Fantasy auf hohem Niveau
Das neunte HausMeinung:
Beim Blick in die Buchhandlung ist es nur sehr schwer an keinem Buch von Leigh Bardugo vorbeizugehen und gerade mit ihrer Grisha Trilogie ist sie sehr bekannt. Trotzdem habe ich von der Autorin ...
Meinung:
Beim Blick in die Buchhandlung ist es nur sehr schwer an keinem Buch von Leigh Bardugo vorbeizugehen und gerade mit ihrer Grisha Trilogie ist sie sehr bekannt. Trotzdem habe ich von der Autorin noch kein Buch gelesen, umso gespannter war ich auf "Das neunte Haus". Mich hat der Klappentext sehr angesprochen und ich habe mich auf eine düstere und geheimnisvoll Geschichte gefreut.
Die Magie an der Elite-Universität Yale wird auf acht mächtige Studenten Verbindungen verteilt und diese beherrschen seit Jahren den Campus. Die Magie verleiht ihnen sehr viel Macht und Einfluss, damit gehen aber auch Gefahren einher. Es gibt noch ein neuntes Haus, was sich für den Schutz anderer einsetzt. Alex Stern gehört zu diesem Haus. Ohne Magie kann sie Geister sehen und als eine Studentin auf dem Campus ermordet wird, liegt es an ihr Licht ins dunkle zu bringen.
Ich habe mich schon beim Beginn der Geschichte auf eine umfangreiche und ein Stück weit komplexe Idee eingestellt und dass findet sich mit den neun Häusern auch. Die Autorin hält sich nicht damit auf, das ganze Setting und die Konstellationen aufzubauen, sondern verflechtet das Ganze stark mit der Geschichte. Durch die vielen Namen und lateinischen Begriffen viel es mir nicht immer einfach den Überblick und Durchblick zu behalten. Ich hatte meine Schwierigkeiten aus dem Gelesenen die wichtigen Informationen herauszufiltern. Das lag auch an dem Schreibstil selber, der zwar sehr gut zu der Geschichte gepasst hat, aber doch sehr detailreich war. Beim Lesen finden sich Wechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, sowie zwei unterschiedliche Perspektiven. Durch diese Wechsel hatte ich nochmal mehr meine Probleme, den Überblick zu behalten, auch wenn mir die verschiedenen Einblicke gut gefallen haben. Ich hatte manchmal sehr das Gefühl, dass die Geschichte recht wirr erzählt wurde und zwar interessante Einblicke bietet, dafür aber recht schnell hin und her springt. So wird eine Szenen auch nicht unbedingt vom Anfang bis zum Ende erzählt, sondern zwischen drin von anderen Szenen unterbrochen. Dazu hat es mir auch stark an Orientierung bei einem Szenenwechsel gefehlt.
Obwohl ich den ganzen Ereignissen nicht ganz folgen konnte, wurde ich zwischendrin von manchen Szenen sehr gefesselt. Die Autorin erschafft eine düstere Atmosphäre, die mich nicht kalt zurück gelassen hat. Ich mochte die Atmosphäre sehr und während ich mir auf der einen Seite deutlichere Einblicke gewünscht hätte, hat mir auch das Gefühl gefallen, etwas noch viel größerem undurchschaubarem Gegenüber zu stehen. Mit der umfangreichen, komplexen und packenden Geschichte konnte mich Leigh Bardugo sehr überzeugen. Jede Szene und jede Ausführung passen genau in die Geschichte und wird an den richtigen Stellen auf die richtige Art und Weise eingebaut.
So wie der Verlauf der Geschichte, so sind auch die Protagonisten nicht immer zu durchschauen. Alex Stern passt mit ihrem Charakter sehr gut in die Geschichte und auch wenn ich sie nicht unbedingt sehr gut greifen konnte, hat es doch dazu beigetragen, dass ich sehr auf ihre nächsten Handlungen gespannt war und an vielen Ecken Überraschungen gewartet haben.
Fantasy auf hohem Niveau, die dem Leser aufjedenfall einiges zu bieten weiß. Von mir gibt es eine klare Empfehlung für alle, die sich gerne in eine düstere und vor allem komplexe Welt entführen lassen wollen, um mit jeder Szene ein Stück weiter in die Geschichte gezogen zu werden!