Eigentlich wissen wir doch meistens schon, was wir falsch machen. Und trotzdem lassen wir uns immer wieder von der Diätindustrie veräppeln. Hier ein paar Pillen, die den Stoffwechsel anregen etc., dort einen Proteinriegel oder einen Proteinshake, verzichte auf Fleisch, verzichte auf Fett, verzichte auf Kohlenhydrate und so weiter und sofort. Auch ich habe vor Jahren schon viel mit „Clean- Eating „ abgenommen, doch im Grunde lag es nicht an der Ernährungsform, sondern eher daran, dass ich meine Lebensmittel ausgetauscht habe und hochkalorische mit wahrscheinlich kalorienärmeren Lebensmitteln getauscht habe und so in mein Kaloriendefizit gekommen bin. Dieses Buch räumt mit all den Diätmythen auf. Der Proteinshake, der mehr Kalorien und weniger Nährstoffe hat, als ein vernünftiges Frühstück. Der Proteinriegel, der mehr Kalorien hat, als ein Schokoriegel, den man manchmal auch einfach mal braucht. Das Weißbrot, was weniger Kalorien und weniger Zucker hat als der Getreide- Proteinriegel, dafür aber mehr Protein liefert und viele andere Beispiele sind hier aufgelistet.
Ich selber habe mehr Kilos auf den Rippen, als mir guttut und auch ich mag ein wenig abnehmen, doch ich halte überhaupt nichts von Verboten, Pillen oder Ersatzshakes. Verbote erzielen meist das Gegenteil, man bekommt sogar noch viel eher Lust drauf, als wenn man sie verzehren darf. Wenn ich Pillen zu meiner neuen Ernährungsform brauche, kann die Ernährung nicht gut sein und ein Shake, bei dem ich das Gefühl habe, nichts zu mir genommen zu haben, der mir aber mehr Kalorien zuführt, als ein herzhaftes Brot gehört nicht zu meiner Vorstellung eines guten Lebens. Kalorien zählen ist zwar auch nicht eines meiner Vorlieben, aber wir sind ja nicht dumm und wir wissen: Zum Abnehmen muss man mehr Energie verbrennen, als man zu sich genommen hat. Irgendwann kennt man sein Kaloriendefizit und es geht ins Blut über. Doch um sich umzustellen, kommen wir wohl nicht drum herum.
Ich war wirklich erstaunt über die tollen Gerichte und die Tabellen einiger Lebensmittel, wie z.B Süßigkeiten. Nicht alle Abbildungen sind gut zu erkennen, bei den meisten steht aber bei, was es ist. So kann man diese Naschereien in seinen Kalorienverbrauch mit einrechnen. Die Gerichte sind mit kleinen Veränderungen in der Kalorienzahl geschrumpft, obwohl sie genauso lecker aussahen und mich sehr inspiriert haben. Klasse fand ich hier im Buch auch den Vorschlag, dass man sein Wochendefizit errechnen sollte. So kann man, wenn man einen Tag 1000 Kalorien mehr verzehrt, als eigentlich empfohlen, die anderen Tage dementsprechend anpassen. Man soll ja schließlich auch leben dürfen und sich nicht einschränken müssen. Abnehmen muss keine Qual sein. Der erste Schritt oder die ersten Schritte sind sicher nicht einfach, aber irgendwann wird es zur Routine.
Seinen Kalorienbedarf zu errechnen ist gar nicht so einfach. Der Autor bietet dies auf seiner Seite an, allerdings muss man eine kostenlose Testversion dafür nutzen, die auch schnell wieder zu einer Abofalle werden kann, wenn man diese nicht direkt wieder kündigt. Davon halte ich nichts. Ich bin eher dafür das sie dann automatisch ausläuft. Im Internet findet man hingegen viele Rechner um seinen Kalorienbedarf heraus zu finden. Diese schwanken aber extrem vom Ergebnis her. Man kann also lieber den Arzt oder Trainer seines Vertrauens aufsuchen und der kann einem weiterhelfen. Dieser kennt im Idealfall auch alle weiteren Einflussfaktoren unseres Lebens.