Die Macht der Liebe
Borgo San Michele, ein Alpendorf. Anfang des 17 Jahrhunderts verbinden sich hier auf schicksalshafte Weise die Leben von dem jungen Daniele di Barco, der nach dem Tod seiner Mutter vom Vater verstoßen ...
Borgo San Michele, ein Alpendorf. Anfang des 17 Jahrhunderts verbinden sich hier auf schicksalshafte Weise die Leben von dem jungen Daniele di Barco, der nach dem Tod seiner Mutter vom Vater verstoßen und ins Kloster geschickt wird, und Susanna Berna, die Tochter einer Hure, welche unter dramatischen Umständen das Licht der Welt erblickt.
Beide wachsen im Kloster auf und kommen so in den Genuss von weltlicher Bildung, was zu dieser Zeit definitiv noch nicht selbstverständlich war, und schon garnicht für Frauen. Und somit sind auch die Probleme vorprogrammiert, die die beiden immer wieder in ihrem Leben begleiten werden. Bis sie sich aus den Augen verlieren.
Es ist das Jahr 1633, und die Inquisition verfolgt gnadenlos jeden, der die kirchliche Lehre anzweifelt und missachtet. Und so wird Susanna wegen Hexerei und des Mordes an ihrem Ehemann und der Haushälterin, angeklagt. Der Hexenprozess beginnt und der Inquisitor glaubt sich am Ziel, Susanna endlich vernichten zu können, um sich so von seinen abnormen körperlichen Begierden wegen ihr zu befreien. Bei diesem Vorhaben wird er von seinem eifersüchtigen Handlanger Paolo unterstützt, der sich an seinem Ziel sehnt, wenn nur endlich Susanna aus dem Weg geräumt ist.
Jedoch haben die beiden nicht mit Daniele gerechnet. Er glaubt fest daran, dass Susanna keine Mörderin ist.
Der Autor Luca Di Fulvio erzählt in seinem Roman „Das verborgene Paradies“, ein Epos, in dem Tradition und Aberglaube mit Fortschritt und Visionen von einer besseren Welt ringen. Er verknüpft historische Ereignisse mit spannenden Details über die Hexenprozesse im 17. Jahrhundert, geschickt und spannend mit der fiktiven Handlung um die beiden Protagonisten.
Anfangs hatte ich doch ein wenig Schwierigkeiten so richtig in die Geschichte zu finden, doch nach und nach wurden die Zusammenhänge durch die wechselnden Zeitschienen und unterschiedlichen Perspektiven der beiden Protagonisten und auch einigen anderen Personen klarer und die Geschichte hat mich einfach nicht mehr losgelassen.
Und wenn man auch hier die Anspielung auf Galilei als Metapher sieht, was die Liebe und der Glauben der beiden alles bewegen kann, habe ich doch gern verfolgt, wie die Menschen um Sara und Daniele plötzlich anfangen gehen die Allmacht Kirche zu wehren und ihr Tun in Frage zu stellen.
Auch wenn die Zeit nicht unbedingt meine ist, über die ich sonst gern lese, hat mich dieses Buch begeistert. Eine absolute Leseempfehlung für alle, die gern historische Geschichte lesen, mit der gewissen Spannung eines fesselndes Krimis!