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julia-elysia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2023

Ich will keine Kinder. Nicht mit ihm, mit niemandem. Schon gar nicht mit mir selbst.

Nie, nie, nie
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Seit ich ein Kind war, habe ich mich nie in der Rolle gesehen, irgendwann mal eine Mutter zu sein. Der Klappentext dieses Buches hat mich deswegen sehr angesprochen. Der Schreibstil war angenehm zu lesen ...

Seit ich ein Kind war, habe ich mich nie in der Rolle gesehen, irgendwann mal eine Mutter zu sein. Der Klappentext dieses Buches hat mich deswegen sehr angesprochen. Der Schreibstil war angenehm zu lesen und man kam schnell und flüssig durch die Seiten. Am Anfang konnte ich mich auch noch mit den Gedanken der Protagonistin identifizieren, doch irgendwann hat sie sich leider in ihren eigenen Worten und Erlebnissen verloren.

Ob die Geschichte fiktiv ist oder auf reale Begebenheiten beruht, weiß ich nicht, allerdings hatte ich beim Lesen sehr stark das Gefühl, dass die Protagonistin nicht im Reinen mit sich selbst ist. Sie hat für sich entschieden, keine Mutter sein und niemals ein Kind kriegen zu wollen, doch scheint es mir zeitweise, als wäre sie sich selbst doch nicht so sicher, wie sie es dachte. Sie lässt sich durch viele Begebenheiten und Personen in ihrer Umgebung verunsichern, und das wäre auch okay gewesen, wenn es irgendwie für einen runden Abschluss gesorgt hätte - z.B., dass ihr Struggle letztendlich in der Erkenntnis endet, wirklich keine Kinder haben zu wollen; doch irgendwie kam das nicht so zur Geltung.

Zwischenzeitlich ist Linn Stromsborg auch oft vom eigentlichen Thema ihres Buches abgewichen und hat über die Kindheit der Protagonistin gesprochen und was sie gerne in ihrem Urlaub macht, ohne jedoch die Conclusio zum (Nicht-)Kinderkriegen zu ziehen. Das war zwar manchmal interessant zu lesen, jedoch völlig am Thema vorbei und hat mich letztendlich mit einigen Fragezeichen zurückgelassen.

Das Buch schien mir eher eine Bewältigungsstrategie und Aufarbeitung der Protagonistin zu sein, als wirklich eine repräsentative und inspirierende Geschichte einer Frau, die keine Kinder will und mit dieser Entscheidung gegen Vorurteile kämpft. Sie wurde zwar mit diesen konfrontiert, letztendlich blieb jedoch nichts weiter als Verunsicherung zurück.

Schade eigentlich, denn ich hatte mir mehr vom Buch erhofft. Deswegen leider nur 3,5-4 Sterne.

Veröffentlicht am 21.01.2023

Der Tod in ihren Augen

Grenzfall - Der Tod in ihren Augen
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kann Spoiler enthalten

Ich habe den zweiten Teil bereits vor einigen Monaten in einer Leserunde gelesen, ohne jedoch den ersten Teil zu kennen. Deswegen wollte ich das jetzt nachholen. Da es schon eine ...

kann Spoiler enthalten

Ich habe den zweiten Teil bereits vor einigen Monaten in einer Leserunde gelesen, ohne jedoch den ersten Teil zu kennen. Deswegen wollte ich das jetzt nachholen. Da es schon eine Weile her ist, konnte ich mich bereits an viele Dinge nicht mehr erinnern, nur an eine Sache, die in Band 1 erst zum Ende herauskommt.

Ehrlich gesagt hat mir der zweite Band weitaus besser gefallen, auch wenn ich weiß, dass viele das anders sehen. Band 1 war an vielen Stellen ziemlich langatmig und hatte mir zu viele Beschreibungen und Erklärungen, die z.B. die Spannung der Dialoge genommen haben. Manchmal ist weniger mehr - und vor allem hier hätte ich mir gewünscht, dass dieses Sprichwort umgesetzt worden wäre, weil der Lesefluss doch sehr darunter gelitten hat.

Der Roman lenkt die Leserinnen auch zunächst in eine komplett andere Richtung, was das Motiv des Täters angeht. Ich habe versucht, mitzurätseln, doch wäre ich im Leben nicht auf das Ende gekommen. Einerseits hat das für Spannung und Überraschung gesorgt, andererseits hatte ich aber das Gefühl, dass die Lösung etwas weit hergegriffen war, weil vorher wenig darauf geschlossen hatte.

Nichtsdestotrotz hat mir, wie bereits in Band 2, wieder sehr gefallen, wie lebhaft die Autorin die Gegenden geschildert hat. Man merkt, dass sie einen gewissen Bezug zu diesen hat und bereits einmal dort gewesen war, auch wenn sie im Nachwort meinte, dass ein paar Orte fiktiv waren (wenn auch nicht alle).

Gut fand ich auch die Zusammenfassung am Ende und der Bericht, der die Motive des Täters zusammengefasst hat. Das hat für einen runden Abschluss gesorgt. Der Plot Twist zwischen den zwei Ermittler
innen war etwas aus der Luft gegriffen, und da ich Band 2 schon kannte, hatte ich wenigstens gehofft, dass dieser in Band 1 etwas spannender gestaltet werden würde.

Der Krimi konnte mich leider nicht so mitreißen wie Band 2, deswegen gibt es von mir nur gute 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 21.01.2023

Über die Folgen der Positiven Psychologie und die Unterdrückung des Negativen

Ich möchte lieber nicht
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"Ich möchte lieber nicht" beschreibt die Folgen der Positiven Psychologie in unserer Gesellschaft und in uns selbst und erklärt, inwieweit negative Gefühle uns viel stärker und besser im Leben voranbringen.

Das ...

"Ich möchte lieber nicht" beschreibt die Folgen der Positiven Psychologie in unserer Gesellschaft und in uns selbst und erklärt, inwieweit negative Gefühle uns viel stärker und besser im Leben voranbringen.

Das erste Drittel des Buches konnte mich auf jeden Fall überzeugen. Mit einem provokanten, aber auch beflügelten Humor brachte mich der Schreibstil zum Schmunzeln. Die Beispiele waren passend gewählt und haben mich auf jeden Fall angesprochen.

Im Verlauf durchzieht sich allerdings eine starke Abneigung gegen das Positive. Juliane M. Schreiber diskutiert, wie ich finde, zurecht die Problematiken hinter der Positiven Psychologie und dem "Immer positiv denken"-Mindset. Durchweg waren die aufgeführten Aspekte verständlich und meines Empfindens nach zurecht angesprochen. Allerdings war es irgendwann zu viel Abneigung und Hass gegen das Positive. Klar, das Buch heißt im Untertitel "Eine Rebellion gegen den Terror des Positiven", dennoch sind sowohl ausschließlich positive als auch negative Gefühle kritisch zu betrachten. Ein reines negatives Mindset führt ebenfalls zu einem unglücklichen Leben und kann einen ebenfalls in den im Buch beschriebenen Abgrund reißen.

Ich hätte mir diesbezüglich mehr Transparenz gewünscht; im Zusammenhang mit dem Untertitel kann ich vielleicht noch ein Auge zudrücken (vielleicht hätte das Buch dann auch anders heißen müssen, um eher die Frage beantworten zu können, wie ein ausgeglichenes Leben mit positivem und negativem Mindset aussähe).

Das Buch führt die Leser*innen historisch durch die Entwicklung des "richtigen" Mindsets und erklärt, wo sich der Pessismus bereits bewährt hat. Auch hat die Autorin wissenschaftliche Aufsätze und Studien zu beiden Seiten aufgeführt, was ebenfalls ein Pluspunkt meinerseits ist.

Insgesamt vergebe ich 3,5-4 Sterne.

Veröffentlicht am 21.01.2023

Die Dunkelheit ist da!

Die Krone der Dunkelheit
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kann Spoiler enthalten

Vor einigen Monaten habe ich die Reihe begonnen und nun endlich beendet - und der letzte Band war wirklich nicht schnell zu lesen! Mit seinen knapp 800 Seiten und unzähligen Perspektiven ...

kann Spoiler enthalten

Vor einigen Monaten habe ich die Reihe begonnen und nun endlich beendet - und der letzte Band war wirklich nicht schnell zu lesen! Mit seinen knapp 800 Seiten und unzähligen Perspektiven hebt er sich deutlich von den ersten beiden Bänden ab, die nicht so umfangreich gewesen waren.

Am Anfang bin ich noch schnell durch die Seiten gekommen. Es war spannend und ich kam, trotz der Pause zwischen Band 2 und 3, schnell wieder rein. Vor allem die Schicksalsschläge einiger Charaktere und die dadurch entstandenen Schwächen haben die Geschichte spannend gemacht und die Figuren nicht zu owerpowered dargestellt. Doch ab der Hälfte hat sich vieles gezogen. Insbesondere das letzte Drittel enthielt für meinen Geschmack ein paar zu viele und zu langatmige Kampfszenen und auch die ständig und rasant wechselnden Perspektiven haben etwas die Spannung genommen.

Dennoch hat man viel Neues über die Charaktere und ihre verborgenen Fähigkeiten erfahren. Auch mussten sie sich mit neuen Problemen und vor allem mit sich selbst auseinandersetzen. So hatte jede*r von ihnen seinen eigenen inneren Kampf zu führen, was die persönlichen Geschichten etwas spannender gemacht hat. Nichtsdestotrotz hatte ich manchmal das Gefühl, dass viele Aussagen und Gedankengänge ständig dieselben waren, wie z.B. Larkins bis zum Ende anhaltender Hass gegenüber Elroy oder Ceylans Verleumdung ihrer Gefühle gegenüber Kheeran. Irgendwie habe ich auch die Chemie zwischen Larkin und Freya nicht ganz gespürt und bis zum Ende gehofft, dass doch noch Elroy und sie zusammenkommen würden.

Insgesamt war "Die Krone der Dunkelheit - Götterdämmerung" ein guter Abschluss der Reihe, der an einigen Stellen etwas zu langatmig war, aber dennoch gezeigt hat, was der Zusammenhalt trotz völlig unterschiedlicher Charaktere beim Kampf gegen die Dunkelheit ausrichten kann. Insgesamt vergebe ich 3,5-4 Sterne.

Veröffentlicht am 21.01.2023

Über den illegalen Walfang und eine Liebesgeschichte, die Probleme bereitet

The Sea in your Heart
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kann Spoiler enthalten

Das ist bereits mein viertes Buch von Kira Mohn und nachdem ich den ersten Band der Reihe geliebt habe, wollte ich auch den zweiten lesen.

In den vergangenen Monaten habe ich viele ...

kann Spoiler enthalten

Das ist bereits mein viertes Buch von Kira Mohn und nachdem ich den ersten Band der Reihe geliebt habe, wollte ich auch den zweiten lesen.

In den vergangenen Monaten habe ich viele Videos und Dokus über Wale und den (illegalen) Walfang gesehen und vieles, was ich bereits wusste, wurde auch in dem Buch behandelt. Generell war das mal eine völlig andere Konzeption von einem New-Adult-Roman, denn das zentrale Thema waren Lilja, ihre Organisation Wild & Free und der Kampf gegen einen japanischen Großkonzern, der Wäle fängt.

Die Liebesgeschichte war eher nebensächlich, und ich muss auch ehrlich sagen, dass sie mich überhaupt nicht gecatched hat. Die plötzliche, fast kontextlose Annäherung war viel zu schnell und unnahbar für meinen Geschmack und auch Jules' eigentliche Rolle in der Geschichte hat sich für mich gleich zu Beginn ergeben, wodurch der Lesespaß etwas genommen war.

Des Weiteren bin ich überhaupt nicht mit den vielen Namen und Rollen klargekommen. Vielleicht hätte hier ein Personenregister geholfen, um besser verstehen zu können, wer wer ist.

Das Thema um den Walfang und die Anklage hat, wie gesagt, das ganze Buch eingenommen und eigentlich wäre das auch interessant zu verfolgen gewesen, wenn es entweder viel ausführlicher (in dem Sinne, dass Lilja nicht immer nur als Externe erfährt, was bei den Gerichtsanhörungen herauskam) oder nicht immer dasselbe behandelt worden wäre.

Insgesamt gebe ich dem Buch 3,5 Sterne. Die Thematik fand ich spannend, die Liebesgeschichte eher unglaubwürdig und unnahbar.