Wunderbare Fortsetzung
Töchter des GlücksDas Ende des 1. Weltkriegs naht, die junge Lilly muss zurück in ihr neues Heim in Stuttgart und gemeinsam mit dem Onkel ihres Mannes die Geschicke der familieneigenen Seifenfabrik übernehmen. Während ihrer ...
Das Ende des 1. Weltkriegs naht, die junge Lilly muss zurück in ihr neues Heim in Stuttgart und gemeinsam mit dem Onkel ihres Mannes die Geschicke der familieneigenen Seifenfabrik übernehmen. Während ihrer Bestrebungen eine eigene Manufaktur aufzubauen, lernt sie Felix Benthin kennen. Beide fühlen sich einander hingezogen, doch dann kommt alles anders als erwartet.
„Töchter des Glücks“ ist der zweite Band der Bodensee-Saga von Maria Nikolai.
Das Cover des Buches ist wunderschön, edel mit winterlichen Applikationen.
Das Buch ist in mehrere Teile (4) unterteilt, die wiederum in übersichtliche Kapitel eingeteilt sind. Ich fand die Länge der Kapitel sehr angenehm, was meinen Lesefluss verstärkte.
In diesem Buch dreht sich alles um die mittlere der Lindner-Schwestern, Lilly.
Maria Nikolai stellt sie als selbstbewusste, mutige Frau und Mutter dar. Ich konnte in der Geschichte anschaulich ihre Entwicklung vom jungen Mädchen zur wagemutigen Geschäftsfrau verfolgen. Trotz einiger Hindernisse hat sie sich bemüht, ihren Traum umzusetzen und ihr Umfeld von ihrer Arbeit zu überzeugen.
Felix Benthin wurde ebenfalls als sehr sympathisch, aber auch überlegend von der Autorin dargestellt und bildet quasi Lillys Ruhepol. Fritz Reichle und Felix Benthin bilden Lillys Wächter und größte Unterstützer, vielleicht auch ihren Gegenpol.
Arno Reichle wiederum kam im ersten Band ja nur kurz vor und in diesem auch, aber dennoch lernt man hier seinen wahren Charakter kennen, den vielleicht auch der Krieg aus ihm gemacht hat. Anhand des Beispiels der jungen Familie Reichle stellt Maria Nikolai anschaulich den Zwiespalt der damaligen Zeit dar, das Weltbild der modernen Frau gegen das Weltbild der Männer aus den höheren Gesellschaftsschichten zu Zeiten des Kaiserreichs.
Was mich am Anfang etwas verwirrte, war die Tatsache, dass die Geschichte nicht direkt an Band 1 ansetzt sondern noch früher, sodass einige Abschnitte auch schon in Band 1 erwähnt werden.
Die Geschichte enthält mehrere spannende Elemente, jedoch ist der spannendste der letzte Teil des Buches. Dabei konnte ich das Buch nur schwerlich zur Seite legen, weil ich immer wissen wollte, wie es weitergeht.
Mein Fazit: Eine gelungene Fortsetzung der Bodensee-Saga, die genug Möglichkeiten und Vermutungen für einen dritten Teil hinterlässt. Außerdem eine Empfehlung für all die, die gerne historische Romane lesen, da hier Vergangenheit und Moderne des beginnenden 20. Jahrhunderts aufeinandertreffen und auch die Rolle der Frauen der damaligen Zeit und ihren Umbruch darstellt.