Eine inszenierter Mord schockt die Ermittler - doch die Dorfbevölkerung schweigt
Commissario Grauner und sein Team werden zu einem grauenhaften Tatort gerufen - auf einer Wiese am Rande eines Dorfes im Passeiertal liegt eine furchtbar zugerichtete Leiche - als Bestandteil inmitten ...
Commissario Grauner und sein Team werden zu einem grauenhaften Tatort gerufen - auf einer Wiese am Rande eines Dorfes im Passeiertal liegt eine furchtbar zugerichtete Leiche - als Bestandteil inmitten einer grotesken Inszenierung. Der Tote ist ein verarmter Künstler aus dem Dorf, den jedoch niemand näher gekannt haben will und von dessen grausamem Todeskampf in der Mordnacht angeblich niemand etwas mitbekommen hat - sehr unwahrscheinlich aufgrund der Schwere der erlittenen Verletzungen.
Warum schweigen die Menschen im Dorf? Grauner, Saltapepe und Tappeiner beginnen zu ermitteln. Sie stoßen auf Zusammenhänge, die weit in dunkle Zeiten der Vergangenheit zurückreichen, es ergeben sich viele Ermittlungsrichtungen. Eine Spur führt nach Florenz in die Welt der großen und teuren Kunst. Auch die industrielle Vergangenheit des Dorfes, die geologischen Gegebenheiten, die Machtverhältnisse im Dorf könnten eine Rolle spielen. Commissario Grauner, seine Assistentin Sylvia Tappeiner, Ispettore Saltapepe und diesmal sogar der sonst nicht gerade für Übereifer bekannte Staatsanwalt Belli gehen den verschiedenen Spuren nach. Welche der verschiedenen Ansätze entpuppen sich als Sackgassen oder hängt am Ende doch alles irgendwie mit allem zusammen?
Der achte Fall des Südtiroler Ermittler-Teams um Commissario Grauner und seinen neapolitanischen Kollegen Ispettore Saltapepe kommt mit einer gehörigen Portion Humor um die Ecke, ohne dabei allerdings die Ernsthaftigkeit der Ermittlungsarbeit und das Grauen des Verbrechens zu vernachlässigen. Trotzdem tut der lockere Erzählstil diesem Buch sehr gut, denn nach dem aufgrund schlimmer Schicksalsschläge innerhalb des Teams eher melancholisch geprägten Vorgängerband, merkt der Leser schnell, dass die Ermittler zu alter Lockerheit zurückgefunden haben. Lenz Koppelstätter spannt diesmal auch geografisch und historisch einen weiten Spannungsbogen, der die Geschichte bis zum Ende problemlos trägt und für einige Überraschungen sorgt. Die Serie verliert auch im achten Teil nichts an ihrer Attraktivität und Spannung - ein weiterer sehr lesenswerter Grauner-Krimi.