Ich will keine Kinder. Nicht mit ihm, mit niemandem. Schon gar nicht mit mir selbst.
Nie, nie, nieSeit ich ein Kind war, habe ich mich nie in der Rolle gesehen, irgendwann mal eine Mutter zu sein. Der Klappentext dieses Buches hat mich deswegen sehr angesprochen. Der Schreibstil war angenehm zu lesen ...
Seit ich ein Kind war, habe ich mich nie in der Rolle gesehen, irgendwann mal eine Mutter zu sein. Der Klappentext dieses Buches hat mich deswegen sehr angesprochen. Der Schreibstil war angenehm zu lesen und man kam schnell und flüssig durch die Seiten. Am Anfang konnte ich mich auch noch mit den Gedanken der Protagonistin identifizieren, doch irgendwann hat sie sich leider in ihren eigenen Worten und Erlebnissen verloren.
Ob die Geschichte fiktiv ist oder auf reale Begebenheiten beruht, weiß ich nicht, allerdings hatte ich beim Lesen sehr stark das Gefühl, dass die Protagonistin nicht im Reinen mit sich selbst ist. Sie hat für sich entschieden, keine Mutter sein und niemals ein Kind kriegen zu wollen, doch scheint es mir zeitweise, als wäre sie sich selbst doch nicht so sicher, wie sie es dachte. Sie lässt sich durch viele Begebenheiten und Personen in ihrer Umgebung verunsichern, und das wäre auch okay gewesen, wenn es irgendwie für einen runden Abschluss gesorgt hätte - z.B., dass ihr Struggle letztendlich in der Erkenntnis endet, wirklich keine Kinder haben zu wollen; doch irgendwie kam das nicht so zur Geltung.
Zwischenzeitlich ist Linn Stromsborg auch oft vom eigentlichen Thema ihres Buches abgewichen und hat über die Kindheit der Protagonistin gesprochen und was sie gerne in ihrem Urlaub macht, ohne jedoch die Conclusio zum (Nicht-)Kinderkriegen zu ziehen. Das war zwar manchmal interessant zu lesen, jedoch völlig am Thema vorbei und hat mich letztendlich mit einigen Fragezeichen zurückgelassen.
Das Buch schien mir eher eine Bewältigungsstrategie und Aufarbeitung der Protagonistin zu sein, als wirklich eine repräsentative und inspirierende Geschichte einer Frau, die keine Kinder will und mit dieser Entscheidung gegen Vorurteile kämpft. Sie wurde zwar mit diesen konfrontiert, letztendlich blieb jedoch nichts weiter als Verunsicherung zurück.
Schade eigentlich, denn ich hatte mir mehr vom Buch erhofft. Deswegen leider nur 3,5-4 Sterne.