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Veröffentlicht am 29.03.2023

Mal etwas ganz anderes!

Remember when Trust was found
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Liebesgeschichten laufen ja meist nach einem Schema F ab und der männliche Held wird gerne mal unfehlbar, absolut empfindsam und immer Herr der Lage beschrieben. Nicht so in dem Buch, welches ich euch ...

Liebesgeschichten laufen ja meist nach einem Schema F ab und der männliche Held wird gerne mal unfehlbar, absolut empfindsam und immer Herr der Lage beschrieben. Nicht so in dem Buch, welches ich euch heute vorstellen möchte. "Remember when Trust was found" von Anne Goldberg wird mit den Worten „Das hier ist keine Liebesgeschichte“ beworben und dieser Satz hat auch in der Story eine bedeutende Rolle. Natürlich handelt es sich um einen Liebesroman, doch dieser ist eben ganz anders aufgebaut. Er beginnt zum Einen mit dem riesigen Fehler, den der Hauptprotagonist Logan begangen hat und zeigt, was das alles bei Flora, der zweiten Hauptprotagonistin, für Nachwirkungen hatte. Logan ist im Laufe der Geschichte ein wahrer Held, aber er macht deshalb nicht immer alles richtig, ist nicht immer Herr der Lage und das macht die Geschichte zu etwas Besonderem.

Die Autorin:

Anne Goldberg (geboren 1986) zog nach dem Abi nach Berlin. Bereits als Kind dachte sie sich dramatische Geschichten aus, die ihre Oma für sie verschriftlichen musste. Inzwischen schafft sie das selbst. Die Charaktere ihrer Stories müssen große Herausforderungen meistern, denn die Autorin verlangt ihnen einiges ab.

Inhalt:

„Als Logan seine neue Kollegin Flora kennenlernt, ist ihm sofort klar: Über diese Frau wird er niemals hinwegkommen! Doch so erfolgreich die gemeinsamen PR-Projekte laufen, so krachend scheitert ihre Liebesbeziehung. Am Ende bleibt nicht viel mehr übrig als zwei gebrochene Herzen.
Monate später müssen die beiden erneut zusammenarbeiten. Schnell wird klar, wie gut sie noch immer aufeinander eingespielt sind – trotz allem. Doch privat hat Flora hohe Mauern um sich gezogen. Und schließlich begreift Logan, dass nicht nur die verletzten Gefühle von damals dahinter verborgen liegen – sondern auch eine Wahrheit, an der Flora Stück für Stück zu zerbrechen droht …“
(Produktbeschreibung)

Kritik und Fazit:

Das Cover ist ein für das Genre sehr typisches. Es ist hübsch anzusehen, sagt aber nicht viel über die Story an sich aus. Ich mag es ja lieber, wenn sich im Cover ein paar Bezüge zur Geschichte finden, da ich es einfach kreativer finde. Ohne sind sie leider recht austauschbar. Zu den Covern der ersten beiden Teile der Reihe (die sich unabhängig voneinander lesen lassen) passt es aber sehr gut.

Die Geschichte von Logan und Flora wird abwechselnd aus den beiden Perspektiven der Protagonisten erzählt. Erstaunlich hoch ist hier der Anteil aus männlicher Sicht, was ich so kaum in Liebesgeschichten bisher erlebt habe. Und so ist der Fokus auch etwas weniger auf die traumatischen Erlebnisse von Flora gesetzt, sondern vielmehr auf das Zusammenspiel zwischen ihr und Logan und die besondere Art, wie beide miteinander auf verschiedenen Ebene kommunizieren.

Floras Geschichte rollte sich dabei eher langsam auf, doch liest man genau, merkt man, das hier etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. Logan kann das zunächst nicht greifen, da eine zu große Distanz zwischen den beiden herrscht. Doch er nimmt recht feinfühlig wahr, dass Flora sich in den vergangenen Monaten, die die beiden getrennte Wege gegangen sind, verändert hat. Und recht bald erkennt er dann auch die Ursache für all das.

Logan, ist also zwar ein sehr aufmerksamer Mann, aber dennoch hat er in der Vergangenheit einen großen Fehler begangen. Er ist kein schlechter Mensch, hat aber mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen und so merkte er einfach zu spät, was er sich wünscht und wen er braucht. Es fällt ihm schwer, sich zu erklären und er möchte auch aus Rücksicht und ein bisschen sicherlich auch aus Feigheit keine alten Wunden aufreißen.

Sehr spannend ist die sprachliche Gestaltung, die sich die Autorin überlegt hat. Die gewalttätigen Übergriffe bekommen hier abstraktere Bezeichnungen und werden so eher umschrieben, als klar benannt. Während Flora sich mit dieser Bezeichnung eine gewisse Distanz bewahren will und noch die Augen vor der Wahrheit verschlie0t, wird es für Logan einfach zu schmerzhaft sein, zu akzeptieren, was geschehen ist.

Ich empfand es sehr erfrischend und auch authentisch, dass Logan oft einfach hilflos und machtlos daneben stehen muss. Er ist kein perfekter Mann, er macht Fehler und er weiß oft nicht, wie er sich richtig verhalten soll. Aber all das macht ihn so nahbar. Denn gleichzeitig hat er das Herz am rechten Fleck und hilft Flora mit seiner Unbeholfenheit dennoch weiter. Emotional wurde ich zwar eher seltener überrollt, und blieb ein wenig der distanzierte Betrachter, aber das war auch mal ganz erfrischend und weniger nervenaufreibend.

"Remember when Trust was found" ist eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, die keine Liebesgeschichte sein soll. Denn es geht nicht ausschließlich darum, dass sich zwei Menschen finden, ihre Geschichte romantisiert wird. Vielmehr hat jeder seine Fehler, seine Unzulänglichkeiten und wird damit zu einem authentischen Charakter der nicht über allem wie ein Held schwebt. Das hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 28.03.2023

Eine kleine Idee mit großer Wirkung!

Filippa Fasan
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In dem Buch "Filippa Fasan" von Briony May Smith geht es um eine Fasanenhenne, die durch eine gefährliche Lage und einem zufälligen Spaziergang einen Einfall hat, der alles verändert. Ihr Tatendrang ist ...

In dem Buch "Filippa Fasan" von Briony May Smith geht es um eine Fasanenhenne, die durch eine gefährliche Lage und einem zufälligen Spaziergang einen Einfall hat, der alles verändert. Ihr Tatendrang ist groß, sogar so groß, dass er bis zum Bürgermeister der Stadt gelangt. Unglücklicherweise ändert sich selbst nach einem Brief an den Bürgermeister nichts an der scheinbar aussichtslosen Lage – bis Filippa selbst die Initiative ergreift.

Die Autorin und Illustratorin:

Briony May Smith ist in Sandhurst aufgewachsen und lebt nun in Devon. Den größten Teil des Tages verbringt sie damit, zu zeichnen. Inspirationen für ihre Arbeiten holt sich die Illustratorin aus Märchen und Folklore aus ihrer Heimat England.

Inhalt:

„Filippa Fasan lebt in einem kleinen Wäldchen hinter einer großen Straße. Am liebsten spielt sie mit ihren Freunden Igel, Maus und Eichhörnchen. Und jeden Nachmittag pickt sie ein paar der leckeren Brombeeren von den Hecken, die am Straßenrand wachsen. Doch für kleine Waldtiere ist es dort sehr gefährlich. Wie aus dem Nichts sausen die Autos heran und eines Tages wird das Fasanenmädchen fast überfahren! So kann das nicht weitergehen, beschließt Filippa und schmiedet einen ganz besonderen Plan….“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Auf dem Cover sieht man Filippa Fasan, die in der Rolle eines Verkehrshelfers, stehend und schützend mit ausgebreiteten Flügeln einigen Tieren die sichere Überquerung eines Zebrastreifens ermöglicht. Das Bild vermittelt eine warmherzige und vertrauensvolle Atmosphäre, vor allem aber ein Sicherheitsgefühl und das Vertrauen der Tiere in Filippa und ihre Fähigkeiten. Der Hintergrund entführt uns in die grüne Landschaft Englands mit ihren gemütlichen Cottages.

Die Illustrationen sind sehr detailreich und liebevoll gestaltet. Sie wirken weich und fein gezeichnet. Die Atmosphäre ist stimmungsvoll und die Emotionen lassen sich deutlich aus den Gesichtern der Menschen und Tiere ablesen. Das Buch ist in gut verständlichen und einfachen Sätzen verfasst.

Filipa Fasan lebt in einem kleinen Wald in der Nähe eines Dorfes. Sie liebt es Brombeeren an einer Straße gleich hinter dem Wald aufzupicken. Nur leider kommen an dieser Straße viele Autos vorbei, die unachtsam in Saus und Braus an ihr vorbei rauschen und sie jedes Mal in eine gefährliche Lage bringen. Es muss sich was ändern, beschließt sie und das tut es nach einem Spaziergang, der ihr die lösungsbringende Idee liefert. Von da an unterstützt Filippa die Tiere im Wald durch Ihren Mut und Tatendrang indem sie sie sicher als Verkehrshelfer über die Straße führt. Und ihr Engagement bleibt im Dorf nicht ungesehen – besonders nachdem sie auch noch die Katze des Bürgermeisters rettet und damit von ihm mit einem neuen „Lolli-Schild“ belohnt wird.

Filippa, ist eine kleine mutige Fasanendame, die den Großen die Stirn bietet und für Mut zur Veränderung steht. Sie hat eine Vorbildfunktion und bringt den Kindern Sicherheit im Verkehr nahe, was ich als sehr wichtig erachte. Was ich in diesem Zusammenhang als nicht ganz stimmig empfinde, ist, dass ein so kleines Tier sich den großen Autos entgegengestellt. Es würde sich realistischer anfühlen, wenn ein größeres Tier ihre Rolle erfüllen würde oder wenn sie, so wie mancher Verkehrspolizist, auf einem Podest stehen würde, dass ihr die notwendige Größe verleiht, um sich den Autos entgegenzustellen.

Außerdem habe ich mich gefragt, warum es notwendig war, Filippa ein neues Verkehrsschild zu schenken, wo das liebevoll selbst gebastelte doch den nötigen Zweck erfüllt hat. Da hat sie sicher genauso viel Mühe hineingesteckt wie in ihre Arbeit als Verkehrshelferin.

"Filippa Fasan" ist ein liebevoll gestaltetes Buch welches sich dem Thema der Sicherheit im Verkehr widmet und zudem Kindern eine wichtige Botschaft vermittelt: den Glauben an sich selbst sowie das Selbstvertrauen an eigene und grosse Ideen mit Mut heranzugehen und sie umzusetzen.

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Meditation für Kinder leicht gemacht!

Achtsam wie ein Bär
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Wer kennt das nicht, wenn die Kinder völlig überdreht sind und einfach nicht zur Ruhe kommen wollen? Oder wenn man zwei so unterschiedlich temperamentvolle Kinder hat, dass sie sich gegenseitig immer wieder ...

Wer kennt das nicht, wenn die Kinder völlig überdreht sind und einfach nicht zur Ruhe kommen wollen? Oder wenn man zwei so unterschiedlich temperamentvolle Kinder hat, dass sie sich gegenseitig immer wieder auf die Nerven gehen? Da steht man als Eltern manchmal hilflos daneben. Meditation und ein achtsamer Blick in die Welt kann hier für etwas mehr Ruhe sorgen. In "Achtsam wie ein Bär" von Kira Willey und Anni Betts bekommt der Leser 30 Anleitungen zum Meditieren auch schon mit den kleinsten Kindern. Da ist für jeden etwas dabei.

Die Autorin und die Illustratorin:

Kira Willey ist Künstlerin für Kindermusik, Expertin für Kinderyoga und gründete ein Yogaprogramm für Schulen. Mit ihren Übungen möchte sie für mehr Achtsamkeit sorgen, gerne auch in Kombination mit Musik. So erhielt sie den Parents‘ Choice Gold und den Independent Music Award. Man trifft sie auf Veranstaltungen und Konzerte überall in Amerika, außerdem veranstaltet sie Workshops für Lehrkräfte und Eltern.
Anni Betts ist hauptberuflich als Illustratorin tätig. Ihre Entwürfe erscheinen beispielsweise in Büchern, Magazinen, Anzeigen sowie Grußkarten und sind immer sehr lebendig und fröhlich. Sie stammt aus Illinois und lebt inzwischen mit ihrer Familie in England.

Inhalt:

„Atme tief ein und wieder aus. Öffne nun das Buch auf einer beliebigen Seite. Mit diesen Übungen wirst du mit deinen Kindern zur Ruhe kommen und Entspannung finden, es wird euch außerdem leichter fallen, euch zu konzentrieren oder Kraft zu schöpfen wenn ihr sie gerade braucht. Auf geht’s!“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Bereits auf dem Cover ist Anni Betts besondere Art zu illustrieren gleich ersichtlich. Mit vielen kräftigen Farben hat sie eine angenehme Atmosphäre geschaffen, in welcher die Tiere entspannt im Kreis sitzen. Dabei erreicht sie auf jeden Fall die kindliche Zielgruppe, denn bereits hier ist klar, dass viel Phantasie im Buch auf einen wartet.

Im Nachhinein bin ich ein wenig über den Titel „Achtsam wie ein Bär“ und den Untertitel „30 Meditationsübungen für Kinder“ gestolpert. Denn ja, die Anleitungen sind definitiv meditativ und weniger Achtsamkeitsübungen, wie man sie laut Titel erwarten würde. Interessant wurde es, als ich auf der Verlagswebseite dann noch den Titel Entspannt wie ein Panda – 30 Achtsamkeitsübungen für Kinder gestoßen bin. Hier scheint fast etwas durcheinander geraten zu sein? Die Titel suggerieren zumindest etwas anderes.

Zunächst findet man ein Vorwort und eine Einführung. Während das Vorwort von Michelle Kelsey Mitchel von YoKid und der National Kids Yoga Conference geschrieben wurde, stammt die Einleitung von der Autorin Kira Willey selbst. Beide Texte ähneln sich recht stark. So kommt es bereits auf den ersten Seiten zu Wiederholungen, was mir nicht so gut gefallen hast.

Das Buch an sich ist dann in fünf Bereiche mit jeweils sechs Übungen untergliedert: Werde ruhig, Konzentriere dich, Stell dir vor, Verschaffe dir Energie und Entspanne dich. Hier ist bereits eine große Varianz zu erkennen und so werden einige wichtige Themen abgedeckt. Jede Einheit hat einen kurzen Text vorangestellt, der sich direkt an die Kinder richtet und ihnen erklärt, was sie erwartet und wofür die folgenden Übungen da sind. Auf jeder Doppelseite findet sich dann eine kurze Anleitung für Meditationsübungen, die leicht im stressigen Alltag eigebaut werden können und auch für kleine Kinder gut verständlich sind. Mit dabei ist immer ein Tier, welches Teile der Übungen in der bunten und liebevoll gestalteten Illustration darstellt.

"Achtsam wie ein Bär" bietet 30 vielfältige Meditationsübungen für Kinder. Durch die recht kurzen Anleitungen werden die Kinder nicht überfordert und können sogar ihrer Phantasie für einen kleinen Moment freien Lauf lassen, wenn sie sich denn auf die Übungen einlassen. Ich denke, dass ist hier sicherlich auch Typsache. Während meine Tochter mit großer Ruhe dabei war, machte mein Sohn doch hin und wieder seine Faxen. Letztens Endes wird aber sicherlich jedes Kind seine fünf Lieblingsübungen finden und vielleicht schafft man es sogar noch, diese ganz spielerisch in den Alltag einzufügen.

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Veröffentlicht am 09.02.2023

Ausflug in Opas Blutbahn!

Der kleine Medicus. Band 4. Ein gefährlicher Auftrag
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Da ist auch schon der vierte Band der Reihe "Der kleine Medicus" gelesen. Inzwischen gibt es ja bereits acht Bände in der Reihe, für uns ist also erst Halbzeit. Wir haben aber bereits schon viel über den ...

Da ist auch schon der vierte Band der Reihe "Der kleine Medicus" gelesen. Inzwischen gibt es ja bereits acht Bände in der Reihe, für uns ist also erst Halbzeit. Wir haben aber bereits schon viel über den menschlichen Körper gelernt. In kleinen aber informativen Geschichten erfährt der Leser einige Details über unsere Gesundheit und wie unser Körper funktioniert. In "Der kleine Medicus – Ein gefährlicher Auftrag" heißt es den Opa zu retten, denn in ihm lauert ein gefährlicher kleiner Roboter, der dringend eingefangen werden muss.

Der Autor und die Illustratorin:

Prof. Dr. Grönemeyer ist Arzt und hat bereits einige Bücher geschrieben. Mit dem kleinen Medicus macht er die Welt des Körpers, der Krankheiten und der Heilungen auch für Kinder zugänglich.
Sabine Rothmund zeichnet bereits seit ihrer Kindheit. Nach ihrem Studium für Kommunikationsdesign arbeitet sie nun als Illustratorin.

Inhalt:

„Der Nanobot kennt keine Gnade. Er gefährdet Opas Leben und nicht einmal die Blut-Hirn-Schranke kann ihn aufhalten! Nano und Marie versuchen mit aller Kraft, ihn zu stoppen. Doch haben sie überhaupt eine Chance gegen diese seelenlose Maschine? Können sie ihren Auftrag erfüllen und den Nanobot einfangen? Viel Zeit bleibt ihnen bei dieser wilden Verfolgungsjagd durch Opas Körper jedenfalls nicht. Nicht einmal für die Suche nach Opas Seele.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Nano und Marie werden in Aktion dargestellt, als sie gerade mit Laserwaffen auf eine Verzweigung der Blutbahn schießen. Ziemlich düster ist das Cover diesmal und genauso spannend wird es auch wieder für die Kinder im Körper eines anderen.

Prof. Dr. Grönemeyer nutzt eine gut verständliche Sprache. Die Geschichte des vierten Bandes setzt nahtlos an den vorangegangen Band an, welche immer mit einem Cliffhanger endet. Die Bücher sind allesamt eher schlank mit ihren etwa 70 Seiten. Eigentlich könnte man gut und gerne zwei Bücher in einen Band stecken. Was die Cliffhanger anbelangt sind mein Sohn und ich unzufrieden. Eigentlich hat die Story von sich aus viel Potenzial, ist spannend und mitreißend, sodass es diese künstlich angelegten Cliffhanger gar nicht braucht. Vor allem bei diesem vierten Band empfanden wir den Cliffhanger als ziemlich überflüssig, da wirklich eine komplett neue Handlung angestoßen wird. Kinder, die Spaß an den Büchern haben, greifen auch ohne Handlungsunterbrechung an einer spannenden Stelle oder konstruierten Cliffhangern zu den Folgebänden.

Im vierten Band müssen Nano und seine Schwester Marie also weiterhin ihren Opa retten. Diesmal vor dem kleinen Roboter, der noch in seiner Blutbahn unterwegs ist. Wie immer steht den Kindern die Wissenschaftlerin Micro Minitec zur Seite. Ganz nebenbei erfährt der Leser so, wie der menschliche Körper funktioniert und welche Prozesse wo passieren.

"Der kleine Medicus – Ein gefährlicher Auftrag" machte Spaß. Auf der Reise durch den menschlichen Körper lernten wir wieder einige Dinge über dessen Funktionsweise kennen. Die Cliffhanger sind mit persönlich inzwischen aber wirklich ein Dorn im Auge, weshalb mir das Ende auch eher einen negativen Dämpfer verpasst hat. Ich finde besonders nach diesem Teil ist ein Cliffhanger überflüssig und sorgte auch beim Sohnemann für Frustration. Deshalb weiß ich auch noch nicht so recht, ob wir die Reihe überhaupt weiter verfolgen werden.

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Veröffentlicht am 27.01.2023

Umweltschutz leicht gemacht!

Grüne Helden - Ohne Plastik geht es auch
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Naturschutz und Klimawandel ist ein großes Thema heutzutage und ich selbst bin der Meinung, dass es hier nicht genug Aufklärung geben kann. Auch die kleinsten können lernen, wie man sich richtig verhält ...

Naturschutz und Klimawandel ist ein großes Thema heutzutage und ich selbst bin der Meinung, dass es hier nicht genug Aufklärung geben kann. Auch die kleinsten können lernen, wie man sich richtig verhält und was man besser machen kann. Mit kleinen Dingen kann man Großes bewirken und wenn die junge Generation schon in die Wiege gelegt bekommt, worauf es ankommt, dann besteht vielleicht noch Hoffnung auf eine Wende und einen besseren Umgang mit unserer Mutter Erde. "Grüne Helden – Ohne Plastik geht es auch" bietet hier einen tollen Fundus an Dingen, die wir normalen Bürger umsetzen können, um damit einen kleinen Beitrag zu einer lebenswerteren Welt zu schaffen.

Autorin und Illustratorin:

Nadine Schubert widmet sich seit sieben Jahren dem Thema der Plastikvermeidung und hat Auftritte in Funk und Fernsehen. 2016 veröffentlichte sie ihr Buch Besser leben ohne Plastik, welches zum Spiegel Bestseller wurde. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit hält sie außerdem Vorträgen und fordert dazu auf den gefährlichen Kunststoff aus unser aller Leben zu verbannen.
Inka Vigh studierte Kommunikationsdesign. Zwischen 2014 und 2016 lebte sie in Kalifornien, Beirut und Budapest, bis sie schließlich in Mainz landete. Dort arbeitet sie als freischaffende Illustratorin. Sie illustriert ganz verschiedene Dinge, ob Kulturelles, Soziales, Kinderbücher oder Magazine.

Inhalt:

„Plastik begegnet uns heutzutage überall. Beim Frühstück ist das Müsli in Folie verpackt, die Zahnpasta kommt aus einer Plastik-Tube und viele Schul- und Spielsachen werden aus diesem Kunststoff hergestellt. Doch welche Folgen hat unser Plastikkonsum für die Umwelt? Und was kannst du tun, damit der Plastikberg kleiner wird? Nadine Schubert zeigt, wie du helfen kannst, die Welt aus der Plastikfalle zu befreien. Mach mit und sei ein grüner Held!“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover bietet einen positiven Blick auf eine wichtige Thematik und das gefällt mir äußerst gut. Es zeigt nicht die schlimmen Dinge, die Plastik verursacht, sondern wie wir darauf verzichten können. Welche Wege es gibt, Plastik zu vermeiden. Die Natur steht hier im Mittelpunkt, nicht die Anklage an uns Konsumenten.

Das Buch an sich ist äußerst gut aufgebaut und strukturiert: Plastik – Was ist das?, Zu Hause, Mikroplastik, Tiere und Plastik, Unterwegs, CO₂ und Klimawandel, Rezepte, Basteln mit Dosen. All diese Punkte bieten viel Potential, an sich selbst zu arbeiten und die Welt ein bisschen besser zu machen. Dabei wird nicht auf Spaß verzichtet, denn etwas Gutes zu tun, muss nicht immer anstrengend sein. Die große Schrift, großflächige Illustrationen und die einfache Lesbarkeit sorgen dafür, dass man schnell und einfach alle wichtigen Aspekte aufnehmen kann.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich. Im Bereich „Zu Hause in der Küche“ wird dazu aufgerufen noch intakte Sachen wie Pfannen wegzuwerfen? Dem würde ich so nicht uneingeschränkt zustimmen. Falsches, aber bereits gekauftes Plastik sollte man wohl lieber bis es nicht mehr geht verwenden und erst bei nötigem Ersatz dafür nach eine umweltfreundlichere Variante suchen.

Hin und wieder werden Apps oder Produkte erwähnt, die uns den Alltag ohne Plastik erleichtern. Leider werden hier keine genauen Angaben gemacht. Gerade bei Apps denke ich aber, dass man die Namen durchaus nennen könnte. Ich weiß nicht, wieso das hier nicht passiert, vielleicht fehlte die Zeit, um jene Apps zu prüfen? Dafür habe ich aber nun angeregt durch das Buch eine Zahnpasta im Glastigel gefunden. Im Buch wurde Zahnpasta in Flaschen empfohlen, allerdings gibt es hier dennoch dazu immer einen Pump-Spender aus Plastik. Außerdem fehlte mir der Vorschlag Brotdosen aus Bambus zu verwenden. Aludosen sind auch nicht unbedingt die beste Variante und Bambus ist ein schnell nachwachsender Rohstoff, der gerne noch mehr in den Vordergrund treten sollte. Gleichzeitig ist die Berufung auf eine nachhaltige Forstwirtschaft aber auch mit Vorsicht zu genießen. Ein gefällter Baum kann zwar nachgepflanzt werden, braucht aber einige Zeit, um so groß zu werden, dass er den CO₂ Anteil, des nun toten Baumes ausgleichen kann.

In "Grüne Helden – Ohne Plastik geht es auch" werden Heldenaufgaben gestellt, die den den Leser zur Tat schreiten lassen. Auch die Erklärung, was der Unterschied zwischen Klima und Wetter ist, ist wichtig. Denn genau hier entstehen oft Fehleinschätzungen. Dass wir hin und wieder kalte Wintertage haben, ist eben kein Beweis dafür, dass der Klimawandel nicht existieren würde. Die Rezepte und die Bastelanleitungen am Ende machen Spaß und lassen einen gleich mit Freude an die Arbeit gehen. Hier habe ich schon ein paar Dinge markiert, die ich unbedingt ausprobieren möchte. In der Reihe ist noch das Buch "Grüner Daumen – Naturnah und nachhaltig gärtnern" erschienen, auf welches ich nun auch sehr neugierig bin.

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