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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2023

Etwas langatmig insgesamt und zu emotional.

Das Sanatorium
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Das Cover zeigt ein einsames, stattliches Gebäude, umrahmt von bergiger Waldlandschaft in nächtlichem, winterlichem Ambiente, an einem See gelegen, der aber im Thriller keine Erwähnung findet. Die Bewältigung ...

Das Cover zeigt ein einsames, stattliches Gebäude, umrahmt von bergiger Waldlandschaft in nächtlichem, winterlichem Ambiente, an einem See gelegen, der aber im Thriller keine Erwähnung findet. Die Bewältigung eines Jugendtraumas, die Verarbeitung einer für sie lebensgefährlichen Verfolgung, labile Zuwendung zum sehr liebenswürdigen, geduldigen Lebenspartner, derzeit über mehrere Monate beurlaubt, so wird die Hauptperson Detektiv Inspektor Elin Warner vorgestellt. Gleich zu Beginn erfolgt Spannung über winterliche Sturmbedingungen mit Lawinengefahr und daraus resultierende Isolation neben dem völlig überraschenden Verschwinden einer Person. Daraus entwickelt sich ein komplizierter Plot mit einer düsteren Lungenklinik-Vorgeschichte, in dem Erin Warner sich mutig und emotional erstarkend bewährt. Vergangenheitsbewältigung und Wahrheitsfindung auf mehreren Ebenen sind hier spannend gelungen.

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Denkanstöße zu einer neuen Arbeitswelt

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?
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Hinter dem sehr provozierenden Titel verbirgt sich ein Sachbuch, dass der derzeitige, weltweite Arbeitswelt und deren Bedingungen scharf unter die Lupe nimmt, mit Recherchen gründlich unterlegt. Während ...

Hinter dem sehr provozierenden Titel verbirgt sich ein Sachbuch, dass der derzeitige, weltweite Arbeitswelt und deren Bedingungen scharf unter die Lupe nimmt, mit Recherchen gründlich unterlegt. Während der 1. Teil den Ist-Zustand nach Corona verständlich und nachvollziehbar beschreibt, widmet sich der 2. Teil interessanten Ansätzen unter der Prämisse „Was wäre, wenn..“ Viele dieser Ausführungen kommen mir wie derzeit unrealisierbare Wünsche vor, die ein großes politisches Agieren herauf beschwören. Weniger Arbeiten könnte zu mehr Produktivität führen bei gleicher Bezahlung – dieses Arbeitszeitmodell und weitere Beispiele müssten erst noch mit Vertragspartnern/Arbeitgebern ausgehandelt werden wie bei der Umstellung auf Home-Office-Arbeitsplätze unter Pandemie Bedingungen, ohne unsere Volkswirtschaft zu lähmen. Der bildhafte Schreibstil hilft über das wenig liebevoll gestaltete Cover hinweg. Insgesamt werden sicherlich Denkanstöße angeregt.

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Veröffentlicht am 25.01.2023

Ende mit dem Patriarchat!

Macht
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Ein Trauma wie eine Vergewaltigung zu verarbeiten scheint alles andere als leicht zu sein selbst nach vielen Jahren der Betäubung auch mit Tabletten. Mit Rachegedanken an den Vergewaltiger zu spielen, ...

Ein Trauma wie eine Vergewaltigung zu verarbeiten scheint alles andere als leicht zu sein selbst nach vielen Jahren der Betäubung auch mit Tabletten. Mit Rachegedanken an den Vergewaltiger zu spielen, kommt in diesem Roman vor. Jedoch müssen selbst nach dem langen Zeitraum die Erinnerungen daran, an all den Ekel, der Scham, der vielleicht unklaren Mitschuld ausgehalten werden. Über ein bebildertes Buch der Künstlerin Niki de Saint Phalle erfährt Liv von der Vergewaltigung dieser Berühmtheit. Denke man nur an die riesige Skulptur einer Frau, die auf dem Rücken liegt, in deren Körper man hineingehen kann. She: A Cathedral. So wie sie fühlt sie sich nicht als Opfer, sondern als Überlebende, die erst bei einem Aufenthalt in Capalbio nahe bei Rom im riesigen Tarotgarten oben genannter Künstlerin Frieden mit sich und diesem Missbrauch zu finden scheint in der Diskussion mit ihrer Freundin Frances. Hat man als eine Frau von statistisch zehn ein solches Trauma selber nicht erlebt, kann man diese emotionale Belastung kaum nachempfinden, hier inhaltlich aus vielen Blickwinkeln gut beleuchtet dargeboten.

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Veröffentlicht am 25.01.2023

Soziale Medien gekoppelt an Kindesentführungen – auf Tatsachen fußend!

Wehrlos
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Aus mehreren Perspektiven fächert der Krimi den Sachverhalt auf: auf der polizeilichen Ebene, der der betroffenen Eltern und auch die Entführer kommen zu Wort. Im Mittelpunkt stehen nicht schulpflichtige ...

Aus mehreren Perspektiven fächert der Krimi den Sachverhalt auf: auf der polizeilichen Ebene, der der betroffenen Eltern und auch die Entführer kommen zu Wort. Im Mittelpunkt stehen nicht schulpflichtige Kinder bis zu sechs Jahren, die von ihren Müttern auf Plattformen wie facebook, Instagram, Blogs etc. bildlich in Bestform präsentiert werden. Bestens über solche wehrlosen, schnell verängstigten Kinder informiert gelingt es Entführern wohl leicht, diese am helllichten Tag zunächst unbemerkt zu rauben, um sie in ihrem Netzwerk, im darknet zu handeln wie teure Ware. Welche negativen Folgen für alle Familienmitglieder eine solche Zur-Schau-Stellung auf sozialen Medien haben kann, wird hier detailliert beschrieben, leider nicht durchgehend gleich spannend verarbeitet. Aber dadurch wird die Wichtigkeit dieses Themas um Kindesentführungen in ganz Europa nicht geschmälert. Cover und Buchtitel sind passend ausgesucht.

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Veröffentlicht am 20.01.2023

Deutsche Geschichte verpackt in einen Familienroman

Saubere Zeiten
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Nicht ausgesprochene Gefühle besonders zwischen Vätern und ihren Söhnen stehen im Mittelpunkt hier. Eine menschliche Leere und ein sehr distanziertes, sogar zerrüttetes Verhältnis nicht nur innerhalb der ...

Nicht ausgesprochene Gefühle besonders zwischen Vätern und ihren Söhnen stehen im Mittelpunkt hier. Eine menschliche Leere und ein sehr distanziertes, sogar zerrüttetes Verhältnis nicht nur innerhalb der jeweiligen Familie macht sich breit – trostlos zu lesen im Gesamtkontext. Thematisiert werden auch die N.S.D.A.P. ihre Enteignungsmethoden, ihre oppressiven Aktivitäten gegenüber Juden und auch Deutschen. Insgesamt kommt diese Vergangenheitsbewältigung im Schreibstil nicht recht dynamisch an. Der Titel ‚Saubere Zeiten‘ könnte bewußt zweideutig gewählt worden sein, denn Auber macht im Roman ja gerade nicht alles zu menschlicher, charakterlicher Zufriedenheit sauber, viel Schuld lädt gerade der Großvater auf sich, zu finden in den verschiedenen Zeitdokumenten. Das Cover drückt viel abweisende Distanz zwischen zwei Generationen aus – ausdrucksstark. Insgesamt ein interessanter Blick in die deutsche Vergangenheit!

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