Ein Sommer in Schottland
Eines der Länder, das ich zu eintausend Prozent gern noch bereisen möchte (am liebsten schön via Roadtrip mit einem Van) ist und bleibt Schottland. Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass viele Harry ...
Eines der Länder, das ich zu eintausend Prozent gern noch bereisen möchte (am liebsten schön via Roadtrip mit einem Van) ist und bleibt Schottland. Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass viele Harry Potter Szenen auf schottischen Boden zurückzuführen sind oder einfach an der magischen Landschaft selbst, die eindeutig für sich spricht. Umso passender ist es also, dass ich jetzt zumindest mental auf einen kleinen Trip nach Schottland gehen konnte, um Birdy auf ihrem ganz persönlichen Abenteuer zu begleiten.
Birdy steht an einem Punkt in ihrem Leben, der alles andere als rosig aussieht. Sie hat keinen Job, keine richtige Beziehung und keine Wohnung, weshalb sie übergangsweise bei ihrer besten Freundin Heather unterkommt. Diese soll eigentlich ganz bald einen Job als Sommelière in einem Hotel in den schottischen Highlands annehmen, entscheidet sich dann aber aufgrund einer romantischen Auszeit in Italien dagegen und bittet Birdy, für sie abzusagen. Diese überkommt eine spontane Idee - ein bisschen Wein einschenken kann doch nicht so schwer sein? Kurzerhand geht es für Birdy nach Schottland ins besagte Hotel und dort gibt sie sich als Heather aus. Schon nach wenigen Tagen muss sie allerdings feststellen, dass sie den Job als Sommelière unterschätzt hat, den schüchternen Koch James vielleicht eine Spur zu attraktiv findet und plötzlich hängt viel mehr als Heathers guter Ruf am seidenen Faden..
Ich muss ehrlich sein: Der Einstieg in das Buch fiel mir während der ersten Kapitel ein bisschen schwer. Kennt ihr das, wenn ihr wisst, dass etwas ganz und gar keine gute Idee ist und der große Knall irgendwann unvermeidlich ist? Ich hatte von Anfang an das Gefühl, Birdy mitten in ihr Verderben rennen zu sehen und es war mir SO unangenehm. Ich hätte sie am liebsten geschüttelt und gesagt: “Neeeeeein, tu es nicht!!” Aber das konnte ich ja schlecht tun. Also habe ich weitergelesen und wider Erwarten habe ich Birdy verstehen gelernt und sie ist mir während der ganzen Geschichte sehr ans Herz gewachsen. Und auch die anderen Charaktere in Loch Dorn sind so liebevoll ausgestaltet worden, dass ich mich ab einem unbestimmten Punkt richtig heimelig gefühlt habe. Birdy hat eine wunderbare Charakterentwicklung durchgemacht und das gesamte Team um Irene, das Hotel und das Restaurant haben mir als Leserin gezeigt, was es bedeuetet, mit Leidenschaft für seinen Beruf zu brennen.
Für mich habe ich als Botschaft definitiv mitgenommen, dass es manchmal zwar etwas Zeit braucht, bis man seinen Platz im Leben findet und der Weg dorthin defintiv auch steinig sein kann, es sich aber lohnt, sich mit den eigenen Ängsten auseinanderzusetzen, sich Fehler einzugestehen und vor allem ehrlich mit sich und seinen Mitmenschen zu sein.
“Ein Wein für Zwei” war ein herrlicher Roman, der mir am Ende dann sogar fast zu schnell ausgelesen war, was der Geschichte aber überhaupt keinen Abbruch tut und deshalb eine klare Leseempfehlung von mir ist!