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Veröffentlicht am 07.02.2023

Alexa Jahn und Bernhard Krammer ermitteln wieder

Grenzfall - In der Stille des Waldes
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Mit dem Kriminalroman „In der Stille des Waldes setzt Anna Schneider die Krimireihe mit dem Titel „Grenzfall“ fort. Es ist bereits das dritte Buch mit den zwei sympathischen Kommissaren: Bernhard Krammer ...

Mit dem Kriminalroman „In der Stille des Waldes setzt Anna Schneider die Krimireihe mit dem Titel „Grenzfall“ fort. Es ist bereits das dritte Buch mit den zwei sympathischen Kommissaren: Bernhard Krammer von der LKA-Innsbruck und Alexa Jahn von der Polizeidienststelle in Weilheim.
Der Krimi beginnt sehr spannend; der makabre Fund an einer Baustelle in der Nähe von Gnadenwald in Tirol lässt sofort ein grausames Verbrechen vermuten. Warum sonst vergräbt jemand im Wald zwei präparierte Dachse, in deren Inneren er Babykleidung versteckt? Bernhard Krammer nimmt sofort die Ermittlungen auf.
Gleichzeitig meldet sich bei Alexa Jahn ihr ehemaliger Kollege aus Aschaffenburg, mit dem sie dort in einem Mordfall ermittelt hatte. Der damals ermittelte Täter ist wahrscheinlich unschuldig, denn Jan ist inzwischen dem wahren Täter auf die Spur gekommen. Beide entscheiden sich jetzt, die Suche nach dem Verbrecher erneut aufzunehmen und riskieren dabei mehrmals ihr Leben.
Auch diesmal laufen die Ermittlungen auf beiden Seiten der deutsch-österreichischen Grenze und auch diesmal kommt Krammer Alexa zur Hilfe.

Sehr spannend sind diese parallellaufenden Ermittlungen. Das Rätsel um den schockierenden Fund im Wald bleibt lange mysteriös und scheint fast unlösbar zu sein. Auch Alexas und Jans Suche nach dem entlaufenen Verbrecher verläuft sehr interessant, scheinbar erfolglos erreicht sie erst zum Schluss ihr Kulminationspunkt.
Alexa und Krammer können ihre familiären Probleme weiterhin nicht lösen und kommen sich nicht wirklich näher. Ebenso die bisher idyllische Zusammenarbeit mit Roza Szabo bekommt deutliche Risse; auch in dem Fall versucht Krammer die ganze Schuld an sich zu nehmen.
Sehr gerne habe ich den Krimi gelesen. Ich mag den angenehmen flüssigen Schreibstil der Autorin, die bildhaften Beschreibungen der Handlungsplätze, die authentisch dargestellten Charaktere. Auf die Fortsetzung der Reihe bin ich sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 27.01.2023

Ein interessanter, lesenswerter Thriller

Betrug
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Nach dem Einsatz in den Krisengebieten in Liberia und Syrien kehrt Úrsúla Aradóttir nach Island zurück. Dort bekommt sie unerwartet einen Posten im Innenministerium; sie soll das Amt leiten. Úrsúla hofft ...

Nach dem Einsatz in den Krisengebieten in Liberia und Syrien kehrt Úrsúla Aradóttir nach Island zurück. Dort bekommt sie unerwartet einen Posten im Innenministerium; sie soll das Amt leiten. Úrsúla hofft auf diese Weise wieder ein normales Leben führen zu können, mehr Zeit mit ihrer Familie zu verbringen und auch politisch - vor allem für die Flüchtlinge - viel mehr erreichen zu können.
Voller Ehrgeiz und Energie widmet sich die neue Innenministerin ihren anspruchsvollen Aufgaben. So kann sie auch die Bitte der Mutter eines Mädchens, das von einem Polizisten vergewaltigt wurde, nicht abschlagen und verspricht der Sache nachzugehen. Sie ahnt nicht, dass dieses Versprechen eine Lawine dramatischen Vorgänge, sowohl in ihrem beruflichen Umfeld wie auch in ihrem Privatleben, auslöst.

Der Einstieg in diese Geschichte ist ermüdend. Tag für Tag begleiten wir die Innenministerin in ihrem neuen Job, der für sie zuerst ein absolutes Neuland ist. Auch das Familienleben kommt bei ihr zu kurz und ihre Ehe leidet darunter.
Mehrere anderen Protagonisten kommen dazu, ihre Schicksale und ihr Lebensstil sind sehr unterschiedlich und es wird zuerst nicht eindeutig klar, welche Rolle diese Personen in der Geschichte spielen.
So wie die Handlung am Anfang schleppend vorangeht, so überschlagen sich die Ereignisse zum Schluss der ganzen Geschichte. Die Spannung steigt enorm, der Thriller will in einem Rutsch zu Ende gelesen werden
„Betrug“ ist ein Roman, in dem viele aktuellen Themen unserer europäischen Gesellschaft behandelt werden. Zwar ist Island der Schauplatz der Geschichte, doch die könnte sich genauso gut in jedem anderen Land ereignet haben. Denn die Machtspiele, Intrigen, Korruption und Verbrechen kann man in jedem Land entdecken.
Fazit: Ein interessanter, lesenswerter Thriller.

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Interessanter Auftakt der EAST-Thriller- Reihe

EAST. Welt ohne Seele
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Unerwartet und völlig überraschend bekommt der bereits vom Dienst suspendierte CIA-Agent Jan Jordi Kazanski eine neue Aufgabe. Er soll nach Krakau, um die spurlos verschwundene CIA - Informantin „Die Witwe“ ...

Unerwartet und völlig überraschend bekommt der bereits vom Dienst suspendierte CIA-Agent Jan Jordi Kazanski eine neue Aufgabe. Er soll nach Krakau, um die spurlos verschwundene CIA - Informantin „Die Witwe“ zu suchen. Kazanski, der nach einer großen familiären Tragödie ununterbrochen trinkt, nimmt den Auftrag als seine letzte Chance an.
Da „Die Witwe“ inkognito gearbeitet hat und niemand ihre wahre Identität kennt, ist die Suche nach ihr alles andere als einfach. Dazu kommt, dass Jemand nach Kazanskis Leben trachtet und der Agent nur knapp den Anschlägen entkommen kann. Und er ist auch nicht der Einzige, der nach der verschwundenen Witwe sucht.

„EAST – Welt ohne Seele“ ist das erste Band aus der Reihe mit dem CIA- Agenten Jan Jordi Kazanski. Am Anfang konnte ich den Agenten Kazanski sehr schlecht einschätzen; eigenwillig, trinksüchtig, verschwiegen, in seinen eigenen Gedanken schweifend – zum Zeitpunkt war er kein Charakter, den man auf Anhieb sympathisch findet. Das Geheimnis um seine Vergangenheit und der wahre Grund für seine Trinkerei bleiben lange undurchschaubar. Genauso wie die vielen Nebencharaktere und deren Handlungen, die nebenbei laufen und scheinbar in keinen Zusammenhang zueinanderstehen.

Jedoch das Rätsel um die verschwundene Witwe und Kazanskis unbegreifliche Lebensgeschichte waren für mich so interessant, dass ich das Buch immer weiterlesen musste. Auch der flüssige Schreibstil und die kurzen, unterhaltsamen Kapitel trugen erheblich dazu bei, obwohl die Spannung an manchen Stellen immer wieder deutlich nachlässt.

Sehr angenehm und hochinteressant fand ich die Ausflüge in die historischen Ecken der ehemaligen polnischen Hauptstadt, sowie die Legenden über Krakau und seine Geschichte.

FAZIT: ein interessanter Auftakt einer Thriller-Reihe, deren Fortsetzung ich gerne lesen würde.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Interessante Geschichte

Zwischen den Meeren
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„Vier Frauen und ein Jahrhundertbauwerk, das die Welt verändert“ - mit diesem Untertitel wurde das Thema des neuesten Romans von Lena Johannson präzise zusammengefasst.
Der Nord-Ostsee-Kanal wurde Ende ...

„Vier Frauen und ein Jahrhundertbauwerk, das die Welt verändert“ - mit diesem Untertitel wurde das Thema des neuesten Romans von Lena Johannson präzise zusammengefasst.
Der Nord-Ostsee-Kanal wurde Ende das 19. Jahrhunderts gebaut. Das Schicksal von Stine, Regina, Sanne und Mimi wurde von diesem Ereignis stark geprägt.
Stine aus Kiel unterstützt ihren Vater, den Inhaber eines Kolonialwarenladens, beim Umbau des bisherigen Geschäftes zum Eisenwarenhandel. Beide hoffen auf einen besseren Umsatz und gute Verdienstmöglichkeiten, wenn der Kanal gebaut wird. Denn bisher war nur der Puppentheater vom Stines Großvater die beliebteste Attraktion ihres Trödelladens.
Im Juni 1886 wurde Regina aus Rendsburg von ihrem Vater, einem Großgrundbesitzer, zur Heirat mit einem älteren, vermögenden Mann gezwungen. Denn Reginas Vater wittert im Kanalbau ein gutes Geschäft und dafür braucht er sofort viel Geld.
Seit ihrer frühesten Kindheit ist Sanne aus Brunsbüttel vom Schleusenbau fasziniert. Der Großvater hat sie in die Geheimnisse des Schleusenbaus eingeweiht und ihr die benötigten Kenntnisse beigebracht. Sanne würde liebend gerne bei dem Bau des Kanals mitmachen. Nur ob sie als Frau diesen Job bekommen kann?
Sehr früh und unerwartet hat Mimi Dahlström ihre Mutter verloren. Ab sofort musste das 12-jährige Mädchen mehrere familiäre Verpflichtungen übernehmen: für ihre jüngeren Geschwister sorgen und auch ihrem Vater Heinrich H. Dahlström zur Seite stehen. Heinrich Dahlström kämpfte jahrelang für die Genehmigung des Kanalbaus.
Der Kanalbau ist das führende Thema dieses Romans. Spannend erzählt die Autorin über die Ereignisse, die mit dem größtem Bauprojekt damaligen Zeit zusammenhängten. Glaubwürdig und einfühlsam berichtet sie über das Leben der Menschen, die mit diesem Projekt konfrontiert wurden; offen spricht sie über ihre Ängste und Hoffnungen. Denn für die meisten von ihnen stand in dem Zusammenhang sehr viel auf dem Spiel.
Die Geschichten der vier Frauen wurden abwechselnd im Verlauf der Handlung erzählt. Obwohl die vier jungen Frauen verschiedene Schichten der Gesellschaft repräsentieren, hat jede von ihnen mit diversen Vorurteilen und auch einigen Schicksalsschlägen zu kämpfen. Ihre Träume und Pläne waren in der Zeit nur schwer zu realisieren.
„Zwischen den Meeren“ ist der Auftakt der Nord-Ostsee-Saga über das Leben der vier jungen Frauen und den Bau des Nord-Ostsee-Kanals. Die Wahrheit und Phantasie wurden in dem Roman gekonnt vermischt; das Buch macht auf die interessanten historischen Fakten aufmerksam, die Lebensgeschichten der Frauen berühren. Gerne würde ich die Fortsetzung der Saga lesen.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Spannender Thriller

Feindesopfer
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Mit dem Band „Feindesopfer“ setzt Max Seeck die Hexenjäger-Reihe fort.

Der neueste Fall scheint am Anfang leicht zu lösen zu sein. Denn das Todesopfer, ein erfolgreicher Geschäftsmann kündigte kurz zuvor ...

Mit dem Band „Feindesopfer“ setzt Max Seeck die Hexenjäger-Reihe fort.

Der neueste Fall scheint am Anfang leicht zu lösen zu sein. Denn das Todesopfer, ein erfolgreicher Geschäftsmann kündigte kurz zuvor die Schließung einer von seinen Fabriken an, was zu Massenprotesten, Demonstrationen und Drohrufen geführt hat. Unmittelbar danach wurde Erik Zetterberg ermordet in seiner Wohnung gefunden. Der Täter lässt dort einige versteckte Botschaften, die das Ermittlerteam ziemlich schnell entschlüsseln kann.

Obwohl einige Personen sofort unter Verdacht geraten, ist der Mörder nicht leicht zu identifizieren. Jusuf, der diesmal für die Ermittlungen zuständig ist, vermisst sehr seine Kollegin Jessica Niemi, die krankheitsbedingt vom Dienst freigestellt wurde.

Der Einstieg in den Thriller ist leicht. Der spektakuläre Mord wirft viele Fragen auf. Mehrere Personen aus Zetterbergs Umfeld geraten ins Visier der Ermittler. Besonders ausgefallen sind die Hinweise, die der Täter in Zetterbergs Wohnung hinterlassen hat. Einige Spuren führen in die Vergangenheit. Die Spannung ist enorm.
Der Autor bedient sich einer temporeichen, bildhaften Sprache, die das Lesen beflügelt. Das Buch ist ein wahrer Pageturner.

Da ich die ersten zwei Bücher der Reihe nicht gelesen habe, ist mir Jessica Niemi fremd geblieben. Die Ereignisse rund um die beurlaubte, psychisch angeschlagene Ermittlerin haben mich nicht wirklich interessiert. Ich empfand sie als störend, da sie eigentlich nichts mit dem aktuellen Fall zu tun hatten.
In dem aktuellen Fall hat der Autor gekonnt die falschen Fährten ausgelegt und die richtige Lösung erst zum Schluss präsentiert. Ein fulminantes Ende mit einigen überraschenden Wendungen rundet die spannende Handlung ab.

Ich habe den Thriller mit großem Interesse gelesen, empfehle jedoch die zwei ersten Bücher der Reihe zuerst zu lesen.

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