdig.
Allerdings war der Verlauf der Geschichte dann doch unterhaltsam.
Dass viele französische Ausdrücke übernommen wurden, hat mir sehr gut gefallen. Teilweise war die Übersetzung auch gleich im fortlaufenden Text inkludiert, aber leider nicht immer.
Auch liest man viel über französische Gerichte und Wein, da Lucien ja eigentlich ein Restaurantbesitzer ist.

Auch dass Lucien das Töten eigentlich hasst, aber doch perfekt in allen Arten davon ist, war für mich unglaubwürdig - ebenso wie das Versprechen an seinen Vater an dessen Totenbett. Warum glaubt er, es dann tun zu müssen, wenn er es doch nicht will? Sein Vater kann ihn dafür ja nicht mehr verurteilen.
Naja, so findet er dann andere kreative Problemlösungen dafür, was ich ganz witzig fand.

So richtig warm konnte ich mit Lucien und seiner Art nicht werden, er lebt so in den Tag hinein und ist den Frauen und dem Wein sehr zugetan, bis er dann den inneren Konflikt hat, dem Versprechen an seinen Vater nachzukommen, obwohl er doch nicht töten will; sein Onkel ist unsympathisch, arrogant und nur aufs Geld aus; und Francine ist kühl und unnahbar, sie taut jedoch gegen Ende etwas auf.
Die einzig sympathische Figur im Buch ist die Haushälterin Rosalie, die man einfach ins Herz schließen muss.
Wer Luciens Vater getötet hat, wird in einem actionreichen Showdown auch noch aufgelöst.


Fazit:
Nach einem schwierigen Einstieg ein ganz unterhaltsamer Krimi mit tollem Frankreich-Flair, leider ohne richtig viel Spannung.