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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2023

Gemächlicher dritter Fall für Max Bischoff

Mörderfinder – Mit den Augen des Opfers
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Max kann es kaum glauben: Ausgerechnet Polizeirätin Eslem Keskin, die ihn überhaupt nicht ausstehen kann, beschert ihm einen neuen Fall. Keskins vor kurzem verstorbene Freundin hat ein Tagebuch hinterlassen, ...

Max kann es kaum glauben: Ausgerechnet Polizeirätin Eslem Keskin, die ihn überhaupt nicht ausstehen kann, beschert ihm einen neuen Fall. Keskins vor kurzem verstorbene Freundin hat ein Tagebuch hinterlassen, das neue Hinweise in einem ungelösten Vermisstenfall enthält. Kaum beginnt Max, in dem Winzerort seine Ermittlungen anzustellen, wird jemand ermordet...

Das Cover finde ich gelungen, es passt gut zu den anderen Teilen der Reihe und zieht die Blicke auf sich.

Arno Strobels Schreibstil ist wie immer äußerst fesselnd, sodass einem keine Wahl bleibt, als immer weiterzulesen. Auch die angenehm kurzen Kapitel tragen dazu bei, das Buch nicht aus den Händen legen zu wollen. Wir dürfen auch in diesem Band nicht nur Max' Ermittlungen folgen, sondern ebenfalls in die Gedanken des Mörders blicken, was immer sehr spannend ist. Dieser neue Fall ist dieses Mal eher mehr Krimi als Thriller, dennoch hat mich die Geschichte gut unterhalten. Das Wiedersehen mit Marvin Wagner hat mich sehr gefreut und ich hoffe, in den weiteren Bänden mehr von der Kombination Max und Marvin lesen zu dürfen. Das Ende glänzt mit einem kleinen Showdown und alles wird zufriedenstellend aufgelöst.

Ich freue mich schon auf den vierten Band, der hoffentlich wieder mehr Richtung actionreicher Thriller gehen wird. 4 Sterne

Veröffentlicht am 27.01.2023

Rasanter Thriller

Das makellose Mädchen
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Wren könnte nicht glücklicher sein - endlich hat sie ihren Traummann, Adam, gefunden und auch in ihrem Beruf geht sie voll auf. Doch als sich Adam von einem Tag auf den anderen nicht mehr meldet, beginnt ...

Wren könnte nicht glücklicher sein - endlich hat sie ihren Traummann, Adam, gefunden und auch in ihrem Beruf geht sie voll auf. Doch als sich Adam von einem Tag auf den anderen nicht mehr meldet, beginnt ihre Fassade zu bröckeln. Kurz darauf sucht sie auch noch ein Ermittler auf, der Adam mit dem Verschwinden einiger jungen Frauen in Zusammenhang bringt. Alle haben ihn wie Wren über eine Dating-App kennengelernt und sind wenig später wie vom Erdboden verschluckt. Wer ist Adam wirklich? Auf der Suche nach der Wahrheit macht Wren beängstigende Entdeckungen und gerät dabei selbst in Gefahr.

Das Cover gefällt mir gut, durch die dunklen Farben strahlt es eine passende Düsternis aus. Den englischen Originaltitel "Last Girl Ghosted" finde ich jedoch um einiges stimmiger.

Der Schreibstil ist flüssig und man kommt gut vorwärts, ich hatte das Buch im Nu verschlungen. Bereits der Prolog macht neugierig, man hat sofort das unterschwellige Gefühl, dass Mia in ihr Verderben fährt. Die Geschichte ist in drei Teile aufgeteilt, wobei jeder Teil mit einem Vers von Rilke beginnt und jeweils das Verschwinden einer der drei jungen Frauen beschreibt. Wrens Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, damals und heute. Diese lassen sich durch die unterschiedlichen Zeitenformen gut unterscheiden und bringen Abwechslung in den Fortgang der Geschichte. Durch die Erzählung aus der Ich-Perspektive ist man nahe am Geschehen und bekommt Einblicke in Wrens Gedanken. Auch spricht sie Adam immer mit Du an, was mir gut gefallen hat. Einige Passagen sind außerdem aus der Perspektive des Ermittlers Bailey Kirk geschrieben. Dieser Wechsel ist wie immer spannend und verhindert eine zu einseitige Erzählung. Je weiter der Thriller voranschreitet, desto mehr Geheimnisse werden aufgedeckt und der Nervenkitzel nimmt stetig zu. Alle Handlungen der Protagonisten konnte ich nicht nachvollziehen, da habe ich mich über die Naivität und auch Dummheit etwas aufgeregt. Weiter ins Detail gehe ich hier nicht, das darf jeder für sich selbst herausfinden.

Insgesamt ein flotter Thriller mit einem überraschenden Ende, der mich gut unterhalten hat. Das wird auf jeden Fall nicht das letzte Buch der Autorin für mich gewesen sein. 4 Sterne

Veröffentlicht am 31.12.2022

Vielschichtiger Krimi mit einigen Überraschungen

Die letzte Party
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Opernsänger Rhys Lloyd gibt eine feuchtfröhliche Silvesterparty - die letzte Party seines Lebens. Denn am nächsten Morgen wird seine Leiche im See treibend aufgefunden. Die Ermittlerin Ffion Morgan muss ...

Opernsänger Rhys Lloyd gibt eine feuchtfröhliche Silvesterparty - die letzte Party seines Lebens. Denn am nächsten Morgen wird seine Leiche im See treibend aufgefunden. Die Ermittlerin Ffion Morgan muss sich mit einer Menge Verdächtiger herumschlagen - alle wohnhaft in ihrem walisischen Heimatdorf und für sie somit keine Unbekannten. Und wäre das nicht schon Herausforderung genug, verbirgt auch Ffion selbst ein düsteres Geheimnis...

Das Cover ist durch das auffällige Blau ein regelrechter Blickfänger und das Cocktailglas passt gut zum Party-Thema.

Durch den tollen Schreibstil und die angenehmen Kapittellängen fliegt man regelrecht durch die Geschichte. Diese verfolgt man zum Großteil aus den Augen der Ermittler Ffion und Leo, es gibt aber auch Abwechslung durch Passagen aus der Sicht von Rhys bzw. anderen Besuchern der Party und Bewohnern des Dorfes. Die Charaktere sind gut gezeichnet, Ffion und Leo könnten nicht unterschiedlicher sein, ergänzen sich aber gerade deswegen sehr gut und arbeiten erfolgreich zusammen. Es ist spannend zu lesen, wie im Laufe der Geschichte immer mehr Geheimnisse aufgedeckt werden und sich der Kreis der Verdächtigen dadurch vergrößert. Es macht Spaß, der Wahrheit und dem Täter auf die Spur zu kommen und viele Theorien, die man für sich entwickelt hat, stellen sich als falsch heraus. Mit der Auflösung habe ich so nicht gerechnet und sie wird leider ein wenig zu schnell abgeschlossen, trotzdem ist sie schlüssig und ein gelungenes Ende.

Ich kann das Buch nur empfehlen und freue mich schon auf den nächsten Fall, den Ffion hoffentlich gemeinsam mit Leo bearbeiten wird. 4 Sterne

Veröffentlicht am 27.12.2022

Wendungsreicher Thriller

Das College
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Hannah ist glücklich mit Will verheiratet und erwartet freudig das gemeinsame Kind. Auch ihr Job als Buchhändlerin macht ihr Spaß. Doch plötzlich reißt eine tiefe Wunde auf, als sie eine Nachricht von ...

Hannah ist glücklich mit Will verheiratet und erwartet freudig das gemeinsame Kind. Auch ihr Job als Buchhändlerin macht ihr Spaß. Doch plötzlich reißt eine tiefe Wunde auf, als sie eine Nachricht von ihrer Mutter erhält: Der Mann, den sie vor zehn Jahren mit ihrer Aussage hinter Gittern gebracht hat, ist im Gefängnis gestorben. Er wurde für den Mord an ihrer besten Freundin April verurteilt, doch beharrte bis zu seinem Tod auf seiner Unschuld. Ein Journalist kontaktiert Hannah und liefert Informationen, die grässliche Zweifel in ihr erwachen lassen. War es doch jemand anders, der April ermordet hat? Hannah hat keine ruhige Minute mehr und muss einfach die Wahrheit herausfinden.

Das College auf dem Cover gefällt mir, rückt jedoch durch den zu großen und somit aufdringlichen Schriftzug leider in den Hintergrund. Die Farbe wiederum finde ich passend gewählt, da diese auch in einem erhellten Fenster auftaucht, was in der Geschichte öfters erwähnt wird.

Der Schreibstil ist flüssig und durch die lebendigen Beschreibungen kommt es einem so vor, als würde man selbst durch Oxford und das College wandern. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, einmal vor dem Mord und einmal danach. Der Wechsel zwischen den Ebenen ist durch die Verwendung von Präteritum bzw. Präsens gelungen und man weiß dadurch sofort, in welcher Zeitschiene man sich gerade befindet. Die zahlreichen Wendungen halten die Spannung konstant oben und die Seiten blättern sich wie von selbst um. Die Charaktere sind ebenfalls authentisch beschrieben und man möchte unbedingt die Wahrheit erfahren. Manchmal habe ich mich über Hannahs Verhalten aufgeregt, aber wer weiß schon, wie man selbst in solchen Situationen reagieren würde. Die falschen Fährten sind gut in die Geschichte eingebaut, auch wenn ich auf die letzte nicht mehr hereingefallen bin. Auch beim Ende lässt die Autorin uns Leser noch ein wenig zappeln, bevor wir die ganze Wahrheit erfahren dürfen.

Ein tolles Buch mit einem überzeugenden Plot - 4 Sterne.

Veröffentlicht am 08.12.2022

Fesselnder Krimi mit aktuellem Thema

Was wir verbergen
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Im zweiten Band der Reihe liegt der Fokus dieses Mal auf Kommissar Henrik Oksman. Er und sein Team untersuchen einen Anschlag auf einen queeren Nachtclub. Der fanatische Attentäter hat Handgranaten in ...

Im zweiten Band der Reihe liegt der Fokus dieses Mal auf Kommissar Henrik Oksman. Er und sein Team untersuchen einen Anschlag auf einen queeren Nachtclub. Der fanatische Attentäter hat Handgranaten in den Club geworfen, wobei fünf Besucher getötet und etliche verletzt wurden. Henriks Problem dabei: Er war kurz vor dem Anschlag ebenfalls im Club, was auf keinen Fall herauskommen darf. Gleichzeitig macht im Internet das Bekennervideo des Täters die Runde und die Menschen fragen sich, ob es noch weitere Morde geben wird. Henrik gibt alles dafür, sein Geheimnis zu wahren und gleichzeitig den Mörder zu stoppen.

Das Cover finde ich toll, es passt zum ersten Band der Reihe und die Farben der Nordlichter strahlen einen richtig an. Außerdem ist es nicht das typische Cover eines Skandinavien-Krimis mit Hütte, Schnee und See, und der dreieckige Ausschnitt mit den verdunkelten Farben hebt das Ganze hervor.

Der Schreibstil ist wieder sehr flüssig und angenehm. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, darunter die der einzelnen Ermittler und eines Unbekannten. Handlungen aus der Vergangenheit und Gegenwart wechseln sich ab, was mir ebenfalls immer gut gefällt. Henriks Dilemma ist eindrücklich beschrieben und man kann ihn gut nachvollziehen. Was mir besonders gut gefallen hat, war die Rede des Pastors Mikael über die vielen Verfehlungen der Kirche. Unerwartete Ereignisse bringen die Geschichte immer mehr in Fahrt und der Nervenkitzel des Zeitdrucks ist auch für den Leser spürbar. Nicht nur die Aufklärung des Falles ist gelungen, sondern auch, dass dieser zweite Krimi nicht wie der erste aus Jari Paloviitas Sicht geschildert wird, sondern aus der seines Kollegen.

Ich kann diesen Kriminalroman nur empfehlen und freue mich schon auf den dritten Band. 4 Sterne