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Veröffentlicht am 12.11.2020

Chimären, die einem durch die Finger schlüpfen!

Alice, wie Daniel sie sah
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Kurzmeinung: Leider das Potential verschenkt! Schade! Hätte mehr erwartet! Einzig "Daniel" sticht hervor. Deswegen überhaupt der dritte Stern!

Dieses Buch las ich ebenfalls bereits vor längerer Zeit, ...

Kurzmeinung: Leider das Potential verschenkt! Schade! Hätte mehr erwartet! Einzig "Daniel" sticht hervor. Deswegen überhaupt der dritte Stern!

Dieses Buch las ich ebenfalls bereits vor längerer Zeit, komme aber erst jetzt dazu, eine Rezension zu schreiben.

Ich hatte mir eine emotional wuchtige, nachdrücklich hängenbleibende Geschichte erhofft! Leider kam es dann anders.

Daniel ist ohne Obdach und Synästhetiker. Er verbindet Buchstaben mit Farben. Alice ist seine leibliche Tochter, aber diese weiß das nicht.

Sie ist abenteuerlustig und eine Globetrotterin. Cee und Tilly sind ihre älteren Schwestern und sie kommt zurück, als ihr vermeintlicher Vater höchstwahrscheinlich im Sterben liegt. Ort der Handlung ist übrigens London.

Alice findet seltsame, aber hübsche selbstgebastelte kleine Kunstwerke vor dem Haus.

Als ihr "Vater" bestattet wird, ist jener fremde Mann ebenfalls zugegen, Daniel. Er haust in einem Park und als sie ihn wiedertrifft, grübelt sie, was er mit ihrer Mutter wohl zu tun gehabt haben könnte ...

Bis auf Daniel bleiben einem die Protagonisten seltsam entrückt. Nur wegen Daniel gibt es von mir überhaupt den dritten Stern. Nur teilweise wird es emotional, hauptsächlich in Verbindung mit Daniel. Das Buch bleibt aber bis zum Ende merkwürdig nüchtern, was ich bei solch einem Konfliktstoff so nicht erwartet hatte.

Motive werden nicht näher erläutert, zuviel bleibt im Ungefähren - unbefriedigt sagt man am Ende: Das war's?

Sarah Butler hätte eine immens berührende Geschichte daraus kreiern können. Entweder gingen ihr die Ideen aus, oder das Thema hat sie überfordert oder sie war nicht motiviert genug. Anders kann ich mir das nicht erklären. Es könnte ein imposantes Schlachtschiff sein, so wurde das Buch "nur" ein kleiner tuckender Kutter. Daran wäre prinzipiell nichts auszusetzen, aber dann hätte der Ansatz und die Genese des Plots ganz anders sein müssen.

Einzig der Charakter Daniel überzeugt halbwegs, aber viele Unwägbarkeiten bleiben ungeklärt. Wie Phantome entgleiten einem die Charaktere - Chimären im Schatten, schade!



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Veröffentlicht am 18.11.2020

Schwierig

Der gefrorene Urknall
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Es wäre wohl besser Teil Eins zu kennen. Zuviele Handlungsstränge und Protagonisten dämpfen leider das Lesevergnügen.

Klappentext übernommen:

Ein unbekannter Toter im Pariser Drogenmilieu. Der Markt ...

Es wäre wohl besser Teil Eins zu kennen. Zuviele Handlungsstränge und Protagonisten dämpfen leider das Lesevergnügen.

Klappentext übernommen:

Ein unbekannter Toter im Pariser Drogenmilieu. Der Markt wird mit billigem Heroin überschwemmt. Für Maurice Belloumi und seinen Kommissar eine neue Herausforderung.

Am Genfer CERN befindet sich seit einiger Zeit eine Pforte in ein Paralleluniversum aus Antimaterie. Ist sie noch geschlossen? Die Institutsleitung sagt ja, doch rätselhafte Störungen im Umkreis sprechen eine andere Sprache.

Wer steckt hinter diesen und anderen nur scheinbar unzusammenhängenden Ereignissen? Die Fäden laufen in Paris bei Belloumis Freund Mike Peters zusammen. Die beiden müssen all ihre Beziehungen spielen lassen, um der Rätsel Lösung zu finden.

Ich möchte extra betonen, daß das meine subjektive Meinung ist und Leute, die Band Eins gelesen haben, einen ganz anderen Zugang gewinnen. Deswegen sollte sich keiner abschrecken lassen, der Interesse hätte, das Buch zu lesen.

Ich kenne leider nicht Band Eins und daran hakt es wahrscheinlich auch, aber nicht ausschließlich. Das Buch ist schon spannend, mit kurzen Kapiteln in einer einnehmenden Sprache geschrieben.

Allerdings gibt es zuviele Handlungsstränge und Protagonisten. Logan hat mir am Allerbesten gefallen. Leider aber blieb mir ansonsten die Geschichte seltsam verschlossen und die meisten Protagonisten ungewöhnlich fern. Ich bekam keinen wirklichen Zugang dazu, konnte nicht warm damit werden. Schade!

Dabei ist das Buch durchaus gut, aber weniger Handlungsstränge und ein strafferer Thriller mit circa dreißig bis fünfzig Seiten weniger hätte geholfen, mir jedenfalls. Der wissenschaftliche Anteil ist sehr gut recheriert.

Ich war ziemlich verloren zwischen zuvielen Charakteren und Handlungssträngen. Das macht das Buch überlassen und trübt das Lesen etwas.

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Veröffentlicht am 25.01.2023

Lahm, lahmer, am lahmsten

Der Plot - Eine todsichere Geschichte
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Das Buch habe ich bereits im Dezember gelesen. Es klang durchaus interessant.

Jake Finch Bonner hatte einst einen erfolgreichen Roman veröffentlicht. Nun ist er aber Dozent für Kreatives Schreiben.

Er ...

Das Buch habe ich bereits im Dezember gelesen. Es klang durchaus interessant.

Jake Finch Bonner hatte einst einen erfolgreichen Roman veröffentlicht. Nun ist er aber Dozent für Kreatives Schreiben.

Er kommt auf die gloriose Idee, einige Jahre später seinem einstigen Studenten Evan Parker, der verstorben ist, den Plot zu klauen, der von diesem ihm eben damals dargelegt wurde.

Jedoch bekommt er dann bald eine beunruhigende Nachricht, die ihn des Diebstahls bezichtigt ...

Es hätte so gut sein können. Sarkasmus in bezug auf die Bücherindustrie ist gelungen.

Trotzdem passiert ... nichts. Der Roman plätschert dahin und plätschert und plätschert. Wie öde und vorhersehbar ist das Buch doch.

Das bisschen, was noch zum Ende hin passiert, rechtfertigt nicht diese Vergeudung von Lebenszeit. Eigentlich ein Verbrechen. Ich kann zwar kein Schadensersatz dafür fordern, aber fällt das nicht unter Genfer Konvention vom Verbot der Folter. Und ist tödliche Langeweile nicht eine mentale Folter? Grmpf!

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Veröffentlicht am 20.01.2023

Learning to be Fliege

Tagebuch für später
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Auf zweihundert Seiten tobt sich der Autor in einundsechzig Kurzgeschichten aus.

Dieses Genre, das in anglosächsischen Raum eine lange, sowie gute sowie bewährte Tradition ist, wird hierzulande eher ...

Auf zweihundert Seiten tobt sich der Autor in einundsechzig Kurzgeschichten aus.

Dieses Genre, das in anglosächsischen Raum eine lange, sowie gute sowie bewährte Tradition ist, wird hierzulande eher stiefväterlich behandelt.

Das ist mehr als nur schade. Denn hierzulande gibt es auch exzellente Schreiber*innen der gepfeffert kurzen Prosa.

Ironisch und mit hintergründigem Humor hat er hier ein originelles, vor Kreativität sprühendes Buch komponiert.

Das Werk hat auch eine melancholische Grundstimmung, was durchaus angemessen ist, denn die Welt ist nun einmal ein mehr als nur trauriger Platz.

Wie die Menschheit bis heute überleben konnte ist ohnehin ein veritables Rätsel.

Und hier wird Mensch mit allerlei konfrontiert, sodass man auch beim Lesen ins Grübeln kommt und zum Nachdenken angeregt wird.

Auf jeden Fall wirkt dieses Buch dergestalt, dass es einen Sturm der Ideen im eigenen Cerebrum entfacht.

Ungewöhnliche Blickwinkel und Pointen. Klasse. Danke, Jörn Hühnerbein!

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Veröffentlicht am 01.06.2022

Absolut schade!

Four Walls - Nur ein einziger Ausweg
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Das Buch fängt so gut und atmosphärisch an. Deswegen gibt es überhaupt den zweiten Stern.

Studentin Cara Lockhart ist unschuldig, wird aber des Mordes an zwei Kindern von Reichen verdächtigt, die sie ...

Das Buch fängt so gut und atmosphärisch an. Deswegen gibt es überhaupt den zweiten Stern.

Studentin Cara Lockhart ist unschuldig, wird aber des Mordes an zwei Kindern von Reichen verdächtigt, die sie bestialisch umgebracht haben soll.

Sie wird verknackt, von den Mithäftlingen abgrundtief gehasst und verzweifelt. Als sie in ein ultramodernes, brandneues Hochsicherheitsgefängnis überwiesen wird, verschlimmert sich ihr Nachtmahr. Das Kameraauge ist 24/7 omnipräsent.

Ihre Mitinsassin stirbt durch eine Kugel ins Haupt und just dann ist die Kamera ausgefallen. Prompt verdächtigt man sie. Nun beginnt Caras Alptraum erst so richtig ...

Beklemmend und eindrücklich wird die Klaustrophobie sowie Desperation beschrieben. Es scheint ausweglos für Cara.

Es hätte solch ein gutes Buch sein können, aber der Showdown verdirbt alles. Unrealistisch, zu artifiziell, zu gewollt, schlicht und ergreifend ad absurdum blödsinnig. Leider. Ein wenig wirr und an den Haaren herbeigezogen. O je!

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