„Eines Tages bin ich berühmt wie Tom Petty!“, tönt Musiker Ben beim Zusammentreffen mit Isabel. Die angehende Journalistin hält ihn für einen dieser Singer-Songwriter mit reichlich Selbstüberschätzung. Trotzdem hinterlässt die kurze Begegnung ziemlichen Eindruck. Bei beiden. Zwanzig Jahre später: Ben hat es tatsächlich zum Rockstar geschafft. Ausgerechnet Isabel soll seine Jubiläumstour journalistisch begleiten. Doch das Wiedersehen läuft anders als erwartet. Die unterschiedlichen Lebenswege haben Spuren hinterlassen und gegenseitige Vorbehalte erschweren die Zusammenarbeit. Eines ist sicher, sie müssen irgendwie miteinander klarkommen, und schon bald zeigt sich, dass das Wiedersehen lebensverändernde Folgen hat. Rock this way – eine Hommage an das Songwriting, die Magie der Musik, Fanliebe, Lebenswerke und schicksalhafte Begegnungen. "Musik im Herzen, Songs im Kopf und Liebe zwischen den Zeilen. Dieses Buch ist Rock'n'Roll." – Astis Hexenwerk
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Die Journalistin Isabel soll Ben Paxton, einen berühmten Musiker, auf seiner Jubiläumstour begleiten und dann wird in der Zeitschrift, für die sie arbeitet, eine Sonderausgabe über ihn erscheinen. Nachdem ...
Die Journalistin Isabel soll Ben Paxton, einen berühmten Musiker, auf seiner Jubiläumstour begleiten und dann wird in der Zeitschrift, für die sie arbeitet, eine Sonderausgabe über ihn erscheinen. Nachdem ein kürzlich von ihr erschienener Artikel über einen anderen Musiker nicht so gut beim Publikum ankam, muss sie sich immer wieder mit Beleidigungen oder schlimmeren Dingen herumschlagen. Auch Ben ist erst mal nicht begeistert, sie bei der Tour dabei zu haben. Aber immer besser lernen die beiden sich kennen und können Vertrauen zueinander aufbauen.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Man kann sich in die Gefühlswelt der Protagonisten, vor allem von Isabel, sehr gut hineinversetzen. Es ist eine tolle Liebesgeschichte von zwei Menschen, die sich doch eigentlich schon vor längerer Zeit kennengelernt haben.
Schon beim Anblick des Covers hatte ich wahnsinnige Lust, auf ein großes Konzert zu gehen. Die Stimmung schwappt förmlich über. Die gute Laune und der Wunsch, den Star auf der Bühne zu feiern, ist präsent. ...
Schon beim Anblick des Covers hatte ich wahnsinnige Lust, auf ein großes Konzert zu gehen. Die Stimmung schwappt förmlich über. Die gute Laune und der Wunsch, den Star auf der Bühne zu feiern, ist präsent. Der Titel und auch das Cover sind absolut Programm und passen perfekt zur Story.
Bei „Rock this way“ handelt es sich um einen Einzelband und der Handlungsaufbau orientiert sich an der Jubiläumstour des Protagonisten Ben Paxton. Die Idee gefiel mir richtig gut, da das Rahmengerüst auch viel Platz für andere Ereignisse als nur die umjubelten Konzerte bot.
Ich startete gut in „Rock this way“, weil ich das erste Zusammentreffen der beiden Protagonisten Ben Paxton und Isabel Masters zwanzig Jahre vor der Jubiläumstour richtig interessant fand. Es war von Beginn an eine besondere Magie zwischen den beiden spürbar und ich mochte diesen kribbeligen Funkenflug. Und doch, wenn die Vernunft siegt, dann entwickelt sich daraus eine ganz andere Zukunft. So fühlte es sich vor allem bei Isabell für mich wie ein düsterer Ausblick auf das Leben an, was sie wohl erwarten würde.
Der Zeitsprung von zwanzig Jahren wurde von Sonja Rüther super gelöst und ich mochte es sehr, auf gereiftere und ältere Protagonisten zu treffen. Das Leben ist kein Zuckerschlecken und genau das wurde hervorragend transportiert. All meine Befürchtungen, die Isabel betrafen, erfüllten sich. Sie umgab eine düstere, melancholische und völlig erschöpfte Aura, doch die Ausmaße dessen, was sie erlebt hatte, konnte ich nicht erahnen.
Ich mochte die Protagonisten sehr. Ben war mir sehr sympathisch, trotz seines Ruhmes zeigte er wenig Starallüren, wirkte bodenständig und dennoch wie ein Getriebener. Es war spannend, ihn während der Tournee besser und intensiver kennenzulernen, ebenso wie Isabel. Dank des personalen Erzählers blieb ich stets dicht an den Emotionen und Gedanken der Protagonisten dran, was Nähe und Zuneigung schuf.
Ich fand es grandios, dass alle Charaktere, egal Pro- oder Antagonist, stets authentisch ausgearbeitet wurden und Lebendigkeit in all seinen Facetten ausstrahlten.
„Rock this way“ bietet einen tollen Blick in die Welt der Kunstschaffenden inklusive der wirtschaftlichen Aspekte, denen sie begegnen müssen und die sie durchaus schwer niederdrücken können. So sind beispielsweise Streamingdienste alles andere als Gelddruckmaschinen für die Künstler. Im Gegenteil. Aber auch die Beleuchtung von den Schattenseiten des Ruhmes sowie die Auswirkungen der Medienberichterstattung auf das Leben jener, die in den Fokus rücken, ist eindrucksvoll geschildert. Es ist eben doch nicht alles Gold, was glänzt.
Mit vielen plötzlichen Wendungen, die manchmal nur in kleineren Details hervorblitzen, erhöht sich die Spannung, stachelt die Neugierde auf die Zusammenhänge an und erzeugten bei mir Mitgefühl, gelegentlich auch Mitleid. Zwischendrin schlichen sich manchmal Längen ein und es erschöpfte mich, die Gedankenspiralen der Protagonisten immer und immer wieder vorgesetzt zu bekommen. Immer wenn ich kurz davor war, das Buch mal für eine Weile zur Seite zu legen, um eine Pause zu machen, schaffte es Sonja Rüther mich wieder einzufangen und mich an die neuen Ereignisse zu fesseln.
Die Tournee des Ben Paxton ist der rote Faden der Geschichte und wird konsequent weitergestrickt. Abgerundet wird das Bild durch die selbst getexteten Lieder von Sonja Rüther, die sie ihrem Star mit auf die großen Bühnen Amerikas gibt. In der Reihenfolge seiner Songliste werden sie in die Geschichte eingestreut. Die Idee dazu habe ich geliebt, wirklich aufgenommen habe ich den Inhalt aber nicht. Denn mein Englisch ist leider nicht so flüssig, dass ich die Songtexte spontan hätte korrekt übersetzen können und ich bin da ehrlich. Ich war schlicht zu faul, sie mir mühsam ins Deutsche zu übertragen.
Dennoch, „Rock this way“ hat unglaublich viel Tiefgang. Das hier ist mitnichten eine schnöde Lovestory, sondern eine Geschichte, die auch das wahre Leben genauso schreiben könnte. Die Mischung aus tragischen Lebensumständen und einer Liebe, die nur sehr unwirklichen Boden zum Wachsen findet und die Beleuchtung des Ruhmes mit all seinen Seiten ist schön ausgeklügelt. Ich hatte so einige Aha-Momente beim Lesen und ein viel besseres Verständnis dafür, wie schädlich mediale Macht sein kann und was das für Auswirkungen auf die Personen haben kann, welche die unprofessionelle Berichterstattung trifft.
Fazit:
„Rock this way“ hat Rhythmus in jeder Textzeile und schafft einen absolut mitreißenden Spagat zwischen Liebe, Schuld, Freundschaft sowie dem Wirken und dem Sein als Person des öffentlichen Lebens.