Das düstere Vermächtnis unserer Ahnen - Wichtige Zeitzeugendokumente in Form von Feldpostbriefen eines jungen deutschen Wehrmachtssoldaten
HöllenjahreGleich eingangs möchte ich der Autorin Evi Simeoni von ganzem Herzen für ihr Werk "Höllenjahre - Die Briefe meines Onkels aus dem Krieg - 1939–1945" danken.
Sehr selten gibt es wohl heutzutage so eine ...
Gleich eingangs möchte ich der Autorin Evi Simeoni von ganzem Herzen für ihr Werk "Höllenjahre - Die Briefe meines Onkels aus dem Krieg - 1939–1945" danken.
Sehr selten gibt es wohl heutzutage so eine Vielzahl von Feldpostbriefen eines einzelnen deutschen Wehrmachtssoldaten, die der breiten Öffentlichkeit dann in dieser Art und Weise präsentiert wird.
Heinz Meyers Wirken als Soldat im Zweiten Weltkrieg wird hier anhand von Feldpostbriefen an die Liebsten zuhause rekonstruiert, ohne zu voyeuristisch zu wirken. Neben den ureigenen Briefen in die Heimat des Onkels von Simeoni, lässt die Autorin dann auch noch eigene Kommentierung und Einschätzungen mit einfließen, so dass sich ein sehr intensives Bild zusammensetzen lässt.
Generell bietet das Buch und die darin verarbeiteten Erlebnisse eine unglaubliche Tiefe. Man spürt die Hoffnung, das Leiden, die Unsicherheit und so viel mehr unterschiedlichste Emotionen.
Für mich ist dieses Buch ein ganz besonderes Stück unserer düsteren und dunklen zurückliegenden Zeitgeschichte aus dem ganz persönlichen Blickwinkel eines jungen Wehrmachtssoldaten.
Wir können unsere tragische Vergangenheit leider nicht mehr ändern, wir können um Verzeihung bitten und wir, die Nachkommen unserer Ahnen sind dazu angehalten solche Erinnerungen präsent zu halten. Die sehr persönlichen Feldpostbriefe dienen uns zur Mahnung, dass solche schrecklichen Ereignisse nie mehr wieder eintreten mögen.
Und während ich diese Zeilen hier schreibe tobt immer noch der unsägliche, blutige und barbarische Ukrainekrieg und lassen mich dann an unserem Verstand zweifeln. Wir wissen es doch alle besser und sollten die aufgeklärteste Generation sein und dennoch führen rücksichtslose Despoten immer wieder aufs Neue menschenverachtende Kriege.
Für mich sollte genau so ein Buch im Geschichtsunterricht an Schulen begleitet, zumindest auszugsweise, gelesen werden, um die dunkelsten Stunden unserer Geschichte anhand von dem menschlichen Schicksal hinter Kriegen greifbar zu machen.