Ein verregneter Sommer

Marcello Liscia ist 1971 in Paderborn schon Italienisch sprechend zur Welt gekommen. Ma dove? waren seine ersten Worte als gerade Neugeborener.

Jedenfalls hat der gute Mann hier als Autor ein exzellentes Buch verfasst.

Luca, süße sechzehn, erleidet einen veritablen Kultur- und Sprachschock, als er ins "barbarische" (kleiner Scherz meinerseits) Germania geschickt wird.

Warum? Er soll Ende der dumpfen Fünfziger Jahre in einer Eisdiele als stagionale arbeiten, damit er damit seine Familie in Italia del Nord unterstützen kann. Oder eher muss?

Von der Inhaberin wird er ordentlich getriezt. Der Sommer bringt viel Niederschlag und ihm mehr Muße, als er zunächst gedacht hätte.

Während der Himmel weiterhin weint, lernt Luca an einem pomeriggio den Gymnasiasten Hans kennen. Bel biondo.

Trotz Sprachbarriere (und noch fehlenden Apps! Ha, ha! Sehr witzig, Nerd aus der vorletzten Reihe. Wer den immer reinlässt?), aber mit Hilfe eines Wörterbuches nähern sich die beiden an. Und entdecken weit mehr für einander als reine Freundschaft ...

Authentisch und emotional reißt einen der Autor von Anbeginn mit. Luca habe ich umgehend ins Herz 💓 geschlossen. Wie gut ich seine Schwierigkeiten der diversen Art nachvollziehen kann. Denn trotz unterschiedlicher Epochen sind diese universal.

Die Gastarbeiter waren enorm eminent und auch deren Nachfahren, jene, die in Deutschland geblieben sind, haben immens viel zum Wohlstand der BRD beigetragen.

Ich mag ebenso Hans. Und das Buch ist lebensnah und atmosphärisch dicht. Eccezionale e magnifico! Grazie, Marcello Liscia!

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Ich konnte dieses Buch kaum aus der Hand legen, so sehr hat mich die Geschichte von Luca und Hans gefesselt. Es war wunderschön zu lesen, wie sich diese beiden so unterschiedlichen, jungen Männern kennen- und lieben lernen. Trotz der Sprachbarriere. Trotz der Tatsache, dass Homosexualität in Deutschland damals noch unter Strafe stand und auch in Lucas streng katholischer Familie ein Tabu-Thema war.

Lucas Gedanken und Gefühle waren für mich absolut nachvollziehbar und ich fand es großartig, wie sich das Buch mit dem Thema auseinandersetzt.

Das Ende ist ziemlich offen, was gleichzeitig schade und schön ist. Schade, weil ich so gerne noch viel mehr über Luca und Hans erfahren hätte. Und schön, weil sich jeder selbst aussuchen kann, welches Schicksal er sich für die beiden letzten Endes wünscht.

Von mir eine klare Kaufempfehlung.

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,,Ein verregneter Sommer'' ist ein toller Jugendroman, der auch ältere Leser begeistert.

Die Geschichte von Luca und Hans ist fesselnd und wirklich schön zu lesen.
Der Leser fiebert mit, wie sich diese beiden so unterschiedlichen, jungen Männer kennen und lieben lernen.
Das schaffen sie trotz Sprachbarriere und der Tatsache, dass Luca aus einer streng katholischen Familie kommt, in der Homosexualität ein absolutes Tabu-Thema ist.
Luca findet auch zu sich selbst und der Leser darf ihn auf diesem berührenden und emotionalen Weg begleiten.

Das Ende rundet die Geschichte wunderschön ab, auch wenn es teilweise offen bleibt.
Das letzte Kapitel hat mich besonders begeistert!

Die Beziehung zwischen Hans und Luca hätte für mich persönlich mehr Raum einnehmen und noch tiefer beleuchtet werden dürfen. Besonders zum Ende hin ging es mir etwas zu schnell zwischen den beiden und mir haben da manchmal die tiefen Gefühle gefehlt. Auch die Sprachbarriere und die verschiedenen Spielereien mit der Sprache sind zwar beeindruckend und sehr authentisch, aber sie haben stellenweise den Lesefluss unterbrochen.
Das ist aber nur mein persönliches Empfinden und keine negative Kritik im generellen Sinne.

Alles in allem ist dieser Roman aber auf jeden Fall lesenswert und eine Empfehlung meinerseits!

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Ein interessanter Roman über den Italiener Luca, der in den 1950ern über den Sommer nach Deutschland geschickt wird, um dort in einer Eisdiele zu arbeiten. Da es jedoch oft regnet und er frei hat, lernt er den Einheimischen Hans kennen, dem er plötzlich immer näher kommt - was ihn dazu bringt, sich mehr und mehr Wahrheiten über sich selbst einzugestehen. Der Schreibstil schildert aus der Erzählerperspektive und liest sich trotz vieler Schachtelsätze relativ einfach und angenehm, während man gespannt Lucas Weg der Selbstfindung verfolgt. Die Eisdiele ist ein sehr abwechslungsreiches Setting und durch Lucas ebenfalls jugendliche Kollegen und die vielschichtigen Besitzer ist immer was los. Die vielen verschiedenen Charaktere bringen einfach Leben rein und auch wie Luca Hans näher kommt ist echt süß, besonders da die beiden durch die Sprachbarriere so einige kleine Hindernisse zu bewältigen haben. Währenddessen steht aber auch sehr im Vordergrund wie Luca sich über seine Sexualität klar wird, was zu der Zeit eben noch sehr schwer war, und auch, dass er noch um den Verlust seiner Mutter trauert, während ihm bewusst wird, dass er eigentlich ganz anders leben will als seine Familie es ihm vorgeht. Dem entsprechend rückt die Lovestory teilweise etwas in den Hintergrund; an manchen Stellen schon zugegeben etwas schade, allerdings auch verständlich, da es eben um mehr als das geht. Jedenfalls fiebert man definitiv bis zum Ende mit und kriegt von jeder Facette des Lebens etwas geboten, was die Geschichte sehr emotional und realistisch macht. Insgesamt also ein tolles Buch für alle, die eine authentische queere Story mit leicht historischem Setting suchen.

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