Gelungene Fortzetzung
Kennt ihr noch das Buch DER JUNGE IM GESTREIFTEN PIJAMA? Nein? Dann hier die Kurzfassung:
1943: Der 9-jährige Bruno, Sohn des SS Hauptmanns und Kommandant im KZ Auschwitz, lernt den kleinen Jungen Schmuel ...
Kennt ihr noch das Buch DER JUNGE IM GESTREIFTEN PIJAMA? Nein? Dann hier die Kurzfassung:
1943: Der 9-jährige Bruno, Sohn des SS Hauptmanns und Kommandant im KZ Auschwitz, lernt den kleinen Jungen Schmuel kennen, der Insasse und hinter dem Zaun in einem „gestreiften Pyjama“ lebt. Eines Tages möchte er Schmuel helfen seinen Vater zu finden, denn dieser ist auf einmal nicht mehr im „Ferienlager“ auffindbar. Bruno klettert unter den Zaun durch und zieht sich, um weniger im Lager aufzufallen, einen „gestreiften Pyjama" an und kommt nie zurück.
Hier kommt die Fortsetzung:
Als die Welt zerbrach
John Boyne
Dieser Roman wird in zwei Zeitebenen erzählt:
- Die Mit-Neunzigerin Gretel Fernsby wohnt in Mayfair, London. Sie ist eine wohlhabende Dame, die ihre Ruhe schätzt. Über ihre Vergangenheit oder darüber, das sie deutsche Abstammung ist, schweigt sie sich aus. Der Tod ihres Bruders, der bereits viele Jahre her ist, belastet sie noch immer. Seinen Namen spricht sie nie aus.
Eines Tages wird ihre Ruhe gestört: Im Parterre, direkt unter ihrer Wohnung, zieht eine neue Familie ein. Schnell merkt sie, dass der 7-jährige Sohn Henry viel zu oft Blessuren am Körper hat. Als Gretel seinem Vater mit einer Anzeige beim Jugendamt droht, entlarvt dieser Gretel als Tochter eines hochrangigen Nazis.
In diesem Erzählstrang erzählt Gretel immer wieder in kleinen Rückblicken aus ihrem früheren Leben.
- Die junge 14-Jährige Gretel, versucht gemeinsam mit ihrer Mutter nach Kriegsende aus Deutschland zu fliehen. Sie sind auf der Flucht vor Nazijägern, vor Leuten, die immer wieder ihren deutschen Akzent erkennen und sie anfeinden. So richtig heimisch werden sie nirgendwo. Als ihre Mutter sich das Leben nimmt versucht sie einen Neuanfang in Australien.
Der eindrückliche Schreibstil Boynes setzt Kopfkino frei. Unglaublich, wie er es schafft, so viele Emotionen in mir freizusetzen. In der einen Minute mochte ich die alte Gretel, habe ihren trockenen Humor geliebt, und in der nächsten verachte ich sie für ihre Feigheit.
Doch kann man überhaupt einer 12-Jährigen Schuld geben?
Lest dieses Buch und entscheidet selbst.
Fazit:
Ein emotionaler Roman, eine gute Fortsetzung, der dem ersten Teil in nichts nachsteht. Grosse Leseempfehlung von mir!
5 /5