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Veröffentlicht am 23.01.2023

Sehr berührend

Orte, an denen ich geweint habe (wegen dir)
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„Orte an denen ich geweint habe (wegen dir)“ war wieder so ein Buch, dass ich allein wegen des Titels unbedingt lesen musste. Beim Lesen hat der Titel mich gleich an eine ehemalige Beziehung erinnert, ...

„Orte an denen ich geweint habe (wegen dir)“ war wieder so ein Buch, dass ich allein wegen des Titels unbedingt lesen musste. Beim Lesen hat der Titel mich gleich an eine ehemalige Beziehung erinnert, in der es genau so war. Der Klappentext hat diese Erinnerung dann verstärkt und ich konnte mich total mit Amelies Geschichte identifizieren. Somit war ich wirklich gespannt auf das Buch und darauf, was es mit mir macht beim Lesen.

Inhaltlich geht es also um die sechzehnjährige Amelie, die gerade mit ihren Eltern in den Süden Englands gezogen ist. Durch den Umzug fühlt sie sich entwurzelt – die Sehnsucht nach ihrem gewohnten Umfeld und ihren Freunden lastet stark auf ihr. Einen Hoffnungsschimmer gibt es, durch die Musik, die ihr Hoffnung gibt. In der Schule lernt Amelie dann Reese kennen, der ihre musikalische Begabung teilt und in einer Band aktiv ist. Er zeigt offen sein Interesse an ihr und legt ihr die Welt zu Füßen, was für Amelie eine tolle, intensive Erfahrung ist. Alles ist perfekt, bis auf ihre Freunde, die immer wieder Warnungen und Bedenken aussprechen. Dadurch gehen die Freundschaften langsam aber sicher zu Bruch – und kurz darauf trennt Reese sich von Amelie und sie steht vor einem Scherbenhaufen. Die Beziehung war kurz, aber sehr intensiv. Amelies Herz ist gebrochen und sie weiß erstmal nicht, wohin mit sich. So beschließt sie, die Beziehung Revue passieren zu lassen indem sie alle Orte noch einmal besucht, die ihre Beziehung zu Reese geprägt haben.

Amelie mit ihren sechzehn Jahren ist gut zehn Jahre jünger als ich – und trotzdem konnte ich mich gleich in sie hineinversetzen. Das emotionale Hoch in der Beziehung und der tiefe Fall durch die Trennung. Egal ob in der Jugend oder im Erwachsenenalter, ich denke, sowas haben die meisten von uns schonmal erlebt. Mir hat die Umsetzung dieser emotionalen Erlebnisse sehr gut gefallen. Durch den authentischen Schreibstil und Amelie mit ihrer herzlichen Art, handelt es sich nicht um eine oberflächliche Teenie-Liebe. Aus meiner Sicht ist das Buch also bestens für Leser aller Altersklassen geeignet. Auch der Aufbau mit den beiden Zeitebenen ist gut gelungen. Die Perspektiven sind so dargestellt, dass jederzeit ein Überblick besteht, an welcher Stelle der Handlung man gerade ist. Reese wirkt auf den ersten Blick geradezu perfekt und vollkommen romantisch. Durch die Rückblicke wird sein Verhalten aber reflektiert – es zeigt sich, wie manipulativ seine Handlungen tatsächlich sind. Die Stimmung ist sehr melancholisch und herzergreifend, aber genau das finde ich in dieser Situation passend. Mir hat es gut gefallen, Amelie auf ihrem Weg und bei ihrer Entwicklung zu begleiten – und dabei selbst beim Lesen über das eigene Leben nachzudenken. Meine Erwartungen wurden also vollkommen erfüllt und ich empfehle das Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 05.01.2023

Hat mir sehr gefallen

Under one Roof- Liebe unter einem Dach
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Auf Ali Hazelwood bin ich durch einige US-Bookstagramer aufmerksam geworden. Romance ist eigentlich nicht mein übliches Genre, aber der Klappentext klang so gut – und auch der Hype hat mich neugierig gemacht. ...

Auf Ali Hazelwood bin ich durch einige US-Bookstagramer aufmerksam geworden. Romance ist eigentlich nicht mein übliches Genre, aber der Klappentext klang so gut – und auch der Hype hat mich neugierig gemacht. Die Covergestaltung ist sehr nah an der US-Ausgabe und gefällt mir gut. Trotz der bunten Farben wirkt das Cover ansprechend und nicht überladen.

Hauptfigur des Buches ist Mara, die als Umweltingenieurin arbeitet und sich leidenschaftlich für den Klimaschutz engagiert. Die männliche Hauptfigur ist Liam, der als Anwalt arbeitet. Im Gegensatz zu Mara hat er mit Umweltschutz nicht viel am Hut, sondern ist eher ein kalkulierter Karrieretyp, der viele Vorurteile bestätigt. Die beiden haben also denkbar wenig gemeinsam – bis sie sich plötzlich ein Haus teilen müssen. Ihre unterschiedlichen EInstellungen führen regelmäßig zu Außeinandersetzungen, was dazu führt, dass beide einfach nur genervt voneinander sind. Beide beharren aber auf ihre Position und müssen deswegen lernen, miteinander auszukommen. Nach und nach merken sie, dass auch die Sichtweise der jeweils anderen Person interessant sein kann. Auch finden sie immer mehr Gemeinsamkeiten heraus, sodass eine ungeahnte Harmonie zwischen den beiden entsteht.

Mara als Hauptfigur des Buches war mir auf Anhieb sympathisch, weil sie eine unglaubliche Liebenswürdigkeit ausstrahlt. In manchen Situationen ist sie etwas naiv, aber ihre Begeisterung für den Job ist spürbar. Auch ihr Humor hebt sie immer wieder hervor und konnte mich immer wieder zum Lachen bringen. Außerdem finde ich es toll, dass Ali Hazelwood sich bewusst für intelligente, erfolgreiche weibliche Hauptfiguren in MINT-Berufen entschieden hat. Das ist für mich eine tolle Abwechslung zu all den Bäckereien und schnuckeligen Lädchen (auch wenn ich diese Bücher ebenso gerne lese). Man merkt, dass Mara einige Schwächen im sozialen Bereich hat, aber das macht sie nur Sympathischer. Liam ist dazu ein gutes Pendant. Nach ihren anfänglichen Differenzen, schaffen sie es, sich aufeinander einzustellen. Sie ergänzen sich wirklich gut und man merkt, wie sie aufeinander zugehen und voneinander lernen. Der lockerere Schreibstil tut sein übriges, sodass die Geschichte total leicht und angenehm zu lesen ist. Die charakterliche Entwicklung der beiden ist authentisch und doch filmreif. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ali Hazelwood konnte meine Erwartungen wieder vollkommen erfüllen.

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Veröffentlicht am 02.01.2023

Einfach wohlig warm

Fräulein Gewürzzauber und das Wunder der Liebe
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Auch in diesem Jahr hat mich ein buchiger Adventskalender durch die Vorweihnachtszeit begleitet. In einer Zeitschrift hatte ich zufällig „Fräulein Gewürzzauber und das Wunder der Liebe“ entdeckt – und ...

Auch in diesem Jahr hat mich ein buchiger Adventskalender durch die Vorweihnachtszeit begleitet. In einer Zeitschrift hatte ich zufällig „Fräulein Gewürzzauber und das Wunder der Liebe“ entdeckt – und war auf Anhieb begeistert. Das Cover ist herrlich besinnlich auf eine klassische, romantische Art. Also genau nach meinem Geschmack.

Das Buch besteht aus einer zusammenhängenden Geschichte, die in 24 Kapitel unterteilt ist, sodass also jedem Tag ein Kapitel gelesen wird.

Die Hauptfigur des Buches ist Lena, die seit dem Tod ihrer Oma deren Café „Fräulein Gewürzzauber“ weiterführt. Die Arbeit erfüllt sie mit Freude, aber die Vorweihnachtszeit stimmt Lena auch nachdenklich. Am ersten Dezember finden Lena und ihr Eichhörnchen ganz unerwartet eine Postkarte von ihrer Oma,am nächsten Tag wieder. Für die Tage bis Weihnachten hat ihre Oma täglich eine Nachricht vorbereitet – sie sollen Lena Kraft geben und ihr dabei helfen, die Liebe zu finden.

Tag für Tag erfahren wir also mehr über Lena, ihr Leben und den Weg, den ihre Oma ihr aufzeigt. Die weihnachtliche Atmosphäre ist greifbar und allgegenwärtig. Die Nachrichten für Lena sind manchmal traurig und aufwühlend, aber immer auch herzerwärmend. Ebenso begeistert war ich von Lenas Eichhörnchen – so würde ich auch gerne leben. Sollte ich jemals ein Eichhörnchen haben, werde ich es auch Ruprecht nennen. Das steht fest.

Für mich war das Buch also genau das, wonach ich gesucht habe. Tag für Tag ein tolles Kapitel, das die Leser immer mehr auf Weihnachten einstimmt. Von mir gibt es eine klare Empfehlung.

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Veröffentlicht am 21.12.2022

Ein grandioser Psychothriller

Die Schatten über uns
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Auf „Die Schatten über uns“ bin ich durch die Empfehlung einer Freundin aufmerksam geworden. Weil wir bei Thrillern den gleichen Geschmack haben, musste ich das Buch natürlich gleich lesen. Hauptfiguren ...

Auf „Die Schatten über uns“ bin ich durch die Empfehlung einer Freundin aufmerksam geworden. Weil wir bei Thrillern den gleichen Geschmack haben, musste ich das Buch natürlich gleich lesen. Hauptfiguren des Buches sind Mia und ihr Mann Finn, die gerade dabei sind, in ihr neues Haus zu ziehen. Die Lage auf dem Land ist schön, aber das Anwesen ist seit knapp 40 Jahren unbewohnt und das merkt man. Vor dem Paar liegen also viele Herausforderungen bei der Sanierung, aber diesen wollen sie sich stellen. Denn dafür war die Immobilie ein echten Schnäppchen. Wir begleiten die beiden also bei diesem Abenteuer und lernen ihrer beider Perspektiven kennen. Außerdem gibt es noch eine andere Familie, die an dem Haus interessiert gewesen wäre und einen weiteren Beobachter, dessen Interesse wir zuerst nicht kennen.

Zuerst eine Anmerkung zum Cover: Die Gestaltung ist der Wahnsinn. Ein Hingucker, der total zu der Geschichte und der Atmosphäre passt. Aber auch die Handlung steht dem in nichts nach. Mia und Finn waren mir gleich sympathisch und ich konnte mich gut in sie hineinfühlen. Ihre Euphorie und die Lust auf den neuen Lebensabschnitt ist toll umgesetzt. Die radikale Wendung erfolgt dann aber, als sie auf dem Dachboden eine unglaubliche Entdeckung machen. Für mich passt die Bezeichnung „Psychothriller“ da absolut. Manche Stellen waren absolut skurril und furchteinflößend, während andere einfach nur spannend war. Das Ende war anders als von mir erwartet, konnte mich aber absolut überzeugen. Alles hat sich zu einem großen Ganzen gefügt, dass mich nochmal total umgehauen hat. All die Wendungen liefen irgendwie darauf hinaus, was ich dann im Nachhinein realisiert habe. Der flüssige, packende Schreibstil passt perfekt zur Handlung und verleiht ihr den passenden Ausdruck. Von mir gibt es eine klare Empfehlung für diesen grandiosen Psychothriller.

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Veröffentlicht am 02.12.2022

Absolut lesenswert

Caroline Märklin - Sie brachte Kinderaugen zum Leuchten, doch kämpfte um ihr eigenes Glück
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Wie ihr vielleicht wisst, bin ich in der Vorweihnachtszeit immer in Stimmung für historische Romane. Die Geschichte um Caroline Märklin hatte wegen des wunderschönen Covers gleich mein Interesse geweckt. ...

Wie ihr vielleicht wisst, bin ich in der Vorweihnachtszeit immer in Stimmung für historische Romane. Die Geschichte um Caroline Märklin hatte wegen des wunderschönen Covers gleich mein Interesse geweckt. Ich mag Züge sehr gerne und natürlich ist mir auch die Firma Märklin sehr gut bekannt, ebenso wie Göppingen. Dementsprechend groß war die Freude, als ich den Klappentext gelesen habe. Historische Romane über Krankenhäuser oder Schulen habe ich schon öfter gelesen, aber Spielzeug und Modellbahn – das ist mal was anderes und passt toll zu Weihnachten.

Die Hauptfigur der Geschichte ist die namensgebende Caroline. Im Alter von 33 Jahren heiratet sie 1859 den verwitweten Wilhelm Märklin. Wilhelm betreibt zu dieser Zeit ein Geschäft für Blechwaren und ist froh, dass Caroline sich für sein Geschäft interessiert und ihre eigenen Ideen mit einbringt. In der Gesellschaft stößt ihr Engagement jedoch auf Kritik, denn nach damaligem Verständnis ist die Rolle einer Frau eine andere. Sie soll ihrem Mann den Rücken freihalten und sich um die Familie kümmern. Als die Eisenbahn im Leben der Menschen immer präsenter wird, ergreift Caroline diese Entwicklung voller Geschäftssinn. So kümmert sie sich um das Geschäft ihres Mannes, gleichzeitig um seine Kinder und um ihre eigene Familie. An all diesen Fronten stößt sie auf Hindernisse und Herausforderungen, die es zu meistern gilt.

Für mich war tatsächlich schon die Widmung ein Highlight – sie richtet sich an all die vergessenen Witwen, die durch ihre Kraft zum Fortbestand von Familienunternehmen beigetragen haben. Dieses Zeilen fand ich so berührend und passend, dass ich sie mir gleich markiert habe. Die eigentliche Handlung beginnt dann in Ludwigsburg im Jahr 1858, als wir Caroline kennenlernen. Die Kapitel sind kurz gehalten, was mir immer gefällt. So konnte ich jede kurze Pause zum Lesen nutzen und musste nicht mitten im Kapitel aufhören. Ein weiteres Highlight sind für mich die Zitate, die immer wieder eingestreut sind. Sie sind passend zur Handlung gewählt, aber auch „alleinstehend“ schön und inspirierend – diese Gestaltungsform hat mich voll überzeugt.

Carolines Entwicklung ist vom Anfang bis zum Ende des Buches sehr authentisch dargestellt. Wir lernen eine willensstarke Frau kennen, die es aufgrund ihrer Lebensumstände absolut nicht einfach hat. Und doch bringt sie immer wieder Kraft und Motivation auf, um im Privaten wie im Beruf Stärke zu zeigen. Mir hat es viel Spaß gemacht, die Person Caroline Märklin kennenzulernen und gleichzeitig etwas über den Wandel der Firma zu erfahren. Im Buch sind außerdem zahlreiche Zusätze enthalten, die das Geschehen weiter untermauern und veranschaulichen: Eine Karte, Rezepte und die Anmerkung der Autorin. Ich bin generell ein Fan von Zusatzmaterial, aber hier hat mir die Umsetzung besonders gut gefallen, weil alles so stimmig und interessant war. Gerade auch weil ich das Unternehmen und die Stadt Göppingen kenne.

Auch mit dem Schreibstil war ich absolut zufrieden. Der Satzbau ist angenehm und flüssig zu lesen und gibt der Handlung den nötigen Fokus. Ich habe stellenweise wirklich vergessen, dass ich lese und die Szenen vor meinem geistigen Auge ablaufen sehen. Egal ob Ehefrau, Mutter oder Geschäftsfrau – mir hat die die thematische Vielfalt des Buches in Bezug auf Caroline sehr gut gefallen. Ich hatte nie vorher von ihr gehört und bin jetzt absolut von ihr und ihrem Wirken begeistert. Man merkt über das ganze Buch hinweg, wie viel Recherchearbeit die Autorin geleistet hat, um uns mit fundiertem Wissen zu unterhalten.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung – dieser historische Roman wird nicht nur Märklin-Fans begeistern.

– Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen –

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