Gefährliche Reise
Ein Licht der HoffnungEin derart bewegendes Buch habe ich selten gelesen. Es hat mich so sehr gefesselt, dass ich es in einem Rutsch durchlesen musste. Mit Margarete habe ich gelitten, gehofft und war mit ihr wütend über die ...
Ein derart bewegendes Buch habe ich selten gelesen. Es hat mich so sehr gefesselt, dass ich es in einem Rutsch durchlesen musste. Mit Margarete habe ich gelitten, gehofft und war mit ihr wütend über die unsäglichen Nazichargen.
Margarete lebt als jüdisches Hausmädchen in der Familie eines angesehenen und hoch dekorierten SS-Mitglieds. Die Familie beutet sie aus, sieht in ihr den Abschaum der Gesellschaft. Als die Bomben auf Berlin fallen, sucht die Familie als erstes den sicheren Bunker auf und überlebt diesen Angriff nicht. Margarete überlebt nur, weil sie verspätet den Bunker erreicht hat. In einem Bruchteil von Sekunden entscheidet sich Margarete, die Identität der Tochter Annegret des Hauses anzunehmen und somit einer vermeintlichen Sicherheit entgegenzusehen. Allerdings hat sie vergessen, dass der Familie noch zwei Söhne, beide stramme Nazis, angehören, die beide ihre verschollene Schwester suchen. Damit befindet sich Margarete in einem gefährlichen Spagat, aus Flucht und vermeintlicher Geborgenheit.
Was mir wirklich sehr nahe gegangen ist, ist die Tatsache, dass scheinbar intelligente Menschen sich in einen Strudel aus Hass und Gewalt begeben haben. Wie ist es möglich, dass in den Köpfen zementiert war, dass Juden schlechte Menschen sind, die Deutschland nur vernichten wollen und es damit nicht verdient haben zu leben. Erschütternd.
Das Buch erhält von mir fünf Sterne, besser kann man die damalige Situation nicht beschreiben und den Leser in dieses dubiose Geschehen mitnehmen. Ich empfehle das Buch uneingeschränkt und bedanke mich, dass ich es vorab lesen durfte.