Auf ins Baskenland
Frauenromane geben häufig vom Inhalt nicht so viel her. Das ist bei diesem Buch von der Grundidee auch so, es bringt allerdings so viele Veränderungen mit sich und die Charaktere streiten, entwickeln und ...
Frauenromane geben häufig vom Inhalt nicht so viel her. Das ist bei diesem Buch von der Grundidee auch so, es bringt allerdings so viele Veränderungen mit sich und die Charaktere streiten, entwickeln und vertragen sich, dass man hier wunderbar unterhalten wird.
Für mich war es von Anfang an ein Lesevergnügen, weil Tessa Hennig mit viel Herz ihre Charaktere gezeichnet hat und ihren Figuren einfach Leben eingehaucht hat. Man lernt viele verschiedene Charaktere kennen, die Aussicht auf smarte Surfer-Boys lässt sicherlich so manches Frauenherz stärker schlagen und die sich streitenden Schwester machen für mich den wahren Spannungseffekt im Buch aus. Der Schreibstil ist sehr flüssig und mit etwas Humor erlebt man aus nächster Nähe Beas aufkommende Katastrophen mit.
Es geht ins Baskenland. Gemeinsam mit Bea erkunden wir Bilbao und Umgebung. Ich finde speziell die Ortsbeschreibungen und die Ausflüge und Kostproben in Tapas-Bars oder nach Gaztelugatxe sehr verlockend beschrieben und möchte das alles selbst gern erleben.
Bea lässt sich von den tragischen Momenten in ihrem Leben nicht unterkriegen. Nach dem Frust mit Mann und Tochter besucht sie das Gästehaus in Bilbao, in dem sie als Kind mit ihren Eltern und ihrer Schwester Karin häufig die Ferien verbracht hat und findet es reichlich heruntergekommen vor. Sie fühlt sich hier heimisch und bildet neue Wurzeln aus, dabei geht auch die Familie neue Wege, auf die man gespannt sein kann. Mehr möchte ich hier nicht verraten.
Dieses Buch hat für mich genau das, was ich von einem lebendigen Frauenroman erwarte. Etwas Liebe, realistische Familienprobleme, sogar ein echtes Familiengeheimnis und lockere Urlaubsstimmung.
Mit Herz, Witz und Charme hält Tessa Hennig hier eine absolut unterhaltsame Geschichte bereit, in die man gut eintauchen kann.