Don´t you cry - Falsche Tränen von Mary Kubica (Thriller, 2017; Harper Collins)
- inhaltslos, langweilig und kein Thriller, sondern eher eine Familiengeschichte -
Buchinfos:
Erscheinungsdatum: 12. Juni 2017
Buchformat: Klappbroschur
Verlag: Harper Collins
Genre: Thriller
Preis: 14,99€
Die amerikanische Autorin, von der es noch das Buch "Good Girl. Entführt" im Diana Verlag gibt, war mir bis dato völlig unbekannt und so freute ich mich, dass ich mal wieder etwas Neues testen konnte.
Das war es allerdings schon mit der Freude, denn kaum fing ich mit dem Lesen an, so wurde mir schnell klar, dass dieser Thriller nicht das ist, was er vorgibt zu sein.
Der Erzählstil ist so gehalten, dass der Leser jeweils Kapitel aus der .
Sicht von zwei Personen zu lesen bekommt. Einmal von Quinn, der Mitbewohnerin der verschwundenen Studentin Esther und von Alex, einem Jungen, der ein ihm unbekanntes Mädchen beobachtet.
Das Buch wird damit beworben, dass es unter die Haut geht und einen nicht mehr loslässt, atemberaubend ist, sowie Gänsehaut verursacht und nervenzerreißend und außergewöhnlich ist.
Nichts davon trifft zu, denn dazu müsste man es tatsächlich mit einem wirklichen Thriller zu tun haben, was aber leider nicht der Fall ist. Statt nervenzerreißender Spannung, erfährt der Leser kapitelweise gähnende Langeweile, sowohl von der einen, als auch von der anderen Person, da einfach überhaupt nichts passiert und einfach durchgängig mit Infos zum Mitfiebern gegeizt wird und man sich immer fragt, was lese ich hier eigentlich die ganze Zeit und was ist das Ziel dieses Buches?
Fand ich anfangs die Kapitel über Quinn noch ganz interessant, da sie sich ja Gedanken über den Verbleib von Esther macht und Recherchen anfängt, so ließ meine Begeisterung auch dort bald nach, da es außer belanglosen Dingen einfach nichts Interessantes zu erfahren gab. Noch schlimmer erging es mir mit den Kapiteln über Alex, denn, so stellt sich am Ende raus, ist er in dem Sinne eigentlich nur ein Lückenfüller, der der Story immens viel Raum gab, ohne dass es einen Sinn ergeben hätte. Ich denke, dass das Buch eher ein Roman sein sollte und kein Thriller, da sich das jedoch besser verkaufen lässt, einfach als einer bezeichnet wurde. Anders kann ich mir das nicht erklären, bei dem, was da am Ende herauskommt. Klar möchte ich in einem Thriller auch Randinfos zu Personen erhalten, davon lebt ein Buch ja schließlich. Allerdings möchte ich in einem Thriller nicht immer und immer lesen, dass die Familenverhältnisse der viel Raum gebenden, aber ansonsten überflüssigen Person so zerrüttet sind, so dass ich mir denke, ob es nicht eher ein Familenroman hätte werden soll.
Hatte ich noch die Hoffnung, dass zumindest das Ende noch was rausreißen könnte, so wurde ich auch hier schwer enttäuscht. Ja, es gibt einen leichten Anflug von Spannungselementen, die wohl an einen Thriller erinnern sollten, das Ergebnis ist allerdings für einen Thriller mehr als lachhaft und lächerlich, dass ich mir als Thrillerleser schon fast veräppelt vorkomme. Wenn das thrillig sein soll, muss ich wohl mein Thrillempfinden nochmal überdenken. Die Auflösung kommt schon fast unspektakulär daher, so dass ich nicht mal ansatzweise einen Aha-Effekt hatte.
Beide Seiten der Kapitelgeber sind so inhaltslos, dass es eigentlich schon traurig ist. Ich kann gar nicht richtig in Worte fassen, wie enttäuscht ich von diesem Buch bin. Man liest und liest und es passiert.... nichts!
Fazit:
Ein Thriller, der diesem Genre in keiner Weise würdig ist und eher ein Familenroman ist, mit am Ende einem Hauch eines Versuchs, doch noch in das Thrillergenre zu passen. Hier werden eher Leser angesprochen, die es lieber seicht mögen. Wer einen richtigen Thriller erwartet könnte wohl enttäuscht werden, denn die Inhaltsleere, die diesen Roman umgibt, zieht sich durch das gesamte Buch. Für mich leider fast sowas, wie Zeitverschwendung, schade!
Note: 5