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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2023

Live

The truth behind your lies
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Jahrelang ist Jan von einer Clique während der Schulzeit gemobbt worden. Jetzt ist das Abi geschafft und genau diese Clique lässt sich von Jan dazu überreden, kostenlos Urlaub in der Hütte seines Onkels ...

Jahrelang ist Jan von einer Clique während der Schulzeit gemobbt worden. Jetzt ist das Abi geschafft und genau diese Clique lässt sich von Jan dazu überreden, kostenlos Urlaub in der Hütte seines Onkels zu machen, die irgendwo in der Schweiz liegt. Was die Mädchen und Jungs nicht ahnen: Das ist nicht Jans letzter Versuch, Teil ihrer Clique zu werden, sondern seine Rache. Er hat die Hütte mit Kameras ausgestattet und beschlossen, sie und ihre Handlungen und Gespräche auf einem YT-Kanal bloßzustellen. Doch er hat nicht damit gerechnet, dass es auch unter der Oberfläche der Clique so sehr brodelt ...

Die Geschichte wird in sehr kurzen Abschnitten aus jeweils zwei Perspektiven erzählt. Einerseits Jan, der begabte Musiker, der jahrelang unter Einsamkeit und dem Mobbing der anderen litt, andererseits Emmy, ein Mädchen aus der angesagten Clique, aus deren Sicht wir erleben, was unter ihren Freunden und in ihren Gedanken wirklich abgeht. Und natürlich ist nicht alles schwarz-weiß, aber dennoch ist es eine Tatsache, dass eine ganze Gruppe von sechs bzw. fünf Leuten permanent einen einzigen fertiggemacht hat. Wessen Sympathien da nicht bei Jan liegen, dem muss ganz entscheidend Empathie fehlen. Was mir hier ein bisschen gefehlt hat, war die Tiefe bei den Mobbern, die kamen zum Teil schon arg stereotyp herüber. Dennoch empfinde ich dieses Buch als ein sehr wichtiges, das auf jeden Fall auch Platz im Unterricht und bei Besprechungen mit Schülern haben sollte, und das ich gerade Jugendlichen weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 11.02.2023

The Shore

Die letzte Party
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The Shore - so heißt das ehrgeizige Projekt des bekannten Sängers Rhys Lloyd. Er stammt ursprünglich aus Wales und genau dort, am Ufer eines idyllischen Sees, baut er Ferienhäuser. Die Einheimischen sind ...

The Shore - so heißt das ehrgeizige Projekt des bekannten Sängers Rhys Lloyd. Er stammt ursprünglich aus Wales und genau dort, am Ufer eines idyllischen Sees, baut er Ferienhäuser. Die Einheimischen sind nicht begeistert und Rhys selbst ist weder die sympathischste noch die vertrauenswürdigste Person. Um beliebter zu werden, lädt er die Dörfler zur Silvesterparty ein. Am Morgen des 1. Januars treibt er tot im See - und verdächtig sind einfach alle: nicht nur die Waliser, sondern auch die Engländer, die in den Ferienhäusern leben. Die DCs Morgan (Wales) und Brady (England) sollen den Fall klären. Dumm nur, dass Ffion Morgan direkt aus dem Ort stammt und außerdem einen ONS mit ihrem Kollegen Leo Brady hatte ...

Was den Krimi ein bisschen abhebt, ist natürlich das Walisische. Für die paar Worte, die ab und zu eingeworfen werden, muss man die Sprache nicht können, aber es wird ein bisschen Bezug auf Mentalität und Mindset der Waliser genommen. Hier handelt es sich um einen klassischen Whodunnit, und verdächtig sind einfach alle. Ab und zu gibt es Rückblicke bis zu einem knappen halben Jahr ins Vorjahr, sodass man einige des hier anwesenden Personals besser kennenlernt. Die beiden Ermittler sind sympathisch und haben ihr eigenes Päckchen zu tragen. Wenn mich was gestört hat, dann die simple Lösung. Sowohl was den Fall angeht als auch die privaten Probleme von Morgan und Brady. Da es Teil 1 der Reihe um diese beiden war, bin ich tatsächlich gespannt, wie sich die nächsten entwickeln werden.

Veröffentlicht am 22.01.2023

Nicht nur im Veganuary

Schnell mal vegan
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Mittlerweile dürfte allgemein bekannt sein, dass veganes Essen nicht nur gesund ist, sondern auch unserem Planeten und damit auch uns hilft. Katharina Seiser legt hiermit bereits ein weiteres Kochbuch ...

Mittlerweile dürfte allgemein bekannt sein, dass veganes Essen nicht nur gesund ist, sondern auch unserem Planeten und damit auch uns hilft. Katharina Seiser legt hiermit bereits ein weiteres Kochbuch aus ihrer Reihe veganer und vegetarischer Kochbücher vor.

Was mir hier sehr gut gefällt: Es ist sehr strukturiert, aufgeteilt in die Jahreszeiten, sodass man sich nicht nur vegan, sondern auch saisonal orientieren kann. Am Anfang des Buches gibt es ein paar Erklärungen für völlige Neueinsteiger. Es wird versprochen, dass man alle Rezepte innerhalb von dreißig Minuten zubereiten kann. Vorneweg: Bei den Gerichten, die ich ausprobiert habe, kommt das hin.

Sehr empfehlen kann ich daher an dieser Stelle Spaghetti aglio et olio, die Linsensauce und die Kartoffeleinbrenne. Wie man schon daran sieht, sind das alles keine megafancy Gerichte, wie man sie gern mit vegan in Zusammenhang bringt. Das gefällt mir gut.

Wovon ich nicht so wirklich ein Fan bin: In dem Buch gibt es wahnsinnig viele Salate. Und jetzt mag ich Salate so gern wie jeder andere Mensch, aber dafür brauche ich nicht unbedingt ein Kochbuch. Die Hälfte der Salate hätten meiner Meinung nach gern durch warme, schnelle Mahlzeiten ersetzt werden dürfen. Trotzdem: Alles in allem ein tolles Kochbuch, das ich auch weiterhin und nicht nur im Januar nutzen werde.

Veröffentlicht am 21.01.2023

Einmal Hölle und zurück

Wer die Hölle kennt
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Alex Stern is back! Warnung: Wer Teil 1 nicht kennt, hat in dieser Rezension nichts verloren, weil er sehr wahrscheinlich gespoilert wird.

Alex hat ihren Mentor Darlington verloren, er wurde in die Hölle ...

Alex Stern is back! Warnung: Wer Teil 1 nicht kennt, hat in dieser Rezension nichts verloren, weil er sehr wahrscheinlich gespoilert wird.

Alex hat ihren Mentor Darlington verloren, er wurde in die Hölle gerissen. Doch Alex wäre nicht Alex, wenn sie es darauf beruhen lässt. Obwohl sie von Lethe die Anweisung erhält, Darlington als tot zu betrachten, sucht sie nach einem Weg, ihn zu befreien. Sie weiß, dass er noch lebt, auch wenn er möglicherweise zu einem Dämon geworden ist. Aber auch Darlington wäre nicht Darlington, bliebe er dabei nicht ein Gentleman. Und so sucht sich Alex Verbündete, Leute, die aus irgendwelchen Gründen nichts mehr oder zu viel zu verlieren haben, und mit ihr durch die Hölle gehen.

Ich fand den ersten Band der Reihe ein bisschen anstrengend, zu sehr New Adult, um mich umzuhauen, aber zum Ende hin spannend genug, um dranzubleiben. Und das habe ich hier nicht bereut. Es gibt hier viel mehr magisches und dämonisches Zeug als Uni-Kram und Coming-of-Age-Gelaber und mir gefällt, wie wahnsinnig intrigant und dreckig die Beschwörungen und die Politik innerhalb der Häuser ablaufen. Alex ist nicht unbedingt ein Sympathieträger, aber sie ist so dermaßen tough und lässt sich nicht unterkriegen, egal, welche Steine (und manche würde nicht mal Sisiphos aufheben können!) ihr in den Weg geworfen werden. Die Nebenfiguren haben alle Fleisch auf den Rippen und ordentliches Gepäck, stehen also nicht nur als Schablonen in der Gegend herum, um umhergeschoben zu werden. Kein Schwarz/Weiß, jeder hat Dreck am Stecken und trotzdem entweder das Herz an der richtigen Stelle oder eben nicht. Jetzt bin ich zwar immer noch der Meinung, dass man das Buch kürzen und damit die Spannung erhöhen könnte, aber mir hat dieser zweite Band besser als der erste gefallen und ich möchte jetzt unbedingt wissen, wie es ausgeht. Vermutlich können sich Hölle und Teufel warm anziehen ...

Veröffentlicht am 09.01.2023

Der Gabensammler

Geistkrieger: Libellenfeuer
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Rückkehr in das alternative Amerika, in der die Powtankaner eine moderne Gesellschaft haben, die darauf beruht, Natur und Technik im Einklang zu leben. Der Schotte Finnley ist dank seines Totems mittlerweile ...

Rückkehr in das alternative Amerika, in der die Powtankaner eine moderne Gesellschaft haben, die darauf beruht, Natur und Technik im Einklang zu leben. Der Schotte Finnley ist dank seines Totems mittlerweile anerkannter Hüter der Geistkrieger, doch schon die Ereignisse in Band 1 deuteten darauf hin, dass sie es mit einem Gegner zu tun haben, der alles zerstören will, wofür sie stehen. Als eine geheimnisvolle Epidemie um sich greift, werden immer mehr Stimmen im Rat laut, die Geistkrieger aufzulösen. Gleichzeitig entreißt der Geheimnisvolle immer mehr Menschen ihre Gaben - um was damit zu tun? Die Geistkrieger müssen sich nicht nur mit intriganten Politikern herumschlagen, sondern gleichzeitig aufpassen, nicht infiziert zu werden und dem Gabensammler das Handwerk zu legen.

Die Idee und die Welt sind noch immer faszinierend und ich würde wirklich gern dahin zurückkehren, zumal sich die Autorin auch noch eine kleine Hintertür aufgehalten hat. Ich gehe auch stark davon aus, dass der Großteil des Buches in der Hauptzeit der Corona-Pandemie geschrieben wurde, denn es gab schon auffällige Parallelen dazu. Lockdown, Politik, Angst, das ganze Ballett. Allerdings gebe ich auch zu, dass mich dieser zweite Band nicht mehr so extrem wie der erste fesseln konnte, da es hier gelegentlich zu Längen und Stillstand kam, der Wiederholungen erzeugte. Trotzdem ist das Buch sehr gut geschrieben und macht einfach Spaß zu lesen.