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Veröffentlicht am 20.01.2023

"In die Vergangenheit sehen"

Totes Moor (Janosch Janssen ermittelt 1)
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Der Kriminalroman "Totes Moor" umfasst 384 Seiten.

Kurzer Plot:

Grimmbach, Oktober 2018 - Kommissar Janosch Janssen ist seit drei Monaten zurück in Grimmbach, in seinem Elternhaus, um sich um seine Mutter ...

Der Kriminalroman "Totes Moor" umfasst 384 Seiten.

Kurzer Plot:

Grimmbach, Oktober 2018 - Kommissar Janosch Janssen ist seit drei Monaten zurück in Grimmbach, in seinem Elternhaus, um sich um seine Mutter zu kümmern.

Der nur 1,63 m große Janosch, der in der Schule "Der kleine Hobbit" genannt wurde, hat es nicht leicht, als Polizist, ernst genommen zu werden.

Dann wird Janosch zu einem Fundort einer Frauenleiche gerufen. "Der Moorsee ist eine sauerstoffarme und kalte Umgebung, in der sich die Leiche wahrscheinlich über Jahre hinweg befunden hat." - Seite 31

Bei der Leiche handelt es sich um Matilda Nolte. Die damals 18-jährige, hatte nach einem Autounfall mit Harald Janssen, im Februar 2009, die Polizei gerufen. Als die Polizei eintraf, war nur noch Harald Janssen am Unfallort. Von Matilda fehlte bis zum jetzigen Zeitpunkt jede Spur.

Die Obduktionsergebnisse liefern, dass Matilda mit vierzehn Einstichwunden am Bauch getötet wurde, und schwanger war.

Der damalige Hauptverdächtige, Harald Janssen (Janoschs Vater), hatte Suizid begangen, und Janosch sieht nur die Chance, den wahren Täter zu finden.

Doch Janosch Chefin, Diana Quester, sieht den kleinen Polizisten eher als eine furchtbare Nervensäge, die ihr am Hintern klebt.

Janosch ermittelt aber weiter, und bringt den Fall durch neue Erkenntnisse immer mehr voran.

"Der Mordfall Matilda Nolte stellte einen riesigen, wild ineinander verflochtenen Knoten dar..." - Seite 279

Wer sind die Lügner und Mitwisser?

Fazit:

Der Schreibstil vom Autor Lars Engels ist sehr gut, und bringt die Stimmung und Atmosphäre in diesem gut durchdachten Kriminalroman gut rüber.

Die Protagonisten werden einen gut dargestellt, und man kann sich ein gutes Bild, von den einzelnen Charakteren, machen.

Gelungener Auftakt zu einer Kriminalreihe!

5. Sterne!

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Veröffentlicht am 12.01.2023

"Neustarts"

Voll verkackt!
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Das Buch "Voll verkackt!" umfasst 240 Seiten.

Kurzer Plot:

Die Rheinländerin Martina Leisten ist studierte Diplom Sozialwirtin, und begibt sich nach ihrem Studium in das Haifischbecken "Arbeitsmarkt".

Mit ...

Das Buch "Voll verkackt!" umfasst 240 Seiten.

Kurzer Plot:

Die Rheinländerin Martina Leisten ist studierte Diplom Sozialwirtin, und begibt sich nach ihrem Studium in das Haifischbecken "Arbeitsmarkt".

Mit Ende zwanzig macht sie ein Praktikum in der Marketingabteilung eines Musikmagazins, bis sie eine Festeinstellung in einer Werbeagentur bekommt. Aber sie findet dort beruflich keine Erfüllung...

Neustart in Berlin "Mich neu erfinden und kennenlernen." - Seite 17

Martina erfüllt sich, mit Hilfe einer Förderung des Jobcenters, ihren Traum vom eigenen Café, das "Frollein Palisander".

Die Selbstständigkeit erweist sich als Lernprozess mit vielen Hindernissen. Auch wenn die Eröffnung ein Erfolg war, bleiben langfristig die Gäste aus.

"Manchmal ist es besser, vorher nicht zu wissen, wie das Leben weiter verläuft, Vermutlich wäre ich ansonsten sofort auf eine einsame Insel ausgewandert." - Seite 82

Die Einnahmen des Cafés reichen einfach nicht, und die Schuldenberge wachsen Martina über den Kopf.

Die Talfahrt in Martinas Leben beginnt, Café weg, Partner weg... Insolvenz!

Durch eine bekannte Backshow, sieht Martina die Möglichkeit, durch das Preisgeld von 10.000 Euro, schneller aus der Insolvenz zu kommen. Doch der Druck ist zu hoch, und Martina erleidet einen Zusammenbruch. Hiobsbotschaften, eigene Einweisung in eine Klinik, Depressionen und Antidepressiva.

Doch Martina sieht die Lichtblicke... und durch einen Zufall wird die Café Gründerin und spätere Autorin zu einer gefragten Person... TV Auftritte mit Humor... rund um das (Tabuthema) SCHEITERN.

Fazit:

Die Autorin Martina Leisten erzählt in ihrem Buch, authentisch, reflektiert, zum Teil auch sehr selbstironisch und mit einem erfrischenden Schreibstil, ihre ganz persönliche Geschichte vom Scheitern.

Dieses "Scheitern" hat sie aber dahin gebracht, wo sie heute ist, und vor allem weiß Martina jetzt, wer sie ist.

In vielerlei Hinsicht lesenswert!

5. Sterne!

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Veröffentlicht am 15.12.2022

"Hereinspaziert"

Meine Reise zum Regenbogen
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Die Autobiographie "Meine Reise zum Regenbogen" umfasst 288 Seiten auf 8. Kapiteln.

Kurzer Plot:

"Alle sagten, das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat es einfach gemacht." - Seite ...

Die Autobiographie "Meine Reise zum Regenbogen" umfasst 288 Seiten auf 8. Kapiteln.

Kurzer Plot:

"Alle sagten, das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat es einfach gemacht." - Seite 117

Circus Roncalli - von diesem Circus hat bestimmt (fast) schon jeder einmal gehört... Aber was ist die Geschichte dahinter...!?!

Bernhard Paul, der 1947 in Lilienfeld (Niederösterreich) geboren wurde, ist neben Andre` Heller, der Mitbegründer (1975) des berühmten Circus, und erzählt in seiner Autobiographie dessen Entstehungsgeschichte.

Bernhard Paul erzählt aus seiner Kindheit, und der Nachkriegsmonotonie. Er und sein 5 Jahre älterer Bruder Werner, sind noch in einer Zeit aufgewachsen, als es in den Wohnungen noch kein fließendes Wasser gab.

"Alles war schwarz oder weiß, Farbe gab es damals nicht in meiner Welt." - Seite 12

Als Bernhard mit 6 Jahren zum ersten Mal einen Circus von innen und außen sah ("Circus Belli" - 1953), erkannte er: "Das ist meine Welt." - Seite 34

Aber bevor Circus Roncalli irgendwann Wirklichkeit wird, ist es noch ein langer Weg. Bernhard wird von seinen Eltern auf ein Internat (Krems an der Donau) geschickt.

Dann geht er nach Wien, und seine Zeit bei "die Graphische" beginnt. Dort bildet er mit Manfred Deix und Gottfried Helnwein das "Trio Infernal".

Bei dem Wochenmagazin "Profil" war er Art Director, und arbeitet auch woanders in diesem Bereich. Doch die Arbeit berührte sein Herz nicht...

"Unserer ehemaliger Art Director wurde vom Wahnsinn gepackt und plant nun, einen eigenen Circus zu gründen." - Seite 114

Die Umsetzung beginnt Bernhard mit einer Mischung aus Naivität und Euphorie...

Fazit:

"Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag."- Seite 183

Das Originalzitat stammt eigentlich von einem amerikanischen Schriftsteller. Bernhard Paul machte es zu einem Zitat, was die meisten mit `Charlie Chaplin` verbinden...

Dieses und weitere Geschichten/Erlebnisse und Anekdoten finden sich in dieser Autobiographie.

Bernhard Paul ist nicht nur Clown Zippo und Zirkusdirektor, sondern eine interessante und sympathische Persönlichkeit.

Ein Buch, das in allen Regenbogenfarben, Lust auf einen Besuch im Circus macht!

5. Sterne!

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Veröffentlicht am 25.11.2022

"Das Beste daraus machen"

Kerl aus Koks
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Der Roman "Kerl aus Koks" umfasst 336 Seiten mit 23. Kapiteln auf 5. Staffeln.

Kurzer Plot:

Die Geschichte des Paul Brenner wird in diesem Roman über mehrere Jahrzehnte erzählt, von 1951 - 1994...

Der ...

Der Roman "Kerl aus Koks" umfasst 336 Seiten mit 23. Kapiteln auf 5. Staffeln.

Kurzer Plot:

Die Geschichte des Paul Brenner wird in diesem Roman über mehrere Jahrzehnte erzählt, von 1951 - 1994...

Der kleine Paul ist gerade mal vier Jahre alt, als er in Bayern von einer von ihm bis dahin fremden Frau, aus seiner liebevollen Ziehfamilie, mit in den Pott genommen wird.

"Wenn du aus dem Pott bist, dann bist du aus dem Pott. Aus dem Koks. Das genügt. - Seite 26

Die fremde Frau, ist Helga, Pauls leibliche Mutter, die in der Schwangerschaft sitzen gelassen wurde.

Paul fühlt sich im Pott sehr wohl, denn die Leute dort halten zusammen, auch wenn sie nicht viel haben.

Die Beziehung zu seiner Mutter, ist, und wird immer schwierig sein. Helga, rastet immer mal aus, und schlägt den kleinen Paul. Helmut, sein Stiefvater, ist wiederum sehr liebevoll zu Paul, und gibt ihm halt. Das ändert sich auch nicht als Paul erfährt, dass Helmut nicht sein leiblicher Vater ist, und Erich, Pauls kleiner Bruder geboren wird.

Papa will einfach nur das Paul glücklich ist. Mutter Helga hingegeben, projektiert ihre nicht erfüllten Wünsche auf Paul.

"Ein Versager bist du, ein Nichtsnutz, ein Nagel zu meinem Sarg!" - Seite 71

Paul soll sein Abitur machen, Architektur studieren... Helga möchte einfach mit ihrem Sohn angeben.

Doch Paul möchte sein eigenes Leben führen, und kapselt sich nach und nach ab.

Er absolviert seinen Wehrdienst, reist danach nach Amsterdam, und macht seine ersten Erfahrungen mit Cannabis, absolviert eine Ausbildung zum Bauzeichner, gehört eine Zeitlang zur Hausbesetzerszene, verliebt und entliebt sich.

Paul heiratet die falsche Frau, um in Juliette einige Zeit später, die Richtige zu finden, wird Vater. Aber vor allem findet Paul seine berufliche Erfüllung - die Schauspielerei.

Fazit:

Der Roman von Michael Brandner hat biografische Züge.

Der Schreib-/Erzählstil und die Geschichte selbst, haben mir gut gefallen.

Der Protagonist Paul ist ein Kämpfer, ein Suchender, ein Chamäleon, tanzt oft auf dem Drahtseil, und entkommt mehrmals nur knapp den Tod.

Lesenswert!





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Veröffentlicht am 27.10.2022

"Ich bin anders"

Nur Hannah.
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Der Roman "Nur Hannah" umfasst 298 Seiten.

Kurzer Plot:

"Hannah war nicht immer Hannah. Sie ist intersexuell (Menschen die weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht eindeutig zugeordnet werden ...

Der Roman "Nur Hannah" umfasst 298 Seiten.

Kurzer Plot:

"Hannah war nicht immer Hannah. Sie ist intersexuell (Menschen die weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht eindeutig zugeordnet werden können) geboren, wuchs als Junge auf und wurde in der Schule gemobbt." - Seite 5

Hannes hat eine Gebärmutter und Eierstöcke, und setzt die Behandlung mit Testosteron ab. Aus Hannes wird nach ihrem dreißigsten Lebensjahr Hannah.

Doch Hannah fühlt sich durch ihre traumatischen Erlebnisse aus der Kindheit, vor allem durch das Mobbing in ihrer Schulzeit, als "Monster".

Da Hannah Suizidgedanken quälen, schlägt ihr ihre Tante Rosalia, eine Nonne, einen Aufenthalt im Kloster vor.

Hannah, die jetzt sechsunddreißig Jahre alt ist, und als Krankenschwester in Wien arbeitet, reist also auf eine italienische Insel und begibt sich in die Welt im Kloster mit vielen (nervigen) Regeln, die aber gleichzeitig eine wunderschöne Umgebung hat...

"An manchen Tagen blieb sie einfach auf einem der große Felsen sitzen und ließ sich von den Wellen die Beine küssen..." - Seite 51

Auf einer ihrer Spaziergänge lernt sie den fünfundzwanzigjährigen Luca kennen. Luca sitzt, durch einen Motorradunfall indem er beide Beine verlor, seit einem halben Jahr, im Rollstuhl. Luca fühlt sich nicht mehr als vollwertiger Mensch, und sieht sich, wie Hannah, als Monster.

Luca gefällt es, dass Hannah ihn nicht als "anders" wahrnimmt, und ihn normal behandelt... Die beiden werden Freunde und unterstützen sich.

Währenddessen sucht Hannahs schlimmster Mobber aus der Schulzeit nach ihr... Was will Herbert?

Auch Rosalia, hat noch einige Geheimnisse, die sie mit
Hannah, nach und nach teilen wird.

Fazit:

Die Autorin schreibt, wie in allen ihren Romanen, über Themen, die mehr Aufmerksamkeit verdienen.

Der Schreibstil ist angenehm und gut lesbar. Die Geschichte ist tiefgründig und vielschichtig.

"Intersexualität ist nichts, wofür man sich schämen muss." - Seite 263

5. Sterne!

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