Kim ist 16 als ihre Welt, wie sie sie bisher kannte, zerbricht. Die Eltern, bei denen sie groß geworden ist, sind nicht ihre leiblichen Eltern. Erst jetzt kam heraus, dass sie bei der Geburt vertauscht ...
Kim ist 16 als ihre Welt, wie sie sie bisher kannte, zerbricht. Die Eltern, bei denen sie groß geworden ist, sind nicht ihre leiblichen Eltern. Erst jetzt kam heraus, dass sie bei der Geburt vertauscht worden ist. Ihre wahren Eltern leben inzwischen in Frankreich und möchten sie natürlich kennen lernen. Nach langem Zögern beschließt KIm sie in den Sommerferien 6 Wochen zu besuchen, damit sie heraufinden kann, wohin sie gehört. Gleichzeitig ist es auch eine Flucht vor ihrem Freund Titus, der sie in der letzten Zeit immer mehr bedrängt endlich den entscheidenden Schritt in ihrer Beziehung zu unternehmen. Doch je mehr Titus drängt, umso mehr unsicher ist Kim, ob sie das überhaupt will. Daher ist sie froh ein paar Wochen Beziehungspause einlegen zu können.
Julie Leuze, die Autorin, habe ich schon durch mehrere andere Bücher kennen lernen dürfen. Ihre historischen Australien-Romane "Der Duft von Hibiskus" und "Der Ruf des Kookaburras" haben mich ebenso begeistert wie ihr Liebesroman "Für einen Sommer und immer" und ihr Jugendroman "Sternschnuppenträume". Julie Leuze schafft es jedesmal die verschiedenen Genre gekonnt, abwechslungsreich, fesselnd und mit Tiefe zu bedienen.
Das Buch schildert die Erlebnisse des Sommers aus Sicht von Kim und durch die Ich-Perspektive gelingt es Julie Leuze sehr gut die Gefühle und Gedanken von Kim darzustellen. Was bricht über die Jugendliche nicht auch alles von einem emotionalen Chaos herein ? Identitätsfindung, die Frage nach Freundschaft und Liebe und dem Schritt zum "ersten Mal". Die Reise ins Unbekannte, zu Unbekannten, die doch die leiblichen Eltern sind. All das und vieles mehr wird sehr gut mit Kims Gefühlen verknüpft. Die Protagonistin erscheint dabei sehr authentisch und ihre Gedanken und Handlungen sehr real.
Schon nach wenigen Seiten fühlt man mit und möchte einfach immer nur weiterlesen.
Bretonische Sagen werden mit in die Handlung eingewoben, sowie Leid und Dramatik und am Schluß auch eine gehörige Portion Spannung, so dass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen möchte.
Was mir besonders gefallen hat, sind die Zwischentöne des Romans, denn Kim ist trotz ihrer 16 Jahren und ihren Zweifeln, ihrer Selbstfindung ein sehr aufgewecktes und selbstbewusstes Mädchen, das ihren Weg gefunden hat und damit auch die richtigen Signale für die Leserinnen gibt.
Fazit:
Ein tolles Jugendbuch, nicht nur für jugendliche Leser.
Spannend und romantisch und mit vielen Emotionen. Unbedingte Leseempfehlung von mir !