Die Bill-Hodges-Trilogie geht in die zweite Runde
John Rothstein ist ein bekannter Autor, der Jimmy Golds Trilogie auf den Markt gebracht hat. Doch seitdem letzten Buch haben keinerlei Werke den Weg auf die Öffentlichkeit gefunden. Während die Menschen ...
John Rothstein ist ein bekannter Autor, der Jimmy Golds Trilogie auf den Markt gebracht hat. Doch seitdem letzten Buch haben keinerlei Werke den Weg auf die Öffentlichkeit gefunden. Während die Menschen spekulieren, ob die Trilogie möglichweise eine unveröffentlichte Fortsetzung erfahren hat, ermordet Morris Bellamy den Autor aus Wut über dessen Verrat. Dabei erbeutet er einen Haufen Bargeld und Notizbücher des Autors.
Bellamy vergräbt seinen Schatz an einem vermeintlich sicheren Ort und wandert dann, für ein anderes Verbrechen, für viele Jahre in den Knast. In dieser Zeit findet ein 13-jähriger die Beute und erahnt nicht, in welche Gefahren er sich stürzt, denn die Haftentlassung von Morris Bellamy rückt immer näher.
Finderlohn ist der zweite Teil von Stephen Kings Bill-Hodges-Reihe.
Der pensionierte Kommissar Kermit William „Bill“ Hodges hat mittlerweile zurück ins Leben gefunden und mit der Firma „Finders Keepers“ seine neue Lebensaufgabe auf die Beine gestellt. Auch Holly Gibney, die unter zwanghaften Störungen leidet, ist ein Bestandteil dieser Firma.
Mit Bill Hodges und Holly Gibney hat Stephen King für mich zwei wahre Sympathieträger erschaffen. Bill Hodges, der kein Blatt vor den Mund nimmt und dessen Leben es ist, sich in den Dienst der Wahrheitsfindung stellt und Holly Gibney, die trotz ihrer offensichtlichen Schwächen und den größeren Startschwierigkeiten ins Leben, sich etwas aufbaut und einen Weg findet, sich in die Gesellschaft einzubringen oder zumindest nicht von dieser unterdrückt zu werden.
Morris Bellamy ist ein psychopathischer Verehrer des Autors John Rothstein oder besser gesagt, ein besessener seiner Romane. Sein Rothstein-Wahn ist nicht zu durchbrechen und erhält ihn regelrecht am Leben. Dieser Wahn wird dem 13-jährigen Peter Saubers zum Verhängnis, der eines Tages das Geld und die Notizbücher von John Rothstein findet.
Fast die Hälfte des Buches besteht aus einem ständigen Wechsel zwischen zwei Zeitebenen. Einerseits befinden wir uns im Jahr 1978 und andererseits im Jahr 2004. Dieser ständige Wechsel spannt ein gutes Netz, auf das sich dann die andere Hälfte des Buchs aufbaut.
Zeitlich befinden wir uns, in den Passagen der Gegenwart, etwa 4 Jahre hinter dem Anschlag von Mr. Mercedes. Manche Figuren haben noch Verbindungen zu diesem Fall und machen das Buch(/die Reihe) dadurch noch kompakter. Mir persönlich gefällt es gut, wenn nicht nur die Ermittler altbekannte sind, sondern auch neue Figuren eine Beziehung zu alten Geschehnissen besitzen. Durch meine Emotionen in den Teilen zuvor ist eine solche Person für mich automatisch schon etwas greifbarer.
Hinzukommt, dass Stephen Kings Schreibstil so detailgetreu und malerisch ist, dass ich mich in die Charaktere gut hineinversetzen kann und das Geschriebene wie ein innerer Film vor mir abläuft.
Wieder bin ich begeistert von diesem Werk und wieder freue ich mich, mit Mind Control, auf den nächsten Teil.