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Veröffentlicht am 29.03.2023

Neue Krimireihe mit Auftakt in Siebenbürgen

Tod in Siebenbürgen
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Paul Schwarzmüller, alleinstehender Investigativjournalist in den späten Vierzigern, muss überraschend an seinen Geburtsort in Siebenbürgen fahren, nachdem seine Tante ihm dort einen runter gekommenen ...

Paul Schwarzmüller, alleinstehender Investigativjournalist in den späten Vierzigern, muss überraschend an seinen Geburtsort in Siebenbürgen fahren, nachdem seine Tante ihm dort einen runter gekommenen Hof vermacht hat. Paul war vor ca. 35 Jahren dort mit seinem mittlerweile verstorbenen Vater überstürzt geflohen. Eigentlich plant der Journalist einen nur kurzen Aufenthalt in Rumänien, doch als sein Jugendfreund, den er dort wieder
trifft, an seinem Arbeitsplatz als Touristenführer in einem Draculaschloss plötzlich in einen Mordfall verwickelt wird und Haupttatverdächtiger zu sein scheint, ermittelt Paul auf eigene Faust, um Sorin, an dessen Schuld er zweifelt, zu helfen. Dabei lässt ihn auch die eigene Familiengeschichte und die damit verbundenen Geheimnisse nicht los, und sowohl darüber als auch über die Verstrickungen im Dorf bringt seine Recherche einiges zutage. Lioba Werrelmann hat mit diesem Auftakt zu einer neuen Krimireihe einen unterhaltsamen Fall vorgelegt, der mich bestens unterhalten hat. Vor allem hat mir die ausführliche Schilderung des Landstriches Siebenbürgen gefallen, die Beschreibungen der Landschaft, aber auch der dort lebenden Menschen und sogar immer wieder die vielen regionalen Köstlichkeiten der Küche Rumäniens, die die Autorin nennt. Das macht für mich ein ganz besonderes Flair des Romans aus, das mich wirklich immer wieder begeistert hat. Zwar hätte ich mir insgesamt etwas mehr Spannung bezüglich des Kriminalfalles gewünscht, doch letztendlich hat das interessante Privatleben des Ermittlers Paul Schwarzmüllers das kleine Manko wieder wett gemacht. Ich freue mich schon jetzt auf den hoffentlich bald erscheinenden nächsten Fall aus dieser Reihe! Von mir gibt es hierfür auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Leichte Liebesgeschichte zwischen den Kulturen

Bissle Spätzle, Habibi?
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Abla Alaoui erzählt in ihrem Roman "Bissle Spätzle, Habibi?" die Liebesgeschichte zwischen Amaya, einer jungen Muslima aus einer marokkanischen Familie und dem Deutschen Daniel. Amaya wächst eigentlich ...

Abla Alaoui erzählt in ihrem Roman "Bissle Spätzle, Habibi?" die Liebesgeschichte zwischen Amaya, einer jungen Muslima aus einer marokkanischen Familie und dem Deutschen Daniel. Amaya wächst eigentlich für muslimische Verhältnisse in meinen Augen relativ frei auf, trotzdem sind ihre Eltern konservative Muslime, wenn es um die Wahl von Amayas Ehemann geht. Es wird von der jungen Frau erwartet, dass sie sich selbstverständlich jemanden aus dem eigenen Kulturkreis sucht. Wir lernen, zumindest für mich war diese Erkenntnis neu, dass es sogar eine eigene Dating App für Muslime gibt, damit diese gefälligst unter sich bleiben, und die Kulturen sich nicht mischen. Als die junge Frau sich in den deutschen Daniel verliebt, wird sie in erhebliche Gewissenskonflikte gestürzt. Sie verheimlicht ihren Eltern ihre Verbindung zu Daniel über viele Monate, was zu zahlreichen Schwierigkeiten und Missverständnissen führt. Die Autorin hat darüber einen recht unterhaltsamen Roman geschrieben und versucht, sich dem Thema mit einer gewissen Leichtigkeit zu nähern. Trotzdem wird klar, dass die Intoleranz von gläubigen Muslimen anderen Religionen gegenüber junge Menschen, die einen Partner aus einem anderen Kulturkreis kennenlernen, in ernsthafte Konflikte bringt. Zwar bietet das Buch eine gewisse abwechslungsreiche Leseunterhaltung, die Protagonisten konnten mich trotzdem nicht vollständig berühren. Amaya mit ihrer Art, den Kopf in den Sand zu stecken und lange Zeit vor den Problemen davon zu laufen, hat mich oftmals Kopf schüttelnd zurück gelassen, und ich musste den Roman ab und zu beiseite legen und eine Pause einlegen, um mich von meiner Fassungslosigkeit zu erholen. Deshalb hat mich die Autorin nicht unbedingt zu 100% abholen können. Da sie mit ihrem Buch aber ein hoch brisantes in meinen Augen wichtiges Thema anspricht, das gar nicht oft genug diskutiert werden kann, gibt es von mir vier Punkte und eine gut gemeinte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Gelungener Krimireihen Auftakt

Totes Moor (Janosch Janssen ermittelt 1)
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Aufmerksam geworden war ich auf dieses Buch tatsächlich durch sein ansprechendes Cover, das die beklemmende und unheimliche Stimmung der Moorlandschaft in der Rhön gut wiedergibt und neugierig auf die ...

Aufmerksam geworden war ich auf dieses Buch tatsächlich durch sein ansprechendes Cover, das die beklemmende und unheimliche Stimmung der Moorlandschaft in der Rhön gut wiedergibt und neugierig auf die sich dahinter verbergende Geschichte macht. Als Wanderer die Leiche einer jungen Frau finden, stellt sich schnell die Frage, ob es sich hierbei um die seit Jahren als vermisst geltende Mathilda handelt. In den Reihen der ortsansässigen Kriminalpolizei ermittelt auch ein junger Kommissar, Janosch Jansen, der besonderes persönliches Interesse an dem Fall hat, handelt es sich bei Mathilda doch um seine große Jugendliebe, und sein Vater, der seinerzeit als Hauptverdächtiger festgenommen wurde, beging letztendlich Selbstmord, eine Tatsache, mit der Janosch natürlich bis in die Gegenwart schwer zu kämpfen hat. Die Ermittlungsarbeit wird dem Polizisten nicht unbedingt leicht gemacht, ja er wird sogar eine Zeit lang suspendiert, denn er steht mit der Chefin der hiesigen Kriminalpolizei auf Kriegsfuß, macht er sie doch für den Suizid seines Vater mit verantwortlich. Lars Engels hat mit diesem Auftakt einer neuen Krimireihe einen spannenden Fall konzipiert, der perfekte Leseunterhaltung bietet. Die Charaktere, allen voran der junge Ermittler Jansen, sind authentisch skizziert, alles war sehr gut nachvollziehbar, und ich konnte zu den einzelnen handelnden Personen Nähe aufbauen. Auch die Landschaft und Umgebung der Rhön, wo die Geschichte spielt, sind extrem anschaulich geschildert, so dass man sich alles entsprechend vorstellen kann, auch wenn man nicht ortansässig ist. Als sich am Ende die Entwicklungen, die zur Lösung des Falles führen, teilweise überschlagen, war es mir stellenweise etwas zu wirr und konstruiert, doch das hat den guten Gesamteindruck nur wenig beeinflusst. Ich freue mich auf weitere Fälle mit dem Ermittler Jansen in der Hauptrolle, und kann für diesen ersten Teil eine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Berlin in den 60ern als gelungene Krimikulisse

Die Tote im Wannsee
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In "Die Tote im Wannsee" präsentiert uns das Autorentrio Lutz Wilhelm Kellerhoff den ersten Teil rund um den Protagonisten und Ermittler Wolf Heller, der für die Kriminalpolizei in Berlin arbeitet. Wir ...

In "Die Tote im Wannsee" präsentiert uns das Autorentrio Lutz Wilhelm Kellerhoff den ersten Teil rund um den Protagonisten und Ermittler Wolf Heller, der für die Kriminalpolizei in Berlin arbeitet. Wir befinden uns am Ende der 60er Jahre, als die Studentenproteste auf ihrem Höhepunkt waren und sich gegen die allzu bürgerliche und spießige Gesellschaft auflehnten. Als eine tote Frau am Ufer des Wannsee gefunden wird, hat Hellers Abteilung den vermeintlichen Täter schnell zur Hand, als die Eltern des Opfers auf den Ehemann hinweisen, der seine Frau häufig geschlagen hatte. Doch der junge Kommissar gibt sich damit nicht so ohne Weiteres zufrieden, fallen ihm doch immer wieder gewisse Ungereimtheiten auf, die auf Verstrickungen in den eigenen Reihen schließen lassen. Eine Rolle spielt im Laufe des Buches auch immer wieder Hellers Privatleben. Er wohnt bei einer alleinerziehenden Mutter zur Untermiete, beide sind eigentlich einsam, doch können auch nicht so ohne Weiteres zueinander finden. Und dann ist da auch noch die junge Amerikanerin Louise, die gerne bei den revolutionären Studenten aktiver sein möchte, aber auch ein Auge auf den Kommissar geworfen zu haben scheint, was natürlich alles andere als einfach ist. Mir hat an dem ohnehin spannenden Krimi das perfekte Berliner Lokalkolorit ebenso gut gefallen wie die vielen gut recherchierten politischen Hintergründe. Alles zusammen ergab für mich eine gelungene Mischung und tolle Leseunterhaltung. Auf jeden Fall spreche ich hierfür eine Empfehlung, und ich freue mich bereits auf den zweiten Teil mit Wolf Heller!

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Veröffentlicht am 18.09.2022

Überzeugender Krimireihen Auftakt im Gastronomie Milieu

Teufelsfrucht
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Ich hatte eigentlich gar keine großen Erwartungen an dieses Buch, aber da ich ein Fan von lokalen Krimis und noch dazu Krimireihen bin, stand dieses hier schon lange auf meiner "Will-ich-unbedingt-lesen" ...

Ich hatte eigentlich gar keine großen Erwartungen an dieses Buch, aber da ich ein Fan von lokalen Krimis und noch dazu Krimireihen bin, stand dieses hier schon lange auf meiner "Will-ich-unbedingt-lesen" Liste. Und ich wurde tatsächlich nicht enttäuscht! Im Mittelpunkt steht Xavier Kieffer, ein sehr sympathischer Koch und Restaurant Inhaber, der mit seiner Gaststätte in Luxemburg ansässig ist. Ich war zugegebenermaßen noch nie in dieser Gegend und habe trotzdem das verwendete Lokalkolorit als sehr angenehm und gelungen empfunden und konnte mir die geschilderte Atmosphäre sehr gut vorstellen. Als in Kieffers Gasthof ein Gastrokritiker tot zusammen bricht, unser Protagonist sogar als Täter eines vermeintlichen Mordes in Verdacht gerät, wird der Koch selbst zum Ermittler. Die Krimihandlung ist nicht unbedingt durchweg spannend; was meiner Leseunterhaltung keinerlei Abbruch getan hat. Eher im Gegenteil, diese Art von unaufgeregten unblutigen Lokalkrimis fällt exakt in mein Beuteschema. Da ich selbst aus der Spitzengastronomie komme, haben mir die vielen verwendeten Fachbegriffe besonders gut gefallen. Überhaupt hat der Autor einen tollen, sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil, der die Lektüre äußerst kurzweilig gestaltete. Auf jeden Fall werde ich diese Reihe weiter verfolgen, und spreche außerdem eine Leseempfehlung aus!

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