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Veröffentlicht am 24.07.2017

Bennie Griessel ist zurück

Cobra
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Selbst die Leibwächter konnten nicht verhindern, dass ein britischer Staatsbürger von einem Weingut entführt wird. Der Pass des Entführten ist gefälscht und Bennie Griessel muss erst einmal herausfinden, ...

Selbst die Leibwächter konnten nicht verhindern, dass ein britischer Staatsbürger von einem Weingut entführt wird. Der Pass des Entführten ist gefälscht und Bennie Griessel muss erst einmal herausfinden, wen er sucht. Der angebliche Paul Anthony Morris entpuppt sich als der Mathematiker David Patrick Adair. Da Adair eine Methode entwickelt hat, um Nachrichten- und Zahlungsflüsse aufzuspüren, steht bald auch der Geheimdienst auf der Matte. Aber nicht nur dadurch wird Bennie behindert, es gibt wohl einige Gruppen, die eigene Interessen verfolgen. Taschendieb Tyrone erwischt mit einer Geldbörse eine Speicherkarte und wird er von gefährlichen Verfolgern gejagt.
Der Druck macht Bennie wieder sehr zu schaffen. Dazu muss er immer noch damit kämpfen, trocken zu bleiben. Auch mit Alexa läuft nicht alles glatt. Obwohl von oberster Stelle versucht wird Bennie einzuschüchtern, hindert ihn das nicht, mit den Kollegen Cupido, Mbali und Bones weiter zu ermitteln. Was wirklich gespielt wird, entgeht ihm sehr lange.
Bennie Griessel ist kein Held, aber er ist ein sehr fähiger Polizist. Intuition und Verbissenheit sorgen dafür, dass Mörder keine Chance haben, wenn Bennie ihnen auf den Fersen ist. Aber auch die anderen Protagonisten werden detailliert beschrieben, so dass man sich gut in sie hineinversetzen kann.
Die Verwendung von afrikanischen Ausdrücke (Bedeutung wird erklärt) sorgt für eine sehr authentische Darstellung des Geschehens.
Der Thriller lässt sich gut und flüssig lesen. Die einzelnen Handlungsstränge werden im Laufe der Zeit gut zusammengebracht. Ständiger Wechsel der Szenen bringen Tempo in die Geschichte, die Aufmerksamkeit wird durch verschiedene Blickwinkel und eine komplexe Handlung gehalten. Das Thema ist hochaktuell und die politische Lage Südafrikas wird gut berücksichtigt.
Ein spannender und unterhaltsamer Thriller.

Veröffentlicht am 24.07.2017

Ermittler mit Problemen

Sieben Tage
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Bennie Griessel hat Probleme. Seit 270 Tagen trocken lechzt er aber nach Alkohol, sobald es stressig wird. Dass Alexa sich betrunken hat, nachdem sie eine Weile trocken war, macht das Ganze nicht einfacher. ...

Bennie Griessel hat Probleme. Seit 270 Tagen trocken lechzt er aber nach Alkohol, sobald es stressig wird. Dass Alexa sich betrunken hat, nachdem sie eine Weile trocken war, macht das Ganze nicht einfacher. Sein Sohn will sich ein Tattoo stechen lassen und seine Tochter hat einen Freund, mit seiner Ex kann er darüber nicht reden. Beruflich wird ihm ein Fall aufs Auge gedrückt, der eigentlich schon als abgeschlossen betrachtet wurde, da die Ermittlungen ins Leere liefen. Doch nun droht ein Erpresser jeden Tag einen Polizisten zu ermorden, bis der alte Fall neu aufgerollt und in seinem Sinne geklärt ist. Angeblich wird der Mörder der Anwältin Hanneke Sloet von der Polizei gedeckt.
Bennie ist gestresst, der Fall macht Probleme und außerdem muss er auch noch ein Auge auf Alexa haben. Aber er hängt sich in den Fall rein und versucht, das Geschehen der Mordnacht neu aufzurollen. Tatsächlich fallen ihm Dinge auf, die so nicht in den Akten stehen. Da der Erpresser zeigt, dass er es ernst meint, werden bald alle Einsatzkräfte mobilisiert und die Ermittlungen fangen noch mal von vorne an.
Die Charaktere sind alle detailreich und interessant beschrieben, jeder hat so seine Schwächen, was sie sympathisch macht. Die Geschichte läuft langsam an, so dass man die Protagonisten gut kennenlernen kann. Dann aber überschlagen sich die Ereignisse und es wird sehr spannend. Bis zum Schluss wird man im Unklaren darüber gelassen, wer Täter und was die Motivation für die Handlungen ist.
Die Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen, wenn man sich erst an die Begriffe aus dem Afrikaans und die Namen gewöhnt hat. Dabei ist ein Glossar am Ende des Buches sehr hilfreich.
Es ist ein guter und spannender Krimi aus Südafrika.
Dies war mein erstes Buch von Deon Meyer, aber bestimmt nicht mein letztes.

Veröffentlicht am 24.07.2017

Verwirrte Gefühle

Schattenzwilling
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Teresa ist mit ihrer Familie auf einen Bauernhof gezogen, der in Zukunft ein Ferienhof sein soll. Vorher jedoch kommt ein Freund der Familie mit seinen Zwillingssöhnen Adrian und Kai zu Besuch. Als sie ...

Teresa ist mit ihrer Familie auf einen Bauernhof gezogen, der in Zukunft ein Ferienhof sein soll. Vorher jedoch kommt ein Freund der Familie mit seinen Zwillingssöhnen Adrian und Kai zu Besuch. Als sie sich vor zwei Jahren das letzte Mal sahen, verliebte sich die damals 14jährige Teresa in Adrian. Der sitzt nun nach einem Unfall im Rollstuhl. Inzwischen ist Teresa mit Pablo zusammen und weiß nicht so recht, wie sie sich verhalten soll. Die Lage wird umso verwirrender, als Pablo nach Spanien fährt und sich Teresa plötzlich zu Kai hingezogen fühlt. Aber auch Adrian lässt sie nicht kalt. Trotzdem stimmt etwas nicht, denn es verschwinden Sachen und Tiere vom Hof sterben.
Teresa ist sich ihrer Gefühle nicht sicher und ignoriert häufig ihr Bauchgefühl. Trotzdem muss sie erkennen, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Zwillinge verhalten sich seltsam und manipulativ. Ihr Vater Mathias hat nach dem Tod seiner Frau die Zügel schleifen lassen und ist immer seltsam abwesend. Ihn interessiert nur sein Arbeitsgebiet „Astronomie“. Wenn er über Lichtverschmutzung dozieren kann, lebt er auf. Keiner der Protagonisten kam mir richtig nahe. Auch wenn ich Teresas wirre Gefühle nachvollziehen kann, ihr Verhalten verstehe ich oft nicht.
Die Geschichte wird aus der Sicht Teresas erzählt und spiegelt ihre Gefühle und Verwirrungen gut wieder. Die Zwillinge sind nicht nur Geschwister, die ohne den anderen nicht können, sie sind auch Konkurrenten im Wettbewerb: Wer gewinnt Teresa.
Der Schreibstil gefüllt mir gut. Die Geschichte ist spannend bis zum dramatischen Ende. Was mich ein wenig gestört hat, dass der Umgang mit Drogen als so normal dargestellt wurde. Ich als Elternteil hätte bestimmt nicht zugesehen, wenn mein Kind Drogen nimmt, sondern eingegriffen. Die Gefahren der Drogen wurden dann aber drastisch geschildert.
Ein spannender Jugendthriller!

Veröffentlicht am 22.07.2017

Der Hirte

Der Hirte
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Die Politikerin Kari Lise Wetre hat schon eine Weile nichts mehr von ihrer Tochter gehört und bittet die Polizei, sich der Sache anzunehmen. Kurz darauf geschieht etwas Furchtbares auf einem Hof vor den ...

Die Politikerin Kari Lise Wetre hat schon eine Weile nichts mehr von ihrer Tochter gehört und bittet die Polizei, sich der Sache anzunehmen. Kurz darauf geschieht etwas Furchtbares auf einem Hof vor den Toren Oslos, welcher Sitz der christlichen Sekte »Gottes Licht« ist. Fünf Männer wurden dort grausam dahingemetzelt. Als die Polizei eintrifft, ist sie erstaunt, denn der alte Hof entpuppt sich als Hochsicherheitstrakt und im Keller gibt es ein Labor. Wo aber sind die restlichen Mitglieder der Sekte, zu der auch Annette Wetre gehört?
Eine junge Frau wird vermisst. Auch wenn es sich um die Tochter einer bekannten Politikerin handelt, ist das nichts, was die Polizei besonders beunruhigt, denn Annette Wetre ist erwachsen und hatte keinen besonderen Draht zu ihrer Mutter. Doch dann nimmt die Sache Fahrt auf, denn auf dem Hof der Sekte geschieht ein Massaker und viele Mitglieder sind verschwunden. Nach und nach kommen Fakten über die Sekte ans Tageslicht, die erschreckend sind.
Es dauerte ein Weilchen, bis ich mich in die Geschichte hineingefunden habe, da einiges angerissen wird und sich erst später zusammenfügt. Es gibt Rückblenden in die Zeit des Zweiten Weltkrieges und eine geheimnisvolle Bruderschaft kommt ins Spiel. Es ist eine komplexe Geschichte, die die Aufmerksamkeit fordert. Die beschriebenen Grausamkeiten sind schwer zu verkraften.
Kommissar Frederik Beier wollte bei einem Brand helfen und hat dabei sein Leben aufs Spiel gesetzt. Das hat Spuren hinterlassen. Auch sehen ihn nicht alle Kollegen gerne bei diesen Ermittlungen. Dann bekommt Beier die Ermittlerin Kafa Ipbal an die Seite gestellt, was ihm nicht gefällt. Doch schon bald muss er feststellen, dass sie sehr fähig ist.
Aber auch die anderen Figuren sind sehr gut gezeichnet. Es waren interessante Charaktere, auch wenn mir die wenigsten sympathisch waren.
Ich finde, dass insgesamt eine ziemlich bedrückende Atmosphäre vorherrscht. Trotzdem hat mir der Thriller gut gefallen, denn die Handlung ist realistisch und logisch aufgebaut.
Meine Leseempfehlung für diesen spannenden Thriller.

Veröffentlicht am 22.07.2017

Drogenhandel

Die Lieferantin
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Großbritannien in näherer Zukunft: Der Besitzer eines Restaurants will kein Schutzgeld bezahlen und lässt den Schutzgelderpresser verschwinden. Ein Drogenhändler schwimmt tot in der Themse. Ellie Johnson ...

Großbritannien in näherer Zukunft: Der Besitzer eines Restaurants will kein Schutzgeld bezahlen und lässt den Schutzgelderpresser verschwinden. Ein Drogenhändler schwimmt tot in der Themse. Ellie Johnson hat ein erfolgreiches Start-up, nur leider ist es illegal. Sie liefert Drogen von bester Qualität, die übers Darknet bestellt werden. Ihr Geschäft läuft anonym und sicher, die Auslieferung erfolgt per Drohne. Noch läuft alles perfekt, aber sie hat mächtige Gegner, die etwas gegen ihren Erfolg haben und ein Kopfgeld auf sie aussetzen. Aber nicht nur die Mafia macht Jagd auf sie. Auch die Regierung hat verschärfte Gesetze erlassen, um gegen den Drogenhandel vorzugehen.
Wieder einmal ist Zoë Beck ein superspannender Thriller mit aktuellem Bezug gelungen.
Ellie Johnson hat ihren Bruder durch Drogen verloren. Sie gibt den schlechten Drogen die Schuld und liefert nun sehr sauberes Heroin. Aber sie will keinen Profit machen, die Erlöse fließen in eine Drogenklinik und in eine die Anti-Druxit-Kampagne. Sie wird von der IT-Spezialistin Mo unterstützt, einer Schwarzen, die selbst hin und wieder Drogen nimmt und die sich rassistischer Verfolgung durch die sogenannten Rotweißblauen ausgesetzt sieht.
Der Thriller greift neben dem Thema Drogen auch weitere Themen auf, wie Gentrifizierung, Rassismus und Schutzgelderpressung. Dass der Drogenhandel Basis für eine ganze Reihe von kriminellen Aktivitäten ist, bringt immer wieder Diskussionen auf, Drogenkonsum zu legalisieren. Ganz gleich welche Meinung man vertritt, so wird man durch diesen Thriller doch zum Nachdenken angeregt.
Es ist ein komplexer und fesselnder Thriller, der mir gut gefallen hat.