Kriegsjahre ...
SturmtageSturmtage: Die Schwestern vom Waldfriede
Nach wie vor habe ich eine Vorliebe für Berlin, alte Gebäude und Arztserien und finde daher auch die großangelegte Saga von Corina Bomann fantastisch. Diese ist ...
Sturmtage: Die Schwestern vom Waldfriede
Nach wie vor habe ich eine Vorliebe für Berlin, alte Gebäude und Arztserien und finde daher auch die großangelegte Saga von Corina Bomann fantastisch. Diese ist nach wahren Begebenheiten geschrieben, inspiriert von der Chronik einer Krankenschwester, erzählt die Erfolgsautorin die packende Geschichte der Berliner Waldfriede-Klinik. Im Mittelpunkt des fiktiven/historischen Plots geht es um Zusammenhalt, Pflege, Liebe, Freundschaften und allerlei dramatische Momente im zweiten Weltkrieg. Das Cover reiht sich perfekt in die Serie ein, deren ersten beiden Teile ich bereits begeistert verschlungen habe. Und zugegebener Maßen „oute“ ich mich mal als großer Fan dieser Reihe, als Betrachter sieht man das zurückliegende Krankenhaus im lichten Schein und etwas Dunst. Es wirkt fast wie aus einer anderen Welt. Drum herum ist eine Parkanlage mit lichtdurchfluteten Bäumen, am Boden liegt ordentlich Laub. Am linken Bildrand sieht man in einer ockerfarbenen Tracht eine junge Frau, das Gesicht ist angeschnitten, sie blickt zur Klinik. Am rechten Arm trägt sie eine dunkle Ledertasche, über ihrer Schulter baumelt lässig ein Stethoskop. Der Titel Leuchtfeuer ist erhaben und in Goldprägung aufgetragen. Als Protagonisten agieren diesmal Assistenzärztin Helene, Antonio, der Chefchirurg Dr. Hintze (NSDAP-Mitglied), Dr. Ortmann, Dr. Conradi, Gärtner Timo, Dr. Wasyl Dimitroff und natürlich Schwester Hanna, um nur einige zu nennen, die auch schon in Teil 1 und 2 im Einsatz war/en. Die Figuren wirken auch in diesem Roman menschlich und lebensecht. Der Schreibstil und die Wortwahl von Bomann begeistern mich ebenfalls. Bildgewaltig und detailgetreu, historische Hintergründe wirken gut recherchiert, Fakten werden gut und flüssig zum Leser transportiert. Emotional und bewegend werden Gefühle, Liebe sowie der schreckliche Krieg von der Autorin schriftstellerisch gemeistert. Die Handlung ist aufwühlend und geht unter die Haut, besonders die „Errettung“ der beiden Krankenschwestern fasziniert mich. Der Erzählerin gelingt es außerdem phänomenal, sich in den Klinikalltag hineinzuversetzen. Die Sorgen und Nöte des Personals, aber auch der Patienten werden glaubhaft in Szene gesetzt. Der Spannungsaufbau ist auch bei dieser grandiosen Fortsetzung geglückt. Die zahlreichen Seiten fliegen beim Lesen nur so vor meinen Augen dahin. Besonders gut gefällt mir auch in diesem Zusammenhang, gleich zu Beginn die Übersichtskarte von Berlin-Zehlendorf Ende der 30er Jahre, so hat man ein Bild vor Augen. Der Prolog mit der Zeitreise nach 1937 ist unheimlich spannend und lässt mich wieder ruckzuck ins Geschehen eintauchen. Dann folgen häppchenweise aufbereitet die Jahre bis zirka 1946, was meines Erachtens sehr gut zum vorliegenden Plot passt. Die Politik ist einprägsam und erschütternd, die Romanfiguren wirken lebensecht und sehr gut von der Autorin in Szene gesetzt. Als Leser hat man das Gefühl mitten im Geschehen zu sein, was manchmal sehr beklemmend ist/wirkt und zudem an den aktuellen Ukraine -Krieg denken lässt. Auch dort sind es Not, Schrecken, Terror und Tod, die innerhalb von Europa die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzen. Ich empfehle daher, auch bei diesem Roman, vorsichtshalber ein paar Taschentücher bereitzulegen.
Inhalt:
Zwischen Not und Hoffnung. Eine mutige Ärztin setzt für ihre Patienten alles aufs Spiel. Die mitreißende Waldfriede-Saga geht weiter!
Berlin-Zehlendorf, 1939. Mit Kriegsbeginn müssen die Schwestern und Ärzte im Krankenhaus Waldfriede geschlossen zusammenstehen. Doch der jungen selbstbewussten Assistenzärztin Helene fällt es schwer, den Frieden im Haus zu wahren: Immer wieder gerät sie mit dem Chefchirurgen, einem überzeugten NSDAP-Mitglied, aneinander. Trost findet sie auf Spaziergängen in den Parkanlagen der Klinik – und bei dem sympathischen Gärtner Timo. Aus ihrer anfänglichen Freundschaft entwickelt sich schnell ein inniges Verhältnis, bis Timo überraschend zum Wehrdienst eingezogen wird. Als Helene bemerkt, dass auch ein anderer Mann Gefühle für sie entwickelt, muss sie ihr Herz ergründen, doch dieses ist erfüllt von Sorge – denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Bomben über Berlin und dem Waldfriede fallen werden.
Die Autorin:
Corina Bomanns Romane sind mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren nicht aus den Bestsellerregalen wegzudenken. Mit ihren beliebten historischen Sagas steht sie regelmäßig auf den vorderen Plätzen der SPIEGEL-Bestsellerliste – so zuletzt mit »Sternstunde« und »Leuchtfeuer«, den ersten beiden Bänden ihrer groß angelegten Waldfriede-Saga. Mit der vierbändigen Romanreihe um die Berliner Klinik erfüllt sie sich einen Herzenswunsch: Inspiriert durch die echte Chronik des Hauses, von deren Existenz sie während eines Aufenthalts dort erfuhr, möchte sie der Klinik und ihrer ereignisreichen Geschichte ein Denkmal setzen. Corina Bomann lebt in Berlin-Zehlendorf – in direkter Nachbarschaft zur Waldfriede-Klinik.
Weitere Bücher:
1. Sternstunde. Die Schwestern vom Waldfriede
2. Leuchtfeuer. Die Schwestern vom Waldfriede
4. Wunderzeit. Die Schwestern vom Waldfriede
Fazit: ***** Der Roman „Sturmtage“ von Corina Bomann ist im Penguin Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 624 mitreißende und spannende Seiten, die mir wieder fantastisch gefallen haben. So macht „Geschichte“ Spaß und auf Teil 4 dieser tollen historischen/fiktiven Saga warte ich jetzt schon sehnsüchtig. Der nächste Band „Wunderzeit“ soll wohl voraussichtlich Mitte dieses Jahres ausgeliefert werden, wenn das mal keine gute Nachricht ist!