starker Abschluss mit Kritikpunkten
Catching up with the Carters - In your arms„Lieber eine hässliche Wahrheit als eine schöne Lüge.“
(Sam zu Athena in Catching up with the carters 3)
Worum geht’s?
Athena führt das Leben, von dem viele träumen: Glitzer und Luxus pur. Zusammen ...
„Lieber eine hässliche Wahrheit als eine schöne Lüge.“
(Sam zu Athena in Catching up with the carters 3)
Worum geht’s?
Athena führt das Leben, von dem viele träumen: Glitzer und Luxus pur. Zusammen mit ihrer Familie dreht sie die angesagte Reality-TV-Show »Catching up with the Carters«. Doch der glamouröse Schein trügt. Hinter den Kulissen gibt es heftige Spannungen, und ihre Mutter lenkt den Carter-Clan mit eiserner Hand. Athena weiß, dass sie etwas unternehmen und die Show verändern muss, denn sonst wird der Ruhm der Untergang ihrer Familie sein. Der neue Produktionsassistent Sam steht ihrem Vorhaben allerdings im Weg und scheint eigene Interessen zu verfolgen. Athena ist entschlossen, sich nicht aufhalten zu lassen – egal, wie sehr Sam ihre Gefühle durcheinanderwirbelt und sie sich wünscht, sich in seinen starken Armen zu verlieren …
Catching up with the carters – In your arms ist Band 3 der gleichnamigen Reihe. Das Buch ist grundsätzlich in sich geschlossen, Vorkenntnisse sind nicht zwingend notwendig. Es werden jedoch Inhalte aus Band 1 und 2 gespoilert.
Inhaltliche Hinweise
Die Geschichte wird durch Athena und Sam in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.
Meine Meinung
Ein letztes Mal kehren wir zurück zu den Carters. In Band1 und 2 hat es ordentlich gebrodelt, zwei Carters sind schon abgehauen und die Stimmung ist mehr als schlecht. Ich war gespannt, ob Band 3 nun den Abgang von Carter Nr. 3 beinhalten wird, aber die Autorin hatte für Athena eine andere Mission: Heilung und Besserung.
Auch dieses Mal ist der Fokus des Buches wieder neu ausgerichtet. Während Band 1 sehr Behind the Scenes und The truth of reality TV beleuchtet hat und Band 2 als Hauptthema Presse und die fehlende Möglichkeit der Einflussnahme auf die öffentliche Meinung sowie die nicht immer vorliegende Wahrheit hatte, geht es jetzt bei Band 3 doch etwas in eine andere Richtung. Es geht um Hoffnung, das Ruder rumzureißen, um gestellte Momente zum Erreichen der Zuschauer und auch die innere Zerrissenheit von Athena. Denn ja, eigentlich will sie abhauen, aber gleichzeitig ist da die Frage „wer ist sie, wenn sie keine Carter mehr ist“ und „wie wird es weitergehen, wenn die erste Generation Carters abdankt“. Entsprechend muss ich zugeben, dass es etwas gedauert hat, bis ich wirklich im Buch angekommen bin. Die Geschichte fängt zwar gewohnt leichtfüßig und mitreißend an, man befindet sich am Set und erhält Einblicke in Athenas Gedankenwelt. Aber so richtig packen konnte mich das Buch anfangs noch nicht. Es war nett. Athenas Motive sind löblich, zum Großteil sind ihre Handlungen durchdacht und nachvollziehbar. Aber das gewisse Etwas fehlte.
Das ändert sich zum Glück mit dem Lauf der Geschichte ein wenig, wenn man Athena vermehrt begleitet, wie sie zwischen Pflichtbewusstsein, Erpressung und Verzweiflung wandelt, aber gleichzeitig getrieben von der Hoffnung, das Ruder herumreißen zu können und ihre zerfallende Familie irgendwie anders wieder zusammenflicken zu können. Es gibt schöne Momente, witzige Aktionen und jede Menge Hoffnung. Aber anders als bei den Vorbänden fehlte mir eben das gewisse Etwas in der Gesamtheit. Während es bei Adrian seine beißende Selbstironie war und bei Band 1 die unschlagbare Energie, kann Athena mit ihren Ecken und Kanten nur bedingt mithalten. Sie hat ein gutes Herz, jede Menge Hoffnung und sicher habe ich oft mit ihr mitgelitten, aber ich war einfach nicht so involviert wie bei den Vorbänden.
Trotzdem hat das Lesen Spaß gemacht, ich bin wirklich durch das Buch geflogen. Durch die Einblicke am Set erhält man noch ein paar Bausteine mehr, durch die familiären Intrigen kriegt man ein besseres Gefühl für die zerstörten Strukturen und die immer noch bestehende Resthoffnung aller Beteiligten, eine für alle passende Grundzustimmung für die weitere Carters-Ausrichtung zu finden. Es gibt dieses Mal eigentlich keinen Druck von außen, die Prozesse liegen alle innerhalb. Der Handlungsverlauf ist zum Großteil vorhersehbar, ein kleiner Schockmoment gegen Ende vermag aber auch nur bedingt zu überzeugen, steht allerdings auch wunderbar für die vorliegende Scheinheiligkeit. Leider empfand ich gerade auf den letzten Seiten eine zu starke „die Autorin macht es sich leicht“-Tendenz, die zwar schön ist und bei der man mit einem guten Gefühl aus der Geschichte herausgeht, aber gleichzeitig wirkte es für mich wirklich zu einfach und zu konstruiert. Immerhin wächst aber Athena durch die Entdeckungen und Erlebnisse sehr über sich hinaus und ihre immerwährende Hoffnung wird letztendlich belohnt. Dennoch kommt Band 3 nicht an das Tempo und den Witz von Band 1 und 2 heran, kann nicht mit der Tiefe und der Reflexion der Vorbände mithalten.
Dies liegt auch an der Liebesgeschichte, die für mich leider weniger als in den Vorbänden greifbar war. Sam und Athena funktionieren gut als Freunde, ein Stück weit auch als Leidensgenossen, zwischenzeitlich zeigen sich beide aber auch gern mal etwas unbedarft und ungewollt rücksichtslos dem anderen gegenüber, auch bedingt durch Vorurteile und falsche Erfahrungen. Der Funke will nicht so ganz überspringen, gleichwohl beide schöne und auch süße Momente miteinander haben. Aber wie der Sprung von Freundschaft zu Liebe kommt, vor allem da gerade Sam durch seine familiäre Erfahrung sehr große Vorbehalte hat, war wenig greifbar. Dennoch mochte ich die beiden irgendwie miteinander.
Mein Fazit
Catching up with the carters – In your arms ist ein starker Reihenabschluss, der aber für mich nicht ganz an Band 1 und 2 herankommt. Athenas stete Hoffnung auf Besserung hat das Buch dieses Mal mit einer etwas anderen Perspektive ausgestattet. Es gibt gute Einblicke in neue Aspekte, aber insgesamt fehlte mir etwas Besonderes, das gewisse Etwas. Die Liebesgeschichte ist solide, aber nicht mein Highlight. Dennoch ein unterhaltsames, mitreißendes Buch, was sich wunderbar schnell weglesen lässt.
[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]