Unterhaltsames Zeitzeugnis
Da ich den ersten Teil der Tagebücher nicht gelesen habe, hatte ich nur eine diffuse Ahnung davon, was mich erwartet. Es sind wirklich Tagebucheinträge, so wie man sie sich vorstellt, fast für jeden Tag ...
Da ich den ersten Teil der Tagebücher nicht gelesen habe, hatte ich nur eine diffuse Ahnung davon, was mich erwartet. Es sind wirklich Tagebucheinträge, so wie man sie sich vorstellt, fast für jeden Tag und ziemlich ungefiltert und authentisch; mal nur ein Satz und mal mehrere Seiten pro Tag. Einige Personen, die Manfred Krug häufig trifft, waren mir kein Begriff, da hätten ein paar mehr Fußnoten geholfen. Von Anfang an hat mich der erfrischende Humor und die schonungslose Analysefähigkeit Manfred Krugs gefangengenommen. Mal sind die Gedanken und Einblicke sehr persönlich und intim, mal rufen die Kommentare zum Zeitgeschehen Erinnerungen wach und ließen mich schmunzeln und auch lauthals lachen. Der damalige Zeigeist und das Zeitgeschehen werden mit wenigen Sätzen wieder greifbar. Auch seine Gedanken zur Gesundheit und zum Älterwerden sind pointiert und werden mit großer Selbstreflektion präsentiert. Alles in allem haben mich die Tagebücher dieser zwei Jahre sehr angesprochen und enorm unterhalten.