Pageturner
Joe arbeitet im Polizeirevier als Putzmann, in seiner Freizeit tötet er gerne. Durch seinen Job weiß er immer, wie weit die Ermittlungen sind, zumal er sich hier als jemand mit eingeschränkter Intelligenz ...
Joe arbeitet im Polizeirevier als Putzmann, in seiner Freizeit tötet er gerne. Durch seinen Job weiß er immer, wie weit die Ermittlungen sind, zumal er sich hier als jemand mit eingeschränkter Intelligenz gibt. Eines der Opfer, die ihm zugerechnet werden, hat allerdings jemand anderes getötet, und so beschließt Joe, selbst zu ermitteln, um den Täter, der ihm eine Leiche untergeschoben hat, zu finden.
Erzählt wird größtenteils von Joe selbst in Ich-Form, das ist manchmal ganz schön heftig, nicht nur, wenn man dabei ist, wenn er tötet, sondern auch seine Gedanken sind nicht ohne, da oft sehr zynisch. Mit seinen Mitmenschen hat Joe so seine Probleme, und auch das Verhältnis zu seiner Mutter ist schwierig, so dass er ihr schon mal Rattengift in den Kaffee gibt.
Der Roman ist recht deutlich, was Joes Sprache angeht, zeigt aber keine richtig schlimmen Szenen, diese werden auch dann nicht ausgesprochen, wenn erwähnt wird, dass es schlimm war. Der Roman ist bereits vor einigen Jahren erstmals erschienen und das Debüt des Autors – ich bin sehr gespannt, was er mittlerweile noch veröffentlicht hat.
Es gibt noch eine zweite Erzählebene, die aus Sallys Perspektive berichtet. Auch Sally arbeitet im Polizeirevier, als Hausmeistergehilfin, sie ist sehr religiös, und versucht mit Joe eine Freundschaft aufzubauen, denn er erinnert sie an ihren jung verstorbenen behinderten Bruder.
Und dann gibt es noch Melissa, von Joe zum Opfer auserkoren, die es ihm aber nicht so einfach macht, wie er das gerne hätte.
Für mich hatte der Roman einige Überraschungen auf Lager, zuerst schien die Richtung klar zu sein, doch so war es nicht, was ich richtig gut finde. Durch die Unvorhersehbarkeit ist er sehr spannend, ein wahrer Pageturner. Bis zum Ende war mir nicht ganz klar, wie dieses aussehen würde, gelungen finde ich es auf jeden Fall.
Paul Cleaves Debütroman hat mich schnell gepackt, nicht nur die Erzählweise erscheint mir originell, auch dass die Geschichte nicht vorhersehbar ist, hat es mir angetan. Sehr gerne vergebe ich volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für Genrefans.