Ein Buch zum entspannten Schmökern ohne große Erwartungen
17, Das erste Buch der ErinnerungIn „17. Das erste Buch der Erinnerung“ geht es um Jo, kurz für Johanna, die ihr Leben lang mit ihrem Vater von einem Ort zum nächsten gezogen ist. Am Anfang des Buches kommen sie in Hamburg an, und Jo ...
In „17. Das erste Buch der Erinnerung“ geht es um Jo, kurz für Johanna, die ihr Leben lang mit ihrem Vater von einem Ort zum nächsten gezogen ist. Am Anfang des Buches kommen sie in Hamburg an, und Jo ist gar nicht begeistert. Nicht nur, dass es die ganze Zeit zu regnen scheint, auch musste sie zwei ihr sehr nah gekommene Freunde in Wien zurück lassen und legt sich direkt an ihrem ersten Tag in der Schule mit Finn an, einem der beliebtesten Jungen ihrer Schule, welcher aber leider ihrer Meinung nach keinen angenehmen Charakter hat. Die Situation wird nicht besser, als sie herausfindet, dass ihr Vater diesmal bleiben will. Nicht nur das, er hat auch eine neue Freundin, deren Wohnung von giftigem Schimmelpilz befallen wurde, und die deshalb mit ihrem Sohn zu Finn zieht. Als sich herausstellt, dass besagter Sohn Finn ist, ist Jo mit ihren Nerven am Ende. Dazu bemerkt sie auch, dass sie anscheinend in fremde Erinnerungen schlüpfen kann, wenn sie andere Menschen am Handgelenk berührt. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, fühlt sie sich unerklärlicher Weise zu Adrian hingezogen, ein für sich bleibender, gut aussehender Typ aus ihrer Klasse, der manchmal sehr nett und manchmal sehr unfreundlich ist. Das Buch ist ein erster Teil einer vierteiligen Serie.
Ich persönlich finde das Buch ganz gut. Nichts, was einen total von den Socken haut, aber auch definitiv nicht schlecht. Um mit den Charakteren anzufangen, finde ich Jo selbst an sich sehr sympathisch. Klar manchmal hat sie Gedanken, denen ich nicht zustimme, und ehrlich gesagt verstehe ich ihren Crush auf Adrian nicht so ganz, aber an sich ist sie sehr nett und eine angenehme Protagonistin. Ihr Vater nervt mich leider phänomenal. Ihm scheint die Meinung seiner Tochter zu egal was komplett egal zu sein, und sie ist laut ihm zwar seine Priorität, aber wirklich bemerken tut man das nicht. Nicht nur dass er ihr kein einziges Mal erklärt, warum sie ständig umziehen, sondern er nimmt auch keinerlei Rücksicht auf sie bei Finn und Leahs Einzug und erzählt Jo nichts über den Tod ihrer Mutter. Vor allem den letzten Punkt finde ich problematisch, da Jo ein Recht drauf hat, zu erfahren, was ihrer Mutter passiert ist. Das Duo aus Adrian und Louis fand ich leider ziemlich vorhersehbar, damit dass einer von ihnen auf nett macht und der andere auf distanziert, ihre Rollen im Endeffekt aber umgekehrt sind. Wen ich da deutlich interessanter finde ist Finn. Er ist zwar anfangs wirklich nicht nett, aber er bessert sich langsam, und man merkt ihm an, dass er offensichtlich auch ein Herz hat, gerade als er am Ende ein bisschen aufwärmt und Jo ihm von ihren Fähigkeiten erzählt. Leah gibt wirklich ihr bestes, und sie finde ich eigentlich auch ganz nett, da sie, anders als Jos Vater, zumindest ein bisschen zu merken scheint, wie wenig Finn und Jo der Umzug gefällt. Ein mir weiterer sehr sympathischer Charakter ist Conny. Sie hat einen nicht unbekannten Instagrammaccount und will unbedingt mal was mit Mode machen. Auf ihrem Kanal will sie verdeutlichen, dass man nicht mega dünn sein muss, um sich stylisch oder schön anzuziehen. Sie ist mir wirklich sympathisch und Jo bis jetzt auch keine schlechte Freundin.
Das Thema des Buches sind magische Kräfte in einer normalen Welt und das alltägliche Schulleben. Die Umsetzung davon finde ich auch ganz gut gemacht, vor allem weil Jo nicht direkt anfängt Panik zu schieben, sondern probiert herauszufinden, wann ihr Sprung in Erinnerungen wie passiert und ihr bestes gibt, das ganze so gut wie möglich zu verstehen. Sehr gut finde ich auch die Idee dahinter, dass sie zwar versucht sich abzuschotten, um beim nächsten Umzug nicht wieder so viel zu verlieren, es im Endeffekt aber doch nicht lassen kann. Das finde ich persönlich sehr realistisch und gut gemacht.
Der Schreibstil ist locker und das Buch lässt sich leicht lesen.
Als Fazit würde ich festhalten, dass ich das Buch okay finde. Es ist was Schönes zum nebenbei lesen, aber es nimmt einen nicht unglaublich mit oder hat eine ganz neue Geschichte zu erzählen. Wer also was entspanntes braucht, dem würde ich es empfehlen, aber wenn man was spannendes sucht, würde ich mich für ein anderes Buch entscheiden.