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Veröffentlicht am 27.01.2023

Geheimnisse einer Familie

Die Schatten über uns
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Finn und Mia ersteigern ein Haus, das mehr als renovierungsbedürftig ist; Finn will es zusammen mit seinem Vater Dave in Eigenregie wieder instandsetzen. Bei den Renovierungsarbeiten findet die Familie, ...

Finn und Mia ersteigern ein Haus, das mehr als renovierungsbedürftig ist; Finn will es zusammen mit seinem Vater Dave in Eigenregie wieder instandsetzen. Bei den Renovierungsarbeiten findet die Familie, zu der noch Finns Mutter Debbie gehört, einen versteckten Raum auf dem Dachboden, in dem sich sieben Koffer befinden, deren Inhalt das Leben der vier für immer verändern wird. Mia setzt alles daran, herauszufinden, was in dem Haus passiert sein könnte und bringt dadurch nicht nur sich selbst in große Gefahr.

Aus wechselnder Perspektive konnte ich den Geschehnissen folgen, wobei die jeweils erzählende Person mal mehr und mal weniger zuverlässig war. Dies lag nicht etwa daran, dass ich angelogen wurde; mir wurde einfach nicht die ganze Wahrheit gesagt. Diese Erzählweise und die dazwischen eingestreuten Ausführungen einer unbekannten Person, die ich lange nicht zuordnen konnte, führten dazu, dass ich es vor Spannung kaum noch ausgehalten habe. Ab und zu gab es zusätzlich einen Zeitungsartikel oder ein Interview mit diversen Beteiligten, diese trugen aber nicht etwa zur Aufklärung bei, sondern sorgten im Gegenteil dafür, dass viele meiner Theorien ad absurdum geführt wurden. Je mehr Einzelheiten ich erfuhr, desto sicherer war ich mir, wer die unbekannte Stimme sein könnte, als es plötzlich eine Enthüllung gab, die alle meine Vermutungen als Unsinn entlarvt hat. Herrlich!

Immer, wenn ich dachte, ich hätte den Durchblick, hat der Autor es geschafft, mich erneut zu überraschen und eine Komponente einzubauen, die ich nicht erwartet hätte. Solche Geschichten begeistern mich sehr, ich mag es, an der Nase herumgeführt zu werden, statt früh die Lösung zu erahnen. Ein grandioser Thriller, der mir unterhaltsame und spannende Lesestunden beschert hat. Auch das neunte Buch von John Marrs überzeugt auf ganzer Linie! Volle Punktzahl und eine Leseempfehlung gibt es dafür von mir.

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Veröffentlicht am 19.01.2023

Wenn das Leben passiert

Ich wünschte, du wärst hier
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Diana ist noch keine dreißig Jahre alt und hat ihr Leben vollständig geplant, jeden Schritt hat sie sich bereits ausgemalt und freut sich nun auf die mit ihrem Freund, dem Chirurgen Finn, geplante Reise ...

Diana ist noch keine dreißig Jahre alt und hat ihr Leben vollständig geplant, jeden Schritt hat sie sich bereits ausgemalt und freut sich nun auf die mit ihrem Freund, dem Chirurgen Finn, geplante Reise auf die Galapagosinseln, wo sie den langersehnten Heiratsantrag erwartet. Als ein unbekanntes Virus New York City erreicht, muss Finn im Krankenhaus arbeiten, sodass Diana sich alleine auf die Insel begibt. Als sie dort ankommt, fliehen von dort gerade die Touristen, da auch dort der Lockdown bevorsteht, Diana aber entscheidet sich dafür, zu bleiben. Diese Entscheidung hat schwerwiegende Konsequenzen, denn auch das gebuchte Hotel wird geschlossen, wie jedes andere Lokal und Geschäft auf der Insel auch.

Diana erzählte ihre Geschichte und schweifte dabei oft ab, sodass ich nach und nach einen guten Einblick in ihr Leben bekam, daneben wurde das ein oder andere Ereignis aus ihrer Kindheit thematisiert. Ihre Reise auf die Galapagosinseln war für mich sehr spannend zu verfolgen, denn auch ich würde mich damit schwertun, ganz alleine um die halbe Welt zu fliegen. Während Diana auf der Insel festsaß, ging das Leben für Finn weiter. Davon erfuhr ich durch Emails, die er an Diana schrieb und die mit brutaler Wucht aufzeigten, wie das Virus in Amerika gewütet hat. Diese Diskrepanz zwischen Paradies und Hölle war schwer zu ertragen, auch deswegen, weil hier die Fiktion auf die Realität traf und es schwer für mich war, unbeteiligt zu bleiben.

Es war eine wunderbare Geschichte, die mich toll unterhalten hat, obwohl es ein ruhiges Buch war, das ohne große Schockmomente auskommt, als plötzlich etwas passierte, das nicht nur unerwartet, sondern zudem mehr als verblüffend war. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass das Buch eine solche Wendung nimmt. Ich hatte ein bestimmtes Szenario im Kopf und war total baff, dass ich so falsch liegen konnte. Gespannt flog ich durch die Seiten, weil ich wissen wollte, welche Auflösung sich die Autorin hat einfallen lassen. Natürlich wünschte ich mir einen bestimmten Ausgang, hatte ein Ende vor Augen, das mir gefiel. Es ist ein anderes Ende geworden, dieses war aber so stimmig, dass ich fast enttäuscht war, warum es mir nicht selbst eingefallen ist. Eine schöne und emotionale Lesereise war dies für mich und das Nachwort hat mich abschließend noch einmal sehr berührt. Volle Punktzahl gibt es von mir und natürlich eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.01.2023

Zwei zerbrochene Hälften

Die Liebe an miesen Tagen
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Durch Zufall lernen sich Clara und Elias kennen, es herrscht eine eigentümliche Anziehungskraft zwischen den beiden. Eine große Liebe bahnt sich an, die auf dem Prüfstand steht, als die erste Hürde unüberwindbar ...

Durch Zufall lernen sich Clara und Elias kennen, es herrscht eine eigentümliche Anziehungskraft zwischen den beiden. Eine große Liebe bahnt sich an, die auf dem Prüfstand steht, als die erste Hürde unüberwindbar scheint und der Zweifel überhand nimmt.

Ganz vorsichtig näherten wir uns an, das Buch und ich. Wir beäugten, wir taxierten uns, tasteten uns langsam voran, um zu erkunden, ob es zwischen uns passt. Sehr langsam wurden wir warm miteinander, obwohl eigentlich bereits feststand, dass wir füreinander bestimmt sind, es klar war, dass das was Großes, außergewöhnliches und wunderbares sein würde, wenn es endgültig funkt. Ganz leise entstand eine Intimität zwischen uns, die so leicht, so unglaublich frei war, dass es mir ganz warm wurde ums Herz. Die Traurigkeit dazwischen, die Tränen, das Dunkle und auch die Wut, die waren notwendig, damit die Freude, der Spaß und das Glück sprießen und gedeihen konnten, etwas Neues entstehen und bleiben durfte. Ob es von Dauer ist, wird sich zeigen, dachte ich.

So wie mir erging es den Hauptfiguren des Buches, nämlich Clara und Elias. Es war mir eine große Freude, diesem Zauber beiwohnen zu dürfen. Eine späte Liebe, ein Altersunterschied und verschiedene Lebensumstände, ein Annähern, ein Ankommen, eine Krise, ein Bruch. Ein Auf und Ab der Gefühle, emotionsgeladen, verletzlich, zwei Schritte vor, einer zurück. Sie kriegen sich, sie kriegen sich nicht; das älteste Spiel der Welt und doch so wunderbar anders erzählt. Sätze, die so treffend waren, poetisch, magisch und zum weinen schön. Ich habe nicht erwartet, welche Wendung die Geschichte nimmt, war nicht vorbereitet darauf, mit welcher Wucht es mich trifft, was passiert. Für mich war dies eine der schönsten Geschichten über die Liebe und das Leben, die ich seit langem gelesen habe. Von mir gibt es fünf Sterne mit Sternchen und eine Leseempfehlung, wobei ich dringend empfehle, vorher den Vorrat an Taschentüchern aufzustocken.

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Veröffentlicht am 13.01.2023

Wirklich (k)ein liebenswerter Mensch

Die letzte Party
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Nach einer Silvesterparty wird der schwerreiche Bauunternehmer Rhys Lloyd tot im See aufgefunden. Zur luxuriösen Party in den Ferienhäusern, die der Tote mit einem Partner hat bauen lassen, wurden auch ...

Nach einer Silvesterparty wird der schwerreiche Bauunternehmer Rhys Lloyd tot im See aufgefunden. Zur luxuriösen Party in den Ferienhäusern, die der Tote mit einem Partner hat bauen lassen, wurden auch Bewohner des nahegelegenen walisischen Dorfes eingeladen, sodass zusammen mit den Lodge-Bewohnern eine Menge Leute zu befragen sind. Die Polizistin Ffion Morgan, die in dem besagten Dorf lebt, wird mit den Ermittlungen betraut. Ihr wird der englische Polizist Leo Brady zur Seite gestellt, zusammen sollen die beiden das Tötungsdelikt aufklären. Bereits der erste Kontakt zwischen den Ermittlern verläuft holprig, denn anscheinend sind beide nicht die, für die sie sich ausgegeben haben.

In dieser Geschichte habe ich alle verdächtigt und es war total spannend, mitzuraten, wer es gewesen sein könnte. Jedes Kapitel widmet sich einer anderen Person, zusätzlich werden immer wieder unterschiedlich lange Zeitsprünge gemacht, die aber zusammen mit dem Namen der Person kenntlich gemacht wurden. Das hat es mir sehr leicht gemacht, der Story zu folgen und auch die Beziehungen zwischen den Beteiligten besser zu verstehen. Erst nach und nach ergaben viele Handlungen und Sätze rückwirkend einen Sinn, wenn plötzlich die Perspektive gewechselt und ein Zusammenhang hergestellt wurde. Dies war genial und trug dazu bei, dass die Spannung fast konstant oben blieb.

Das Buch las sich flüssig, bereits früh konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Die beiden Ermittler könnten unterschiedlicher nicht sein und natürlich war im Privatleben der beiden auch einiges los, das sehr gut in das Geschehen eingebaut wurde. Durch die ganze Geschichte zog sich ein feiner Humor, der mich wirklich begeistert hat. Als kurz vor dem zweiten Teil die sprichwörtliche Bombe platzte, war ich vollends angenehm verwirrt, denn damit hatte ich nun gar nicht gerechnet. So vieles ergab nun einen Sinn, gleichzeitig kamen neue Fragen auf, deren Beantwortung ich herbeisehnte.

Wer glaubt, dass es nun gemächlich weiterging, der ist schief gewickelt, denn nun ging es richtig los. Die Geschichte sprang noch weiter in die Vergangenheit zurück und vervollständigte das Bild, viele Lücken wurden geschlossen, weitere Fragen geklärt. Die ein oder andere Enthüllung war erstaunlich, ich war fassungslos, was da noch kam; Geheimnisse, Verfehlungen, Böses kam ans Licht. Die Auflösung hat mich total verblüfft und das darauf folgende Ende mehr als überrascht. Das war großes Kino und ich kann ein Wiedersehen mit den beiden Ermittlern kaum erwarten. Von mir gibt es fünf Sterne mit Sternchen und eine Leseempfehlung. Das war super!

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Wunderbare Bücherliebe

Die Bücher, der Junge und die Nacht
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Im Jahre 1933 trifft der Buchbinder Jakob Steinfeld auf Juli Pallandt, eine geheimnisvolle junge Frau, die ein Manuskript zu ihm bringt, das er binden soll. Es entwickelt sich eine Beziehung zwischen den ...

Im Jahre 1933 trifft der Buchbinder Jakob Steinfeld auf Juli Pallandt, eine geheimnisvolle junge Frau, die ein Manuskript zu ihm bringt, das er binden soll. Es entwickelt sich eine Beziehung zwischen den beiden, die tragisch endet, als Juli eines Tages spurlos verschwindet. Fast vierzig Jahre später findet Jakobs Sohn Robert Indizien dafür, dass die Verlegerfamilie Pallandt in das Verschwinden von Juli sowie auch sein Schicksal als Kind verwickelt ist. Er fängt zu recherchieren an und findet dabei Hinweise auf ein mysteriöses Buch, das seit Jahrzehnten verschollen ist. Die Spur führt nach Leipzig, wo alles begann.

Es gibt Bücher, die ziehen mich sofort in ihren Bann, saugen mich ein und lassen nicht mehr los. Dies ist so ein Buch. Erzählt wird die Geschichte auf drei Zeitebenen, die immer kenntlich gemacht wurden, sodass es kein Verwirrspiel gab, in welchem Jahr ich mich gerade befinde. Erst nach und nach verstand ich, was im Jahr 1943 passiert ist, einem Jahr, das bekanntlich eines von vielen Jahren ist, die zur dunkelsten Geschichte Deutschlands gehören. Dazu gibt es Sprünge in 1933, wo das Gute und auch das Böse ihren Anfang nahmen und die Weichen gestellt wurden für die folgenden Ereignisse. Die Recherchen von Robert zusammen mit seiner Freundin, der Bibliothekarin Marie, führen die beiden kreuz und quer durch Deutschland, immer mehr Puzzleteile kommen so zusammen, die allerdings noch lange keinen richtigen Sinn ergeben. Stellenweise war ich als Leserin dem Paar voraus, was dazu führte, dass ich mir wünschte, den beiden helfen, ihnen einfach zurufen zu können, was ich weiß. Auch das machte das Buch mit mir. Je mehr Einzelheiten zutage kamen, desto gespannter wartete ich darauf, welche Auflösung mich erwartet, das Ende jedoch hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Ich hätte nicht gedacht, dass der Autor es schafft, jedes lose Ende miteinander zu verknüpfen und alle meine Fragen zu beantworten; sogar die, von denen ich selbst gar nicht wusste, dass ich sie mir gestellt habe. Grandios!

Dieser Mix aus Familiengeschichte, Drama, Krimi und Lovestory, der einige mystische und auch phantastische Elemente beinhaltete, ohne dass es seltsam gewirkt hätte, lässt mich begeistert zurück. Ich habe geschmunzelt und gelacht, war entsetzt und abgestoßen, wurde zu Tränen gerührt und habe einige geweint. Ich wurde bestens unterhalten und wünschte, ich könnte es vergessen und neu lesen, dieses wunderbare Buch. In einem Wort: meisterlich! Volle Punktzahl und zwei extra Sternchen sowie eine Leseempfehlung gibt es dafür von mir.

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