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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2023

Traurige, verlorene Jugend

Kollektorgang
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Kollektorgang handelt von einer verlorenen Jugend, verlorenen Träumen und einem verlorenen Leben. Mario musste leider ziemlich früh sterben. Er ist gerade mal 13 geworden und reflektiert seine ...

Kollektorgang handelt von einer verlorenen Jugend, verlorenen Träumen und einem verlorenen Leben. Mario musste leider ziemlich früh sterben. Er ist gerade mal 13 geworden und reflektiert seine letzten Lebensmonate von seinem Grabstein aus. Er erinnert sich an seine Freunde, seine Liebe zu einem Mädchen und sein Leben im Berliner Brennpunkt. Erwachsene sind in diesem Buch einfach nicht da, und so sind die Kinder und Jugendlichen auf sich allein gestellt. Sie leben ihr Leben zwischen den Blöcken der Hochhäuser, suchen sich Beschäftigung und stellen ihre eigenen Regeln auf. Dabei kann nunmal leider auch etwas sehr schief gehen und so stirbt Mario und kann seine Freunde fortan nur noch an seinen Grabstein herbei sehnen. Kollektorgang ist eine ziemlich traurige Geschichte, die durchaus mitnimmt, bei der ich allerdings insgesamt mehr Tiefgang und mehr Konsequenzen erhofft hätte.

Veröffentlicht am 31.01.2023

Nur ein Eindruck

Der Inselmann
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Der Inselmann gefällt mir und gefällt mir gleichzeitig nicht. Es ist die Geschichte eines Jungen, der auf eine Insel zieht und dort sein Zuhause findet. Eines Tages verliert er dieses Zuhause und versucht, ...

Der Inselmann gefällt mir und gefällt mir gleichzeitig nicht. Es ist die Geschichte eines Jungen, der auf eine Insel zieht und dort sein Zuhause findet. Eines Tages verliert er dieses Zuhause und versucht, zurückzukehren. Letztendlich bleibt dem Leser nur ein Eindruck und keine richtige Geschichte von diesem Buch.
Das liegt daran, dass der Autor eine sehr malerische Sprache nutzt, mit der er in der Tat auch sehr gut die Gefühle seiner Leser lenken kann. Melancholisch und verträumt, traurig und einsam sind die besten Adjektive für dieses Buch und seinen Protagonisten. Der Protagonist ist auch der einzige Charakter, in dessen Inneres man blicken kann. Seine Eltern bleiben merkwürdige, unverständliche Wesen und auch alle anderen vorkommenden Menschen bleiben einem fremd.
Wer eine Geschichte sucht, für den ist dieses Buch nicht wirklich geeignet. Wer einen gefühlvollen Eindruck sucht, ist damit wunderbar bedient.

Veröffentlicht am 26.01.2023

Liebe?

Ohne mich
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Ohne mich ist die Geschichte einer jungen Frau und ihrer Rastlosigkeit. Sie hat sich sehr früh in eine unüberlegte Ehe gestürzt und dann festgestellt, dass man als Ehefrau nicht automatisch erwachsen ist. ...

Ohne mich ist die Geschichte einer jungen Frau und ihrer Rastlosigkeit. Sie hat sich sehr früh in eine unüberlegte Ehe gestürzt und dann festgestellt, dass man als Ehefrau nicht automatisch erwachsen ist. Die Autorin (also quasi auch die Protagonistin) sind aus meiner Generation und ein wenig schäme ich mich durch dieses Buch dafür. Die Suche nach uns selbst, die so viele von uns herumtreibt, endet in diesem Buch irgendwie immer wieder in der Leere - obwohl die Protagonistin beste Chancen auf ein erfülltes Leben hätte. Zu viel Alkohol und zu viele Drogenexperimente sowie fragwürdige Männerbekanntschaften und Freunde, die keine Freunde sind, sind nunmal ein ziemliches Problem. Mir war der Hauptcharakter, aber auch die anderen Menschen, leider nicht sympathisch. Das Buch fand ich dennoch interessant und sehr schnell zu lesen, daher bin ich großzügig bei der Bewertung.

Veröffentlicht am 12.01.2023

Unterhaltsam

Kuckuckskinder (Ein Falck-Hedström-Krimi 11)
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"Kuckuckskinder" hat mich durchaus von sich überzeugt und ist auf jeden Fall eine nette Lektüre, wenn man zwar spannende Fälle lesen, aber dabei auch viel "nebenbei" erfahren möchte.
In dem ...

"Kuckuckskinder" hat mich durchaus von sich überzeugt und ist auf jeden Fall eine nette Lektüre, wenn man zwar spannende Fälle lesen, aber dabei auch viel "nebenbei" erfahren möchte.
In dem Buch geht es um eine Mordserie, die im Kern eines illustren Kreises stattfindet. Gleichzeitig wird auch die Geschichte einer Transfrau und ihrer kleinen Tochter erzählt, die vor vielen Jahren mit ebendiesem illustren Kreis zu tun hatte.
Ein Team aus Polizisten, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten, und letztlich auch vor allem die Frau eines der Polizisten, die über alte Fälle schreibt, ermitteln in diesem verworrenen Fall und versuchen, die Wahrheit herauszufinden.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen, aber definitiv kein Meisterwerk. Es handelt sich bei dem Buch ganz klar um ein Werk für die breite Masse. Auch die Charaktere sind seicht genug gelassen, um gut verträglich zu sein. Aus meiner Sicht hätte die Autorin sich allerdings besser auf ein paar Charaktere weniger konzentrieren sollen. Der Leser wird mit verschiedensten Handlungssträngen konfrontiert und bekommt eine ganze Menge Informationen, die er nicht unbedingt hätte gebrauchen können, die dann am Ende aber auch zu offen gelassen werden, um die Geschichte als abgeschlossen zu betrachten. Der Inhalt des Buchs könnte also durchaus etwas abgespreckt und dafür die Hauptpunkte etwas runder gemacht werden.

Den Hauptcharakter, Erica, empfinde ich als zu anstrengend und aufdringlich. Als Autorin mag das eine hilfreiche Eigenschaft sein, aber aus Sicht eines Menschen, der in einen Mordfall verwickelt, oder sogar direkt davon betroffen ist, ist das ziemlich schlimm.

Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten und ich hatte Spaß dabei, es zu lesen. Ein paar Geschehnisse waren mir zu vorhersehbar, aber es gab auch Überraschungen. Ich gebe dem Buch daher sehr solide 4 Sterne.

Veröffentlicht am 28.12.2022

Ungewöhnlich

Gespräche auf dem Meeresgrund
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"Gespräche auf dem Meeresgrund" von Root Leeb ist eine kunstvolle und wortgewaltige Erzählung, die auf dem Grund des Mittelmeers spielt. Dort treffen drei (tote) Menschen aufeinander und führen ...

"Gespräche auf dem Meeresgrund" von Root Leeb ist eine kunstvolle und wortgewaltige Erzählung, die auf dem Grund des Mittelmeers spielt. Dort treffen drei (tote) Menschen aufeinander und führen ein Gespräch über ihr vergangenes Leben, das ein jähes Ende fand. Obwohl die Erzählung nicht viel Handlung bietet, ist sie dennoch sehr interessant und inspirierend. Der ungewöhnliche Schauplatz, die detaillierten Beschreibungen der Personen und der sprachliche Erzählstil sind besonders hervorzuheben. Allerdings sollte man sich darauf einlassen und etwas Geduld mitbringen, da die Handlung gemächlich voranschreitet. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich würde es empfehlen, auch wenn es sicherlich sowohl sprachlich als auch thematisch besser zu verdauende Bücher gibt. Interessant finde ich auch, dass vieles auf der Metaebene gesagt wird, was man selbst interpretieren muss.