Cover-Bild Die Canterbury Schwestern
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 26.05.2016
  • ISBN: 9783548287867
Kim Wright

Die Canterbury Schwestern

Elfriede Peschel (Übersetzer)

Che kann es nicht fassen: Sie ist mit acht anderen Frauen auf dem Weg von London nach Canterbury. In einem Brief hat ihre exzentrische, willensstarke Mutter ihrer Tochter aufgetragen, dorthin zu pilgern und ihre Asche zu verstreuen. Außerdem hat sich gerade auch noch ihr Freund von ihr getrennt. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen kann, ist ein als Pilgerreise getarnter Selbstfindungstrip. In alter Pilgertradition soll jede der Frauen auf dem Weg eine Geschichte über die Liebe erzählen. Che ist skeptisch, als die Wanderinnen damit beginnen. Doch die unterschiedlichen Geschichten der Frauen berühren sie tief. Zum ersten Mal in ihrem Leben hat Che das Gefühl, ihren Weg zu kennen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2023

Auf neuen Wegen

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Eigentlich bin ich nicht der große Fan von Frauen-/Liebesromanen, doch bereits die Leseprobe, die ich anfangs sehr zögerlich gelesen habe, hat mich doch nach den ersten Seiten positiv überrascht und das ...

Eigentlich bin ich nicht der große Fan von Frauen-/Liebesromanen, doch bereits die Leseprobe, die ich anfangs sehr zögerlich gelesen habe, hat mich doch nach den ersten Seiten positiv überrascht und das Buch hat den ersten Eindruck bestätigt.
Diana, die Mutter von Che, ist nach langer Krankheit verstorben. Ihr Wunsch war es gemeinsam mit ihrer Tochter nach Canterbury zu pilgern. Ihr Traum konnte nicht mehr in Erfüllung gehen, deshalb bat sie Che ihre Asche nach dem Wallfahrtsort Canterbury zu bringen und dort zu verstreuen. Che ist noch unschlüssig, ob sie diese Reise antreten soll, doch dann erreicht sie ein Brief ihres langjährigen Lebenspartners Ned, der mit ihr Schluss macht. Sie entschließt sich den Pilgerweg von London nach Canterbury zu gehen gemeinsam mit einer Reisegruppe von acht allein reisenden Frauen. Die Reiseleiterin Tess bittet alle Frauen gemäß der Tradition eine Geschichte zum Thema Liebe während der Wanderung zu erzählen.
Die Pilgergruppe setzt sich aus sehr unterschiedlichen Frauen zusammen und dies nicht nur vom Alter. Durch die einzelnen Erzählungen werden sie der Leserin näher gebracht und jede Person wird für kurze Zeit zur Hauptprotagonistin. Die Geschichten sind sehr verschieden, manche haben einen persönlichen Bezug, andere weisen mythische Züge auf. Im Laufe der Pilgerwanderung und durch den Austausch über die gehörten Geschichten verändern sich die Frauen. Vorurteile lösen sich auf, sie kommen sich näher, lassen ein Teil von sich zurück und finden neue Wege.
Die Landschaftsbeschreibungen und historischen Hintergründe runden diesen Roman ab. Obwohl die Geschichte zu Beginn etwas traurig ist, hat Kim Wright einen ganz besonderen Erzählstil, der mit einer angenehmen Prise Humor durchsetzt ist. Man bekommt Lust sich auf den Weg nach Canterbury zu machen.

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Eine Pilgerreise

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Die Mutter von Che de Milan ist gestorben und hat in einem letzten Brief ihre Tochter gebeten, ihre Asche in Canterbury zu verstreuen. Die 48 Jahre alte Che soll dazu eine Pilgerwanderung mitmachen, so ...

Die Mutter von Che de Milan ist gestorben und hat in einem letzten Brief ihre Tochter gebeten, ihre Asche in Canterbury zu verstreuen. Die 48 Jahre alte Che soll dazu eine Pilgerwanderung mitmachen, so hat es sich Diana gewünscht.

Che schliesst sich einer Gruppe Pilgerinnen an und packt kurzerhand die Asche ihrer Mutter in den Rucksack. So marschieren sie zu zehnt von London nach Canterbury. Che, die sich erst gesträubt hat, beginnt nach und nach Freude an der gemeinsamen Wanderung zu finden.

Nach fünf Tagen erreichen die Frauen Canterbury müde, aber mit vielen Lebensgeschichten der anderen im Rucksack.




Zehn Frauen …das heisst zehn verschiedene Figuren, die alle gleichgestellt an der Handlung teilnehmen. Da ich ein schlechtes Namensgedächtnis habe, hatte ich Angst, dass ich die Damen ständig durcheinanderbringe. Diese Angst war unbegründet, denn die Autorin hat es hingekriegt, dass ich immer wusste, wer denn nun wer ist.

Kurze, aber prägnante Details der Figuren wurden so eingewoben, dass in der Hinsicht nichts schiefgehen konnte. Die Frauen sind grundverschieden im Alter, der Herkunft und mit ihren Lebensgeschichten. Eine nach der anderen erzählt eine prägende Geschichte aus ihrem Leben und diese werden mit dem Namen der jeweiligen Figur zu Beginn des Kapitels betitelt. Notfalls könnte man zurückblättern, aber wie gesagt, nötig war das bei mir nicht.

Themen in den Erzählungen sind Heirat und Liebe, Alzheimer, Krebs, Scheidung und immer wieder die Männer. Letzteres steht sehr im Fokus und so manches Mal habe ich mir gedacht, dass Frau jetzt mal das Thema wechseln könnte. Immer wieder liest man auch philosophische Gedanken, die mich nachdenklich gemacht haben.

Schön war, dass Frauen durch alle Altersgruppen dabei sind. So ist Becca, die junge Studentin die Jüngste und Silvia mit ihren 73 Jahren die Älteste der Gruppe.

Man spürt regelrecht, wie die Gruppe zusammenwächst. Vertieft wird dies noch durch die kursiv geschriebenen Gedanken von Che.

« Die Canterbury Schwestern», die sich übrigens im Buch ganz anders nennen (dieser Ausdruck war wohl nicht Titel – angemessen) ist ganz klar ein Buch, in dem sich alles um das weibliche Geschlecht dreht. Männer kommen, ausser in den Erzählungen der Frauen und in der Gestalt des Chauffeurs, der das Gepäck von Herberge zu Herberge kutschiert, fast keine vor. Che’s kleines Techtelmechtel im ersten Pub und mittendrin in einer Herberge zähle ich nun mal nicht. Dann zum Schluss… aber nein, das verrate ich nicht.

Che rebelliert erst gegen die Schnapsidee ihrer verstorbenen Hippie - Mutter, fügt sich dann und entdeckt, dass diese Reise nicht nur ihre Lebenssituation überdenken lässt. Die Pilgerreise zelebriert auch den Abschied von ihrer Mutter.

Ich war überrascht, wie tiefgründig teilweise die Gespräche sind und wie gut mich die Canterbury Schwestern unterhalten haben.


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Veröffentlicht am 17.09.2021

Der drittattraktivste Mann aus dem Pub

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steht am Anfang und am Ende dieser Geschichte, in der es - eigentlich - nur um Frauen geht. Vor allem um Che de Milan, die mit einer rein weiblichen Reisegruppe - alles Amerikanerinnen wie sie selbst - ...

steht am Anfang und am Ende dieser Geschichte, in der es - eigentlich - nur um Frauen geht. Vor allem um Che de Milan, die mit einer rein weiblichen Reisegruppe - alles Amerikanerinnen wie sie selbst - nach Canterbury wandert, um dort die Asche ihrer Mutter zu verstreuen: Deren letzter Wunsch, dem sie nachzukommen sucht.

Che geht es nicht gerade gut - neben dem kürzlichen Verlust ihrer Mutter hat sie auch noch eine abrupte Trennung zu verarbeiten. Kann ein Pilgergang nach Canterbury sie läutern oder gar ablenken? Zunächst scheint keins von beiden der Fall zu sein, zumal die Reiseteilnehmerinnen eher sperrig scheinen - wie die Reise selbst auch, die durch kleine Dörfer führt und unterwegs nicht gerade Luxusherbergen bietet. Doch Che hat auf der Reise diverse Erkenntnisse bspw.: " Zehn Kilometer bringen einen nicht notwendigerweise weiter als sieben. Dreißig Männer lehren dich nicht notwendigerweise mehr als einer." (S.208)

Eine Passage, die zeigt, dass man sich auf eine stellenweise holprige Übersetzung einlässt - und dass, wo Frauen wandern, immer auch Männer anwesend sind, zumindest im Kopf. Aber nicht nur - hier treffen wir sie auch - wie angekündigt - vor, nach und während der Wanderung. Welche Rolle sie spielen? Lesen Sie selbst. Es ist eine unterhaltsame, aufgrund der erwähnten Übersetzung stellenweise sperrige Lektüre, die gut in die Reisezeit passt und neben konkreten Anregungen zum Wandern in England - es gibt auch noch einen kleinen Anhang genau dazu - auch geistige Impulse bietet, wenn auch in Maßen. Wenn Sie sich also nicht zuviel erwarten, ist dies ein nettes Buch für Zwischendurch!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Pilgern mit "Kompagnons"

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Zum Inhalt:
Che startet in die aufregendste Reise ihres Lebens. Ihre Mutter Diana ist an Krebs gestorben und hinterlässt Che einen ganz besonderen Wunsch. Che soll in England von London nach ...

Zum Inhalt:
Che startet in die aufregendste Reise ihres Lebens. Ihre Mutter Diana ist an Krebs gestorben und hinterlässt Che einen ganz besonderen Wunsch. Che soll in England von London nach Canterbury pilgern und dort ihre Asche verstreuen. Zuerst wollte Che diesen Wunsch nicht erfüllen, aber dann bekam sie von ihrem langjährigen Freund Ned einen Laufpass bekommen. Um der Aussprache zu entgehen bucht Che einen Flug nach England und eine Reiseleiterin nach Canterbury.
Zusammen mit sieben weiteren Frauen und einer Reiseleiterin macht sich Che auf die Spuren vom Canterbury Tales. Dort wird nicht nur gewandert...

Meine Meinung:
Das Cover macht eigentlich einen sommerlich leichten Eindruck. Auf der Innenseite ist die Karte des Pilgerwegs abgedruckt, so kann man sich gut vorstellen, wie die Reise geht.
Der Schreibstil war mir sehr angenehm, es ist interessant und gut zu lesen. Che und die andere Frauen sind zum größten Teil sympathisch, die Geschichte hat mich sehr nachdenklich gemacht. Ganz anders als das Cover vielleicht vermuten lässt ist es ein ganz tolles Buch mit Tiefgang.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Emotional, unterhalsam, tiefgründig

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Normalerweise bin ich nicht der größte Fan von Geschichten, die das Thema "Pilgerreise" thematisieren. Da "Die Canterbury Schwestern" allerdings von der Kurzbeschreibung her einen sehr guten Eindruck gemacht ...

Normalerweise bin ich nicht der größte Fan von Geschichten, die das Thema "Pilgerreise" thematisieren. Da "Die Canterbury Schwestern" allerdings von der Kurzbeschreibung her einen sehr guten Eindruck gemacht hat, wollte ich dem Buch dennoch eine Chance geben und ich muss sagen, dass ich positiv überrascht wurde.

Hier habe ich zunächst eine eher trockene Geschichte erwartet, allerdings hat mich Kim Wright überrascht, denn obwohl es hier sehr viel um das Thema Selbstfindung und Verarbeitung geht, hat die Autorin dennoch auch viel Humor und Wortwitz in die Geschichte eingebracht, was ich zunächst nicht erwartet habe. Allerdings war es genau richtig so, denn dies hat nicht nur der Geschichte selbst, sondern auch den Figuren sehr gut getan.

Gleichzeitig liest sich die Geschichte recht zügig und flüssig, dazu lernt man die Figuren und ihre Gefühle sehr gut kennen, die Dialoge sind gut ausgearbeitet und auch das Setting ist sehr gut gewählt, sodass ich den acht Frauen auf ihrem Weg zur Selbstfindung sehr gerne gefolgt bin.

Hierbei geht es hauptsächlich um Che, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat und dennoch vor der Aufgabe ihres Leben steht, denn ihre verstorbene Mutter hat ihr den Auftrag gegeben, ihre Asche auf dem Weg von London nach Canterbury zu verstreuen. Da Che neben der Trauer um ihre Mutter auch noch unter Liebeskummer handelt, macht sie sich eher widerwillig auf den Weg und wird dabei von sieben anderen Frauen begleitet, die sich ebenfalls auf dieser Pilgerreise befinden. Dabei lernt Che nicht nur einiges über die Frauen, sondern auch über sich selbst kennen, denn jede der Frauen hat einen Einfluss auf Che, was sie zuvor nicht erwartet hat.

Dabei ist die Geschichte nicht nur interessant und emotional, sondern konnte mich auch zum Lachen bringen, denn die Autorin hat hier interessante Schicksale geschaffen, bei der auch so manche Kuriosität nicht fehlen darf. Gleichzeitig sind die Frauen aber auch so unterschiedlich und haben bereits so viel erlebt, dass mich ihre Geschichten auch sehr berührt haben und zum Nachdenken anregen konnten.

Das Cover ist wunderschön, farblich sehr stimmig und für mich ein absoluter Hingucker, der bestens zur Geschichte passt. Auch die Kurzbeschreibung wusste zu überzeugen, sodass mein Interesse sehr schnell geweckt werden konnte.

Kurz gesagt: "Die Canterbury Schwestern" ist eine interessante und humorvolle Geschichte, die mich auf eine interessante Pilgerreise mitgenommen hat und die mich oft zum Nachdenken anregen konnte. Dementsprechend bin ich begeistert und kann das Buch nur empfehlen.