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Veröffentlicht am 07.03.2023

Einfühlsam

Julia und der Hai
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Julia (10) lebt mit Katze Noodle und ihren Wissenschaftlereltern in Cornwall. Doch diesen Sommer siedelt die Familie in einen Leuchtturm auf den einsamen Shetlandinseln um, da ihr Vater ein Programm entwickeln ...

Julia (10) lebt mit Katze Noodle und ihren Wissenschaftlereltern in Cornwall. Doch diesen Sommer siedelt die Familie in einen Leuchtturm auf den einsamen Shetlandinseln um, da ihr Vater ein Programm entwickeln soll, das den Leuchtturm automatisch steuert. Ihre Mutter als Meeresbiologin ist begeistert, hofft sie doch auf spannende Forschungen an ihrem Lieblingstier, dem Grönlandhai, welcher nur ganz selten von Menschen gesichtet wird. Julia ist nur mäßig begeistert von dem dortigen rauen Klima, den Ferien ohne ihre Freunde, aber sie möchte sich ihrer Mutter zu liebe Mühe geben. Niemanden bewundert sie mehr, als ihre fröhliche, enthousiastische Mutter, die voller Tatendrang und Begeisterung die Bewilligung von Forschungsgeldern beantragt. Bis es soweit ist, zieht sie auf eigene Kosten los und erzählt Julia die spannendsten Infos über die raue See und die uralten Grönlandhaie. Während Julia langsam Freundschaft mit einem gleichaltrigen Außenseiter schließt, dessen Eltern aus Indien stammen und eben noch nicht seit Generationen auf den Shetlandinseln leben, verliert sich ihre Mutter immer mehr in ihren Forschungsträumen.

Julia befindet sich zu Beginn der Pubertät, dem Alter in dem Eltern beginnen peinlich zu werden. Aber irgendwie findet sie die Exzentrik ihre Mutter immer bewunderswert und aufregend, während ihr vernünftiger, Zahlen liebender Vater echt peinlich wird. Ein bisschen kann ich es verstehen, ja, er macht schon mal „alte-Leute-Dinge“ aber er ist auch sehr vernünftig und verantwortungsbewußt, gleichzeitig aber auch liebevoll. Ich mag den Herrn-der-Zahlen, auch wenn Julia und ihre Mutter es mehr mit Worten haben. Ich finde ja beides gleich wichtig. Auch wenn ich Worte liebe, verkenne ich nicht den Reiz unbestechlicher Zahlen. Die Vorliebe für die Mutter empfinde ich als ungerecht, da ich sie schon zu Beginn manchmal etwas überdreht finde und somit mindestens so peinlich, wie den Vater mit seinen Muskellockerungsübungen. Die Kontaktaufnahme zwischen den zwei jungen Außenseitern wird sehr senibel und vorsichtig beschrieben und ich habe mich lange gefragt, was denn Adrian für ein Problem mit ihnen hat, denn die Kinder werden nicht über ihre Optik, sondern über ihre Worte und Taten beschrieben. Als Heransgehensweise finde ich es sehr interessant. Während sich ein Mobbingszenario langsam zuspitzt, wird auch Julias Mutter immer eigenwilliger und ihr Vater deutlich besorgter. Lange fragte ich mich, ob es in einem Kinderbuch über Bi-Polare-Störungen wirklich noch eines Mobbingthemas bedarf, oder ob das nicht etwas zu viel des Guten sei. Hier kam dann allerdings eine interessante These im Umgang mit Mobbern von Julias Mutter ins Spiel, die ich wirklich überlegenswert finde und deren Umsetzung eine ungeahnte und unbeabsichtigte Eigendynamik auslöst, die die Geschichte erst so richtig rund macht. Denn seien wir ehrlich, das Thema der psychischen Gesundheit kann man Kinder nicht im vollen Umfang deutlich machen. Man ahnt es und es nimmt eine gefährliche Wendung, geht aber gut aus. In all seinen Facetten wäre das Krankheitsbild der manischen Depression für Kinder auch zu viel, zu Mobbing finden sie einen anderen Zugang. Da aber nicht nur immer mehr Eltern, sondern auch Kinder unter der Krankheit leiden, sind es zwei wichtige Themen die miteinander verwoben werden und nebenbei lernen wir noch spannnendes über Meereslebewesen und die klare Struktur von Zahlen.

Birte Schnöink mag ich eigentlich als Interpretin sehr gerne, allerdings empfinde ich sie hier nicht auf der Höhe ihres Könnens. Sie spricht mir teilweise zu teilnahmslos, obwohl sie ja auch Julias Perspektive erzählt, so könnte sie die Schrullen ihres Vaters durchaus humorvoller präsentieren, denn nicht Julia ist depressiv... Das würde dem Hörbuch bisweilen eine erholsame Leichtigkeit verleihen. Ihr Stimme klingt angenehm und jung, durchaus passend für ein Kind.

Die Atmosphäre auf den windumtosten Shetlandinseln passt sehr gut zum Thema der inneren Kämpfe dieser Familie und macht die Stimmungen gut spürbar.

Ein Hörbuch, das zum Nachdenken anregt und auch zum mehrfachen Hören, weil es immer wieder neue Aspekte und Gedanken zu entdecken gibt. Es ist für Kinder ab 10 Jahren auch verständlich, was die Krankheit der Mutter für die Familie bedeutet, ohne die Zielgruppe zu sehr zu belasten. Dennoch empfehle ich, das Hörbuch gemeinsam zu hören.


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Veröffentlicht am 28.01.2023

Comedyspaß für die ganze Familie

Familie macht glücklich
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Als Künstler und Vater von drei schulpflichtigen Kindern hat Johann König die Schattenseiten der Pandemie in vollen Zügen genießen dürfen und schafft es nicht nur locker davon zu erzählen, sondern auch ...

Als Künstler und Vater von drei schulpflichtigen Kindern hat Johann König die Schattenseiten der Pandemie in vollen Zügen genießen dürfen und schafft es nicht nur locker davon zu erzählen, sondern auch darüber zu lachen. Während er durch die Beschränkungen vier statt zwei Jahre lang das gleiche Programm spielte, notierte er humoristische Familienerlebnisse, bei 2 nicht systemrelevanten Elternteilen und 3 schulpflichtigen Kindern. Bei Familie König ging es wirklich tierisch zur Sache. Locker flockig erzählt er daher aus dem Familienalltag mit wechselnden Haustieren. dieser zwei ein halb Corona-Jahre mit ihren Besonderheiten und wundert sich dabei so manches Mal.

Aufgrund der Beschreibung hätte ich mehr Anekdoten zu den Katastrophen des Homeschooling und dem Versagen unseres Bildungssystems erwartet, aber tatsächlich kam das nur ganz kurz im Nebensatz vor. Es ging vor allem um die Nähe, die die Familie aufgrund des Lockdowns und zwei Eltern mit nicht systemrelevanten Berufen entsteht. Dadurch war es ja eigentlich egal, wo man lebte, wenn keiner zur Arbeit gehen musste, da konnte man ja auch in das Wochenendhaus in der Pampa mit großem Garten ziehen. Das klang sehr entspannt und auch witzig, wobei ich mich schon frage, wie es für die drei Kinder war, so lange von ihren Freunden getrennt zu sein. Die Isolation sehe ich als das größte Problem für den Nachwuchs an. Wir sind irgendwann mit einer befreundeten Familie alle zwei Abende im Dunkeln spazieren gewesen und irgendwann wurde es hektisch, weil wir um 21.00h zurück sein mussten und nicht auffallen durfte, dass inzwischen ein Kind zu alt war, so dass es, oder ein Elternteil hätte zu Hause bleiben müssen. Es waren solche Irrsinnigkeiten, die mir echt zu schaffen gemacht haben. Gesetze, die so unsinnig waren, dass man sie unmöglich einhalten konnte. Hier sind es jedoch unterhaltsame Familiengeschichten, die Großteils sich auch ohne Corona hätten ereignen können, wahrscheinlich hätte sich Familie König dann nur nicht so viele Tiere angeschafft und festgestellt, dass es bei einer größeren Anzahl von Tieren im Haus auch zu größeren Unverträglichkeiten kommen kann. Also besser Tiere für den Garten und da war in der Pandemie wohl nichts so hip und angesagt wie Hühner! Klar, da weiß man, dass man Eier von glücklichen Hühnern mit gutem Futter bekommt. So gibt es also jede Menge Hühnergeschichten, die besonders amüsant sind, wenn man sich dieses Corona-Trendes verwehren konnte. Diese Tierstories sind absolut familientauglich und da auch die Tücken dieser Aktion geschildert werden, sind sie auch nur bedingt gefährlich!

Besonders gut gefallen mir tatsächlich die Anekdoten über Treffen mit Corona-Leugnern, egal ob auf Grill-Partys oder im Supermarkt. Sehr treffend charakterisiert er sie und da es ja Comedy für die ganze Familie ist, auch vergleichsweise harmlos. Ja, er wird ja laut eigenen Angaben sogar als Systemkomiker beleidigt, da er unsere Gesellschaft und unsere Demokratie nicht hart angeht. Dabei schildert er schon, dass die Beschränkungen gerade der Kunstszene ihm wirklich zugesetzt haben (während die Bordelle wieder geöffnet wurden, saßen meine Kinder noch zu Hause am Homeschooling und an Kultur war nicht mal zu denken, glasklar analysiertes Gefährdungspotenzial mit entsprechender Priorisierung für die Gesellschaft). Nein, ich bin kein Staatsfeind, aber einiges lief definitiv nicht rund und sehr einseitig zu Lasten von Familie und Kultur. So musste ich bei den kritischeren Szenen dann auch wirklich ein paar mal herzhaft lachen. Bei der Schilderung, wie er sich von seiner Familie isolierte, als die Mittlere infiziert war und für ihn endlich TV-Auftritte anstanden, habe ich als Selbstständige mit ihm mitgefiebert, denn ich habe es genauso gemacht. Das sind Situationen, die für Arbeitnehmer mit Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder Staatsdiener oft befremdlich sind. Dafür aber sehr persönliche Einblicke beim Zuhören. A propos persönlich: sehr gut gefällt mir, dass die Späße nie auf Kosten seiner Familie gehen, allenfalls auf seine eigene. Kein Familienmitglied wird bloß gestellt, seine Umwelt aber ganz genau beobachtet...

Comedyspaß für die ganze Familie.

Ganz herzlichen Dank an die Bloggerjury und Lübbe Audio für mein Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Ein Klassiker, modern illustriert

Der Karneval der Tiere. Eine fröhliche Musikfantasie.
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Aus der Reihe: Grosse Klassik, kinderleicht, der Die Zeit Edition präsentiert, Bert Alexander Petzold Camille Saint-Saens bekanntestes Werk: „Der Karneval der Tiere“ mit anschaulichen, voll farbigen Illustrationen ...

Aus der Reihe: Grosse Klassik, kinderleicht, der Die Zeit Edition präsentiert, Bert Alexander Petzold Camille Saint-Saens bekanntestes Werk: „Der Karneval der Tiere“ mit anschaulichen, voll farbigen Illustrationen von Maya Akiki.

Das Eichhörnchen Vivo schwingt begeistert den Taktstock, um das tierische Orchester zu dirigieren, als der Löwe majestätisch in die Bergarena marschiert. Die Leoparden sitzen an den Flügeln, die Orang-Utan Dame am Kontrabass und die Hasen spielen die Violinen. Der Reigen zum alljährlichen, heiteren Karneval der Tiere ist eröffnet. Es wird getanzt, tiriliert und gesungen. Jedes Tier trägt dazu bei, was es vermag. Beschwingte Flöten, jubilierende Violinen und fröhliche Flügel laden zum Fest.

1886 als dieses Stück uraufgeführt wurde, war die Vorstellung, dass eine Schar von Tieren aus allen Erdteilen gemeinsam ein Fest feiern urkomisch und auch unvorstellbar. Immerhin war dies lange vor Disney's König der Löwen oder Trickfilmen. Dafür war aber der besseren Gesellschaft der Aufbau und der Klang eines Orchesters nur allzu vertraut. Wobei die Kompositionen mit zwei Pianisten an Flügeln auch damals ungewöhnlich war.

Quasi als Epilog wird im Anschluss an das Stück dieses musikalisch und geschichtlich eingeordnet, mit kurzen, anschaulichen Überblicken zum Leben des Komponisten und Pianisten Camille Saint-Saens, seiner Entstehungsgeschichte und der Erstaufführung. Das Publikum hat fröhlich und schallend gelacht, eine Reaktion, die Kindern in Zeiten der Sitcoms mit eingespieltem Studiolachern, erstaunlich vorkommen dürfte. Nachgelesen werden können diese Infos ebenfalls im Buch, im Anschluss an die Geschichte zum Stück.

Empfohlen wird die Reihe ab 4 Jahren, besser finde ich allerdings ab 5/6 Jahren, gerade was die musikalischen Fachbegriffe wie „Allegro non troppo“ u.ä. anbelangt. Diese werden zwar kurz erklärt, allerdings werden sich 4 jährige Kinder darunter sehr wenig vorstellen können. Es empfiehlt sich daher es unter erwachsener Anleitung zu lesen und hören. Ich finde es sehr gut geeignet, um in der Grundschule im Musikunterricht auf die Karnevalszeit einzustimmen. Dabei helfen die Illustrationen den Schülern sehr, sich die Instrumente zu den gehörten Klängen besser vorzustellen und einzuprägen. Die ausgelassen feiernden Tiere auf den farbigen Buchseiten verbreiten dabei mit den Klängen der beiliegenden Hörbuch-CD gute Laune. Das 38 minütige Hörbuch beinhaltet die vollständige Lesung mit Musik und ergänzt sehr gut das illustrierte Buch. Mit einer kurzen Einleitung füllt es eine Schulstunde. Allerdings ist die CD so in das Buch eingeklebt, dass ich sie nicht entnehmen konnte, ohne die Buchklappe zu beschädigen, was ich sehr schade finde. Das habe ich in ähnlichen Büchern tatsächlich besser gelöst erlebt, in dem die Hüllenlasche nach außen öffnete und nicht zur Buchklappe hin.

Ich ziehe einen Stern ab, weil es mich stört, dass ich das Buch beschädigen musste, um die CD herauszunehmen und auch die Hülle beschädigen musste.

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Veröffentlicht am 31.12.2022

Liebeskummer lohnt sich nicht...

Dein Liebeskummer Workbook
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Der Jahreswechsel ist der perfekte Zeitpunkt für einen Neuanfang, auch nach dem Ende einer Liebe, sprich bei Liebeskummer! Doch wie wird man den denn wieder los und wandelt ihn dabei auch noch in etwas ...

Der Jahreswechsel ist der perfekte Zeitpunkt für einen Neuanfang, auch nach dem Ende einer Liebe, sprich bei Liebeskummer! Doch wie wird man den denn wieder los und wandelt ihn dabei auch noch in etwas Hilfreiches, damit man die gleichen Fehler nicht noch mal macht? Was da hilft sind Reflexion und Achtsamkeit! Dabei gezielt vorzugehen hilft dir dieses Workbook. Schlag es (hinten!) auf, schnapp Dir einen Stift und fange an. Dabei hilft es, sich die Fragen ehrlich zu beantworten und im Zweifel auch mal etwas intensiver nachzudenken. Der Blick ist vorwärts gewandt, es geht nicht darum, was habe ich falsch gemacht? Sondern, was kann ich besser machen?!

Als Zeichen dafür, dass das Leben nicht vorbei ist und es „einfach“ einer Kehrtwende bedarf, ist dieses Workbook wie ein Manga rückwärts zu lesen. Fange also hinten an und arbeite Dich nach vorne durch! Es gibt Fragekataloge zum Ausfüllen und Seiten mit Aufmunterungssprüchen und Motivationsslogans und hilfreichen Tipps für einen zufriedenen, achtsamen Neustart wie „Zum Beginn einer Liebe gehören immer Zwei, zum Ende auch“ von Yasmin Naimi. Machmal hilft es einfach diese Selbstverständlichkeiten laut auszusprechen, eventuell sich selbst ins Gesicht – vor dem Spiegel.

Bevor man so weit ist, dass man an eine neue Liebe auch nur denken kann, muss man die Alte verarbeiten und mit sich selbst wieder im Reinen sein, sich wohl in der eigenen Haut fühlen. Dabei hilft ganz ungemein der Blick tief hinein in sich selbst. Da helfen die Fragen, die man sich daher unbedingt ehrlich beantworten sollte wie „Welche Wünsche konntest du dir während der Beziehung nicht erfüllen?“ Ergänzt um die interessante Perspektive „Welche Wünsche konntest du deinem Ex während der Beziehung nicht erfüllen?“ Da stellt sich auch jeweils die Frage nach dem Warum, das bisweilen tief blicken lässt.

Nachdem dann hoffentlich die alte Beziehung aufgearbeitet ist und das Selbstbewusstsein restauriert, ist es Zeit nach vorne zu schauen. Dafür gibt es 25 Dating Tipps, die allerdings vor allem auf Dating Plattformen ausgerichtet sind. Ich habe gehört, dass man bisweilen Menschen auch noch in natürlicher Umgebung zufällig treffen kann. Das ist allerdings nicht so planbar, weshalb die Konzentration auf die Dating-Apps durchaus plausibel erscheint, manchmal aber auch allgemeingültig: „Tipp #6 Werde dir darüber im Klaren welche Form der Beziehung du dir vorstellen kannst. Bist du noch nicht sicher, ist das in Ordnung. Ehrliche Kommunikation ist der Schlüssel. That's it!“ . Wer einen Neustart mit einer Lüge beginnt, hat eigentlich nie mehr die Gelegenheit, diese falsche Wahrnehmung zu korrigieren. Es sollte dieses Mal eben einfach passen, aber das erfordert Ehrlichkeit.

Die Autorinnen wissen aus eigener Erfahrung worüber sie schreiben. Sie sind attraktive Frauen in den besten Jahren mit Lebens- und Berufserfahrung sowohl im Medien- und Vermarktungsbereich, als auch als Persönlichkeits- und Mentaltrainerin. Sie haben also nicht nur Lebenserfahrung und mit guten Ratschlägen, sondern auch daran diese zu vermitteln und Hilfesuchenden Handreichungen zu eigenen Problemlösungen und Erkenntnissen zu bieten. Locker und abwechslungsreich ist daher auch die Gestaltung dieses Workbooks, das anspricht und zum Durcharbeiten einlädt.

Wirklich interessant und aufschlussreich, kann es sogar ohne eigenen Liebeskummer Selbsterkenntnisse fördern. Ich finde es aber auch eine bombige Geschenkidee für Freundinnen in der Trennungsphase.

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Veröffentlicht am 22.12.2022

Witzig und lehrreich!

Gute Nacht, Opa Schlau! (Teil 1)
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Luka ist ein pfiffiges kleines Mädchen, das die Welt genau beobachtet und dem sich dabei eine Menge Fragen stellen. Da ihre Eltern oft keine Zeit haben, ist es prima, dass Opa Schlau die Beantwortung übernimmt. ...

Luka ist ein pfiffiges kleines Mädchen, das die Welt genau beobachtet und dem sich dabei eine Menge Fragen stellen. Da ihre Eltern oft keine Zeit haben, ist es prima, dass Opa Schlau die Beantwortung übernimmt. Meistens macht er das vor dem Zubettgehen. Allerdings findet er wissenschaftliche Fakten nicht so spannend, wie seine Fantasie und so erzählt er Luka vor dem Einschlafen die wildesten Geschichten über Füchse die den Abendhimmel ist färben, Feen die mit ihrer Magie den Regenbogen als Wahrzeichen eines Zirkus für verlorene Dinge an den Himmel zaubern oder wie ein kleiner Kirschkern die Zeit anhielt, ach ja, den Wal, der mit seiner Schwanzflosse Ebbe und Flut erschafft, um die Riffs dieser Erde rein zu halten, den gibt es ja auch noch.... Ob Opa Schlau wirklich so gerne flunkert, oder die Antworten auf Lukas Fragen im Alltag einfach nicht gescheit in Worte verpacken kann, da bin ich mir nicht so sicher. Es ist aber auch egal, denn was hinter diesen unglaublichen Phänomenen wirklich steckt, wird im Anschluss an die vergnüglichen Quatschgeschichten verraten wie Ebbe und Flut entstehen, oder was genau die Zeit eigentlich ist.

Nicht nur Opa Schlau liebt Quatschgeschichten, sondern auch Kinder. Allerdings ist diesen nicht immer ganz klar, ob es sich um Quatsch oder die Wahrheit handelt. Damit sie nicht völlig verwirrt werden, erklärt Schauspieler Max von Thun im Anschluss an jedes von Opa Schlaus frei erfundenen Abenteuern, die wissenschaftlichen Erklärungen in seiner Alltagsstimme. Die Flunkereien kann man auch ganz deutlich an seiner Opa-Stimme und an der Luka-Stimme erkennen. Opa Schlau gelingt ihm ganz ausgezeichnet, als alte, etwas brüchige, aber stets freundliche Stimme. Wie ein kleines Mädchen klingt er allerdings nur annähernd. Tatsächlich ist es übrigens Autor Tobias Pützer, ein Journalist und Autor, der es liebt sich Gute-Nacht-Geschichten für seine Tochter Luka auszudenken. Allerdings ist Luka deutlich älter als 5 Jahre, oder sie ist durch ihren Vater schon so einiges gewöhnt, denn bei einigen Erklärungen die die Wörter „reflektieren“ oder „faxen“ enthielten, hatte ich so meine Zweifel, dass Kinder ab 5 Jahren das verstehen. Selbst die Klassenkameraden meiner Großen in der 10. kannten kein Fax und mussten es erklärt bekommen.

Die Flunkergeschichten sind fantasievoll und witzig und entsprechen dem kindlichen Vorstellungsvermögen. Ehrlich, die Erdanziehung, sowie des Mondes als Ursache der Gezeiten oder die Refraktion des Sonnenlichts durch Wassertropfen können einfach nicht mit Walter Wal oder Lotte und dem Zirkus der verlorenen Dinge mithalten. Auch wenn sie abwechslungsreich sind und Max von Thun seine Stimmbänder schwingen lässt, um Opa Schlau und Luka zum Leben zu erwecken, konnte ich ganz hervorragend bei diesen Geschichten einschlafen. So habe ich sie einfach mehrfach gehört, bis ich alle Geschichten und Erklärungen mitbekommen habe. Sie sind also nicht zu grausam und bei aller Unterhaltsamkeit nicht zu aufregend, um sie zum Einschlafen zu hören.

Weil Kinder aber nicht nur 5 Fragen zu den wundersamen Phänomenen unserer schönen Welt haben, sondern ganz viele, ist dies erst der erste Band, von Opa Schlaus abenteuerlichen Erklärungsversuchen für seine Enkelin.

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