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Veröffentlicht am 19.01.2023

Die geistige Freiheit

Spirit von Hamburg
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Dieses Buch ist ein Spaziergang vom Rathaus bis zur Universität. An siebzehn Stellen wird innegehalten, um den Spuren der Freimaurer nachzuspüren.

Und diese haben durchaus einen bleibenden und sichtbaren ...

Dieses Buch ist ein Spaziergang vom Rathaus bis zur Universität. An siebzehn Stellen wird innegehalten, um den Spuren der Freimaurer nachzuspüren.

Und diese haben durchaus einen bleibenden und sichtbaren Nachhall in Hamburg hinterlassen. Sei es nun Gotthold Ephraim Lessing, Carl von Ossietzky, Heinrich Heine oder Matthias Claudius, so wie viele andere.

Es besteht eben ein enger Zusammenhang zwischen der Freiheit bzw. der Emanzipation des Geistes, der Architektur und für was diese genutzt wird. Zum Beispiel die Universität und die dazugehörige Bibliothek.

Vielleicht waren auch deswegen nicht wenige Architekten und Baumeister Freimaurer?

Das Buch ist reich illustriert, mit Fotos der Individuen wie der Gebäude bzw. Impressionen dieser Stätten der Hansestadt.

Das Werk ist sehr gut verständlich und exzellent recheriert. Übersichtlich gestaltet, auch mit schnell zu findenden Fakten.

Ein richtiges Schmuckstück und äußerst reichhaltig an Wissen. Auch wenn jemand meint, schon viel über Hamburg und/oder die Freimaurer zu wissen, kann hier noch etwas lernen. Danke!

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Veröffentlicht am 19.01.2023

Zwei Prinzen Two Princes

Gendarm des Königs
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Das Buch beginnt im Jahre 1886 mit dem berühmten bayerischen König Ludwig II.

Danach reist es ins Jahr 1864, als dessen Regentschaft begann.

Da bekommt auch das "Urvieh" von Bayer Staudacher seinen ...

Das Buch beginnt im Jahre 1886 mit dem berühmten bayerischen König Ludwig II.

Danach reist es ins Jahr 1864, als dessen Regentschaft begann.

Da bekommt auch das "Urvieh" von Bayer Staudacher seinen eigenen Prinzen, seinen Sohn Ludwig, Kosename: Wiggerl.

Das Buch ist eine kongeniale Kolportage aus Fakten sowie Fiktion. Der Autor verwebt die Biographien beider Ludwigs.

So gewinnt man exzellente Impressionen beider Individuen.

Wiggerl ist auch anders, bisexuell und Gendarm. Er wird sogar seinem Namensvetter begegnen.

Illustrationen von Mike Maurus und gesondert gekennzeichnete Einschübe eines Historikers sind wunderbare Zugaben des Buches.

Bayerischer Dialekt samt Übersetzung in den Fußnoten sind selbstverständlich. Obwohl dieser Dialekt mir immer noch wie eine Mischung aus Klingonisch und Niederländisch anmutet.

Liebevolle Details wie "antik" anmutendes Design der Datierungen passen ebenfalls wie das Weiß aufs Blau. Oder wie das Soda auf den Markus.

Armer König Ludwig! Galt als verrückt und verschwenderisch. Dabei wünschte sich Bayern heute, sie hätte noch mehr von diesen Schlössern, die doch geldträchtige Attraktionen sind. Danke, Moses 🐺 f!

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Veröffentlicht am 19.01.2023

Mahnung und nie endende Trauer zugleich

Aufbrüche ins Ungewisse
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Das Dritte Reich und der von ihm entfesselte Zweite Weltkrieg hat dabei mitgewirkt, eine verhängnisvolle Kettenreaktion auszulösen.

Keiner wird je genau wissen, wie viele Millionen "genau" ihr Leben ...

Das Dritte Reich und der von ihm entfesselte Zweite Weltkrieg hat dabei mitgewirkt, eine verhängnisvolle Kettenreaktion auszulösen.

Keiner wird je genau wissen, wie viele Millionen "genau" ihr Leben verloren.

Aber was den Menschen in Südosteuropa bzw. Osten widerfahren, diejenigen, die von der Propaganda Volksdeutsche genannt wurden, ist ebensowenig zu rechtfertigen. Die Verbrechen, die ihnen angetan wurden, unterschiedslos, als ob alle Täter gewesen wären.

Diese unbeschreiblichen Untaten sind auf keiner Seite eine Glanztat des Menschengeschlechtes und wirken bis heute nach.

Revanchismus, Blutdurst und Irredentismus sind auf Dauer nur neue Zeitbomben.

In diesem großformatigen kreativ gesehen blaublütigen Buch, hat der Herausgeber Dr. Wolfgang Knop sechs Künstler versammelt, die allesamt einen Nenner haben. Flucht nach dem Krieg und das Leben in der DDR.

Das wären: Lutz Gode, Renate Herfurth, Karl-Georg Hirsch, Günter Lerch, Werner Wolfgang Neumann und Werner Schinko.

Künstlerisch hochwertig und ein Fest für das Auge sind all die Illustrationen, verbunden mit der jeweils einzigartigen Geschichte der Betreffenden.

Erschütternd, aufwühlend, geht einem das doch sehr nahe. Und zugleich ist das Werk eine wichtige Mahnung gegen das Vergessen und für die Zukunft.

Kurzbiografien der Künstler sind ebenfalls enthalten. Danke, edition progris!

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Veröffentlicht am 19.01.2023

Wird es eine (ferne) Zukunft geben?

Facetten der Zukunft
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Der Homo Austriensis hat wieder auf beste Art und Weise zugeschlagen und diesmal sogar kollektiv.

In Form von dreizehn Kurzgeschichten, deren gemeinsamer Nenner die Science Fiction ist.

13 Autor*innen ...

Der Homo Austriensis hat wieder auf beste Art und Weise zugeschlagen und diesmal sogar kollektiv.

In Form von dreizehn Kurzgeschichten, deren gemeinsamer Nenner die Science Fiction ist.

13 Autor*innen haben sich hier verewigt. Vor jeder Short Story gibt es eine Vita und Content Notes.

Werner Skibar, Faye Hell, Jacqueline Mayerhofer, Caroline Hofstätter, Michael Marcus Thurner, Stefan Cernohuby, Jana Paradigi, Roman Schleifer, Nora Bendzko, Andreas Gruber, Mia Faber, Leo Lukas und Melanie Vogltanz geben den Lesern viel Stoff zum Denken und Verdauen.

KI, wortwörtliche Schwarmintelligenz, Konzerne der Zukunft und und und.

Viele Themen, die uns schon heute auf den Nägeln brennen, werden hier aufgegriffen.

Originell, kreativ, reflektierend, durchaus philosophisch und ethisch, aber niemals mit erhobenem Zeigefinger ist das Buch ein veritables Meisterwerk aus österreichischen Landen.

Humor gibt es aber auch und unterhaltsam wie emotional sind die Geschichten ohnehin. Klasse! Danke!

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Veröffentlicht am 19.01.2023

Noch fähig zur Rekonvaleszenz oder klinisch tot?

Die Macht der Bildung
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Auf der Intensivstation der Gesamtgesellschaft liegt schwerkrank unsere Patientin. Sie hängt am Tropf und allerlei Maßnahmen wie "Medikamente" wurden und werden an ihr probiert.

Doch wie kann das sein? ...

Auf der Intensivstation der Gesamtgesellschaft liegt schwerkrank unsere Patientin. Sie hängt am Tropf und allerlei Maßnahmen wie "Medikamente" wurden und werden an ihr probiert.

Doch wie kann das sein? Sieht man auch nur den Hauch einer Genesung oder ist sie etwa moribund. Unsere Patientin ist natürlich das deutsche Bildungssystem.

Es ist noch nicht so lange her, dass der frische Wind unter den Talaren die letzten Reste der Schwarzen Pädagogik mit stürmischem Stakkato hinwegfegte. Was aber geblieben ist, ist ein überholtes Ideal der Bildung.

Noch immer wird zu viel Wert auf reine Wissensvermittlung gelegt, während andere eminente Aspekte sträflich vernachlässigt werden. Lebenspraktisches Wissen, Herzensbildung, Fertigkeiten, die Haltung zur Welt, Nachhaltigkeit. Umgang mit der Komplexität des multimedialen Lebens.

Das soll natürlich nicht insinuieren, dass die reine Wissensvermittlung gar keine Rolle mehr spielen sollte. Aber es eben nur eine Facette des Ganzen und ihr momentanes Übergewicht zu Ungunsten der anderen Elemente sollte auf ein normales Maß zurückgefahren werden. Wie sonst sollte ein Equilibrium erreicht werden?

Der Autor zeigt exzellent auf, welche Folgen diese Schwerpunktsetzung hierzulande für die Schüler und die Gesellschaft insgesamt hat. Er trifft den Nagel exakt auf den sensiblen Kopf, sodass die nicht verheilenden Narben offenbar werden.

In einer total veränderten Welt kann man nicht mehr die Maßstäbe von vor etlichen Jahrzehnten ansetzen. Wenn Deutschland das nicht lernt und keine profunden Veränderungen vornimmt, wird es noch mehr ins Hintertreffen geraten. Das ist ja jetzt bereits der Fall.

Der Autor schafft es, anspruchsvoll, aber nicht abgehoben zu schreiben. Ihm gelingt es, die Leser persönlich anzusprechen, aber ohne jegliche Plumpheit.

Er denkt unkonventionell, scharf und seine Ideen sowie Ansätze sind durchaus praktikabel. Originell und erfrischend, ist der 1990 in Oberhausen geborene Schriftsteller, Florian Schreitter Ritter von Schwarzenfeld bzw. Flo von Schreitter, eine neue, aufregende Stimme im Wechselgesang von Konsens und Dissens.

Möge die Patientin Bildung die Stufe der Rekonvaleszenz erreichen. "Notarzt" Herr von Schreitter, Sie sind gefragt! Danke!

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