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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2023

Bedrückend und berührende Geschichte eines 14-jährigen Toten

Kollektorgang
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Kollektorgang sticht mit einer besonderen Erzählperspektive hervor. Denn über wie viele Bücher kann man schon sagen, dass ihr Erzähler schon tot ist. Der 14-jährige Mario ist nämlich bereits gestorben ...

Kollektorgang sticht mit einer besonderen Erzählperspektive hervor. Denn über wie viele Bücher kann man schon sagen, dass ihr Erzähler schon tot ist. Der 14-jährige Mario ist nämlich bereits gestorben und sitzt auf seinem Grabstein, während wir Seite für Seite seine Geschichte lesen.
Es geht um eine triste Jugend zwischen Plattenbauten, die von Ausweglosigkeit, Gewalt und Kriminalität erzählt. Mario erlebt vor seinem Tod wie aus Freunden Feinde werden und wie schnell man, auch ohne großes Zutun, in eine Gewaltspirale geraten kann, die mit dem Tod endet.
Dieses Buch hat eine ganz besonders bedrückende Stimmung. Wie diese erzeugt wird, kann ich gar nicht genau beschreiben. Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass es nicht chronologisch erzählt wird, sondern wir Leser fast im Wechsel Kapitel vom Friedhof und mal als Situationsbeschreibungen zu lesen bekommen. So erzählt Mario mal aus seiner Perspektive als Toter und von dem, wie es auf dem Friedhof zugeht und mal als Jugendlicher, sodass wir in den Situationen live dabei sind. Dabei wird viel Raum für Interpretationen gelassen und nicht alles bis ins kleinste Detail beschrieben.
Insgesamt hat mich das Buch berührt, denn es scheint nah an der Realität zu sein und es hat es geschafft, mich in die Emotionen des 14-jährigen Mario mitzunehmen – zwischen Angst, Freundschaft und Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, den es nicht stört, dass man nicht ab Seite 1 schon alles weiß und versteht und der sich auf einen besonderen Erzählstil einlassen kann. Aber wer die Leseprobe mag, wird auch den Rest des Buches gut finden.

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Veröffentlicht am 18.02.2023

Nicht ganz leicht zu verstehen, aber viel interessantes Hormonwissen

Die faszinierende Welt der Hormone. Winzige Botenstoffe, die unseren Körper steuern und was wir für unsere Hormonbalance tun können - Selbsthilfe mit Pflanzenheilkunde
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Das Sachbuch „Die faszinierende Welt der Hormone“ von Dr. Andrea Flemmer richtet sich an alle, die sich dafür begeistern können, wie unser Körper funktioniert oder die nach einem konkreten Hinweis suchen, ...

Das Sachbuch „Die faszinierende Welt der Hormone“ von Dr. Andrea Flemmer richtet sich an alle, die sich dafür begeistern können, wie unser Körper funktioniert oder die nach einem konkreten Hinweis suchen, wie es ihnen etwas bessergehen kann.
Zu Beginn steigt Dr. Andrea Flemmer mit dem Basiswissen zu Hormonen ein und erläutert noch einmal, um was es sich dabei handelt, wie sie funktionieren und wie man sie unterteilen kann. Dann geht es mit deren Entstehungsorten weiter und mit einer Erklärung der gängigsten Hormone. So schließen sich dann Hormone und bestimmte Krankheitsbilder an. Allein an der Aufzählung erkennt man schon, dass dieses Sachbuch gut strukturiert ist und für alle, die sich in den beschriebenen Krankheitsbildern wiederfinden, nützliche Erklärungen und auch Tipps bietet. Das hat mir gut gefallen. Außerdem konnte ich noch einiges neues aus dem Basiswissen zu Hormonen mitnehmen und würde das Buch auch sicher nochmal aus dem Regal ziehen, wenn ich etwas nachschlagen möchte. Das einzige Manko: Der Schreibstil ist doch etwas schwerer zu verstehen, da er viele medizinische Grundbegriffe einbaut, die den Lesefluss doch hin und wieder etwas ausbremsen.
Alles in allem ein gelungenes Buch, das uns die Welt der Hormone etwas näherbringt.

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Dorfleben, wie man es sich wünscht, mit einer Prise Liebe

Die Schwestern vom Rosenhof. Louisas Glück
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Die Stimmung in einem kleinen Dorf ist etwas ganz besonderes, vor allem wenn auch die Menschen sich untereinander unter die Arme greifen, sich gegenseitig nicht egal sind und es sich anfühlt, wie ein echtes ...

Die Stimmung in einem kleinen Dorf ist etwas ganz besonderes, vor allem wenn auch die Menschen sich untereinander unter die Arme greifen, sich gegenseitig nicht egal sind und es sich anfühlt, wie ein echtes Zuhause. Genau in dieser heimeligen Atmosphäre spielt dieser Roman von Heike Fröhling, der als zweiter Teil von der Reihe „die Schwestern vom Rosenhof“ herausgekommen ist, aber dennoch unabhängig gelesen werden kann.
Die Geschichte dreht sich um die Grundschullehrerin Louisa, die mit ihrer Schwester und deren Mann in dem frisch renovierten Rosenhof lebt, der einst ihren Großeltern gehört hat. Sie liebt ihre kleine Grundschule und schafft in der Zwergschule für die Kinder eine ganz besondere Welt. In dieser Welt kann sich auch Justus, der mit seinem Vater und seiner Schwester aus der Stadt hergezogen ist, endlich öffnen. Denn Justus macht so gar nicht mehr den Anschein eines Problemkindes, auch wenn sein Vater das konstant behauptet. Louisa kann mit diesem Städter so gar nichts anfangen, benimmt er sich doch überheblich, arrogant und ganz fürchterlich distanziert. Doch als sein Sohne Justus mehr und mehr auftaut, verändert sich auch sein Vater. Der vom steifen Dr. Lehmann zum Matt von nebenan wird, in dem Louisa bald mehr sieht als nur den Vater eines Schülers.
Es handelt sich hierbei um einen Roman, der ein Loblied auf das Dorfleben singt und mal nicht mit einem städtischen Blick von oben darauf hinabsieht. Man beneidet Louisa und ihre Schwester Clara fast schon um den Zusammenhalt in dem Ort, in dem sich alle helfen und nahestehen. Naja zumindest hält der Neid, bis das Getratsche über den neuen Einwohner und seine Familienverhältnisse losgeht. Denn der Roman ist keinesfalls weltfremd und bei allem schönen Dorfleben, zeigt er auch den negativen Aspekt des Getratsches. Und hier tut sich besonders Louisas Ex-Verlobter Anton hervor, den ich überhaupt nicht mochte. Er ist der klassische Böse in dem Roman, auch wenn er dies nur mit seinem Getratsche und seinen Sticheleien gegen Louisa befeuert. Dagegen ist Louisa die kämpferische, aber dennoch nette junge Frau von nebenan, der man alles Glück gönnt. Sie hatte es nicht immer leicht und ist dennoch so positiv gestimmt und voller Pragmatismus. Auch ihre enge Bindung zu Clara mochte ich sehr.
Die heimlichen Stars dieses Romans sind aber Louisas Grundschüler, die einen zum Schmunzeln bringen – hier stechen allen voran Matts Kinder Justus und Amanda heraus, die einen vom ersten Moment an verzaubern und die eben sind wie Kinder sind: Frei heraus, aber auch mal trotzig und dennoch supersüß. Louisa hat direkt eine Bindung zu ihnen und das macht auch die Liebesgeschichte aus. Louisa lässt sich nämlich nicht nur auf diesen Mann aus der Stadt ein, sondern direkt auf seine ganze Familie.
Auch wenn die ein oder andere Veränderung oder Konfliktsituation für meinen Geschmack gerne noch mit etwas mehr Details hätte beschrieben werden können, um die Entwicklung besser verfolgen zu können, bin ich dennoch sehr begeistert. Wer lebensnahe Geschichten rund um Familie mit einem Zuhause-Gefühl mag und sich gerne in ein kleines Dorf entführen lassen möchte, ist hier genau richtig. Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Liebe und Spannung in einem in allen Details

Winter Wonder Dance - New Beginning
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Der zweite Teil von Winter Wonder Dance beglückt uns Leser damit, dass nicht nur das Tanzen und die Liebe weitergehen, sondern wir auch ein Wiedersehen mit Marcus und Marlene feiern können. Und so gibt ...

Der zweite Teil von Winter Wonder Dance beglückt uns Leser damit, dass nicht nur das Tanzen und die Liebe weitergehen, sondern wir auch ein Wiedersehen mit Marcus und Marlene feiern können. Und so gibt es in diesem Roman direkt zwei parallele Erzählstränge, die zwischen Liebe und Kriminalgeschichte hin und her springen. Genau das macht den Reiz dieses Buchs aus.
Marlene und Marcus aus Teil 1 sind weiterhin ein glückliches Liebespaar, das immer weiter zusammenwächst und uns ebenso die Liebe spüren lässt. Doch mit der Zeit tritt auch wieder Harrison auf den Plan, der, wie es scheint, seinen eigenen Racheplan verfolgt. Und wo könnte diese Rache besser ansetzen als in der neuen Staffel Winter Wonder Dance? Daher schleust Harrison seine Kontakte in die zweite Staffel ein. Das spannende daran: Wir Leser wissen zwar, dass es Kontakte gibt, jedoch wissen wir nicht, wer es ist. Stars Time Entertainment jedoch weiß zu Beginn noch gar nichts davon.
Unter den Teilnehmern der neuen Staffel lernen wir Emma kennen. Sie sucht genau wie Marlene mehr oder weniger die große Liebe, doch genau wie bei Marlene, ist es auch hier anders als man denkt. Emma ist dabei taff und verletzlich, aber gleichzeitig auch lustig und mutig. Ich habe sie sehr gemocht und die Liebesgeschichte hat mich wirklich berührt. Gleichzeitig habe ich aber auch mitgefiebert, ob Harrisons Rache wohl auch irgendwie Einfluss auf Emma nehmen wird und wenn ja wie.
Das Besondere an diesem Roman ist, dass die Autorin einfach erzählt und zwar die ganze Geschichte. Während man in anderen Büchern relativ schnell vorausahnen kann, was passieren wird, weil man als Leser weiß, dass Details nur erzählt werden, wenn sie für die weitere Geschichte wichtig werden, ist das hier anders. Es wird einfach in Situationen erzählt und zwar mit allen Details. Das macht die Geschichte zwar sehr umfangreich. Allerdings sorgt es auch dafür, dass man nicht von Anfang an alles antizipieren kann.
Auch wenn ich an der ein oder anderen Stelle gerne noch mehr Details zu Harrisons Rache erfahren hätte, kann ich das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen und habe mich bestens unterhalten gefühlt!

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Immobilien-Schurke trifft auf starkes Frauen-Trio und die Liebe

Trau niemals einem Traummann
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Kann man sich in jemanden verlieben, der einem gerade die eigene Existenzgrundlage unter dem Hintern wegzieht? Obwohl man vermuten würde, dass die Antwort nein lautet, tritt Kirsten Harder mit ihrem Buch ...

Kann man sich in jemanden verlieben, der einem gerade die eigene Existenzgrundlage unter dem Hintern wegzieht? Obwohl man vermuten würde, dass die Antwort nein lautet, tritt Kirsten Harder mit ihrem Buch „Traue niemals einem Traummann“ den Gegenbeweis an.
Dabei vereint dieses Buch mehr als nur eine Liebesgeschichte in sich: Es geht um eine starke Frauenfreundschaft zwischen Ina, Ellen und Protagonistin Sophie, um eine Schurkengeschichte mit einem Immobilien-Hai und um die Frage, wem man vertrauen kann. Diese Mischung allein verspricht schon gute Unterhaltung, wird aber noch weiter unterstützt durch das Urlaubsfeeling an der Ostsee im fiktiven Örtchen Hummelhörn.
Wer jetzt neugierig geworden ist und sich in den spannenden Leseurlaub begeben will, kann sich auf eine nahbare, aber dennoch kämpferische Sophie freuen, die sich dem Leben stellt und dabei super sympathisch rüberkommt. Sie will eigentlich nur das Arbeiten in ihrer beschaulichen Boutique beibehalten, als ihr Bekannter aus Schulzeiten in den Laden schneit, sie verzaubert, aber leider auch gleichzeitig die Kündigung des Ladenlokals mitbringt. Und so geht die spannende Geschichte los und hält den Leser bis zum Ende fest.
Ich mochte die enge Freundschaft und wie Ina, Ellen und Sophie zusammenhalten, bis alles gut wird. Auch wenn es im echten Leben vermutlich nicht ganz so viel Happy-End gegeben hätte, fand ich den Roman wirklich unterhaltsam. Ich hatte einen spannenden und gleichzeitig emotionalen Leseurlaub, den ich gerne weiterempfehlen möchte.

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