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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2023

Caros Fitnessküche

Iss dich fit mit Caro
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Influencerin Caro Günther geht in der Fitnessküche ihren eigenen Weg, der allerdings nicht sonderlich originell ist. Ich habe nicht den Eindruck, dass die Rezepte auf Ausgewogenheit der Zutaten getestet ...

Influencerin Caro Günther geht in der Fitnessküche ihren eigenen Weg, der allerdings nicht sonderlich originell ist. Ich habe nicht den Eindruck, dass die Rezepte auf Ausgewogenheit der Zutaten getestet wurden - es gibt sehr viel "neumodische" Zutaten wie Pflanzendrinks (die man natürlich immer mit Milch ersetzen kann, wenn man will). Auch Kokos wird sehr ausgiebig genutzt, wobei ich mir gar nicht so sicher bin, ob das in der Menge so gesund ist, wobei da das unangenehme Gefühl der Kokosflocken zwischen den Zähnen noch dazukommt.

Das Gros der Rezepte ist leicht und schnell zuzubereiten und so ist es sicher am ehesten was für junge Berufstätige, die nach unkomplizierten, dabei gesunden Mahlzeiten, teilweise auch zum Mitnehmen, suchen.

Ich finde einige der Frühstücksrezepte (besonders Porridges und Bowls) sehr lecker, auch manche Hauptgerichte wie Buchweizencrepes und Mandellachs.

Der Einführungsteil mit sachlichen Erläuterungen ist für mich allerdings völlig zu vernachlässigen.

Veröffentlicht am 28.01.2023

Josef - ein Kind, das für den Krieg büßen muss

Sibir
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Josef ist zehn Jahre alt, als er mit seiner Familie am Kriegsende aus dem Warthegau nach Sibirien verschleppt wird. Dort wartet noch nicht einmal ein Heim auf die Familie Ambacher - sie müssen ...

Josef ist zehn Jahre alt, als er mit seiner Familie am Kriegsende aus dem Warthegau nach Sibirien verschleppt wird. Dort wartet noch nicht einmal ein Heim auf die Familie Ambacher - sie müssen selbst sehen, wo sie unterkommen und wie sie sich arrangieren - und irgendwie gelingt es ihnen tatsächlich, sich einzuleben und mit der kasachischen Bevölkerung überraschend gut zu arrangieren.

"Nur" zehn Jahre müssen sie dort verbringen und werden dann zuruck nach Deutschland, diesmal in ein niedersächsisches Dorf gebracht - aus dem Leila, die Tochter des inzwischen längst erwachsenen Josef und seiner polnischen Frau, berichtet.

Diese Ereignisse haben mich sehr berührt, denn auch meine Familie musste sich nach dem Krieg in einem neuen Umfeld arrangieren und konnte nicht immer selbst entscheiden, wenn es für sie auch nicht nach Sibirien ging. Aus Josef hat sich ein Eigenbrötler mit starkem Helfersyndrom entwickelt, der es weder Frau noch Tochter leicht macht mit seinen häufigen spontanen Entscheidungen. Vor allem, als nun wieder Spätaussiedler aus Kasachstan eintreffen und er sich wie selbstverständlich um sie kümmert. Schmerz, Schuld und Verlust - das sind immer wiederkehrende Empfindungen und damit auch Grundlagen zum Handeln - nicht nur bei ihm.

Ich habe bisher zwei Romane von Sabrina Janesch gelesen und habe ihren sehr eigenen, skurrilen, durchaus auch geheimnisvollen und immer mutigen, da keinem Trend folgenden Stil sehr genossen. Diesmal etwas weniger - es blieb mir dann doch insgesamt zu viel im Nebulösen - nicht nur Emma, Josefs Mutter, die im sibirisch-kasachischen Dunst verschwindet und nie wieder auftaucht.

Auch hier schreibt sie warmherzig und originell, doch bleibt vieles im Diffusen, im Unklaren - ein wenig kommt es mir vor, als ob ich einen zweiten Band eines Werkes lese, ohne den ersten zu kennen. Vieles wird nicht nicht vorbereitet, ich fühlte mich als Leserin oft vor vollendete Tatsachen gestellt.

Sabrina Janesch kann nichts Schlechtes schreiben - dennoch, ich durfte sie schon deutlich stärker in Form erleben bzw. -lesen!

Veröffentlicht am 24.01.2023

Kochen für Kinder und ihre Eltern

Kochen mit den Glubschis
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Denn ohne funktioniert es nicht - es ist definitiv kein Buch, mithilfe dessen Kinder selbständig Speisen zubereiten können. Dazu ist die Erläuterung der Rezepte viel zu "erwachsen".

Wobei sie durchaus ...

Denn ohne funktioniert es nicht - es ist definitiv kein Buch, mithilfe dessen Kinder selbständig Speisen zubereiten können. Dazu ist die Erläuterung der Rezepte viel zu "erwachsen".

Wobei sie durchaus kindgerecht sortiert sind in Kategorien wie Meer oder Dschungel und im Meer tummeln sich nicht nur Fische, sondern auch Flamingo-Donuts und Oktopus-Cakepops. Eine etwas merkwürdige Art von Kindlicher Logik.

Diese Glubschis finde ich recht unästhetisch und auch nicht unbedingt gesund als Spielzeug. Bei den Rezepten hingegen tummelt sich Gesundes wie auch Ungesundes. Wie das manchmal so sit. Ein Buch, das ich nicht so recht verstehe. Allerdings gehöre ich auch nicht in die Zielgruppe.

Veröffentlicht am 15.12.2022

Unterschiedliche Erwartungen an Weihnachten

Die anderen Weihnachtswünsche
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1951: Die Weihnachtsträume der Engländerinnen Audrey und Eve in ihrer neuen Heimat, den Vereinigten Staaten, sind ganz klar: sie wünschen sich ein friedliches Weihnachtsfest, an dem man sich in Ruhe den ...

1951: Die Weihnachtsträume der Engländerinnen Audrey und Eve in ihrer neuen Heimat, den Vereinigten Staaten, sind ganz klar: sie wünschen sich ein friedliches Weihnachtsfest, an dem man sich in Ruhe den christlichen Wertvorstellungen und der Geborgenheit im Kreise von Familie und Freunden hingeben kann. Nicht so ihre beiden Söhne, jeweils fünf Jahre alt: sie haben einen Kaufhauskatalog in die Finger bekommen und wünschen sich quasi alles daraus, was ihre Altergruppe adressiert. Sie sind also dem Konsumzwang, den die Händler etablieren wollen, voll auf den Leim gegangen - ganz im Gegensatz zu ihren Müttern.

Die sie dazu auch gar nicht brauchen, denn die Wunscherfüller stehen schon Gewehr bei Fuß - die Großeltern des einen und Förderer des anderen Jungen haben Geld genug und würden es liebend gern für die beiden ausgeben.

Das passt den Müttern gar nicht, die eine neue Tradition einführen möchten - das Schenken an die, die nicht so viel haben wie man selbst. Und an die, die man besonders gerne mag. Zunächst zieren sich die beiden Jungs, da es bedeutet, dass sie eigenen Besitz - Spielzeug, aber auch Geld und vor allem Zeit hergeben müssen, doch dann merken sie, wieviel Spaß das macht.

Im Kindergarten wartet ein weiteres Erlebnis auf sie - das Krippenspiel, in dem sie Könige spielen dürfen und dessen Darstellung etwa in der Mitte des Buches ein absolutes Highlight für mich war.

Leider werden die Jungs für ihr Engagement aus meiner Sicht ganz falsch belohnt - mit haufenweise Geschenken, die sich - ganz angelsächsisch - am ersten Weihnachtstag in den Strümpfen und unter dem Baum stapeln. Ein gut gemeinte, warmherzige Geschichte, die leider in einem Konsumchaos endet. Wenn auch nicht nur. Aber für mich hat es leider der Erzählung einen Teil ihres Charmes geraubt, was mir sehr Leid tat!

Veröffentlicht am 21.11.2022

Nicht ohne Mehrwert

Stachlige Eltern und Schwiegereltern
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Ist dieser Ratgeber - nein, keineswegs. Doch folgt der Autor grundsätzlich seiner auch in vorherigen Werken dieser Art angewendeten Strukturen, ein bisschen also dem Schema F.

Ich habe nämlich ...

Ist dieser Ratgeber - nein, keineswegs. Doch folgt der Autor grundsätzlich seiner auch in vorherigen Werken dieser Art angewendeten Strukturen, ein bisschen also dem Schema F.

Ich habe nämlich bereits einige der Vorgänger zu Kollegen, dem Partner/der Partnerin und Freunden gelesen, die alle derselben Struktur von menschlichen Charakteren folgen - auf die Dauer geht es ein bisschen sehr in Richtung Schema F.

Es war mir inzwischen deutlich zu viel, was sich in all den Büchern wiederholte, wobei ich immer noch die ein oder andere Anregung zählen konnte.

Mir hat aber dennoch die ein oder andere Besonderheit gefehlt, gerade auch in Anbetracht dessen, dass Eltern und Schwiegereltern einer anderen Generation als man selbst angehören, eventuell mit Krankheiten und möglicherweise auch Traumata zu kämpfen haben.

Zudem geht es vor allem darum, wie man auf sie reagiert und es wird kaum darauf eingegangen, wie man selbst sie unterstützen könnte.