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Veröffentlicht am 28.01.2023

Der Traum vom Medizinstudium

Anatomy
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Hazel lebt im viktorianischen Edinburgh, aber kann sich nicht so gut in ihre vorgesehene Rolle einfinden: einen Mann hohen Ranges heiraten, auf Bälle gehen und mit feinen Damen Tee trinken? Definitiv nicht ...

Hazel lebt im viktorianischen Edinburgh, aber kann sich nicht so gut in ihre vorgesehene Rolle einfinden: einen Mann hohen Ranges heiraten, auf Bälle gehen und mit feinen Damen Tee trinken? Definitiv nicht Hazels Interessenbereich. Stattdessen experimentiert sie, liest die naturwissenschaftlichen Bücher ihres Vaters und träumt davon Medizin zu studieren um Chirurgin zu werden! Und das in einem Zeitalter, in dem es keine einzige weibliche Ärztin gibt...

Doch tatsächlich bekommt Hazel das Angebot von einem renommierten Arzt lernen zu dürfen, wenn sie ihre ärztliche Prüfung bestehen sollte - für die sie aber als Frau nicht die Universität besuchen darf.

Hazel muss sich zum Studium der Anatomie also selbst Leichen beschaffen, wodurch sie an den jungen Jack Currer gerät...



Die Thematik des Buches hat mich sofort angesprochen, schließlich studiere ich selbst auch Medizin und habe so einige Stunden im Präpariersaal zugebracht - und musste während des Lesens auch häufiger mal an den Unterricht am Körperspender zurückdenken.

Man findet sehr schnell in die Geschichte und lässt sich von Hazels Begeisterung für die Medizin anstecken! Da passiert es auch schonmal dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann und länger liest als geplant! Die Atmosphäre des viktorianischen Edinburghs wird auch sehr gut rübergebracht, man hat schon das Gefühl eine kleine Zeitreise zu unternehmen.

Stellenweise hätte ich gern noch ein bisschen mehr über andere Charaktere gelesen, so hatte es mich beispielsweise etwas gewundert, dass man gefühlt wochenlang nicht von einer Person hört - obwohl man erwarten dürfte dass diese Person regelmäßig Hazel besucht.

Etwas unrealistisch empfand ich außerdem, dass Hazel von ihrer Familie ganz allein auf dem Anwesen zurückgelassen wird und dort eine Art Krankenstation einrichtet - absolut undenkbar dass eine unverheiratete junge Frau im viktorianischen Edinburgh allein zurückgelassen wird! Auch die letzten Seiten des Buches werden etwas unrealistisch, da wird das Buch dann plötzlich eher zu einem Fantasyroman. Aber hier möchte ich nicht zu viel spoilern.

Dennoch hat mir das Buch einige schöne Lesestunden bereitet, ich mochte es sehr in ihre Geschichte einzutauchen! Ihre Begeisterung für die Medizin ist wirklich sehr ansteckend!

Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Buch genau das richtige für jemanden ist, der selbst von einem Medizinstudium träumt oder für die Anatomie brennt - romantisierte Dark Akademia Atmosphäre inklusive!

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Sehr aktuell!

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?
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Sara Weber spricht mir in ihrem Buch "Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?" total aus der Seele. All diese Gedanken, die sie hier zu Papier gebracht hat, sind mir selbst auch schon des ...

Sara Weber spricht mir in ihrem Buch "Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?" total aus der Seele. All diese Gedanken, die sie hier zu Papier gebracht hat, sind mir selbst auch schon des Öfteren gekommen. Da fühlt man sich doch sehr verstanden und von Seite 1 an mitgenommen.
So fand ich es sehr spannend ihre eigenen Erfahrungen und tiefergehenden Gedanken zu lesen. Denn eins ist klar: so kann es auf Dauer in der Arbeitswelt nicht weitergehen und Veränderung muss her!
Und das führt mich auch direkt zum nächsten Punkt den ich hervorheben möchte: Sara Weber beschreibt nicht nur Missstände, sondern zeigt auch Lösungsansätze auf - klagen kann jeder, aber diese Ideen sind es, die das Buch so wertvoll machen!
Das Lesen des Buches denkt doch wirklich sehr zum Nachdenken an: über sich selbst, seine Arbeitssituation und die gesamte Arbeitswelt.

Ich möchte dieses Buch jedem ans Herz legen, der Unzufriedenheit mit seiner Arbeitssituation empfindet, insbesondere der jüngeren Generation! Es gibt doch noch einiges zu verbessern, und das sollte man mit den Ideen von Sara Weber dann doch lieber selbst in die Hand nehmen, als darauf zu warten, dass sich von ganz allein etwas tut - denn das wird es nicht.

Vielen Dank an Sara Weber für dieses wirklich aufbauende und inspirierende Buch!

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Nette Grundidee, aber zu viele Baustellen

Wie Melodien im Wind
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Die Leseprobe des Buchs hatte mich ganz schnell gepackt und mir gezeigt dass ich das Buch gerne lesen möchte. Es wirkte sehr vielversprechend und mir gefiel die dargestellte Liebe zur Musik und die tolle ...

Die Leseprobe des Buchs hatte mich ganz schnell gepackt und mir gezeigt dass ich das Buch gerne lesen möchte. Es wirkte sehr vielversprechend und mir gefiel die dargestellte Liebe zur Musik und die tolle geschwisterliche Beziehung zwischen der Protagonistin Toni und ihrem Bruder. Bereits in der Leseprobe wurden mehrere Themen und "Probleme" aufgegriffen, auf deren Lösung ich sehr neugierig war.
Und da beginnt auch eigentlich schon mein "Hauptkritikpunkt". Irgendwie rückten die in der Leseprobe angeteaserten Theme und Probleme zwischenzeitlich derart in den Hintergrund, dass sie am Ende dann nur noch relativ kurz abgefrühstückt werden konnten. Was für mich sehr schade war, denn ich war wirklich neugierig darauf. Stattdessen wurden viele weitere Themen in die Geschichte mit eingebracht. Das ist zwar sehr realistisch, da wir ja alle viele Themen im Kopf haben, aber ich hätte mir gewünscht dass eine intensivere Auseinandersetzung mit den Themen stattfindet.

Ein recht großes Thema in dem Buch war ja auch die Musik - und ich mochte die Musikszenen sehr! Sei es der gemeinsame Besuch im Musikhandel oder das Vorspiel für die Band - ich mochte es. Auch die Szenen die songtextbasiert waren haben mir gut gefallen.

Was die Beziehungen im Buch angeht so war tatsächlich für mich die schönste und überzeugendste Beziehung die der beiden Geschwister. So so schade dass die eher als Rahmenhandlung diente und damit in meinen Augen zu kurz kam. Die Szenen der Geschwister zusammen sind wirklich schön!
Die sich anbahnende Liebesbeziehung zu dem Prinzen Lukas war ja eher klischeegeprägt. Aber dennoch war die Annäherung der beiden spannend mitzuverfolgen.
Eine weitere Person die mir sehr gefallen hat war Yuki - eine richtig gute beste Freundin, so eine wünscht man sich doch!

Außerdem ist es als Leser natürlich toll zu sehen wie Toni sich im Laufe des Buches weiterentwickelt. Ich fand es besonders schön zu sehen dass sie einige ihrer Probleme überwindet und gute Lösungen für diese findet.

Insgesamt fehlt mir insgesamt jedoch der Tiefgang bei den einzelnen Themen und Problemen - es sind einfach zu viele Baustellen, weswegen kein Platz dafür bleibt sich wirklich tiefgreifend mit einer Thematik auseinanderzusetzen.

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Da geht noch was!

The Lesson of Curses (Chronica Arcana 1)
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Ich bin bei diesem Buch leider echt zwiegespalten. Es gibt so viele tolle Aspekte, aber dann auch wieder Dinge die mir nicht 100%ig ausgereift erschienen, oder wo etwas Potenzial verschenkt wurde.
Also ...

Ich bin bei diesem Buch leider echt zwiegespalten. Es gibt so viele tolle Aspekte, aber dann auch wieder Dinge die mir nicht 100%ig ausgereift erschienen, oder wo etwas Potenzial verschenkt wurde.
Also zunächst einmal: Die Atmosphäre in Prag gefällt mir unheimlich gut. Wer schon einmal in der Stadt war kann sich anhand der Beschreibungen der Autorin super die jeweiligen Schauplätze vorstellen. Richtig gut gelungen. Sehr gut gefällt mir auch dass häufiger mal tschechische Begriffe genutzt werden, das unterstützt das Ganze sehr gut.
Eine andere Sache die mich begeistert hat war wie die beiden magischen Wege Dextra und Sinistra übereinandergestellt wurden. Dadurch dass man die Späterwachten beider Wege parallel begleitet erfährt man die Unterschiede und kann deren Entwicklungen gut beobachten. Diese Spiegelung ist eine richtig coole Idee!
Leider habe ich die 2 verschiedenen Schulen und ihre vielen Charaktere insbesondere zu Beginn häufiger mal durcheinandergeworfen. Ich denke da hätte ein Charakterverzeichnis ein wenig geholfen. Was mich aber allgemein viel mehr gestört hat war dass das magische System nicht vernünftig erklärt wurde und wir so wenig über den Unterricht und die Fähigkeiten der beiden Protagonistinnen erfahren haben. Dadurch fehlte für mich der Dark Academia Vibe (oder kam zu kurz) und ich war die ganze Zeit auf der Suche nach Antworten die ich nicht bekam.
Es entwickelte sich dennoch eine spannende Storyline, aber auch währenddessen konnte ich nicht wirklich über die fehlenden Antworten hinwegsehen - leider. Ich hoffe nun sehr dass es in der Fortsetzung ein paar mehr Antworten gibt. Denn die Grundidee des Buchs hat unheimlich viel Potenzial und auch die magische Welt die die Autorin hier geschaffen hat wirkt super interessant und faszinierend - also bitte bitte gewähr uns mehr Einblick in das Magiesystem!! Was können welche Wesen? Wie wirken sie ihre Magie? In manchen Szenen wurde dies ja schon umgesetzt wie zum Beispiel in dem "Examen" am Anfang oder der Szene von Atlas und Mathea... bitte mehr davon!
Ich warte nun gespannt auf die Fortsetzung und hoffe dass sie mir einige Fragen beantwortet!

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Schön locker und unterhaltsam - aber leider nicht wirklich Fake-Love?

The Perfect Fit
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Kara Atkin konnte mich mit ihrem lockeren und unterhaltsamen Schreibstil sehr schnell catchen. Schon nach wenigen Zeilen war ich in der Story versunken. Und das versprochene Trope Fake-Love war ein weiterer ...

Kara Atkin konnte mich mit ihrem lockeren und unterhaltsamen Schreibstil sehr schnell catchen. Schon nach wenigen Zeilen war ich in der Story versunken. Und das versprochene Trope Fake-Love war ein weiterer Faktor der mich gespannt weiterlesen lies - ich mochte die Grundidee einfach sehr gern!
Leider musste ich dann aber feststellen, dass die Fake Beziehung eigentlich alles andere als Fake war? Hier war ich dann schon etwas enttäuscht, da ich ja doch eigentlich genau wegen dem Trope Lust auf das Buch bekommen hatte. Es gab allerdings eine Szene in der das Trope dennoch ganz gut umgesetzt wurde - und dann auch noch auf eine sehr unterhaltsame Weise. Ich denke rückblickend betrachtet ist das eine meiner Lieblingsszenen :)

Was die Charaktere angeht konnte ich sehr schnell mit Ellie und Caleb mitfiebern. Zwei sehr coole Protagonisten. Aber auch die Nebencharaktere Mia und Roan haben mir gut gefallen, ich freue mich schon auf die Story der zwei im nächsten Band!
Ich fand es ein bisschen schade dass das Team Rund um die Künstler zwischendurch ein bisschen in Vergessenheit geriet, ich hätte mir gewünscht dass sie noch präsenter vorkommen.

Meine absolute Lieblingsszene war gleich zu Beginn des Buches, als Ellie sich an ihren Stylistenjob macht und Roan einkleidet. Die Szene war total gut geschrieben, ich konnte mir die Kleidungsstücke und das Outfit total gut vorstellen. Vor allem aber hat man ihre Begeisterung für Mode spüren können und wie sehr sie dafür brennt. Gerne hätte ich noch mehr solcher Szenen gelesen, denn als Stylistin auf Fashion Week ist das ja eigentlich auch das was man von Ellies Story erwartet.

Ich bin also leider etwas zwiegespalten in meiner Bewertung, weil das Buch total tolle Seiten hatte und so schön locker unterhaltsam war - aber andererseits leider das beworbene Trope so gar nicht erfüllt wurde.

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