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Veröffentlicht am 27.01.2023

Ein sehr persönliches Buch

Was du nicht siehst
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In „Was du nicht siehst: Diagnose Borderline – zwischen Todesangst und Lebenstraum“ gibt die Autorin Franziska Dully - die auf Instagram unter Franziska Elea zu finden ist – sehr persönliche Einblicke ...

In „Was du nicht siehst: Diagnose Borderline – zwischen Todesangst und Lebenstraum“ gibt die Autorin Franziska Dully - die auf Instagram unter Franziska Elea zu finden ist – sehr persönliche Einblicke in ihr Leben.

In ihrem Vorwort richtet sie sich an ihre Mutter und auch, wenn sie dabei klar schreibt, dass sie ihr keine Schuld gibt und sie nicht an den Pranger stellen möchte, hatte ich im Verlauf der folgenden Seiten (leider) oft einen anderen Eindruck. Das gefiel mir nicht, ist aber mein einziger Kritikpunkt an diesem Buch.

In vielen kurzen Kapitel - angefangen in ihrer Kindheit - berichtet Franzi aus ihrem Leben über Situationen, die sie geprägt haben und die ihr weiteres Leben mitbestimmt haben. Sie gibt dabei intensive Einblick in die Gedanken und Gefühle einer Borderlinerin.

Der Schreibstil ist leicht zu lesen aber inhaltlich schwer verdaulich. Ich konnte die Emotionen von Franzi gut nachvollziehen. Anhand ihrer Geschichte oder besser gesagt ihre Lebens wird deutlich wie schwierig es ist, bei psychischen Erkrankungen Hilfe zu bekommen. Die Situation in den Krankenhäusern ist erschreckend, die Aussicht auf einen Therapieplatz dürftig. Obwohl die Zahl der psychischen Erkrankungen zunimmt, ist es immer noch schwierig darüber zu reden und Hilfe zu bekommen. Ich finde das Buch der Autorin unglaublich mutig. Sie schreibt hier offen und ehrlich über ihr Leben und über die Hürden, die es in unserer Gesellschaft gibt bei psychischen Erkrankungen Hilfe zu erhalten.

Wenn man die Bilder auf Franzis Instagram-Profil sieht, mag man kaum glauben, was diese Frau aus sich und ihrem Leben gemacht hat. Mit unglaublich viel Energie und Mut hat sie sich gegen ihre Krankheit gestellt und gibt damit allen Betroffenen Mut.

Ich hoffe, dass Buch von vielen Menschen gelesen wird, von Betroffenen, um den Mut nicht zu verlieren und von allen anderen, um zu verstehen, dass psychische Erkrankungen genauso behandlungsbedürftig sind wie physische und an unserem Gesundheitssystem dringend etwas getan werden muss.

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Veröffentlicht am 27.01.2023

Intensiv & kraftvoll

Salomés Zorn
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„Salomés Zorn“ ist das Debüt der Niederländerin Simone Atangana Bekono.

Salomé ist sechzehn Jahre und lebt in einem Dorf in den Niederlanden. Ihr Vater ist Kameruner und weiß, was Rassismus bedeutet. ...

„Salomés Zorn“ ist das Debüt der Niederländerin Simone Atangana Bekono.

Salomé ist sechzehn Jahre und lebt in einem Dorf in den Niederlanden. Ihr Vater ist Kameruner und weiß, was Rassismus bedeutet. Er erlebt ihn immer wieder und bringt seiner Tochter bei sich brutal dagegen zu wehren. Das bringt Salomé in die Jugendstrafanstalt. Dort trifft sie auf den Therapeuten Frits, der in einer TV Show mit rassistischen Vorurteilen für Quote gesorgt hat. Salomé merkt, dass ihr bisheriges Verhalten nicht zielführend war.

Salomé wächst von einer unsicheren zu einer starken Protagonistin. Ihre Entwicklung und ihre Veränderungen hat die Autorin hier gelungen dargestellt.

Simone Atangana Bekonos Schreibstil ist intensiv und eindringlich. In ihren Dialogen passt jedes Wort. Es ist zu spüren, dass sie weiß, wovon sie spricht.. Rassismus hat viele Gesichter, was daraus entsteht, Aktion, Reaktion und Gegenreaktion geben sich die Hand.

Die hier dargestellte Fremdenfeindlichkeit erschüttert. Mir fehlen die Worte für dieses sehr intensive Leseerlebnis, in dem unsere Gesellschaft und die Gegenwart in Worte gefasst wird.
„Salomés Zorn“ ist ein Buch, das nachklingt und mit sich hoffentlich viele Leser auseinandersetzen werden.

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Veröffentlicht am 24.01.2023

Zweiter Teil einer bewegenden Familiensaga

Hanne. Die Leute gucken schon
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„Hanne. Die Leute gucken schon“ ist der zweite Band der Mütter-Trilogie von der Autorin Felicitas Fuchs, der keine reine Fiktion ist, sondern auf der Familiengeschichte der Autorin Felicitas Fuchs basiert. ...

„Hanne. Die Leute gucken schon“ ist der zweite Band der Mütter-Trilogie von der Autorin Felicitas Fuchs, der keine reine Fiktion ist, sondern auf der Familiengeschichte der Autorin Felicitas Fuchs basiert.

In dem ersten Band der Mütter-Trilogie ging es hauptsächlich um Minna und die Zeit von 1924 bis 1951. Der zweite Teil schließt nun nahtlos an die Ereignisse im Juli 1951 an und Hanne – die Tochter von Minna – steht im Vordergrund.

Wer den ersten Band kennt, weiß, dass Minna eine starke, lebensfrohe Frau ist, deren Vergangenheit alles andere als gradlinig verlaufen ist. Nun lebt sie mit ihrer Tochter Hanne in Minden und zieht sie dort alleine groß. Hanne ist ein sehr ruhiges Kind, dem es schwer fällt seine eigenen Bedürfnisse zu äußern.
Nachdem erst Minna an Tuberkulose erkrankt, steckt sich im Anschluss auch Hanne an und ist über Monate zur Genesung in der Klinik.
Als sie gesund wieder nach Hause kommt, halten sich die Menschen aus Angst vor Ansteckung von ihr fern. Von daher ist es kein Wunder, dass sie sich Hals über Kopf in den deutlich älteren Paul Wagner verliebt und das nicht ohne Folgen.

Es ist interessant was für gegensätzliche Charaktere Mutter und Tochter sind - Minna lebensfroh und selbstbestimmt, Hanne zurückhaltend, reserviert und unglücklich.

Auch dieses Mal gelingt es der Autorin wieder, die Atmosphäre der Zeit lebendig werden zu lassen. Die Gesellschaft steckt noch in den Nachkriegswehen und das Leben der Menschen ist alles andere als leicht.

Jedes Kapitel beginnt mit einer Überschrift aus wessen Perspektive die Ereignisse geschildert werden und enthalten eine Zeitangabe. Dadurch lassen sich die Geschehnisse direkt gut einordnen und die Perspektivwechsel machen das Gelesene abwechslungsreich und geben ein umfassendes Bild.

Den Schreibstil von Felicitas Fuchs empfinde ich als sehr angenehm. Er ist leicht zu lesen - die kurzen Kapitel verleiten mich stets zum Weiterlesen - und machen es schwer das Buch zur Seite zu legen. Ich habe mit Minna, Hanne und ihrer Tochter Romy gehofft, gebangt, gelacht und geweint, da mich ihr Leben und die Ereignisse um sie herum sehr berührt haben.

Die Mütter-Trilogie beruht auf der Lebensgeschichte der Familienmitglieder der Autorin. Neben diesen sind auch fiktive Charaktere in die Handlung eingeflossen. Mir hat diese Mischung aus Fiktion und Realität sehr gut gefallen und ich bin gespannt auf den abschließenden Teil, in dem Romy im Vordergrund stehen wird.

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Veröffentlicht am 21.01.2023

Zum Miträtseln – toll illustriert

Detektiv Parzival Po (1) - Das Geheimnis der Frau Purpur
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„Detektiv Parzival Po 1 - Das Geheimnis der Frau Purpur“ ist der erste Band einer neuen Bilderbuchserie von dem Autor Troll. Hinter Troll verbirgt sich das Team aus der Autorin Yoko Tanaka und dem Zeichner ...

„Detektiv Parzival Po 1 - Das Geheimnis der Frau Purpur“ ist der erste Band einer neuen Bilderbuchserie von dem Autor Troll. Hinter Troll verbirgt sich das Team aus der Autorin Yoko Tanaka und dem Zeichner Masahide Fukasawa.

Die Protagonisten dieser Reihe sind der Meisterdetektiv Parazival Po und sein Assistent Brown. Brown ist nicht der Cleverste aber äußerst ambitioniert und sein Übereifer hat bei uns für einige Lacher gesorgt. In ihrem ersten Fall helfen sie Lila Batate, der Besitzerin der Süßkartoffelfarm Süß. Allein die Namensgebung finde ich schon sehr gelungen.

Jede Seite ist in kräftigen Farben bunt illustriert und besteht aus einer Mischung von Zeichnungen, Comicblasen und kurzen, leicht verständlichen Texten. Die Fälle sind so gestaltet, das der/die Leser*in zum Miträtseln eingeladen wird. Je nach Rätsel muss man etwas suchen, entziffern oder auch einfach nur mitdenken - eine tolle Mischung, die Abwechslung und Spaß bringt. Bereits auf der Rückseite des Außencovers befindet sich das erste Rätsel, anhand dessen der Leser sein Detektiv-Level herausfinden kann.

Ich mochte Parzival und seinen Assistenten. Auch die Kombination aus Illustrationen und Texten finde ich ebenso gut gelungen, wie die Mischung aus Vor-/Lesen und miträtseln. Ob Parzival unbedingt ein Po-Gesicht haben muss, darüber kann man sicherlich geteilter Meinung sein.

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Veröffentlicht am 20.01.2023

Amüsant & spannend

Prost, auf die Singles
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"Prost, auf die Singles" ist der fünfte Provinzkrimi mit Hauptkommissar Constantin Tischler des Autors Friedrich Kalpenstein. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, lassen sich die Bücher ohne Verständnisprobleme ...

"Prost, auf die Singles" ist der fünfte Provinzkrimi mit Hauptkommissar Constantin Tischler des Autors Friedrich Kalpenstein. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, lassen sich die Bücher ohne Verständnisprobleme unabhängig voneinander lesen.

Handlungsort ist wieder Brunngries, wo Tanja Kleinschmidt am Flussufer tot aufgefunden wird. Die junge Frau hatte am Vorabend im Brunngrieser Wirtshaus am Speedating teilgenommen und dabei keineswegs nur Sympathiepunkte gesammelt. Auch Felix Fink, der Kollege von Hauptkommissar Constantin Tischler war an dem Abend in dem Wirtshaus und rückt damit mit in den Kreis der zahlreichen Verdächtigen.

Der Schreibstil des Autors macht einfach Spaß, mit viel Witz und lebendigen Dialogen führt er in kurzen Kapiteln durch die Handlung. Die Überschriften sind genial gewählt, da sie mir zunächst immer ein Fragezeichen ins Gesicht gezaubert haben, den Inhalt der Seiten aber bestens treffen.

Es gibt viele Verdächtige und eine unsympathische Tote, da gestalten sich die Ermittlungsarbeiten als schwierig, vor allem auch deshalb, da Fink nicht ausgeschlossen werden kann.

Auch dieses Mal ist die Dackeldame Resi wieder mitdabei und sorgt für wunderbar amüsante Momente. Jedes Auftauchen von ihr ist ein kleines Highlight.

Ich mag die Mischung aus Humor und Spannung, zudem gefällt dir die Atmosphäre in Brunngries und den Lokalkolorit der sich durch die Bücher hindurchzieht.

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