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Veröffentlicht am 23.01.2023

Spannender Thriller mit anfänglichen Schwächen

Das College
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Covertext:
Eine verschworene Clique in Oxford. Ein abscheuliches Verbrechen. Ein unschuldig Verurteilter. Und die Erschütterungen des Falls wirken noch heute nach.

Vor zehn Jahren hat Hannah die Leiche ...

Covertext:
Eine verschworene Clique in Oxford. Ein abscheuliches Verbrechen. Ein unschuldig Verurteilter. Und die Erschütterungen des Falls wirken noch heute nach.

Vor zehn Jahren hat Hannah die Leiche ihrer Freundin April gefunden. Es war das Ende ihrer sorglosen Zeit als Studentin in Oxford und das Ende ihres unbeschwerten Lebens.
Damals schien klar, wer April ermordete.
Aber jetzt erhält Hannah eine Nachricht von einem Journalisten, der über den Fall recherchiert, und bekommt furchtbare Zweifel: Hat ihre Aussage einen Unschuldigen hinter Gitter gebracht?
Sie muss die Wahrheit herausfinden. Auch wenn dabei ihr eigenes Leben in Gefahr gerät.

„Das College“ ist der neue Thriller von Ruth Ware.
Die Autorin hat mich schon mit einigen Büchern in Atem gehalten.
Auf den neuen Thriller war ich sehr gespannt.

Im Mittelpunkt steht Hannah. Mir war Hannah schnell sympathisch auch wenn sie kein einfacher Charakter ist.
Vor 10 Jahren hatte sie ihr Freundin April tot in der gemeinsamen Wohnung gefunden.
Dieses schreckliche Erlebnis lässt sie bis heute nicht los.
Der Täter wurde damals gefasst und verurteilt.
Jetzt kontaktiert sie ein Journalist der über den Fall recherchieren möchte.
Plötzlich kommen Hannah Zweifel ob ihre Aussage damals nicht dazu geführt hatte, dass der falsche Verurteilt wurde.

Die Geschichte hat zwei Zeitebenen.
Einmal Davor und einmal Danach.
Durch die Rückblenden zum Zeitpunkt vor der Tat lernt man auch April und die Clique gut kennen.
Man erfährt wie sie ihre Zeit miteinander verbringen und nähert sich langsam dem Zeitpunkt der Tat.

Ruth Ware beginnt ihre Geschichte in einem gemächlichen Tempo.
Die LeserInnen haben viel Zeit die Charaktere kennenzulernen.
Erst in der 2. Hälfte wird es richtig spannend und die Geschichte nimmt richtig Fahrt auf.

Die Autorin hat einen sehr atmosphärischen Schreibstil, sie beschreibt ihre Charaktere und die Handlungsorte sehr genau.
Dadurch werden die Geschichte und die Protagonisten richtig lebendig.
Die Kapitel Davor und Danach wechseln sich ab.
Mir war schon klar, dass der richtige Täter noch auf freiem Fuß ist.
So habe ich von Anfang an mit gerätselt wer der echte Täter ist.
Ruth Ware liefert auch einige Verdächtige.
Doch die Autorin baut immer wieder geschickt Wendungen ein, dass ich den Täter den ich im Auge hatte wieder verworfen habe.
Ruth Ware führt ihre LeserInnen gekonnt in die Irre.
Bis fast zum Ende war mir nicht klar was wirklich passiert war.
Das Ende war dann plausibel und schlüssig.

„Das College“ ist, wenn man vom recht langsamen Einstieg absieht ein spannender Thriller den ich gerne gelesen habe.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Spannende Ermittlungen in Südtirol

In tiefen Seen
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Covertext:
Am Rande eines Waldes stehen Commissario Grauner und sein neapolitanischer Kollege Saltapepe vor der grausam zugerichteten Leiche eines Mannes. Im nahegelegenen Dorf hüllen sich die Bewohner ...

Covertext:
Am Rande eines Waldes stehen Commissario Grauner und sein neapolitanischer Kollege Saltapepe vor der grausam zugerichteten Leiche eines Mannes. Im nahegelegenen Dorf hüllen sich die Bewohner in Schweigen. Niemand will den Toten, einen verarmten Maler, näher gekannt haben. Erst ein Kunstexperte liefert den entscheidenden Hinweis: Die Inszenierung der Leiche ist einem Gemälde Botticellis nachempfunden, das seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs als verschollen gilt: Venere nei boschi, Venus im Wald. Während Saltapepe bis nach Florenz fährt, um mehr über die Geschichte des Gemäldes herauszufinden, ermittelt Grauner in den Tiefen eines Bergwerks. Als ein dunkles Grollen ertönt, ahnt er, dass er dieses Mal zu viel riskiert hat.

„In tiefen Seen“ ist der 8. Band der Commissario Grauner Reihe von Lenz Koppelstätter.

Commissario Grauner und Saltapepe sind ein gutes Team, obwohl sie unterschiedlicher kaum sein könnten.
Grauner liebt seinen Hof und die Knödel seiner Frau.
Am wohlsten fühlt er sich im Stall bei den Kühen und hört mit ihnen Gustav Mahler.

Saltapepe kommt eigentlich aus Neapel und ist ein großer Fan von Napoli. Er mag es gar nicht wenn er beim Fußball gestört wird.

Tappeiner, die Assistentin von Grauner nimmt in diesem Band wieder intensiv an den Ermittlungen teil.
Denn Grauner und Saltapepe sind kurzzeitig nicht auffindbar.

Dieser Band bringt den LeserInnen die Welt der Kunst und der Kunstfälschung näher.
Das Opfer ist ein verarmter Maler.
Keiner der Dorfbewohner hatte viel Kontakt zu ihm.
Es herrscht überhaupt das große Schweigen im Dorf.
Wie es scheint hat die Familie Krawinkel hier das Sagen.
Erst auf einer Kunstauktion erhalten die Ermittler erste Hinweise zum Fall.

Lenz Koppelstätter baut schon im Prolog Spannung auf.
Hier erfährt man, dass Commissario Grauner in eine brenzlige Situation gerät und in Gefahr ist.
Die LeserInnen müssen aber bis fast zum Ende warten um zu wissen ob Grauner gerettet wird.
Wie üblich baut der Autor von beginn an Spannung auf.
Zwischendrin wird die Geschichte immer wieder mit etwas Humor aufgelockert.
Es ist toll wie Lenz Koppelstätter die Handlungsorte beschreibt.
Das schöne Südtirol mit seinen Bergen und versteckten Winkeln.
Ich mag es auch wenn er fast philosophisch die Menschen beschreibt.
Man spürt, er liebt sein Südtirol.

„In tiefen Seen“ war wieder ein Krimi der mich gut unterhalten hat.
Jetzt bleibt mir nur noch mich auf den 9. Band mit Commissario Grauner zu freuen.

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Veröffentlicht am 20.01.2023

Gute Geschichte, etwas wenig Spannung

Der Tote von Wiltshire - Lockyer & Broad ermitteln
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Covertext:
Vierzehn Jahre ist es her, dass auf dem Anwesen von Professor Ferris ein Mann heimtückisch im Schlaf erstochen wurde, eine grauenvolle Bluttat, die in der pittoresken Grafschaft Wiltshire einiges ...

Covertext:
Vierzehn Jahre ist es her, dass auf dem Anwesen von Professor Ferris ein Mann heimtückisch im Schlaf erstochen wurde, eine grauenvolle Bluttat, die in der pittoresken Grafschaft Wiltshire einiges Aufsehen erweckte. Zwar sorgte Inspector Matthew Lockyer damals für die Verurteilung der Haushälterin Hedy Lambert, doch diese beteuerte stets ihre Unschuld. Als Hedy nun eindringlich um seinen Besuch im Gefängnis bittet, wird Lockyer gemeinsam mit seiner Kollegin Constable Gemma Broad in den Fall zurückkatapultiert. Lockyer und Broad rollen das Verbrechen erneut auf. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf eine Mauer des Schweigens und Zeugen, die alles dafür tun, hinter einer vornehmen Fassade wohlgehütete Geheimnisse zu wahren.

„Der Tote von Wiltshire“ ist der erste Kriminalroman der Bestsellerautorin Katherine Webb.
Die Autorin ist mir schon lange durch ihre zahlreiche Romane bekannt.
Auf den ersten Kriminalroman war ich sehr gespannt.
Mir hat „Der Tote von Wiltshire“ als Roman sehr gut gefallen, als Kriminalroman fehlte mir etwas die Spannung.

Die Ermittler Inspector Matthew Lockyer und Constable Gemma Broad mochte ich gerne.
Lockyer war manchmal etwas sehr verbissen, dafür war Gemma Broad realistischer und versuchte ihn immer etwas zu erden.
Lockyer hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Hedy vor 14 Jahren verurteilt wurde.
Bis heute beteuert Hedy ihre Unschuld.
Nachdem sie Lockyer zu einem Gespräch ins Gefängnis gebeten hat um ihm neue Ereignisse zu erzählen und ihn zu bitten denen nachzugehen fragt er sich, ob vielleicht doch die falsche Person verurteilt wurde.
Inspector Matthew Lockyer und Constable Gemma Broad rollen den Fall neu auf.
Im Haushalt von Professor Ferris stoßen die Ermittler auf Ablehnung und Unverständnis.
Bei fast allen haben die Ermittler das Gefühl, dass sie etwas verschweigen.
Es gibt zwar Verdächtige aber es deutet auch vieles darauf hin, dass Hedy die Täterin war.
Sitzt Hedy seit 14 Jahren unschuldig im Gefängnis oder ist sie eine gute Schauspielerin?
Diese Frage stellen sich die beiden Ermittler und auch ich habe immer wieder gezweifelt.

Die Geschichte beginnt recht gemütlich. Man lernt die Ermittler, die Bewohner des Haushalts von Professor Ferris und die Angehörigen nach und nach kennen.
Die Autorin gibt den Beschreibungen der einzelnen Personen und der Umgebung inklusive der Gerüche sehr viel Raum.
So gibt es immer mal wieder stellen die etwas langatmig sind.
Richtige Spannung wie man sie in einem Kriminalroman gerne hat kommt erst im letzten Drittel auf.
Katherine Webb gibt ihrer Geschichte eine unerwartete Wendung.
Ab da fiebert man beim lesen ob Hedy wirklich die Täterin war oder doch eine andere Person.

„Der Tote von Wiltshire“ hat mir gut gefallen und mich gut unterhalten. Für einen Kriminalroman hätte ich mir etwas mehr Spannung gewünscht.

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Veröffentlicht am 31.12.2022

Einblick in die Gourmetküche

Sternenmeer
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Covertext:
Es ist der Höhepunkt der französischen Gourmetsaison: Die Spitzenköche und Restaurantbetreiber fiebern der Vergabe der Sterne des Guide Michelin entgegen. Ausgerechnet in der renommierten "Villa ...

Covertext:
Es ist der Höhepunkt der französischen Gourmetsaison: Die Spitzenköche und Restaurantbetreiber fiebern der Vergabe der Sterne des Guide Michelin entgegen. Ausgerechnet in der renommierten "Villa Auguste" wird der berühmteste Restaurantkritiker des Landes noch während der Vorspeise vergiftet. Dabei sollte seine Höchstwertung doch die Karriere des legendären Auguste Fontaine krönen! Will jemand seinem Ruf schaden? Ging es darum, den Kritiker loszuwerden? Oder stecken aggressive Tierschützer hinter dem Anschlag, schließlich sind die Fontaines auch als Produzenten der umstrittenen Gänsestopfleber bekannt, die sich auf dem Teller des Kritikers befand? Luc und sein Team ahnen, dass die Lösung des Falls so einfach nicht ist.

„Sternenmeer “ ist mittlerweile schon der 6. Aquitaine Krimi von Alexander Oetker.
Luc Verlain der smarte Kommissar ist mir schon seit dem ersten Band sympathisch.
Sein Töchterchen Aurélie ist mittlerweile 5 Monate alt und ein wahrer Sonnenschein.
Bei Luc endet in der kommenden Woche die Elternzeit die er sich genommen hat.
Da wird er von seinem Kollegen Hugo auch schon zu einem neuen Fall gerufen.
Der berühmteste Restaurantkritiker des Landes ist in der "Villa Auguste" beim Essen zusammengebrochen.
Man vermutet einen Giftanschlag.
So schwer es Luc auch fällt Anouk und Aurélie alleinzulassen macht er sich auf um die Ermittlungen zu übernehmen.
Da der Tatort in einiger Entfernung liegt und Luc vor Ort einige Tage übernachten muss, holt er bei der ersten Gelegenheit Anouk und Aurélie zu sich.
Dass hat zur Folge, dass Anouk trotz Elternzeit wieder mit in die Ermittlungen einsteigt.

Alexander Oetker beschreibt wie immer die Handlungsorte sehr anschaulich.
Es ist eine wahre Liebeserklärung an Frankreich und vor allem an die Atlantikküste um Saint-Girons.
Die kleinen Orte, das Meer und der Strand, man würde am liebsten den Koffer packen und hinreisen.
Es ist aber auch eine Liebeserklärung zum guten Essen.
Die Kulinarik nimmt einen großen Platz in der Geschichte ein.
Im Mittelpunkt steht das 3 Sterne Restaurant "Villa Auguste".
Die Beschreibung der Sterneküche, die Arbeit der Restaurantkritiker und die zwiespältigen Meinungen über die Foie gras werden in der Geschichte sehr realistisch widergespiegelt.

Der Fall ist spannend, es gibt einige Verdächtige. Doch führen die Verdachtsmomente nicht wirklich ans Ziel.
Am Ende gibt es eine unerwartete Wende und es wird noch einmal richtig spannend.

Der Schreibstil von Alexander Oetker ist fesselnd und leicht verständlich.
Die kurzen Kapitel verleiden dazu immer weiter zu lesen.

„Sternenmeer “ ist wieder einmal ein guter und spannender Krimi.
Nur die Tatsache, dass Luc zusammen mit Frau und Kind ermittelt ist etwas unrealistisch. So schön es auch klingt, ich kann mir keine Kriminalbeamtin auf Verbrecherjagd vorstellen die einen Kinderwagen schiebt oder ihr Kind auf dem Arm hat.

Im nächsten Band ist Anouk bestimmt wieder voll im Einsatz und für die kleine Aurélie wird es eine Betreuung geben.
Ich freue mich schon auf den 7. Band.

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Auch Killer werden im Alter weicher

Frau mit Messer
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Covertext:
Als Auftragsmörderin ist es Hornclaw nur recht, dass sie chronisch übersehen und unterschätzt wird. Mit jeder Stunde scheint sie unsichtbarer zu werden, und niemand ahnt, dass sie ein Messer ...

Covertext:
Als Auftragsmörderin ist es Hornclaw nur recht, dass sie chronisch übersehen und unterschätzt wird. Mit jeder Stunde scheint sie unsichtbarer zu werden, und niemand ahnt, dass sie ein Messer hat, mit dem sie umzugehen weiß. Seit 40 Jahren tötet sie eiskalt im Auftrag anderer. Immer ist sie entkommen. Doch das Altern lässt sie ein wenig softer werden. Plötzlich gibt es Menschen, die sie schützenswert findet, und das, nachdem sie genau das ihr Leben lang vermieden hat. Und kaum ist das Visier unten, nehmen ihre Verfolger ihre Spur auf.

„Frau mit Messer“ von Gu Byeong-Mo ist ein etwas anderer Thriller.
Das Buch ist spannend geschrieben, es erzählt aus dem Leben einer Auftragskillerin, es erzählt aber auch über das Älterwerden.

Die Auftragsmörderin Hornclaw, deren Deckname Frau mit Messer ist, ist fünfundsechzig.
Die Zeit in der sich andere zur Ruhe setzten.
Aber nicht Hornclaw.
Sie ist schon so lange dabei und kann nicht davon lassen.
Sie Jagd untreue Ehepartner, Spione und Verräter.
Doch ihr aktueller Auftrag bringt sie aus dem Tritt.

Man lernt die Protagonistin langsam immer besser kennen.
Sie arbeitet als “Schädlingsbekämpferin”, hier musste ich über die Doppeldeutigkeit schmunzeln.
Man liest wie sie einen Tatort manipuliert und wie sie Spuren verwischt.
Den hier steht die Täterin im Mittelpunkt nicht die Ermittler wie bei üblichen Krimis.

Gu Byeong-Mo erzählt die Geschichte aus Sicht von Hornclaw.
Man erfährt viel von ihr, man bekommt ihre Gedanken und ihr Handeln mit.
Da die Protagonistin ziemlich alleine ist sind ihre Zwiegespräche und ihre Gedanken vordergründig und interessant.
Dabei geht es oft in die Vergangenheit von Hornclaw und so lernt man auch Ryu, ihren einstigen Ausbilder kennen.
Es ist nicht immer einfach der Geschichte zeitlich zu folgen, da sich Gegenwart und Vergangenheit abwechseln und auch mischen.

Gu Byeong-Mo erzählt die Geschichte mit einer gewissen Spannung und mit einem teils recht bissigem Humor.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut zu lesen.
Die Autorin geht in ihrer Geschichte auch auf soziale Themen wie natürlich das Altwerden und das nicht mehr gebraucht werden ein.

„Frau mit Messer“ ist mein erstes Buch einer Autorin aus Südkorea.
Mich hat dieses Buch gut unterhalten.

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