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Veröffentlicht am 06.02.2023

Ungewohnter Ablauf eines Krimis mit gelungener Überraschung

Tödliche Intrige
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Dieser Krimi beginnt auf eine ganz ungewöhnliche Art und Weise, nämlich am Schluss. Der Ich-Erzähler ist – unschuldig – für eine Mord im Gefängnis und beschreibt, wie es überhaupt dazu kommen konnte.

Da ...

Dieser Krimi beginnt auf eine ganz ungewöhnliche Art und Weise, nämlich am Schluss. Der Ich-Erzähler ist – unschuldig – für eine Mord im Gefängnis und beschreibt, wie es überhaupt dazu kommen konnte.

Da das Buch eine gelungene Überraschung enthält und der Klappentext bereits die notwendigen Informationen nennt möchte ich auf keinen Fall spoilern (obwohl das zumindest bei einer Rezi direkt gemacht wurde).

Die Geschichte spielt in Island und die Beschreibung der Menschen und ihrer Art ist wirklich gelungen. Oft ist es wirklich ein wenig nordisch düster, der Leser bekommt alles aus den Gedanken des Erzählers mitgeteilt.

Ich war auch von den in der Mitte des Buches aufkommenden Hinweisen überrascht, dies ist wirklich ein gelungener Trick.

Trotzdem konnte mich das Buch nicht überzeugen. Ich fand es nicht sonderlich spannend und mit dem Erzähler bin ich nicht wirklich klar gekommen, die Identifikation und Sympathie fehlte leider.

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Nur stellenweise witzig

Miss Merkel: Mord auf dem Friedhof
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Leider recht schwache Fortsetzung des unterhaltsamen ersten Bandes.

Mir ist klar, dass der Autor hier mit den Vorurteilen und Stereotypen von Angela Merkel und Achim Sauer spielt und manches mal blitzt ...

Leider recht schwache Fortsetzung des unterhaltsamen ersten Bandes.

Mir ist klar, dass der Autor hier mit den Vorurteilen und Stereotypen von Angela Merkel und Achim Sauer spielt und manches mal blitzt ja auch der Wortwitz durch. Allerdings ist die Angela in der Geschichte teilweise so weltfremd und strunzdoof dass es selbst zu einer Buch-Ex-Kanzlerin einfach nicht passen will, wo sie in anderen Momenten wieder toll agiert.

Grundsätzlich hat die Geschichte Charme und ist nett für zwischendurch, war aber lange nicht so unterhaltsam wie der erste Band. Ob da wirklich noch genug Potenzial für sogar einen dritten Band bleibt wage ich zu bezweifeln. Dass David Safier unterhalten kann beweißt sein "Mieses Karma" wo ebenfalls der erste Band deutlich stärker als die Fortsetzung ist.

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Regionalkrimi aus den Neunzigern

Der letzte Agent
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Ein Krimi der nicht nur Anfang der Neunziger spielt sondern auch zu dieser Zeit geschrieben wurde. Die DDR existiert zwar nicht mehr aber anscheinend gibt es immer noch im Sinne des Kommunismus agierende ...

Ein Krimi der nicht nur Anfang der Neunziger spielt sondern auch zu dieser Zeit geschrieben wurde. Die DDR existiert zwar nicht mehr aber anscheinend gibt es immer noch im Sinne des Kommunismus agierende Agenten.

Der Journalist Siggi Baumeister lebt und arbeitet in der Eifel, stolpert gefühlt alle 50 Seiten über eine Leiche, allerdings sind diese zur Abwechslung mal auf eine für mich absolut unbekannte Art und Weise zu Tode gekommen. Er beginnt recht schnell eine Affäre mit einer Verdächtigen, erhält alle Informationen des Kommissars der darüber hinaus sogar noch froh zu sein scheint, von Siggi Hinweise zu erhalten.

Joa - ein solide geschriebener Regionalkrimi aus der Vor-Handy-Zeit, in vielen Punkten aber leider etwas arg dick aufgetragen und unrealistisch.

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Veröffentlicht am 28.01.2023

Teilweise unterhaltsam

Bissle Spätzle, Habibi?
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Amaya ist 30, Single und Schauspielerin. Die älteste Tochter einer nicht extrem konservativen aber doch sehr traditionellen marokkanischen Familie.

Die jüngste Tochter heiratet, der Bruder heiratet bald ...

Amaya ist 30, Single und Schauspielerin. Die älteste Tochter einer nicht extrem konservativen aber doch sehr traditionellen marokkanischen Familie.

Die jüngste Tochter heiratet, der Bruder heiratet bald und ihre Mutter versucht mit Hilfe von Minder (Tinder für Muslime) Amaya doch ebenfalls unter die Haube zu bringen.

So lernt Amaya den netten Ismail kennen und verliebt sich in seinen besten Freund Daniel. Einen Deutschen, noch dazu Schwabe und Atheist.

Mir gefielen die dargestellten kulturellen Aspekte sehr, das Verhalten ihrer Familie konnte ich aufgrund der anschaulichen Schilderung mir sehr lebhaft vorstellen. Allerdings waren es für mich zu viele Rückblenden in Amayas Kindheit. Auch die schwäbische Seite war sehr unterhaltsam, wenn auch dieser Teil dafür ein wenig zu kurz kam. Dennoch sind auf den familiären Seiten die Schilderungen sehr gelungen und authentisch, kein Wunder kann die Autorin hier doch ihren eigenen familiären Hintergrund einbringen.

Leider konnte mich die Liebesgeschichte mit Daniel nicht überzeugen. Es ist für mich wenig glaubhaft dass er dieses Lügenkonstrukt über einen so langen Zeitraum einfach so akzeptiert, mit ihr in einer Wohnung lebt – aber quasi als Freunde. Ich hätte bezüglich der Eltern ja noch Verständnis, aber auch Amayas Geschwister? Niemand? Sie hält ihn hin und tut sich dabei leid. Auf Dauer wurde mir Amaya leider unsympathischer.

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Veröffentlicht am 02.01.2023

Der Weg ist das Ziel

Das Universum ist verdammt groß und supermystisch
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Manchmal braucht man jemanden, der für einen träumt, wenn einem selbst die Fantasie fehlt.

Gustav spricht nicht mehr, weil er den Mann, den aktuellen Lebensgefährten seiner Mutter nicht mag. Charles, ...

Manchmal braucht man jemanden, der für einen träumt, wenn einem selbst die Fantasie fehlt.

Gustav spricht nicht mehr, weil er den Mann, den aktuellen Lebensgefährten seiner Mutter nicht mag. Charles, die er zufällig kennenlernt, redet dafür um so mehr. Sie glaubt an die Macht des Universums und organisiert einen spontanen Roadtrip der die beiden Kinder, eine Wasserpflanze sowie Gustavs Opa quer durch Europa führt. Sie sind auf der Suche nach Gustavs Vater, von dem dieser leider überhaupt nichts weiß.

Dafür wissen aber irgendwie alle anderen viel über Gustavs Vater – selbst sein Opa, ein ehemaliger Zirkusclown, kannte ihn gut. Der Roadtrip lässt die drei aufleben und führt sie von Berlin bis nach Istanbul.

Zwar ist vieles recht unrealistisch für Kinder aber durchaus unterhaltsam. Die Charaktere sind sympathisch und die Message der Geschichte wird gut dargestellt.

Mich hat allerdings der eigentliche Auslöser der Geschichte sehr gestört, dies hätte meiner Meinung nach anders und doch plausibel gelöst werden können. Gustav ist verzweifelt, weil er rein gar nichts über seinen Vater weiß, nicht mal dessen Namen und sucht überall nach potentiellen Hinweisen. Seine Mutter und der Opa wissen alles (bis auf die Tatsache was er gerade wo macht) und haben ihm sogar die simpelsten Eckdaten vorenthalten.

Eine nette Idee die mich in der Umsetzung leider nicht wirklich überzeugen konnte.

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