Dieses Buch ist eine sehr ansprechende Novelle mit 51 Seiten.
Rob scheint nach Jahren seine Schwester wiederzutreffen, aber er ahnt nicht, dass sie weit mehr macht, als er wohl zunächst zu glauben bereit ...
Dieses Buch ist eine sehr ansprechende Novelle mit 51 Seiten.
Rob scheint nach Jahren seine Schwester wiederzutreffen, aber er ahnt nicht, dass sie weit mehr macht, als er wohl zunächst zu glauben bereit wäre.
Sie scheint Dinge zu wissen, die sie gar nicht wissen kann und Rob wird immer "verwirrter'" von ihrem Verhalten.
Und dann stellt sich noch heraus, dass ihnen beiden eine gefährliche Mission bevorsteht, um etwas Verheerendes abzuwenden. Wird es ihnen gelingen und auch ihre einstige Innigkeit dauerhaft restaurieren können?
Liegt in der Kürze die Würze? Hier schon. Die Novelle ist logisch aufgebaut, hat Tempo und Spannung, sowie überzeugende Protagonisten.
Und auch nach dem Lesen bleibt noch, wie es so schön in Englisch heißt, noch viel food for thought. Chapeau! Das macht doch glatt großen Appetit auf weitere Werke des Autoren.
Der Uomo sine nume ist der Erzähler dieses Buches. Normalerweise sieht man Erdbeben nicht als Erlösung an, aber für ihn als Kind war es eine.
Denn seine Altvorderen wollten mit ihm aus der Schweiz 1980 ...
Der Uomo sine nume ist der Erzähler dieses Buches. Normalerweise sieht man Erdbeben nicht als Erlösung an, aber für ihn als Kind war es eine.
Denn seine Altvorderen wollten mit ihm aus der Schweiz 1980 nach Italien, genauer Napoli zurückkehren.
So blieb ihm das "erspart", denn schließlich hatte er als Heranwachsender bereits in der Eidgenossenschaft gewurzelt. Hat er das? Wirklich?
Es vergehen viele Sommer und der Vater ist bereits zu den Seligen abgewandert, als der Erzähler nach Neapel reist.
Er spricht zwar die Sprache, fühlt sich aber seltsam deplatziert, wie ein Fremdkörper. Alles scheint unvertraut und doch irgendwie vertraut zugleich.
Er wird von der Story des Antonio Esposito gefesselt. Dieser ist ein entwendetes Migrantenkind aus Westafrika und wurde Mitglied einer Camorrafamilie, bis er ohne Spur verschwand oder einfach in Napoli untergetaucht ist? Der Erzähler beginnt mit zunehmender Besessenheit nach ihm zu suchen.
Wie sehr ist man noch seiner Heimat verbunden, wenn man entwurzelt wurde und in der Fremde aufwuchs? Man fühlt sich unendlich verloren. Ich spreche aus eigener, leidvoller Erfahrung.
Ist jener Antonio Esposito nur die Spiegelung des Erzählers und deswegen verbeißt er sich so? In der Hoffnung, dass dieser Mensch seine inneren Konflikte sehr gut nachvollziehen kann?
Oder projieziert er zuviel in ihn hinein und könnte nur zwangsläufig enttäuscht werden durch diese Überhöhung?
Hat der Erzähler überhaupt noch eine greifbare Identität oder will er die Leere ganz anders füllen?
Eine Elegie auf die Stadt Neapel, die zwar scheinbar nicht gut wegkommt, aber dafür eine umso schmerzerfülltere Liebeserklärung ist.
Eine Betrachtung über die Zerbrechlichkeit von Identität, wenn man international zwischen den Stühlen steht und ein melancholische Reise ins Dasein. Um zu zeigen, wie verloren man in der Postmoderne getrieben wird, auf jenem unendlichen See der Einsamkeit, auch wenn man unter lauter Menschen ist. Auch wenn man Familie hat.
Tiefgründig und anregend. Danke!
Was mache ich eigentlich hier?
Der Uomo sine nume ist der Erzähler dieses Buches. Normalerweise sieht man Erdbeben nicht als Erlösung an, aber für ihn als Kind war es eine.
Denn seine Altvorderen wollten mit ihm aus der Schweiz 1980 nach Italien, genauer Napoli zurückkehren.
So blieb ihm das "erspart", denn schließlich hatte er als Heranwachsender bereits in der Eidgenossenschaft gewurzelt. Hat er das? Wirklich?
Es vergehen viele Sommer und der Vater ist bereits zu den Seligen abgewandert, als der Erzähler nach Neapel reist.
Er spricht zwar die Sprache, fühlt sich aber seltsam deplatziert, wie ein Fremdkörper. Alles scheint unvertraut und doch irgendwie vertraut zugleich.
Er wird von der Story des Antonio Esposito gefesselt. Dieser ist ein entwendetes Migrantenkind aus Westafrika und wurde Mitglied einer Camorrafamilie, bis er ohne Spur verschwand oder einfach in Napoli untergetaucht ist? Der Erzähler beginnt mit zunehmender Besessenheit nach ihm zu suchen.
Wie sehr ist man noch seiner Heimat verbunden, wenn man entwurzelt wurde und in der Fremde aufwuchs? Man fühlt sich unendlich verloren. Ich spreche aus eigener, leidvoller Erfahrung.
Ist jener Antonio Esposito nur die Spiegelung des Erzählers und deswegen verbeißt er sich so? In der Hoffnung, dass dieser Mensch seine inneren Konflikte sehr gut nachvollziehen kann?
Oder projieziert er zuviel in ihn hinein und könnte nur zwangsläufig enttäuscht werden durch diese Überhöhung?
Hat der Erzähler überhaupt noch eine greifbare Identität oder will er die Leere ganz anders füllen?
Eine Elegie auf die Stadt Neapel, die zwar scheinbar nicht gut wegkommt, aber dafür eine umso schmerzerfülltere Liebeserklärung ist.
Eine Betrachtung über die Zerbrechlichkeit von Identität, wenn man international zwischen den Stühlen steht und ein melancholische Reise ins Dasein. Um zu zeigen, wie verloren man in der Postmoderne getrieben wird, auf jenem unendlichen See der Einsamkeit, auch wenn man unter lauter Menschen ist. Auch wenn man Familie hat.
Warnung vorweg: Für das Buch sollte man schon Geduld, Aufgeschlossenheit und Entdeckerfreude als Leser mitbringen, denn sonst könnte es passieren, dass der interessierte Wortvertilger das Interesse daran ...
Warnung vorweg: Für das Buch sollte man schon Geduld, Aufgeschlossenheit und Entdeckerfreude als Leser mitbringen, denn sonst könnte es passieren, dass der interessierte Wortvertilger das Interesse daran verliert.
Ich habe aber bereits unter anderem Robert Musil, James Joyce, Samuel Beckett und Eugene Ionescu gelesen. So kann mich nichts davon abhalten, mich an jene Werke heranzuwagen, wo der Mainstream schreiend davonläuft.
Um was geht es? Da wäre schon einmal jener mit dem sprechenden Vornamen Mannfred. Mannfred Acunoglu aus Stuttgart ist Angestellter einer KI.
Er darf sich im gesamten Universum den Platz aussuchen, an welchem er den ersten Tag vom Rest seines Lebens verbringen darf.
Ja, und es wagt, dem Schwaben überlegen zu sein und zwar eine Entität, die über KI steht. Es gebraucht die Sprache N0ll, kommt komplett ohne die Null aus und kann das Krümmen der Zeit ermöglichen. Da jubelt Einstein vor Begeisterung. Wenn er DAS hätte erleben dürfen!
Allerdings fängt für Mannfred der eigentliche Stress und seine Odyssee a la Homer erst an.
Er wird mit den Azteken, Cranach, Bosch und Breughel konfrontiert, in allerbester Time Bandits- Manier.
Dann ringt er noch mit der Pfützner-Malinka-Theorie, beweist die Riemann-Hypothese (das war ja auch Zeit! Bekommt er die Million Dollar?)
Könnte es sein, dass Johnny Milton ebenso noch mitmischt?
Aber er selber mutiert, beziehungsweise seine Persönlichkeit. Zeitreisepsychose? Mannfred erwägt etwas Mörderisches und die KI will auch noch etwas von ihm.
Der geheimnisvolle Skede mischt auch noch mit. Da soll dem armen Mannfred nicht der Kopf rauchen?
Der Autor ist Wissenschaftsjournalist. Er hat Philosophie, Biologie, Physik, Mathematik, Jura, Volkswirtschaftslehre, Psychologie, Angewandte Kulturwissenschaft und Kulturmanagement studiert. Ist der Mann menschlich, ein Alien 👾 oder eine KI?
Jedenfalls gibt es viele Einsprengsel aus diesen Bereichen und das Buch ist zwar nicht leicht zu lesen, macht aber dennoch Freude, weil es eben außergewöhnlich ist.
Es ist wie Douglas Adams ² plus Stephen Hawking plus Arthur C. Clarke multipliziert mit Isaac Asimov, von Marie Curie geküsst.
Wer sich traut und dranbleibt, sowie öfters während der Lektüre kontempliert, wird es nicht bereuen. Danke, Marc Dressler!
Alexander Solschenizyn hat die ganze, unerbittliche Härte des Stalinismus zu spüren bekommen, als er das Archipel Gulag kennenlernen musste.
Ein menschenverschlingendes System scheinbar unendlich vieler ...
Alexander Solschenizyn hat die ganze, unerbittliche Härte des Stalinismus zu spüren bekommen, als er das Archipel Gulag kennenlernen musste.
Ein menschenverschlingendes System scheinbar unendlich vieler Lager über die gesamte Sowjetunion verteilt. Ein auch nicht zu unterschätzender, eminenter ökonomischer Faktor, wie immer bei Sklavenarbeit.
Aber wie schon der desillusionierte Orwell sagte, dass alle gleich, aber manche gleicher seien, so galt das auch für die Häftlinge.
Wer "Glück" hatte, musste nicht nach Kolyma in Sibirien, sondern, die entsprechende Qualifikation vorausgesetzt, in eine Scharaschka. Dort war man wissenschaftlich tätig. Entwickelte nützliche Technik für den NKWD. Das ist der spätere KGB.
Der junge Mann und Diplomat Innokentij Artemjewitsch Wolodin macht einen entscheidenden Fehler. Und verliert dadurch seine Unschuld, zumindest in den Augen des Apparates.
Er gibt einer gewissen Stelle eine ganz explizite Warnung, was als absoluter Hochverrat gilt. Das alles von einem öffentlichen Telefon in der Metro, das selbstredend abgehört wird.
Nun kommt die Scharaschka uns Spiel, nahe Moskaus. Dort sollen die Häftlinge zuverlässige Systeme entwickeln, um Stimmen auf Tonband zuverlässig und eindeutig identifizieren zu können, eben auch jenen Innokentij.
Die Ingenieure tun ihr Bestes, gezwungenermaßen, aber Gleb Neschin, ein solcher in seinen Dreißiger, weigert sich ....
Der Autor hat hier seine eigenen, bitteren Erfahrungen einfließen lassen. Es gibt ein Verzeichnis des reichhaltigen "Personals" des Buches. Diese Liste der Dramatis Personae sorgt dafür, dass man nie den Überblick verliert.
Es gelingt ihm in diesem genialen Tableau, den Zeitgeist der stalinistischen Epoche einzufangen. ER höchstselbst kommt auch vor, der diktatorische Georgier. Dschugashvilli.
Die Paranoia, das Spitzeltum, sogar wie der ganze Prozess von der Verhaftung bis zu all den einzelnen Vorgängen, die dem neuen Häftling zugemutet werden, in der berüchtigten Lubjanka (Sitz des KGB, auch heute noch des FSB, damals mit Gefängnis und gefürchteten Kellergeschoss, wo viele Erschießungen stattfanden) werden erschreckend beklemmend geschildert.
Aber ebenso existieren noch Freundschaft wie auch Rückgrat neben schäbigem Verhalten.
Das Buch ist eine meisterliche Warnung davor, wie weit es ein totalitäres System es treiben kann. Eine Warnung für die Gegenwart und Zukunft. Emotional und packend.
Richard führt im Grunde genommen ein sinnentleertes Leben. Seine Arbeit als Börsenspezialist im Fernsehen kommt zwar gut an. Über mangelnden Erfolg kann er sich nicht beklagen, aber trotzdem scheint etwas ...
Richard führt im Grunde genommen ein sinnentleertes Leben. Seine Arbeit als Börsenspezialist im Fernsehen kommt zwar gut an. Über mangelnden Erfolg kann er sich nicht beklagen, aber trotzdem scheint etwas in seinem Innersten zu fehlen.
Nicht nur dass wir zum größten Teil aus Wasser bestehen; das H²O spielt auch eine relevante Rolle in unserer Umwelt.
Das Leben kommt aus dem Wasser. Und ohne Wasser wäre die Erde ein Wüstenplanet.
Es heißt zwar, dass niemals dasselbe Wasser den Fluss hinabströmt, aber das glaube ich wegen des geschlossenen Systems unseres Planeten nicht.
Auch bei Richard kommt es zur Wende, dass die eigene Vergangenheit wie ein Wasserfall über ihn kommt.
Nicht nur will er die Sprache des Wassers verstehen, nein, er will auch seinen Freund perdu wiederfinden. Und eventuell auch seine große Liebe ...
Warum kommt es zu Richards "Quest"? Dazu müsst ihr schon das Buch lesen.
Jedenfalls ist dieses Werk tiefgründig, emotional und hat unvorhersehbare Kehren, so wie es auch unerkannte Tiefen im Wasser geben kann.
Ist hier nicht das Wasser auch eine Katharsis für Richard, Tabula Rasa mit all seinen Bürden zu vollziehen, sie quasi abwaschen?
Umweltaspekte werden ebenso eingeflochten und viel profunde Kenntnis verschiedenster Aspekte des Wassers.
Ein faszinierendes Buch mit dreidimensionalen Charakteren. Danke, Hedi Hummel! Hummel Hummel Mors!