Solider Krimi in ungewöhnlicher Umgebung
Der Mondmann - Blutiges EisIch freue mich immer, wenn ich etwas Außergewöhnliches zu lesen finde und von diesem Thriller hatte ich mir eine außergewöhnliche Lektüre versprochen.
Bisher hatte ich noch keinen Grönland-Krimi gelesen, ...
Ich freue mich immer, wenn ich etwas Außergewöhnliches zu lesen finde und von diesem Thriller hatte ich mir eine außergewöhnliche Lektüre versprochen.
Bisher hatte ich noch keinen Grönland-Krimi gelesen, also war es für mich etwas Neues abseits der sonstigen Lesegewohnheiten. Insofern: Erwartung erfüllt!
Die Handlung empfand ich als ziemlich spannend, allerdings hätte ich bei einem Thriller mehr signifikantere Wendungen erwartet. Von einem Thriller möchte ich beim Lesen möglichst in die Irre geführt werden.
Dennoch, dieses Buch ist für mich ein solider Krimi. Die Hauptfigur, Kommissar Jens Lerby ist irgendwie ein Ritter der traurigen Gestalt, der am Anfang bei mir ziemlich viel Sympathiepunkte eingebüßt hatte, weil er sich gegenüber den Kollegen in Grönland und auch der Bevölkerung und deren Kultur recht trampelhaft benommen hatte.
Schön finde ich es, dass er dazugelernt hat, zunächst mit dem Ziel, den Fall zu lösen, aber letzten Endes ist er auch menschlich gewachsen.
Die anderen Figuren, vor allem die Inuit finde ich sehr interessant, den Schamenen Magnus jedoch als leicht übertrieben dargestellt. Pally, die Lerby bei den Ermittlungen geholfen hat, ist mir sehr sympathisch. Vielleicht hätte der Autor etwas mehr aus der Figur herausholen können. Manchmal fand ich ihr Verhalten zu klischeehaft. Ich kann nicht detaillierter darauf eingehen, ohne zu viel zu verraten.
Der Fall wurde aufgeklärt, so bin ich zufrieden. Die brutalen Szenen sind nicht zu eklig dargestellt. Ich bin da etwas empfindlich.
Mein Fazit: Kein süchtig machender Pageturner, aber eine insgesamt unterhaltsame und spannende Lektüre.