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Veröffentlicht am 28.01.2023

Ukrainische Wurzeln

Rote Sirenen
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Die Autorin Victoria Belim lebt schon lange Jahre im Ausland, als sie 2014 ihre Großmutter Valentina in der Ukraine besucht. Valentina ist nicht erfreut, dass Victoria sich intensiv mit ihren familiären ...


Die Autorin Victoria Belim lebt schon lange Jahre im Ausland, als sie 2014 ihre Großmutter Valentina in der Ukraine besucht. Valentina ist nicht erfreut, dass Victoria sich intensiv mit ihren familiären Wurzeln befassen will. Es scheint ein dunkles Geheimnis zu geben, dass man lieber nicht aufdecken sollte. Victoria forscht vor allem nach dem Verbleib von Urgroßonkel Nikodim, der in den 1930er-Jahren spurlos im Haus der Roten Sirenen, sprich in den Fängen des sowjetischen Geheimdienstes, verschwunden ist.
Als Leser erfährt man viel über die politischen Strukturen der Ukraine, die engen Verflechtungen mit der damaligen Sowjetunion, aber ebenso interessantes über Land und Leute. Für mich war der Text zu überfrachtet mit Faktenwissen, aber alles, was das tägliche Leben und auch die Charakterstudien der Menschen, mit denen Victoria Belim bei ihrer Recherche zu tun hatte, fand ich äußerst spannend. In der ländlichen Bevölkerung scheint der Nutzgarten ein Heiligtum zu sein, denn alles wird dem Saat-, Pflanz-, und Erntezyklus untergeordnet. Der Dorfklatsch treibt wilde Blüten und schlimm ist die allgegenwärtige Korruption. Selbst begabte Schüler erhalten ihre gute Noten nur, wenn der Lehrerin unter der Hand ein extra Bonus zugesteckt wird. 
Die Spurensuche wird zur Belastung für die guten Beziehungen innerhalb Victorias Familie, aber am Ende schweißt sie doch alle zusammen.
Mir selbst war dieses Buch zu sachlich, zu sehr mit Faktenwissen überfrachtet, aber wahrscheinlich hätte es mir in der Printversion besser gefallen. Beim Hören fällt es bedeutend schwerer, Sachthemen zu sortieren und zu behalten. Außerdem gefiel mir die Sprecherin nicht, die emotionslos ihren Text vorgetragen hat.
So gingen die persönlichen Passagen unter, die beim Lesen eine Bindung mit der Hauptperson schaffen würden.



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Veröffentlicht am 24.01.2023

Horrorimplantate

Mind Gap
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Die Autorin zeigt einen düsteren Ausblick auf die Zukunft der Erde:
Die Computertechnik ist in nicht allzu ferner Zeit dazu fähig, durch implantierte Computerchips, genannt NINK, jeden Menschen genau wie ...

Die Autorin zeigt einen düsteren Ausblick auf die Zukunft der Erde:
Die Computertechnik ist in nicht allzu ferner Zeit dazu fähig, durch implantierte Computerchips, genannt NINK, jeden Menschen genau wie seine Endgeräte (PC, Handy) unmittelbar mit dem Internet zu verbinden. Was als Segen für die Menschheit begann, (denn jede Querschnittslähmung, jedes Trauma, kann nun überbrückt werden), endet in der totalen Kontrolle.
Die Reporterin Silvie Mankowitz ist einem nie da gewesenen Machtmissbrauch auf die Spur gekommen, als ihr Bruder Selbstmord begeht, dabei ist er offiziell schon lange tot. Ihre Nachforschungen werden von höchster Stelle behindert. Ganz klar, denn durch die Verlinkung der Gehirne ist man ihr immer einen Schritt voraus und kann Beweismittel und sogar unliebsame Zeugen unmittelbar verschwinden lassen.
Dieser Krimi hat alles: einen klugen Plot, Action und sympathische Protagonisten. Dennoch war ich froh, als ich ihn zu Ende gehört hatte, weil ich die Grundstimmung und ganz besonders den Schluss so bedrückend und ausweglos empfunden habe.
Das Hörbuch wird von den beiden Sprechern gut vorgelesen, aber ich persönlich mag Vera Teltz lieber in etwas weniger bedrohlichen Szenarien.

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Veröffentlicht am 20.01.2023

O du fröhliche

Ein Alman feiert selten allein
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Ende September ist dieser Roman veröffentlicht worden.
Im September fängt auch Elifs wahrscheinlich künftige Schwiegermutter in spe mit ihrer Weihnachts-Whatsapp-Gruppe an, damit alles minutiös geplant ...

Ende September ist dieser Roman veröffentlicht worden.
Im September fängt auch Elifs wahrscheinlich künftige Schwiegermutter in spe mit ihrer Weihnachts-Whatsapp-Gruppe an, damit alles minutiös geplant werden kann.
Jonas ist seit zwei Jahren Elifs Freund, aber er hat sie bisher nicht seinen Eltern vorgestellte. 
Elif bemüht sich von Anfang an einen guten Eindruck zu machen, sowohl in der Vorbereitung als auch am eigentlichen Fest. Auf einen typisch deutschen Heiligen Abend freut sie sich schon seit ihrer Kindheit, aber sie wurde nie dazu eingeladen.
Die Autorin zeichnet hier ein etwas überspitztes Bild der deutschen Weihnacht, aber mit den deutschen Charakteren liegt sie gar nicht so falsch. Elif verbiegt sich, damit die zukünftige Familie sie akzeptiert, aber andererseits reagiert sie hochsensibel auf jede Äußerung, die mit ihrem Nicht-Deutschsein zusammenhängt. Das Ende gibt sich dann noch einmal versöhnlich, denn Elif erwartet ähnliche Schwierigkeiten, wenn sie Jonas endlich ihrer eigenen Familie vorstellt.
Der Roman ist ziemlich kurz, aber recht unterhaltsam. Seine Lektüre empfiehlt sich tatsächlich in der Adventszeit, denn im Hochsommer wird ein Teil der Wirkung verpuffen. 


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Veröffentlicht am 20.01.2023

Kampf gegen den Dunklen König

Dark Rise
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Die Handlung ist angelegt in London, Anfang des 19. Jahrhunderts.

Früher gab es Magie auf der Erde, jetzt schlummert sie nur noch im Verborgenen. Doch der Dunkle König, der einst von der "Dame" besiegt ...

Die Handlung ist angelegt in London, Anfang des 19. Jahrhunderts.

Früher gab es Magie auf der Erde, jetzt schlummert sie nur noch im Verborgenen. Doch der Dunkle König, der einst von der "Dame" besiegt wurde, trachtet danach, mit dieser alten Magie die Herrschaft wieder zu erlangen. Der geheime Orden der Stewards bewacht uralte Relikte aus der alten Zeit und trainiert seit Generationen für den finalen Kampf, um den Dunklen König erneut zu besiegen.

Es hat sehr lange gedauert, ehe ich mich in den ersten Teil dieser Fantasy-Trilogie eingelesen hatte. Sie beginnt nämlich ziemlich langatmig. Viele Personen stürmen auf den Leser ein und es ist nicht klar, wer auf welcher Seite steht. Dann aber wurde ich in den Sog der Handlung hineingezogen. Es geht um magische Artefakte, die nicht in die falschen Hände geraten dürfen. Will, ein junger Mann, ist die Hauptperson der Erzählung. Er scheint verborgene Kräfte zu haben und ist wohl der prädestinierte Retter gegen den Dunklen König. Ihm zur Seite stehen der Orden der Stewards und ein junges Mädchen mit Löwenkräften. Die Handlung ist temporeich und mit viel Action. Aber gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse und lassen mich sprachlos zurück.

"Dark Rise" hat mich sehr gut unterhalten, aber ich muss auch gestehen, dass ich manches logisch nicht auf die Reihe bekommen habe. Vielleicht habe ich einfach nur zu schnell gelesen, weil es soooo spannend war. Trotzdem gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Explodierende Emotionen

Meine Mutter sagt
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Die Hauptperson ist von ihrer Liebsten verlassen worden. 
Namen werden von der Autorin nicht vergeben, aber sie wuchert mit den Emotionen ihrer Protagonistin, einer Frau, die mir von Herzen unsympathisch ...

Die Hauptperson ist von ihrer Liebsten verlassen worden. 
Namen werden von der Autorin nicht vergeben, aber sie wuchert mit den Emotionen ihrer Protagonistin, einer Frau, die mir von Herzen unsympathisch ist. Altersmäßig ist sie eine junge Frau kurz vor dem Studienabschluss, wenn sie tatsächlich studieren würde. Emotional ist sie auf der Stufe eines Trotzkindes. Weil sie ihre große Liebe verloren hat, wütet sie, betrinkt sich, stalkt ihre Ex und stößt Leute vor den Kopf, die es gut mit ihr meinen. Ihre Mutter meint es natürlich auch gut, allerdings ist sie wirklich eine Person, die sich sehr autoritär in das Leben anderer einbringt und auch vor Flunkereien nicht zurückschreckt, um ihren Willen durchzusetzen.
Inhaltlich hat mir der Roman überhaupt nicht gefallen, aber ich liebe es, wie die Autorin mit Sprache spielt, wie sie Wortwitz und Sarkasmus platziert, ohne zu übertreiben. Und zwischen den rasanten und wütenden Szenen gibt es die zarten Seepferdchenmonologe, die in humorvollen Metaphern sehr intensiv die verletzte Seele der Ich-Erzählerin porträtieren.
Aber das absolute Highlight gibt mir die Sprecherin Caroline Peters. Sie liest ihre Rolle überzeugend und humorvoll mit einer reifen, warmen Stimme. Einfach nur perfekt.

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