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Veröffentlicht am 08.03.2023

ungewöhnliche Geschichte gut erzählt

Morgen, morgen und wieder morgen
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Rezension zu „Morgen, morgen und wieder morgen“ von Gabrielle Zevin
Gabrielle Zevin nutzt in ihrem Roman ein interessantes Thema als Hintergrund, dass noch nicht so häufig in Romanen verarbeitet worden ...

Rezension zu „Morgen, morgen und wieder morgen“ von Gabrielle Zevin
Gabrielle Zevin nutzt in ihrem Roman ein interessantes Thema als Hintergrund, dass noch nicht so häufig in Romanen verarbeitet worden ist: Die Welt der Spieleentwicklung. Der Roman ist von Beginn an interessant. Gut gemacht ist, dass nicht linear erzählt wird, sondern immer wieder Rückblenden eingeschoben sind. So kommt Spannung auf, da man die Figuren nach und nach besser versteht.
Die Protagonisten Sam und Sadie lernen wir in ihrer Kindheit kennen, in der sie den Kontakt verlieren und sich als Erwachsene zufällig wieder über den Weg laufen. Interessant sind die beiden vor allem in ihrer Beziehung zueinander. Beide sind so unterschiedlich aufgewachsen, aber sie scheinen dennoch Zwillingsseelen zu sein. Während Sadie aus einem sehr privilegierten Haus stammt, ist Sam in ärmeren Verhältnissen aufgewachsen. Beide verbindet die Erfahrung einer Krankheit, in Sams Fall ist er selber krank, in Sadies Fall war ihre Schwester sehr krank.
Dass sich die beiden wiedertreffen und dann auch zusammen arbeiten werden, verrät schon der Klappentext. Inwiefern und in welche Richtung die beiden ihre Beziehung zueinander aber vertiefen, ist bis zum Ende unklar und unterliegt einem ständigen Wandel. Das macht das Buch spannend. Gelungen sind auch die Nebencharaktere, die die Beziehung der beiden immer wieder beabsichtigt und unbeabsichtigt verändern.
Am Ende bleibt ein Roman mit guten Wendungen, einem außergewöhnlichen Thema und einer Geschichte über Freundschaft und Liebe, die nachhallt und im Laufe des Romans immer spannender wird.

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Veröffentlicht am 26.01.2023

rasant erzählt

Der Riss
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Rezension zu „Der Riss“ von Thilo Winter
Der Einstieg in den Roman fällt leicht. Man wird direkt in die Geschichte geworfen und Thilo Winter hat Talent, spannend zu erzählen. Der Schreibstil lässt sich ...

Rezension zu „Der Riss“ von Thilo Winter
Der Einstieg in den Roman fällt leicht. Man wird direkt in die Geschichte geworfen und Thilo Winter hat Talent, spannend zu erzählen. Der Schreibstil lässt sich zudem zügig lesen, was zum Thriller passt, der innerhalb weniger Tage erzählt wird und in dem sich die Ereignisse überschlagen.
Der Thriller beginnt mit einem Prolog, in dem Emilio verschwindet. Was genau mit ihm passiert ist, bleibt lange unklar. Dazu kommen weitere ungeklärte Fragen zu Emilios Familie und Vorgängen in der Antarktis. Die vielen offenen Fragen sind eine Stärke des Buches, auch wenn viele Fragen etwas vor Ende des Romans aufgeklärt werden.
Die Protagonistin ist Emilios Schwester Antonia, die in die Antarktis fliegt, um nach ihm zu suchen. Wie ihr Bruder ist auch sie Wissenschaftlerin. Dadurch erfährt man nebenbei einiges über die Antarktis. Antonia ist entschlossen, mutig und klug. Eine gute Kombination um auf die Suche zu gehen.
Auf der Forschungsstation in der Antarktis lernt sie weitere Wissenschaftler, sowie die beiden Piloten, die sie zur Forschungsstation gebracht haben, näher kennen. Wem sie trauen kann, weiß sie schnell nicht mehr. Erst nach und nach kristallisiert sich heraus, wer sie unterstützt.
Das Ende ist gelungen und passt zur Antonia.
Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse fasst etwas zu sehr und das ein oder andere wirkte fast zu sehr wie Science Fiction.
Insgesamt hat Thilo Winter dennoch einen spannenden Thriller geschrieben, der gut recherchiert zu sein scheint und ein fantastisch hohes Tempo aufweist. Unbedingt lesenswert.

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Veröffentlicht am 26.01.2023

authentisch

Ohne mich
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Rezension zu „Ohne mich“ von Esther Schüttelpelz
Esther Schüttelpelz hat mit „Ohne mich“ einen guten Debütroman geschaffen.
Erzählt wird die Geschichte aus Sicht der Protagonistin. Das macht den Roman ...

Rezension zu „Ohne mich“ von Esther Schüttelpelz
Esther Schüttelpelz hat mit „Ohne mich“ einen guten Debütroman geschaffen.
Erzählt wird die Geschichte aus Sicht der Protagonistin. Das macht den Roman spannend zu lesen, da Ich-Erzähler ja doch etwas seltener sind. Wir verfolgen also die Protagonistin, die namenlos bleibt, in einem Jahr voller Höhen und Tiefen. Nach der Trennung von ihrem Mann fragt sie sich, warum sie so jung geheiratet hat. Sie weiß nicht was sie alleine anfangen soll und beruflich ist sie zwar ausgelastet, aber alle Stationen in ihrem Referendariat sind dann auch nicht so ihr Ding.
Geschickt lässt und Esther Schüttelpelz durch die Erzählweise am Leben der Protagonistin teilhaben, als wären wir selbst dabei. Eine Distanz bleibt, was aber stilistisch Sinn ergibt, ist die Protagonistin doch selbst verloren in ihrer Welt und damit in Distanz zu anderen.
Am Ende bleibt der Eindruck einer typischen Mit-Zwanzigjährigen, die eigentlich ihren Weg vor Augen hat, hier und da verloren geht, aber ihr Leben lebt. Ein angenehmer Roman über eine junge Frau, die jeder von uns sein könnte, authentisch und klug erzählt. Gerne mehr davon.

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Veröffentlicht am 15.01.2023

romantisch, witzig

Bissle Spätzle, Habibi?
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Rezension zu „Bissle Spätzle, Habibi?“ von Abla Alaoui
Abla Alaoui erzählt in einem leichten, schnell zu lesenden Ton die Geschichte um Amaya und Daniel.
Der Erzählstil passt dabei gut zu einer amüsanten ...

Rezension zu „Bissle Spätzle, Habibi?“ von Abla Alaoui
Abla Alaoui erzählt in einem leichten, schnell zu lesenden Ton die Geschichte um Amaya und Daniel.
Der Erzählstil passt dabei gut zu einer amüsanten Liebesgeschichte.
Amaya ist eine spannende Figur. Aufgewachsen in einer muslimischen Familie, die sich zwar in Deutschland anpasst, aber ihre Traditionen und Werte dann doch mehr oder weniger streng lebt, versucht sie in dem Zwiespalt zu leben, einerseits nicht in der Familie anzuecken, aber ihre Freiheit zu leben.
Dabei ist ihre Familie nicht extrem streng, lebt aber eben doch ihre Werte. Daher erwarten ihre Eltern auch, dass sie einen Muslim heiratet. Was sie nicht wissen: Amaya ist und war auch in der Vergangenheit nicht daran interessiert, ihre Partner von ihrer Religion abhängig zu wählen. Das Chaos ist perfekt, als ihre Mutter auf „Minder“ einen jungen Mann entdeckt, den sie bald für Amayas Freund hält. Ungünstig nur, dass Amaya sich in dessen besten Freund verliebt.
Die Geschichte ist durchzogen von amüsanten Begegnungen und kulturellen Unterschieden, ohne auf Klischees herumzureiten. Besonders interessant macht Amaya ihr Beruf: Sie ist Schauspielerin einer bekannten deutschen Serie und damit hier und da im Fokus der Öffentlichkeit, vor allem aber mitten in einem sehr modern westlichen Leben, das ihre Eltern nicht immer so ganz verstehen.
Die Liebesgeschichte ist süß und wird zum Ende fast zu kitschig.
Insgesamt ist der Roman aber sehr lesenswert und für allem zu empfehlen, die über kulturelle Unterschiede lachen können und Lust auf eine Wohlfühl-Liebesgeschichte haben.

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Veröffentlicht am 28.12.2022

spannend und beängstigend

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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Rezension zu „Fake“ von Arno Strobel
Arno Strobels neuer Thriller lässt sich in wenigen Stunden lesen. Das liegt zum einen am leicht zu lesenden Schreibstil, aber auch an der Spannung. Erzählt wird die ...

Rezension zu „Fake“ von Arno Strobel
Arno Strobels neuer Thriller lässt sich in wenigen Stunden lesen. Das liegt zum einen am leicht zu lesenden Schreibstil, aber auch an der Spannung. Erzählt wird die Geschichte von Patrick, dem Protagonisten, der seine Geschichte in der dritten Person erzählt. Der Erzählstrang wird immer wieder unterbrochen von kurzen Kapiteln aus der Gegenwart, in denen er seine aktuelle Situation beschreibt und die Geschichte ergänzt, die durch die kursive Schrift klar erkennbar sind.
Der Fall ist von Beginn an spannend. Nach und nach baut sich alles auf und doch erfährt man die Lösung erst am Ende. Bis zum Schluss ist es schwierig, die Figuren einzuschätzen. Sind sie Täter, Freund, Mittäter? Sind die Beweise gefälscht und wenn ja, wie?
Alles geschieht Schlag auf Schlag, sodass man in die Geschichte eingesogen wird. Nach und nach wird alles verworrener. Daher ist es schwer etwas zu schreiben, ohne zu viel zu verraten.
Toll ist, dass die Ermittlungen so im Fokus stehen und nicht das Blutrünstige. So lässt sich der Thriller auch lesen, wenn man keine extremen Psychothriller lesen mag.
Eine Empfehlung für alle Strobel-Fans und die, die es werden wollen.

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